Beim 25. Berliner Präventionstag hat die Landeskommission Berlin gegen Gewalt den Berliner Präventionspreis 2025 verliehen. Die mit jeweils 2.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an drei Projekte, die sich auf kreative und wirksame Weise gegen digitale Gewalt und Desinformation einsetzen:
Anna & Hannah e. V. – Digitale Mädchenarbeit auf Instagram und TikTok
Das ehrenamtliche Team schafft digitale Schutzräume für Mädchen*, stärkt Medienkompetenz und Selbstvertrauen und bietet niedrigschwellige Beratung über soziale Netzwerke an.
MYKE – Hacking the Manosphere von onlinetheater.live
Das Kollektiv nutzt künstlerisches „Hacking“, um antifeministische TikTok-Bubbles zu unterwandern und empathische Gegenerzählungen zu toxischen Männlichkeitsbildern zu verbreiten. Entstanden ist eine mutige und innovative Form der Online-Prävention, die millionenfach gesehen wird.
NEWSROOM – Eine Kollaboration von Henrike Iglesias mit jungen Berlinerinnen und Berlinern am Theater an der Parkaue.
In dem partizipativen Theaterprojekt entwickeln Jugendliche gemeinsam eine interaktive Nachrichtensendung und reflektieren kritisch, wie Nachrichten entstehen, sich verbreiten und manipuliert werden können.
Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe, Mitglied der Landeskommission Berlin gegen Gewalt:
„Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträgerinnen und Preisträger, die mit ihrem Engagement und ihren innovativen Ansätzen überzeugt haben. Digitale Gewalt prägt unseren Alltag und fordert uns als Gesellschaft heraus wie nie zuvor. Diese Projekte zeigen, wie digitale Zivilcourage und Aufklärung Hand in Hand gehen können.“
Zur Jury des Berliner Präventionspreises 2025 gehörten die Musikerin Sookee, Spoken-Word-Künstlerin Jessy James LaFleur, Vorjahrespreisträgerin Judith Köpke sowie Ulli Grießhammer von HateAid.
Der Berliner Präventionstag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Digitaler Raum und Gewalt – Für eine lebendige Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Internet“ statt. Rund 350 Teilnehmende kamen ins Zentrum für Kunst und Urbanistik, um sich in Panels, Impulsvorträgen und Workshops über digitale Gewalt auszutauschen. Durch das Programm führte Tarik Tesfu.