alpha-thema: Nationalsozialismus im Ausland

Angola, Finnland, Japan, die USA oder Palästina: Die Liste der Länder, in denen deutsche Auswanderer in den 1920er- und 1930er-Jahren NSDAP-Ortsgruppen gründeten, ist lang. »alpha-thema: Nationalsozialismus im Ausland« gibt Einblick in Geschichte und Aktivitäten der nationalsozialistischen Auslandsorganisationen und fragt nach Gemeinsamkeiten zwischen Nationalsozialismus und Faschismus – morgen ab 21.00 Uhr in ARD alpha, auf ardalpha.de und in der ARD Mediathek.

Während der deutschen Besetzung wurden jüdische Menschen auch in Norwegen diskriminiert und ermordet. Mit Hilfe der norwegischen Polizei organisierten die Deutschen die »Judenaktion«. Die Deportationen führten nach Auschwitz. Die schwedische Jüdin Bernhardina »Blume« Steinmann, die während des Zweiten Weltkriegs in Norwegen lebte, schrieb aus ihrem Versteck in Oslo Briefe an ihre Tochter Ingrid Kaplan in Stockholm, die diese 60 Jahre nach Kriegsende wiederfand. Die Briefe veranlassten deren Tochter Suzanne Kaplan und ihren Sohn Jonas Goldmann zu einem bewegenden Dokumentarfilm: »Briefe von Blume« um 21.00 Uhr erzählt nicht nur die Geschichte einer Mutter und ihrer Tochter auf beiden Seiten der norwegisch-schwedischen Grenze, sondern gibt auch einen einzigartigen Einblick in die Situation der jüdischen Bevölkerung in Skandinavien während des Krieges.

In »alpha-thema Gespräch: Der Nationalsozialismus und seine Unterstützer im Ausland« um 21.45 Uhr spürt Andreas Bönte mit seinen Gästen der Geschichte der Vereinigungen deutscher Nationalsozialisten und ihren Aktivitäten im Ausland nach. Welche Ziele verfolgten diese Gruppen? Wo fanden sie Unterstützung? Und wie eng waren die Beziehungen zwischen den Nationalsozialisten und den verschiedenen faschistischen Bewegungen in Europa und Amerika? Diese und andere Fragen diskutieren die Münchner Historiker Prof. Dr. Cornelia Wilhelm und Dr. Thomas Schlemmer u. a. am Beispiel der Situation in den USA und Italien.

In den 1930er-Jahren stilisierte sich der faschistische Hochstapler Fritz Julius Kuhn in den USA zu Hitlers Stellvertreter. Er stand an der Spitze des Amerikadeutschen Bundes, einer faschistischen Vereinigung von deutschstämmigen Amerikanern, die mit Hakenkreuzfahnen und in Nazi-Uniform durch New York City, Chicago oder Los Angeles marschierten, und versammelte mit seiner antisemitischen und rassistischen Hetze zehntausende US-Amerikaner hinter sich. Weder Hitler noch das FBI konnten Kuhn stoppen. Erst der deutschstämmige Journalist John C. Metcalfe brachte ihn zu Fall. Anhand eines nahezu unbekannten Fundus an Filmen, Fotos und Aufzeichnungen erzählt die Dokumentation »The American Führer« um 22.15 Uhr die unglaubliche Geschichte von Hitlers unliebsamem Doppelgänger.

Logo: Blog mit Steinbock auf dem O