Doku über Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma

Heute ist »Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma«. Über acht Jahrzehnte haben deutsche Sinti und Roma Unrecht erfahren. Der aktuell in der 3sat-Mediathek abrufbare Dokumentarfilm »Unrecht und Widerstand – Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung« erzählt von der Familie des Bürgerrechtlers Romani Rose, ihrem Widerstand und ihrem Beharren auf Gerechtigkeit.

Es ist die leidvolle Geschichte einer Minderheit zwischen Trauma und Selbstbehauptung, die die gesamte Nachkriegszeit hindurch bis in die Gegenwart hinein Gewalt und behördliche Schikanen erlitt und nur dank der Bürgerrechtsbewegung Anerkennung erfuhr. 13 nahe Verwandte der Roses wurden in den Lagern der Nazis umgebracht. Romani Roses Vater Oskar war damals untergetaucht und wurde von der Gestapo gesucht. Von seinem mutigen Handeln berichtet der Film ebenso wie von seinem vergeblichen Versuch, im April 1943 beim Münchner Kardinal Michael von Faulhaber um Schutz für die Verfolgten zu bitten, sowie von der riskanten Befreiung seines Bruders aus dem KZ Neckarelz.

Für Roma und Sinti, die den Völkermord überlebt hatten, waren Ausgrenzung, Armut und behördliche Schikanen Alltag. Der Porajmos, der Genozid an der Minderheit, wurde erst 1982 offiziell anerkannt. Peter Nestler beschreibt in seinem neuen Dokumentarfilm den langen Weg aus der Rechtlosigkeit und Diskriminierung in die Bürgerrechtsbewegung. Deren unermüdliches Engagement zeugt von Zivilcourage und Bürgersinn, vom entschiedenen Eintreten für das Miteinander diverser Kulturen und von zukunftsweisendem Demokratieverständnis. Der Film arbeitet mit vielfältigem Archivmaterial sowie Kommentaren und wird zusammengehalten von dem Gespräch mit Romani Rose über seine Familiengeschichte und seine Erfahrungen als Bürgerrechtler.