11. Teil der Veranstaltungsreihe »Politische Bildung in der postnationalsozialistischen Gesellschaft: diversitätssensibel – diskriminierungskritisch – inklusiv.«
Klassismus und die Kritik daran haben eine unfreiwillige Gemeinsamkeit: Sie kommen oft ohne einen genauen Begriff von Klasse aus, auch wenn sich positiv darauf bezogen wird. Klassismus lässt sich als Diskriminierungsform definieren, auch ganz ohne zu erklären, welche Bedeutung Klasse und Klassenanalyse haben. Und über Klasse lässt sich sprechen, ohne eigenen Klassismus zu berücksichtigen. Es lohnt sich also – gerade auch in pädagogischen Konstellationen – genauer zu schauen, mit welchen Zugängen und Selbstverständnissen die Debatte geführt wird und welche Konsequenzen dies für die pädagogische Praxis hat. Den Impuls zur Diskussion gibt Dr. Jan Niggemann von der Uni Graz.
Über die Veranstaltungsreihe
Die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels und die aktuellen Krisenphänomene (Wirtschaft, Finanzen, Klima, Corona, Krieg in der Ukraine aber autoritäre Tendenzen) haben tiefgreifende Folgen für die politische Bildung. Die politische Orientierung in einer unübersichtlichen Welt wird immer herausfordernder, nicht nur für Kinder und Jugendliche sondern auch zunehmend für uns alle.
Mit Bezug darauf, die deutsche Gesellschaft als postnationalsozialistische zu begreifen, fragen wir danach, welche Konsequenzen dies für pädagogisches Handeln hat. Welche historischen Prägungen und Verdrängungen müssen wir mitreflektieren, wenn wir eine der aktuellen Situation angemessene politische Bildung entwickeln wollen?
Wie muss eine politische Bildung in einer Gesellschaft der Vielfalt aufgestellt sein? Was bedeutet diversitätssensibel, diskriminierungskritisch, inklusiv? Im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe wollen wir diverse Selbstorganisationen und deren Perspektive mit in die Debatte einbeziehen. Welche Perspektiven fehlen bisher in der politischen Bildung? Was verbindet uns? Und welche neuen gemeinsame Perspektiven wollen wir entwickeln?