Diskursverschiebungen

Dritter Teil der Veranstaltungsreihe „Der Elefant im Raum Soziale Herkunft – vernetzte Solidarität – postmigrantische Perspektiven“: Mark Terkessidis und Francis Seeck im Gespräch mit Rina Soloveitchik

In den letzten Jahren beobachten wir eine sichtbare Diskursverschiebung: Rassistische, antisemitische, LGBT-diskriminierende Sprache und physische Überfälle sind deutlich lauter und häufiger geworden. Rechte Parteien sind nicht nur in Deutschland in die Parlamente eingezogen. Welcher Mechanismen sich die neue Rechte bedient, wird zu Recht viel diskutiert und verhandelt.

In diesem Panel wollen wir einen Diskurs zu proaktiven postmigrantischen sowie klassismuskritischen Strategien führen. Was sind Entwürfe einer Gesellschaft der Vielen, in der wir ohne Angst verschieden sein können? Wie können wir diese aktiv platzieren, ohne in permanenten Reaktionshandlungen zu agieren? In welchen Zusammenhängen stehen dabei klassismuskritische Bildung und Migration? Wie kann ein Bewusstsein für soziale Herkunft sichtbarer werden?

Welche kollektiven Strategien einer pluralen Gesellschaft sind in den letzten Jahren entstanden? Was können wir von ihnen lernen? Inwieweit verbinden sie die Diskurse zu gesellschaftlicher Vielfalt und sozialer Ungleichheit? Wie würde eine Allianz in Richtung einer gerechteren Gesellschaft aussehen, wenn wir beide Diskuse zusammen denken?

Mark Terkessidis ist Journalist, Autor und Migrationsforscher. Seine Themenschwerpunkte sind Jugend- und Popkultur, Migration und Rassismus.

Francis Seeck forscht und lehrt zu den Themen Klassismus und geschlechtliche Vielfalt. Zurzeit ist Francis Seeck Vertretungsprofessor*in für Soziologie und Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule Neubrandenburg.

Über die Veranstaltungsreihe „Der Elefant im Raum
Soziale Herkunft – vernetzte Solidarität – postmigrantische Perspektiven“

Mit der Corona-Krise zeigen sich die immer dagewesenen Unterschiede sozialer Herkunft deutlich und bekommen mehr öffentliche Präsenz. Vor dem Virus sind wir nicht alle gleich, genauso wenig gleich, wie wir es davor waren. Nur liegt die ungleiche Verteilung in solch einer Offensichtlichkeit vor uns, dass es schwieriger wird, die Augen vor ihr zu verschließen.

Was passiert, wenn wir diese beiden Räume der ökonomischen Ungleichheit, Ausbeutung und den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Homophobie zusammendenken würden? Kann so mehr Solidarität entstehen und können so neue Handlungsstrategien für eine gerechtere Form des zusammen Lebens entwickelt werden?

Die Veranstaltungsreihe zu dieser potentiellen Achse der Solidarität wurde von der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung zusammen der Zeitschrift Jalta – Positionen zur Jüdischen Gegenwart konzipiert. Podien und Expert*innenbeiträge schaffen Raum, die verschiedenen Positionen sowie die aktivistischen und intellektuellen künstlerischen Perspektiven in ihren Komplexitäten zu hören und gemeinsam laut über neue Solidaritäten und Perspektiven in der postmigrantischen Gesellschaft nachzudenken.

  • Kooperationspartner:

    Jalta – Positionen zur Jüdischen Gegenwart

  • Datum:

    Donnerstag, 29. Oktober 2020

  • Zeit:

    18.30 – 20.30 Uhr

  • Ort:

    Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, Besuchszentrum / ##icon:stadtplan## Stadtplan

  • iCalendar:

  • Entgelt:

    Der Eintritt ist frei.

  • Anmeldung:

    Melden Sie sich bitte ##icon:formular## online an.

  • Live-Stream:

    Diese Veranstaltung wird zusätzlich per Live-Stream auf YouTube übertragen: https://m.youtube.com/channel/UCZVHCB1vBRI1vO38uXZnpDw
    Für die Teilhabe per Live-Stream ist eine Anmeldung nicht zwingend erforderlich.

  • Ansprechperson:

    Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961