X,Y,Z: Dokumentarfilm hinterfragt das Konzept der Generationen

Babyboomer sind konservative Workaholics, Millennials extrem sensibel und anspruchsvoll, die Gen Z »faule« und »verwöhnte« Nesthocker? Generationenzuschreibungen sind überall – in Ratgebern, Medien, auf Social Media. Aber was steckt wirklich dahinter? Und bestimmen Geburtsjahrgänge tatsächlich unsere Haltung zu Arbeit, Konsum oder Liebe? Die 3sat-Dokumentation »X,Y,Z – Die Generationenlüge« von Constanze Grießler hinterfragt gängige Klischees und geht der vermeintlichen “Generationenfrage« auf den Grund – mit persönlichen Geschichten und wissenschaftlichen Einordnungen.

Studien zeigen: So faul ist die Gen Z gar nicht, viele Babyboomer suchen längst nach Work-Life-Balance, und die »feste« Einteilung in Generationen ist wissenschaftlich kaum haltbar. Der Soziologe Martin Schröder bringt es auf den Punkt: Schon Sokrates klagte über die »Jugend von heute«. Auch Arbeits- und Organisationspsychologe Hannes Zacher forscht unter anderem zu dem Bereich Altern im Arbeitskontext und betont: »Generationen werden erfunden. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Altersgrenzen mit bestimmten Charaktereigenschaften einhergingen. Es braucht eher Veränderungen am Arbeitsmarkt.« Die Dokumentation porträtiert die Influencerin und Ex-Recruiterin »Gazelle«, die mit Humor und Erfahrung über Gen-Z-Vorurteile spricht oder die »Omas for Future«, die zeigen, dass Klimabewusstsein keine Altersfrage ist. Auch die ehemalige Wiener Star-Ballerina Susanne Kirnbauer-Bundy, Jahrgang 1942, und Choreografin Doris Uhlich, Jahrgang 1977, zeigen mit ihrer umjubelten Performance »Come back again«: Zusammenarbeit über Altersgrenzen hinweg kann inspirieren – nicht spalten. »X,Y, Z – Die Generationenlüge« fragt: Brauchen wir wirklich diese Schubladen – oder eher mehr Neugier aufeinander?

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