Afrozensus 2020: Diskriminierungserfahrungen und Handlungsmacht von Menschen afrikanischer Herkunft

In Deutschland leben über eine Millionen Menschen afrikanischer Herkunft. Sie prägen dieses Land als Eltern, Journalist:innen, Reinigungskräfte, Pastor:innen, Afroshop-Besitzer:innen, Rentner:innen, Sport Stars, Moderator:innen, Musiker:innen, Pflegekräfte, Aktivist:innen, Forscher:innen und vieles mehr. In der großen Afrozensus-Onlinebefragung wurden erstmals die Lebensrealitäten, Diskriminierungserfahrungen und Perspektiven Schwarzer, afrikanischer, afrodiasporischer Menschen in Deutschland erfasst.

Der Bericht gibt ein umfassendes Bild, wie sie ihr Leben in Deutschland einschätzen und welche Erwartungen sie an die Gesellschaft und Politik haben. Er zeigt: Anti-Schwarzer Rassismus (ASR) ist in Deutschland in Institutionen und Strukturen eingebettet. ASR verletzt grundlegende Menschenrechte. Im Afrozensus wird bewusst vermieden, die Befragten auf die Rolle der Diskriminierten zu reduzieren: Auch ihr Umgang, ihre Gegenstrategien, ihr selbstbestimmtes Handeln innerhalb der Communities, kurz, ihre Handlungsmacht gegen, aber auch jenseits von ASR werden thematisiert. Der Bericht enthält zudem Handlungsempfehlungen, die Perspektiven für einen professionalisierten Umgang mit ASR aufzeigen.