GEMEINE STADT – »Home« / Zuhause

Tagung

Die Pandemie mitsamt der massiven Verlagerung von Arbeitsplätzen (home office) und Klassenzimmern (home schooling) veränderte für viele Menschen den Alltag zuhause, möglicherweise das Zuhause selbst. Einerseits kam es zu einer Reaktivierung traditioneller Geschlechterrollen, anderseits war es ein weiterer Schritt in Richtung einer Neuordnung des Privaten“ (Sarah Speck). Was ist daran neu und für wen? Welche Neuordnungen vollzogen sich jenseits der heterosexuellen Kleinfamilie? Wie Feministinnen seit langem betonen, ist das Zuhause, der vermeintlich private Zufluchtsort, ja immer auch ein Ort der Reproduktion gesellschaftlicher ökonomischer und politischer Verhältnisse.

Was genau meinen wir also mit Zuhause und wer hat überhaupt ein Zuhause? Wo fängt es an, wie ist es markiert und umgrenzt, und welche Markierungen verlaufen quer dazu? Woher kommen die Assoziationen wie Geborgenheit oder emotionale und soziale Sicherheit? Und warum wird das Zuhause oft in Abgrenzung zu öffentlichen und geteilten Räumen gedacht? Kann nicht auch eine Community ein Zuhause sein? Oder gar eine ganze, gemeine Stadt?

Über die Veranstaltungsreihe
In Städten wie Berlin wird nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens der öffentlichen Räume, des kollektiven Konsums und der gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen gefragt: Wie lässt sich Stadt in ihrer Pluralität, Diversität und Dynamik als gemeinsamer Raum verstehen und gestalten? Wie können für alle Bewohnenden gleiche Rechte auf Teilhabe hergestellt werden?

Ist mit dem realen Kommunismus alles, was gemein ist, verlorengegangen? Auf dieses ‚gemein‘ muss man zurückkommen:
Jean-Luc Nancy in einem Interview mit Sabrina Dittus, 2007

Gemeinsam mit Akteur:innen aus Berlin, die fundamentale stadtgesellschaftliche Transformationen mit Blick auf neue Formen eines Miteinanders und einer allgemeinen Daseinsfürsorge erproben, wollen wir solche Fragen öffentlich ausloten.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe liefert die Webseite gemeinestadt.net/.

Programm

  • 14.00 Uhr

    Begrüßung, Vorstellung „Gemeine Stadt“
    Einführung: Was meinen wir, wenn wir von „Zuhause“ sprechen? (Sabrina Dittus und Kathrin Wildner, Kuratorinnen)

  • ZUHAUSE SEIN

  • 14.30 Uhr

    Das Zuhause und die Neuordnung des Privaten
    Input von Sarah Speck und Lilian Hümmler (Institut für Soziologie Goethe-Universität Frankfurt)

  • 15.00 Uhr

    Auf dieser Welt nicht zuhause?
    Lesung von Xinan Pandan (Dichter*in und bildende Künstler*in, Berlin)

  • 15.30 Uhr

    Das Zuhause ist kein Klassenzimmer
    Gespräch mit Celia und Elias (Kinder- und Jugendparlament Tempelhof-Schöneberg)

  • 16.00 Uhr

    Pause

  • ZUHAUSE HABEN

  • 16.15 Uhr

    Wohnen als flüchtige Praxis. Wir bauen ein Zuhause
    Input und Übung mit Maja Momić (Stadtforscherin, HCU Hamburg)

  • 17.45 Uhr

    Tischgespräche zu unterschiedlichen Themen:
    • Neuordnung des Privaten (mit Sarah Speck)
    • Home and community (mit Xinan Pandan)
    • Eine Wohnung, aber kein Zuhause? (mit Samar Joukhadar)
    • Housing first (NN, angefragt)
  • 18.15 Uhr

    Ausklang bei drinks & snacks

  • 19.00 Uhr

    Ende

  • Datum:

    Samstag, 1. Juli 2023

  • Zeit:

    14.00–18.15 Uhr

  • Ort:

    Spreefeld, Wilhelmine-Gemberg-Weg 14, 10179 Berlin / ##icon:stadtplan## Stadtplan

    Der Veranstaltungsort Spreelfeld ist ebenerdig und barrierefrei, allerdings ist zwischen Parkplatz und Veranstaltungsraum ein Weg von ca. 30 Metern zurückzulegen.

  • iCalendar:

  • Entgelt:

    Die Teilnahme ist entgeltfrei.

  • Anmeldung:

    Melden Sie sich bitte ##icon:formular## online an.

  • Ansprechperson:

    Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961