Politische Bildung und Förderung politischer Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung

Die Berliner Landeszentrale für politische Bildung schafft Angebote der politischen Bildung für alle Menschen, die in Berlin leben.

Im „Gesamtkonzept zur Integration und Partizipation Geflüchteter“ werden der Berliner Landeszentrale für politische Bildung zentrale Aufgaben im Bereich der Förderung von politischer Teilhabe für Menschen mit Fluchterfahrung übertragen. Das Gesamtkonzept ist ein Strategiepapier des Berliner Senats von 2018. Es wurde im Austausch mit der Zivilgesellschaft entwickelt.

Die Angebote sprechen Menschen – trotz der bestehenden strukturellen Hürden – als politisch Handelnde an und wollen Wege aufzeigen, die eigenen Interessen zu vertreten, für eigene Rechte einzustehen. Und dies von Anfang an.

Die Berliner Landeszentrale versteht sich als lernende Institution, die zur Umsetzung der übertragenen Aufgaben unterschiedliche Träger fördert, aber auch eigenständig Projekte durchführt und weiterentwickelt.

  • „Womentoring: Empowering female voices!“, women in exile e.V.

    Im „Gesamtkonzept Partizipation und Integration Geflüchteter“ von 2018 wurde die Notwendigkeit eines Mentoring Projekts für Frauen* benannt, bei dem Frauen* mit Fluchtgeschichte in der Vertretung ihrer eigenen Interessen bis hin zu einer aktiven politischen Teilhabe begleitet werden. Der Verein women in exile e.V. setzt im Rahmen der Förderung das Projekt “Womentoring“ um. Frauen* mit Fluchtgeschichte, die bereits Erfahrungen mit langjähriger politischer und gesellschaftlicher Selbstorganisation haben, bilden Tandems mit Frauen*, die Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe kennenlernen wollen. Die Tandems werden von den Expert:innen von Women in exile e.V. unterstützt, es werden außerdem begleitend Workshops und Vernetzung mit Initiativen und weiteren Vereinen angeboten.

  • „Jüdisch-Arabische Verflechtungen in Kultur und Gesellschaft“, Bildung in Widerspruch e.V.

    Das Projekt „Jüdisch-Arabische Verflechtungen in Kultur und Gesellschaft“, konzipiert und umgesetzt von Bildung in Widerspruch e. V., möchte dazu beitragen, gemeinsam „neue“ Narrative der Verbindung von jüdischen und arabischen Perspektiven zu entwickeln. Deshalb werden Verbindungslinien und der offene Austausch in den Mittelpunkt gestellt. Ausgehend von den vier Themenfeldern Schreiben, Musik, Essen und Schwesternschaft werden im Rahmen von vier interaktiven Workshops alte und neue Bezüge und Beziehungen erkundet.
    Die Veranstaltungsreihe richtet sich insbesondere an arabischsprachige Menschen mit Fluchtbiografie und soll Raum für Austausch und neue Erfahrungen bieten. Daher gibt es bei allen Veranstaltungen die Möglichkeit einer arabischen Übersetzung.

  • „Partizipationsorientiert und diskriminierungskritisch. Teilhabe möglich machen!“, Arbeit und Leben DGB/VHS Berlin-Brandenburg e.V.

    Jährlich werden zwei „Fortbildungsreihen für eine partizipationsorientierte und diskriminierungskritische Arbeit mit Geflüchteten“ für Fachkräfte, Ehrenamtliche und Multiplikator:innen angeboten. Der Fokus der Fortbildungsmodule liegt auf Beteiligungsmöglichkeiten für Menschen mit Fluchterfahrung, die möglicherweise nicht direkt erkennbar sind. Workshops zu politischen Hintergründen, pädagogischen und methodischen Handreichungen sowie Einheiten zur Selbstreflexion bereichern die jeweils sechs Veranstaltungen.

  • „BeVisible 2023: (Selbst)empowerment zur politischen Partizipation“, Trixiewiz e.V.

    Das Kernelement ist die Schulung “BeVisible”, in der Menschen mit Fluchterfahrung sich empowern um aktiv an Politik und Gesellschaft teilzunehmen und ihr Wissen, ihre Potenziale und Ressourcen in ihre Alltagsbezüge einzubringen. Die Bestandteile der Schulung sind acht Module, jeweils zwei- bis dreitägige Seminare, in denen die Teilnehmenden verschiedene Themen und Methoden im Kontext politischer Teilhabe erlernen und sich über ihre Erfahrungen austauschen. Ein weiterer Teil des Projektes ist der Austausch zwischen Teilnehmenden und Politiker:innen.
    Der dritte Bestandteil ist die eigenständige Entwicklung einer Kampagne für mehr politische Teilhaberechte für Menschen ohne deutschen Pass.

  • „Modul politische Teilhabe“

    Das „Modul Politische Teilhabe“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Servicezentrum der Berliner Volkshochschulen, der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
    Als ein niedrigschwelliges Peer-to-Peer-Angebot wurden Workshop-Konzepte als Angebote für und von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung entwickelt. Es stehen jeweils 90 Minuten zur Verfügung. Die Workshops wurden auch in Gemeinschaftsunterkünften und Sprachcafés in Bibliotheken durchgeführt.
    Im Rahmen der erstellten Workshop-Konzepte kommen aktivierende Methoden zum Einsatz, die inklusiv gestaltet sind. Methoden der politischen Bildung werden mit Unterstützungs- und Vernetzungsangeboten auf zivilgesellschaftlicher Ebene kombiniert und Wissen zu Möglichkeiten zur Wahrnehmung von politischer Teilhabe vermittelt. Die Teilnehmenden sollen aktiviert werden, eigene Erfahrungen, Wissen und Interessen einzubringen.
    Durchgeführt werden die Workshops von politischen Bildner:innen, die selbst eine Flucht- und Migrationsgeschichte haben. Das Team wurde durch Fortbildungen auf die Aufgabe vorbereitet und hierfür qualifiziert.

    Angeboten werden Workshops zum Thema: Wohnen, Mitbestimmung, Meine Rechte, Geschlechtergerechtigkeit. Weitere Themen können auf Nachfrage angeboten werden.
    Bei Interesse an einer kostenfreien Buchung oder Rückfragen zum Angebot melden Sie sich gerne.

    Lena Steenbuck
    lena.steenbuck@senbjf.berlin.de
    (030) 90227-4976

  • Demokratieworkshops

    Mitarbeitende der Landeszentrale kommen über diese Workshops in jeweils zwei- bis dreistündigen Veranstaltungen mit Neuzugewanderten zu den Themen Deutsche Geschichte, Demokratie und Wahlen, Menschenrechte und Grundgesetz, Staat und Zivilgesellschaft ins Gespräch.
    Die Veranstaltungen können in der Landeszentrale im Amerika Haus direkt am Bahnhof Zoologischer Garten oder vor Ort bei Ihnen stattfinden. Grundlagentexte liegen auf Deutsch und in arabischer, englischer, französischer und persischer Übersetzung vor.
    Bei Interesse an einer kostenfreien Buchung oder Rückfragen zum Angebot melden Sie sich gerne.

    Reinhard Fischer
    reinhard.fischer@senbjf.berlin.de
    (030) 90227-4962