Jugendliche wachsen in einer Zeit der Umbrüche auf. Lebenswelten verändern sich in rasantem Tempo, erscheinen zunehmend hybrid. Erstarkender Rechtsextremismus gefährdet unser freiheitliches Zusammenleben. Die Klimakrise stellt unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ganz grundsätzlich in Frage. Gleichzeitig nehmen die Beteiligungsmöglichkeiten bis hin zum Wahlrecht ab 16 Jahre zu, menschenrechtliche Verträge fordern die gleichberechtigte volle wirksame Teilhabe für alle in allen Lebensbereichen, auch im öffentlichen Leben. Nicht nur bezogen auf die politische Teilhabe zeichnet sich ab, dass die Unterschiede bei der Gruppe der Jugendlichen zuzunehmen scheinen: nach Geschlecht, Wohnort, Bildungsstand, Herkunft.
Was bedeutet dies für die politische Sozialisation Jugendlicher und welche Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen? Welche (neuen) Aufgaben ergeben sich für die politische Jugendbildung? Mit welchen Ansätzen politischer Bildung können wir junge Menschen durch herausfordernde Zeiten begleiten? Auf Grundlage der Analyse gesellschaftspolitischer Prozesse möchten wir diese und weitere Fragestellungen diskutieren. Neben Raum für Austausch und Diskussion bietet der Fachtag die Möglichkeit, didaktische Ansätze und Angebote kennenzulernen.
Politische Jugendbildung in der polarisierten Gesellschaft
Programm
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13.30 Uhr
Ankunft, Begrüßung
Tagesmoderation: Prof. Dr. Luisa Girnus, FU Berlin -
13.45 Uhr
Impulsvortrag: „Jugendliche Lebensrealitäten in der polarisierten Gesellschaft“, Dr. Frank Greuel, DJI
Impulsvortrag: „Politische Einstellungen Jugendlicher in Berlin“, Prof. Dr. Sabine Achour, FU BerlinDiskussion auf dem Podium und mit dem Publikum
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15.30 Uhr
Pause
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15.45 Uhr
Workshops 1: Lebensrealitäten- Hybride/digitalisierte Lebenswelten, Prof. Dr. Dan Verständig, TU Berlin
- Gekränkte Leistungsversprechen als Übergang zu rechtsextremen Einstellungen, Amelie Nickel, HIKS und Thomas Gill, Berliner Landeszentrale für politische Bildung
- Gespaltene Realitäten: soziale Lage, Geschlecht, Rassismen, Prof. Dr. Aysun Doğmuş, TU Berlin
- Die Bedeutung des Nahostkonflikts für Jugendliche in Berlin, Pierre Assisi, Ufuq
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Zukunftsängste und Hoffnungen – Zugänge für die politische Bildung mit Jugendlichen? Mechthild Möller und Wiebke Tuitjer, Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland
Viele junge Menschen erleben die Gegenwart als krisenhaft und blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Ihre Ängste und Hoffnungen sind Ausdruck gesellschaftlicher Erfahrungen – und damit auch ein Schlüssel für politisches Lernen. In diesem Workshop nehmen wir aktuelle Perspektiven junger Menschen auf ihre Zukunft in den Blick. Welche Sorgen und Hoffnungen prägen ihr Denken und Handeln – und welche Bedeutung hat das für die politische Bildung? Der Workshop bietet Raum für Austausch, methodische Anregungen und gemeinsame Weiterarbeit an einem Thema, das uns alle betrifft.
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17.00 Uhr
Pause
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17.20 Uhr
Workshops 2: Politische Bildung- Polarisierung, Provokation, Problem? Philine Hetzer und Arne Jahns, Projekt Akriba – Antisemitismuskrtische Bildungsarbeit in Trägerschaft der Jugendbildungsstätte LidiceHaus Bremen
- Zur Wechselwirkung politischen Handelns und politischen Lernens, Jana Sämann, Uni Siegen
- Mit Jugendbeteiligung Lernräume für politische Bildung schaffen, Anne Friedrich (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie), Maria Grüning, (Kinder- und Jugendbüro Mitte) und Britta Kaufhold (Kinder- und Jugendbüro Pankow)
- Ansätze einer digitalen politischen Medienbildung, Katrin Hünemörder, Mediale Pfade
- Politische Jugendbildung in der (Post-)Migrationsgesellschaft, Hannah Drath, JBS Kaubstraße
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18.35 Uhr
Stehempfang
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19.00 Uhr
Verleihung des Preises #aktive Schüler:innen 2025 der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (LV Berlin) durch Dr. Torsten Kühne, Staatssekretär bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
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Datum:
Dienstag, 8. Juli 2025
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Zeit:
13.30–19.00 Uhr
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Ort:
Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22–24, 10623 Berlin, Besuchszentrum / Stadtplan
Barrierefreiheit:
Erläuterung der Symbole zur Barrierefreiheit -
Livestream:
Die Eingangsimpulse werden auf unserem YouTube Kanal live übertragen.
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Entgelt:
Die Teilnahme ist entgeltfrei.
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Anmeldung:
Diese Tagung ist ausgebucht, weitere Anmeldungen können wir nicht entgegennehmen.
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iCalendar:
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Ansprechperson:
Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961