Aufbruch zur Wende: Widerstand in der DDR. Am Beispiel Ostberlin

Die Bilder des Jahres 1989 sind vielen im Gedächtnis geblieben: Demonstrant*innen in Leipzig, Dresden, Berlin und anderen Städten der DDR, später die tanzenden Menschen auf der Mauer. Doch wie kam es zu diesen Ereignissen?

In unserem Bildungszeitseminar richten wir den Blick auf die Entwicklungen in der DDR, die zum Herbst 1989 führten. Unser Fokus liegt auf der Spurensuche von Opposition, Widerstand, Eigensinn und Subkultur, insbesondere im Berlin der 1980er Jahre. Das Seminar widmet sich den Entstehungs- und Existenzbedingungen verschiedener widerständiger Akteur*innen und Gruppen. Wir hinterfragen: Welche Ereignisse und Entwicklungen bewegten Bürger*innen, gegen die DDR-Gesellschaft und das SED-Regime aufzustehen? An welchen Orten und in welchen Formen konnte Protest gegen soziale, wirtschaftliche und politische Missstände in der DDR geäußert werden? Wie reagierte der Staat, insbesondere das Ministerium für Staatssicherheit, auf Individuen und Gruppen? Wie veränderten sich diese widerständigen Bewegungen angesichts der staatlichen Repression? Welchen Einfluss übte die vielfältige Opposition in der DDR auf die Geschehnisse zwischen November 1989 und Oktober 1990 aus? Welches Erbe hinterließen diese Gruppen nach der Auflösung der DDR?

Das Seminar lädt dazu ein, die letzten Jahre der DDR nicht nur durch die Linse ihres Endes zu betrachten, sondern vielmehr konsequent „von unten”. Aus dieser Perspektive wird eine Zivilgesellschaft sichtbar, die von künstlerischer und politischer Vielfalt geprägt war und trotz schwieriger Bedingungen Gegenöffentlichkeiten schuf. Gleichzeitig regen wir zur Überlegung an, was wir aus dem widerständigen Verhalten in der DDR für unser Engagement für Mitbestimmung und demokratische Teilhabe heute lernen können.

Kategorien: Politik, Bürgerservice, Bildungszeit im Sinne des BiZeitG

Bezirk: Tempelhof-Schöneberg