Neue alte Rechte und Antisemitismus – Herausforderungen für die politische Bildung

Unsere Welt stellt sich für viele als unübersichtlich, unsicher und krisenhaft dar. Bewegungen und Deutungskonzepte erleben eine Renaissance, die als reaktionär, völkisch-nationalistisch, antipluralistisch und autoritär beschrieben werden können. Denn diese versprechen Eindeutigkeit und Sinnstiftung, Halt und Orientierung. Sie bieten einfache Erklärungen an und lösen Vielfältiges, Widersprüchliches und Konflikthaftes in vermeintlich konsistenten und eindeutigen Weltbildern auf.
In diesem Kontext gewinnt auch Antisemitismus an Bedeutung. Antisemitismus ist immer auch ein explizit reaktionäres Konzept, das sich unter anderem gegen die normativen Grundlagen von Demokratie und Menschenrechte, gegen die emanzipatorischen Errungenschaften des politischen Liberalismus sowie gegen die vermeintliche Erosion der Gewissheiten richtet.
Im Rahmen der Fachtagung wollen wir dem Verhältnis zwischen neuer alten Rechten und Antisemitismus genauer auf den Grund gehen. Es wird nach Ursachen und Gegenstrategien in Politik, Zivilgesellschaft und Bildung gefragt. Und es werden Projekte und Initiativen vorgestellt, die sich politisch, zivilgesellschaftlich und pädagogisch engagieren.

  • Programm

  • 10.00 – 10.30 Uhr

    Begrüßung und Impulse zur Einführung:
    • Warum eine Kritik der Neuen Rechten immer auch Antisemitismuskritik ist – und umgekehrt“, Dr. Mirko Niehoff (KIgA e.V.)
    • Mit Rechtspopulisten reden? – zum Auftrag der politischen Bildung“, Thomas Gill (Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung)
  • 10.30 – 11.00 Uhr

    Vortrag
    Neue Rechte und Antisemitismus“, Dr. Gideon Botsch (Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien – Universität Potsdam)

  • 11.00 – 11.30 Uhr

    Diskussion

  • 11.30 – 11.45 Uhr

    Pause

  • 11.45 – 13.00 Uhr

    Podiumsdiskussion Ursachen und Gegenstrategien zum Aufschwung der Neuen Rechten und des Antisemitismus mit
    • Burkard Dregger (Mitglied des Abgeordnetenhauses, Vorsitzender der CDU-Fraktion),
    • Thomas Heppener (Referatsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend),
    • Judith Rahner (Amadeu Antonio Stiftung),
    • Deborah Krieg (stellvertretende Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt / Main)

    Moderation: Doris Akrap (taz)

  • 13.00 – 13.45 Uhr

    Mittagspause

  • 13.45 – 15.30 Uhr

    Theorie-Praxis-Workshops zu Grundlagen und Ansätzen politischer Bildung
    • Rechtspopulismus als Herausforderung für die politische Bildung, David Lanius (Initiative „Kleiner 5“)
    • Gesellschaftskritik ohne Ressentiments als Auftrag politischer Bildung, Dörte Döring (Kribi – Kollektiv für politische Bildung)
    • Rassismuskritische Antisemitismusprävention in der Migrationsgesellschaft, Désirée Gallert (KIgA e.V.)
    • Erinnerung vs. Abwehr: Geschichtsrevisionistische Diskurse als Herausforderung für die historisch-politische Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus, Franziska Göpner (Anne Frank Zentrum)
  • 15.30 – 16.00 Uhr

    Abschiedskaffee, Zusammenführung und Ausblick

  • Kooperationspartner:

    Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA)

  • Datum:

    Dienstag, 9. Oktober 2018

  • Zeit:

    10.00 bis 16.00 Uhr

  • Ort:

    Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, Besuchszentrum / Stadtplan

  • Entgelt:

    Die Teilnahme ist entgeltfrei.

  • Anmeldung:

    Melden Sie sich bitte online an.

  • Ansprechperson:

    Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961