Sie haben Großes geleistet – doch in den Geschichtsbüchern sind sie kaum zu finden. Das will Schauspielerin und Podcast-Host Milena Straube mit ihrem jungen Geschichtsformat »Lost Sheroes« ändern und erzählt unterhaltsam über die Frauen und ihre Bedeutung. Das nun schon in seine vierte Staffel gestartete Format von Radio Bremen vereint Information und Unterhaltung, Popkultur und Feminismus.
In der ersten Folge der neuen Staffel wird Techno-Pionierin Delia Derbyshire vorgestellt .Die Britin gilt als »Godmother of electronic music«. Schon früh experimentiert sie mit Oszillatoren, Tonbandgeräten und Loopmaschinen. Ihr berühmtestes Werk: Die legendäre Melodie für die Science-Fiction-Serie »Dr. Who«. Und was passiert dann? Nichts! Denn für den Erfolg wird jemand anderes gefeiert. Delia bekommt nicht die Anerkennung dafür, wird nicht mal an den Lizenzgebühren des Intros beteiligt. Zeit, dieser großen Soundkünstlerin des 20. Jahrhunderts ihren Fame zurückzugeben.
Folge 2 dreht sich um die wichtigste Kämpferin für Arbeitnehmerrechte Anfang des 20. Jahrhunderts: Clara Lemlich. Unter anderem 1909 in New York, als Textilarbeiterinnen in den Streik gingen. Sie ist damals gerade Anfang 20 und mit ihrer jüdischen Familie aus der Ukraine in die USA ausgewandert. Schon damals war sie so mutig: Sie stritt sich mit mächtigen Fabrik-Bossen, legte halb New York lahm und erreichte schließlich bessere Bedingungen für ihre Kolleginnen. Bis ins hohe Alter bleibt sie politisch aktiv: Selbst im Altersheim kannte ihr Engagement keine Grenzen.
Außerdem wird Sophie Bosede Oluwole vorgestellt. Sie war Professorin und Philosophin und die erste Doktorin der Philosophie in Nigeria. Sie setzte sich unter anderem dafür ein, dass mehr Frauen in dieser Disziplin aktiv werden.
Jeden zweiten Sonntag gibt es eine neue Folge, die im Schnitt 30 Minuten lang sind.