Unterwegs in Berlin

Zwei Männer schauen auf Smartphone, im Hintergrund Brandenburger Tor

Es gibt viele Möglichkeiten, Berlins Sehenswürdigkeiten und Geschichte vor Ort zu erkunden: den persönlichen Guide, die Unterstützung durch eine Smartphone App, eine Internetsite, einen Audioguide oder auch klassisch gedruckte Materialien. Hier finden Sie unterschiedliche, meist kostenlose Angebote, die bei der Orientierung in Berlin hilfreich sein können.

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Stadtspaziergänge

Übersicht der besten Berlin-Apps, die von berlin.de für Touristinnen und Touristen empfohlen werden. Informieren Sie sich aktuell über Politik und Geschichte, den Verlauf der Berliner Mauer, einzelne Kieze sowie den Berliner Nahverkehr. Zur Übersicht

Going Local – die kostenlose Berlin-Reiseführer-App von VisitBerlin. Mit mehr als 600 Berlin-Tipps, Touren und Veranstaltungen können Sie Berlin entdecken. Die App bietet Touren, Videos und Navigation per GPS an. www.visitberlin.de

Stadtspaziergänge auf www.berlin.de. Auf der offiziellen Website der Stadt werden verschieden lange, schriftlich ausgearbeitete Spaziergänge und Touren zu unterschiedlichen Berliner Themen vorgeschlagen. Mit Fotos und Beschreibungen. www.berlin.de/tourismus/touren

Buslinie 100: Der 100er-Bus der BVG fährt durch das Berliner Zentrum und kann mit einem normalen Fahrschein genutzt werden: vom Bahnhof Zoologischer Garten über den Großen Stern, das Haus der Kulturen der Welt, das Reichstagsgebäude und Unter den Linden zum Alexanderplatz. Da der Bus häufig fährt, kann man unkompliziert aussteigen und zu einem späteren Zeitpunkt weiterfahren. www.bvg.de

Stadtführungen mit Guide

  • Von Donnerstag bis Sonntag startet um 11 Uhr am Brandenburger Tor eine Führung durch Berlins Mitte – die Teilnahme ist kostenlos. Die Tour dauert rund 2,5 Stunden und führt zu den bekanntesten Orten im Herzen Berlins. Weitere Informationen finden Sie hier
  • Die Initiative LobbyControl bietet mit geführten Rundgängen Einblicke in die Welt der Unternehmensrepräsentanzen, Verbandsbüros, PR-Agenturen und anderer Lobbyisten im Regierungsviertel rund um den Reichstag (Hinweis: Die Teilnahme ist kostenpflichtig). Weitere Informationen finden Sie hier

Historisch-politische Touren für Smartphone oder Tablet

Zwischen 1942 und 1944 transportierte die SS tausende KZ-Häftlinge in zahlreiche Außenlager im Berliner Stadtgebiet. Die Häftlinge, unter ihnen viele Frauen, mussten Zwangsarbeit für die SS und Rüstungsfirmen leisten. Zu keinem anderen Zeitpunkt waren so viele KZ-Häftlinge im „Alltag“ der Metropole präsent. In der Satellite Camps-App werden sechs Berliner KZ-Außenlager exemplarisch vorgestellt. Auch ehemalige Häfltinge kommen zu Wort. http://satellite-camps.ikz-lichterfelde.de/

Hörpol ist eine Audio-Stadtteilführung für Jugendliche ab 14 Jahren, die sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Antisemitismus in Berlin-Mitte zwischen 1933-1945 beschäftigt. Sie steht in Form von MP3-Dateien kostenlos auf der Homepage zum Download auf ein eigenes mobiles Endgerät bereit. Die Führung besteht aus 27 Hörstationen mit Dialogen, Tondokumenten und Musik, die in beliebiger Reihenfolge besucht und angehört werden können. Alle Stationen sind auf einer Karte von Berlin-Mitte verzeichnet. Dazu gibt es umfangreiche Unterrichtsmaterialien. www.hoerpol.de

„Zwangsarbeit. Die Zeitzeugen-App der Berliner Geschichtswerkstatt“ bietet fünf Touren durch Berlin per Fuß, Rad oder S-Bahn auf den Spuren von Zwangsarbeit in der NS-Zeit. Eine halbe Million Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter mussten in den unterschiedlichsten Bereichen für die Deutschen arbeiten, untergebracht waren sie oft in Lagern. Die multimediale App zeigt persönliche Erinnerungen und war Teil der zentralen Ausstellung des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“ 2013 im Deutschen Historischen Museum.
www.berliner-geschichtswerkstatt.de/app.html

Zahlen, Daten, Fakten kann jeder. Die Geschichte einzelner Orte lebendig zu erzählen und dadurch Geschichte auf überraschende Weise spürbar machen – das kann ABOUT BERLIN. Die kostenlose App von visitBerlin präsentiert Geschichte zum Anfassen, bewegende Geschichten und unbekannte Seiten von Politik, Gesellschaft und Historie aus verschiedenen Zeitabschnitten. https://www.visitberlin.de/de/about-berlin

Die App MauAR veranschaulicht die Teilungsgeschichte an der Berliner Mauer von 1961 bis 1989. Erstmalig werden so die rund 160 Kilometer des Mauerverlaufs als originalgetreues 3D-Modell virtuell an ihrem historisch korrekten Ort dargestellt. An drei exemplarischen Zeitpunkten – 1961, 1971 und 1981 – lässt sich nachvollziehen, wie die Mauer das Stadtbild über drei Jahrzehnte prägte und wie sie sich samt der Sperranlagen über die Jahrzehnte zu einem lebensgefährlichen Grenzsperrsystem entwickelte. Die App ist zunächst nur für iOS-Geräte verfügbar. https://mauar.berlin/

Historischer Audio-Rundgang in Charlottenburg zu den Themen „Flucht – Exil – Verfolgung“ entlang der Berliner Hardenbergstraße. In dieser Straße verdichten sich mehrere persönliche Geschichten von Flucht, Exil und Verfolgung, die dazu Einblicke in das armenisch-deutsch-türkische Beziehungsgeflecht in Bezug auf den Nationalsozialismus und den Genozid an den Armeniern geben. Der Audioguide ist das Ergebnis einer Projektarbeit von Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die von mehreren Bildungseinrichtungen unterstützt wurden. http://flucht-exil-verfolgung.de/de

Im Rahmen des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“ 2013 entstand der Audioguide „Auf dem Damm. Eine Hörführung zu jüdischen Unternehmen zwischen Hermannplatz und Maybachufer“. Neukölln bildete bereits in den 1920er Jahren einen bunten Kosmos der Vielfalt. Auf und um den Kottbusser Damm befanden sich zahlreiche Geschäfte jüdischer Gewerbetreibender. Wenngleich schon seit Ende der Zwanziger Jahre zunehmend angefeindet, stellte für die jüdischen Gewerbetreibenden erst das Frühjahr 1933 eine Zäsur dar. Mit dem reichsweiten „Boykott“ gegen jüdische Geschäfte am 1. April 1933 wurde für jedermann offensichtlich, dass der Antisemitismus nun Teil des offiziellen Regierungshandelns geworden war. www.geschichte.hu-berlin.de

„(Ton-)Spuren der Gewalt. Ein Audiowalk zur ‚Köpenicker Blutwoche‘ 1933“. Die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche erinnert an diesen frühen Höhepunkt der SA-Gewalt gegen Sozialdemokraten, Kommunisten und Juden. Der Audiowalk kommentiert 16 Gebäude und Schauplätze vor Ort in Köpenick, erinnert an die Geschichten der Opfer, stellt Zusammenhänge her und enthält historische Aufnahmen von Zeugenaussagen im Rahmen der Gerichtsprozesse nach 1945. www.gedenkstaette-koepenicker-blutwoche.org

„Ku’damm 31. Eine unerhörte Geschichte. Audiowalk auf den Spuren eines Pogroms“. Auf dem Kurfürstendamm, der in den Zwanziger Jahren Kristallisationspunkt von Mode und Avantgarde und zugleich ein Zentrum des jüdischen Berlins war, überfielen im September 1931 34 junge Männer unter „Heil-Hitler“-Rufen Passanten in und um das Café Reimann. Wenige Tage später fand bereits ein Gerichtsprozess gegen sie statt. Der Audiowalk zeichnet den Kontext und die Ereignisse anschaulich nach. https://kudamm31.wordpress.com/

Das Jugend Museum Schöneberg bietet zwei Audioguides zur Geschichte des jüdischen Lebens im Bayerischen Viertel an, von denen sich einer an Kinder richtet, während der zweite Jugendliche anspricht. Die Audioguides können vor Ort im Museum als Datei überspielt und dann verwendet werden.

“Von Dielen und Clubs. Homosexuelles Leben im Schöneberg der zwanziger Jahre”. Der im Rahmen des Internetportals „queerhistory.de“ entwickelte Audioguide beschreibt historische Stationen homosexuellen Lebens in Schöneberg. http://queerhistory.de/stadtrundgang/von-dielen-und-clubs-homosexuelles-leben-im-schoeneberg-der-zwanziger-jahre

Berliner Mauerweg. Dieser ausgeschilderte Rad- und Wanderweg führt 160 km um das ehemalige West-Berlin herum und kennzeichnet den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlagen. Er ist in 14 Etappen gegliedert. Informative Stelen und Übersichtskarten helfen vor Ort bei der Orientierung. Teilweise sind originale Mauerteile (z.B. East Side Gallery) und Wachtürme (Kieler Straße) erhalten geblieben. www.berlin.de/mauer

Darüber hinaus gibt es auf berlin.de zahlreiche Vorschläge, um – mit oder ohne Guide, zu Fuß oder per Fahrrad – die Spuren der Berliner Mauer, der Teilungszeit und der friedlichen Revolution von 1989 vor Ort selbst zu erkunden. www.berlin.de/tourismus/stadtfuehrungen/berliner-mauer/

Die preisgekrönte Mauer-App der Bundeszentrale für politische Bildung: Diese Anwendung für iPhone und Android bietet dem User eine Karte mit detailliertem Mauerverlauf und multimediale Touren entlang der Berliner Mauer. Für die Software wurden über 50 Points of Interests (POIs) in Berlin zusammengestellt. Texte, zahlreiche Bilder, O-Töne und Videos dokumentieren an den einzelnen Punkten die dramatischen Vorgänge des Mauerbaus, der Geschichte und des Falls der Mauer. Zum Android App Store / Zum im iOS App Store

Der Audioguide „Kolonialismus im Kasten“ kommentiert die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums kritisch in Bezug auf die Kolonialzeit. Aus der Sicht von fünf jungen Historikerinnen wird Deutschlands Rolle als Kolonialmacht und die Verflechtung der kolonialen Weltsicht mit politisch-historischen Themen im DHM zu wenig dargestellt. Diese Lücke soll mit der App gefüllt werden. www.kolonialismusimkasten.de

„Afrikanische Spuren in Berlin“ – ein Stadtspaziergang des Deutschen Historischen Museums. Das Material von 2005 ist kein Audiowalk, sondern besteht aus Texten, die als PDF-Dateien heruntergeladen werden können. Sie kommentieren verschiedene Orte Berlins – angefangen vom Deutschen Historischen Museum über die Mohrenstraße, den Reichstag bis hin zum Olympiastadion – hinsichtlich kolonialer Geschichte und Geisteshaltung. www.dhm.de