Drucksache - IX-0027  

 
 
Betreff: Bestäuberfreundlicher Bezirk Pankow – Wildbienen machen Schule!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenAusschuss für Schule und Sport
   
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
24.11.2021 
2. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur mitberatender Ausschuss
14.12.2021 
digitale Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt   
04.01.2022 
digitale Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur vertagt   
08.02.2022 
digitale Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur im Ausschuss abgelehnt   
Ausschuss für Schule und Sport federführender Ausschuss
19.01.2022 
Öffentliche digitale Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport vertagt   
08.02.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport vertagt   
10.05.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport vertagt   
Ausschuss für Schule und Sport federführender Ausschuss
27.09.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport im Ausschuss abgelehnt   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
15.11.2023 
18. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin in der BVV abgelehnt     

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag Bü90/Grüne 2. BVV am 24.11.2021
Stellungnahme KliUmNat
neuer Textvorschlag Bue90Gruene zur Beratung im SchuSp
Beschlussempfehlung SchuSp 18. BVV am 15.11.2023

Das Bezirksamt wird ersucht, ein Angebot „Blühende Schulhöfe in Pankow“ zu gestalten, damit mehr Flächen bestäuberfreundlich aufgewertet werden und Umweltbildung gefördert wird.

Die Schüler:innen sollen ihre eigenen Ideen einbringen können und mitentscheiden, mit welchen Maßnahmen wie Pflanzung von Beerensträuchern oder Saat von Blühwiesen sie ihren Schulhof ökologisch gestalten möchten. So lernen die Schüler:innen nicht nur die Lebensweise von Wildbienen kennen, sondern können sie auch aktiv durch eigene Entscheidungen und Handlungen schützen. Neben Lebensräumen für Insekten sollen auch Lebensräume für andere geschützte Wildtierarten geschaffen werden.

Das Programm soll sich unter anderem am Angebot „Biene kommt jetzt in die Schule“ aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg orientieren, das Schulen und Kitas unterstützt. Bei der Umsetzung sollen das „Handbuch gute Pflege“ und das Projekt Mehr Bienen für Berlin Berlin blüht auf“ beachtet werden.


Begründung des Ausschusses für Schule und Sport (federführend):

Der Ausschuss für Schule und Sport hat in seiner Sitzung vom 27.09.2023 die Drucksache IX-0027 „Bestäuberfreundlicher Bezirk Pankow Wildbienen machen Schule!” abschließend beraten.

Nachdem die Drucksache bereits mehrfach auf der Tagesordnung stand, fand auch eine überarbeitete Fassung im Ausschuss keine Mehrheit.

Die Ausschussmitglieder waren bestäuberfreundlichen Schulaussenflächen gegenüber zwar grundsätzlich aufgeschlossen, jedoch wurde in der Diskussion sehr schnell klar, dass das Schulamt nicht zuständig ist.

Bei der Gestaltung der Schulgärten durch die Schulgemeinschaft handelt es sich um eine Innere Schulangelegenheit.

Die Verantwortung für die Schulaussenflächen liegt beim Straßen- und Grünflächenamt.

Auch das Bewerben des Projektes „Mehr Bienen für Berlin - Berlin blüht auf” schien den Ausschussmitgliedern wenig sinnvoll, da der Projektträger für das Verteilen seiner Informationsmaterialien selbst verantwortlich ist.

Bei 4 JA Stimmen, 4 NEIN Stimmen und 4 ENTHALTUNGEN konnten sich die Mitglieder des Ausschusses für Schule und Sport nicht für den Antrag erwärmen.

Stellungnahme Ausschuss für Klimaschutz, Grünanlagen, Spielplätze, Umwelt und Natur (mitberatend):

Der Ausschuss lehnt den Antrag nach zweifacher Befassung mehrheitlich ab.

Dies wird mit folgenden Punkten begründet: Schulhöfe seien in erster Linie für Schülerinnen und Schüler da und seien bereits in einem schlechten Zustand. Das Amt für Umwelt- und Naturschutz Pankow argumentiert, es könne für die Aufgaben, die aus dem Antrag resultieren, kein Personal zur Verfügung stellen. Einzelne Ausschussmitglieder äern, dass das Vorhaben Betreuung / Begleitung über die angesprochene Information der Schulen hinaus bräuchte. Das Angebot werde den Schulen “übergestülpt”. Außerdem wurde gesagt, dass wichtige Punkte in der Begründung und nicht im Antragstext seien. Die Punkte im Beschlusstext seien zu unkonkret. Eine kurzfristige Anpassung des Antrags würde nicht ausreichen.

Die einreichende Fraktion argumentiert, dass Schulhöfe auch Bildungsorte für Schülerinnen und Schüler sind und das erfolgreiche und praxisnahe Modell aus Friedrichshain-Kreuzberg auf Pankow übertragen werden kann. Das Modell ist für alle beteiligten Bereiche des Bezirksamtes mit wenig Aufwand verbunden. Sogar der vorhandene Flyer könnte für Pankow übernommen werden. Die verwendeten Flächen sind jeweils klein, was für “Trittsteine”r die Vernetzung von Biotopen ausreiche. Auch vorhandene Beete und Grünbereiche nnten mithilfe des Antrags aufgewertet werden. Die Schülerinnen und Schüler könnten durch aktive Entscheidungen eine Selbstwirksamkeit erfahren und sich mit der Bedeutung des Themas Insekten für die Umwelt, Menschen und Landwirtschaft vertraut machen. Das Vorhaben sei ein reines Angebot an die Schulen zur Unterstützung von interessierten Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrern oder Arbeitsgemeinschaften. Pankow hat die Deklaration „Kommunen für biologische Vielfalt“ unterzeichnet. Dieser Antrag wäre ein Baustein, um diese Deklaration mit Leben zu füllen.

Begründung Ursprungsantrag Fraktion ndnis90/ Die Grünen:

In Berlin leben aktuell 323 Wildbienenarten mehr als die Hälfte der 590 Arten, die in Deutschland vorkommen. Selbst wenn die Bestäubungsleistung durch Wespen und Fliegen ebenso wichtig ist: Wildbienen (inklusive Hummeln) sind ein entscheidender „Booster“r Artenvielfalt bei Flora und Fauna.

Klimawandel, Versiegelung von Grünflächen und fehlende Blühpflanzen führen zu einem dramatischen Sterben vieler Wildbienenarten, das zur Gefahr für unsere Lebensmittelversorgung werden kann. Damit Wildbienen ausreichend Nahrung finden, muss auch in Pankow die Anzahl von Blühflächen und Wildblumenwiesen deutlich erhöht werden; Kinder und Jugendliche müssen für dieses wichtige Zukunftsthema und das Artensterben sensibilisiert werden.

Die praktische Erfahrung mit den Pilotflächen des Projekts „Mehr Bienen für Berlin“ zeigt, wie sich Flächen mit vertretbarem Aufwand insektenfreundlicher pflegen lassen. Der durch die Senatsverwaltung geförderte „Hymenopterendienst“ berät beim Umgang mit den Tieren.

Beerensträucher und weitere gebietsheimische Gehölze bieten Vögeln, Wildbienen und anderen Insekten eine wichtige Nahrungsquelle und geschützte Quartiere. Begrünte Schulhöfe fördern Achtsamkeit bei Kindern für urbanes Grün. Mit der insektenfreundlichen Bepflanzung der Schulhöfe erfolgt praktische und nachhaltige Umweltbildung. Im Verlauf der Schulzeit können die Kinder beobachten, wie sich die Bäume und Sträucher entwickeln, die sie zu Beginn ihrer Schulzeit gepflanzt haben.

Pankow hat die Deklaration „Kommunen für biologische Vielfalt“ unterzeichnet. Diese sieht vor, unter anderem Beiträge zur Bewusstseinsbildung über die Zusammenhänge zwischen der „Erhaltung der biologischen Vielfalt im urbanen Raum“, „Verstärkung der Bildungsarbeit und des Informationsangebotes zur biologischen Vielfalt vor Ort“ sowie „konkrete Beiträge zum Artenschutz und zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der Arten“ in kommunale Planungen zu integrieren.

 
 

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