Sommerhitze - Was tun an extremen Hitzetagen?

ein Termometer in der Sommerhitze
Fragezeichen

Warum sind Tipps und Hinweise zum Umgang mit Hitze überhaupt notwendig?

Für die Zukunft wird prognostiziert, dass die Anzahl an sehr heißen Tagen weiter zunehmen und die Dauer dieser Hitzeperioden länger werden soll.

Für gesunde Erwachsene sind Hitzeperioden zwar oftmals unangenehm, stellen in der Regel aber kein gesundheitliches Problem dar. Für ältere Menschen, Kinder und chronisch kranke Menschen kann dieser Hitzestress hingegen um ein Vielfaches belastender sein und im absoluten Extremfall tödlich enden. Aus diesem Grund sind Vorsorgemaßnahmen und das Berücksichtigen von einfachen Verhaltensempfehlungen, die im Alltag oft vergessen oder ob der Gefahrenunterschätzung vernachlässigt werden, besonders wichtig.

  • Warum ist bei großer Hitze die Gesundheit in Gefahr?

    Hitze belastet alle Körper, wenn auch nicht jeder Mensch das merkt und gleichermaßen als belastend empfindet. Grundsätzlich kann sich der Organismus zwar an Hitze gewöhnen, aber er braucht dafür eine gewisse Zeit.

    Bei einigen Personengruppen verläuft dieser Anpassungsprozess jedoch langsamer und schwieriger als bei jungen und gesunden Personen.

    Ein erhöhtes Risiko besteht vor allem für Säuglinge und kleine Kinder, ältere und pflegebedürftige Menschen, Personen mit (chronischen) Grunderkrankungen sowie Schwangere. Die Gefahr steigt mit zunehmenden Alter, da die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung durch Schwitzen abnimmt. Mit zunehmendem Alter kann ein mangelndes Durstempfinden zudem zu weniger Flüssigkeitsaufnahme führen. Dieser Flüssigkeitsmangel reduziert die Fähigkeit zu schwitzen und damit die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung weiter, so dass sich der Körper bei Hitze rasch auf eine gesundheitsgefährdende Temperatur erwärmen kann.

    Es drohen Sonnenstich, Hitzeerschöpfung, Hitzekollaps und/oder Hitzschlag. Ein Hitzschlag stellt eine lebensgefährliche Situation dar und bedarf daher sofort medizinischer Hilfe.

    Hitze erfordert daher ein angepasstes Verhalten – besonders von gefährdeten Personen. Achten Sie bitte auf sich und Ihre Mitmenschen.

  • Wo kann ich mich über bevorstehende Hitzegefahren informieren?
    Thermometer

    Hitzewarnungen werden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) herausgegeben, sobald eine starke Wärmebelastung für mindestens zwei Tage in Folge vorhergesagt wird und eine ausreichende nächtliche Auskühlung der Wohnräume nicht mehr gewährleistet ist.

    Der Deutsche Wetterdienst informiert über eine App, einen Newsletter oder über seine Internetseiten zu aktuellen Hitzewarnungen.

    Der DWD unterscheidet bei Hitzewarnungen in zwei Stufen, die sich unter anderem an der gefühlten Temperatur am frühen Nachmittag, aber auch an der nächtlichen Innenraumtemperatur orientieren:

  • Was kann ich zur Vorbeugung bei Sommerhitze allgemein tun?

    Die Senatsverwaltung für Gesundheit empfiehlt u.a.

    • Trinken Sie kontinuierlich alkoholfreie Getränke – auch ohne Durst.
    • Vermeiden Sie körperliche Belastungen, auch Sport. Wenn Sie körperlich arbeiten müssen, achten Sie auf Ihre Flüssigkeitszufuhr und trinken entsprechend ausreichend.
    • Nehmen Sie leichte Kost zu sich, beispielsweise wasserreiches Obst und Gemüse.
    • Lüften Sie möglichst früh morgens und abends bzw. nachts, wenn die Luft draußen kühler ist als drinnen.
    • Dunkeln Sie die Räume tagsüber mit Rollläden, Markisen und Vorhängen ab.
    • Nutzen Sie kühle feuchte Umschläge für Ihren Nacken bzw. die Arme und Beine oder nehmen Sie ein kühles Fußbad.
    • Passen Sie Ihren Tagesablauf (nach Möglichkeit) der Hitze an: Vermeiden Sie die Mittagshitze und verlegen Sie Aktivitäten im Freien in die Morgen- und Abendstunden.
    • Vermeiden Sie beim Aufenthalt im Freien möglichst die direkte Sonneneinstrahlung und benutzen Sie luftdurchlässige Kleidung und eine Kopfbedeckung sowie eine Sonnenbrille.
    • Benutzen Sie Sonnenschutzmittel, wenn Sie sich im Freien aufhalten.
    • Lassen Sie keine Menschen oder Tiere in einem heißen Auto zurück.
    • Wenn jemand Anzeichen eines Hitzeschlags wie heiße, trockene Haut hat, verwirrt ist oder Krampfanfälle hat bzw. bewusstlos ist, rufen Sie bitte sofort einen Notarzt.
    • Informieren Sie sich im Sommer über die aktuellen Temperaturentwicklungen.

    Achtung: Wenn Sie an Herz-, Nieren- oder chronischen Erkrankungen leiden, fragen Sie bitte Ihre Hausärztin/ Ihren Hausarzt nach individuellen Empfehlungen für heiße Tage.

    Weitere von Landesbehörden zusammengestellte Tipps und Informationsmaterialien finden Sie u.a.beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) und der Senatsverwaltung für Gesundheit (SenGes):

  • Wo finde ich spezielle Empfehlungen und Hinweise für besonders gefährdete Personengruppen?

    Die Senatsgesundheitsverwaltung hat für nachfolgende Personengruppen Risiken, Empfehlungen und weiterführende Informationen zusammengetragen:

    • Schwangere
    • Eltern von Babys und Kleinkindern
    • Personen mit Vorerkrankungen
    • Seniorinnen und Senioren
    • Personen, die im Freien arbeiten

    Die Informationen finden Sie auf der Sonderseite der Senatsverwaltung für Gesundheit „Hinweise für verschiedene Personengruppen“

  • Wo finde ich Trinkwasserbrunnen im Land Berlin/im Bezirk Pankow?
    Hände werden unter einem Wasserstrahl gehalten

    Je nach Aktivität und weiteren Faktoren sollten bei Hitze mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag getrunken werden – sofern keine medizinischen Gründe bei Ihnen dagegensprechen. Trinken Sie dabei kontinuierlich über den Tag, auch ohne Durst. In Berlin gibt es bereits über 200 Trinkwasserbrunnen – so dass man von Mai bis Oktober auch unterwegs jederzeit Trinkwasser in der Stadt frei zugänglich erhalten kann. Die Trinkwasserbrunnen werden von den Berliner Wasserbetrieben (BWB) aufgestellt und betrieben.

  • Was verbirgt sich hinter dem Konzept „kühler Raum“?

    Insbesondere in den USA, aber auch vermehrt in europäischen Großstädten – sind an besonders heißen Tagen des Jahres sogenannte Cooling-Center bzw. „kühle Räume“ im Stadtbild zu finden. In Berlin wurden solche Angebote bisher nicht als notwendig erachtet. Jedoch werden die Sommermonate (Juli/August) auch bei uns immer heißer und die Hitzewellen länger.

    Der Bezirk Pankow bereitet sich auf diese Problemstellung und die Auswirkungen „Schritt für Schritt“ durch verschiedenste Maßnahmen und Planungen vor und hat als Ergänzung zu den regulär vorhandenen Abkühlungsmöglichkeiten, wie klimatisierte Einkaufszentren, luftige U-Bahnhöfe, Wasserstellen etc. mit der klimatisierten Stadtteilbibliothek Buch im Sommer 2023 erstmalig zu Erprobungszwecken einen „kühlen Raum“ mit hoher Aufenthaltsqualität (Spiele, Bücher, PC-Plätze, Sitzplätze) in einem öffentlichen Gebäude angeboten.

    Bereits 2-3 Stunden Erholung in einem klimatisierten Raum können dem Körper helfen, neue Kraft zu schöpfen.

    Die Angebotsannahme und Erfahrungen der Besucher:innen werden evaluiert, um mögliche Handlungsbedarfe für die Zukunft ableiten zu können.

  • Pankower Rathäuser und Ämter als kühle Orte?

    Einige Dienstgebäude der Bezirksverwaltung Pankow sind aufgrund ihrer Bauweise vergleichsweise kühl, halten für Besucher:innen Wasserspender bereit und laden bei einer längeren Hitzewelle zum spontanen und temporären Verweilen ein, um sich kurz von hohen Außentemperaturen erholen zu können.

    Darunter die 3 großen Standorte:

    • Rathaus Pankow – Breite Straße 24a-26 in 13187 Berlin
    • Rathaus Weißensee – Berliner Allee 252-260 in 13088 Berlin
    • Verwaltungsstandort Fröbelstraße 17 in 10405 Berlin (hier u.a. Sozialamt, Bürgeramt und Jugendamt)

    Nutzen Sie bei Gelegenheit auch gezielt klimatisierte Orte im öffentlichen Raum z.B. Einkaufszentren, Supermärkte usw. um dem Körper, eine kurze Erholung zu gönnen.

Informationsflyer im Rahmen der Kampagne "Bärenhitze - Berlin bleibt cool"

  • Flyer in deutscher Sprache

    PDF-Dokument (296.1 kB)
    Dokument: Landesamt für Gesundheit und Soziales in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin

Link zur Hitzeschutzseite der Berliner Gesundheitsverwaltung