Drucksache - 1457/XX  

 
 
Betreff: Konzept für geschlechterspezifische Kinder- und Jugendarbeit
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Bündnis '90 / Die GrünenJugendhilfeausschuss
Verfasser:BezStR Machulik 
Drucksache-Art:AntragVorlage - zur Kenntnisnahme -
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung
25.09.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Spandau von Berlin überwiesen     
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
26.11.2019 
Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Entscheidung
22.01.2020 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Spandau von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen     
Bezirksverordnetenversammlung Kenntnisnahme
24.03.2021 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Spandau von Berlin via Big Blue Button (Webkonferenz) mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen     
Jugendhilfeausschuss Kenntnisnahme
27.04.2021 
Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses via Big Blue Button (Videokonferenz)      

Sachverhalt
Anlagen:
1. Version vom 16.12.2019
2. Version vom 09.03.2021
Schlussbericht vom 28.02.2021

Schlussbericht

 

 

Das Konzept des Jugendamtes Spandau setzt auf den berlinweit vereinbarten Standards zur
geschlechterreflektierten Jugendarbeit auf, die grundsätzlich folgende Punkte beinhalten:

 

  • Jugendarbeit schafft Räume und Gelegenheiten, bei denen junge Menschen unterschiedlicher

sexueller Orientierung und kultureller Identität gesellschaftliche Rollenzuweisungen reflektieren und eigene Definitionen und Inszenierungen von Geschlechtsidentität und –orientierung
entwickeln können.

 

  • Praxis und pädagogische Konzepte sind daher so auszurichten, dass die Gleichberechtigung aller geschlechtlichen Orientierungen junger Menschen gefördert wird und deren vielfältige Identitäten, Orientierungen und Interessen nicht aus dem Blick geraten.

Die Angebote der Jugendarbeit tragen zum Abbau von Geschlechterstereotypen bei.

Außerdem ermöglichen sie Kindern und Jugendlichen, sich kritisch damit auseinanderzusetzen, welche Anforderungen an Männlichkeit und Weiblichkeit existieren.

 

  • Jugendarbeit versteht sich als Beitrag zum Abbau von Geschlechterhierarchien und

geschlechtsbezogenen Diskriminierungen. Ein wichtiges Anliegen der Jugendarbeit ist die
rderung von Respekt und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Diversität.

Ihr Ziel ist, dass LSBTTIQ*-Jugendliche sich in Räumen der offenen Kinder- und Jugendarbeit wohl und akzeptiert fühlen.

Hierfür sind diversitybewusste pädagogische Fachkräfte wichtig, mit ihrer Unterstützung wird Diversität sichtbar.

Dies ermöglicht Kindern und Jugendlichen, sich in ihrer Identitätssuche auszuprobieren.

Zudem lernen sie, Vielfalt zu schätzen. Sie lernen, Aussehen und Auftreten, das nicht normierten Geschlechterdarstellungen entspricht, zu akzeptieren. Und erfahren selbst Akzeptanz.

Das Eintreten für Diversität und die Anerkennung sexueller Vielfalt ist nicht auf die Einrichtung
beschränkt. Es findet ebenso deren Umfeld und in den sozialen Räumen der Kinder und
Jugendlichen statt.

dagogische Fachkräfte engagieren sich dafür, dass auch LSBTTIQ* - Kinder und -Jugendliche sich in der Öffentlichkeit selbstbewusst, ohne Angst vor Übergriffen und ohne sich verstecken zu müssen, bewegen können.

 

  • Die Sprache ist in der geschlechterreflektierten Jugendarbeit sehr bedeutsam. Die pädagogischen Fachkräfte sind bemüht, geschlechtergerecht und nicht normierend zu sprechen. In einer
    Sprache, mit der sich Identitätszuschreibungen (die Jungen, die Mädchen) nicht nur vermeiden, sondern durch Differenzierung (z. B. manche Jungen, manche Mädchen) ersetzen lassen.

 

  • Gleichberechtigung gelingt dann, wenn pädagogische Fachkräfte ein Modell für den
    wertschätzenden Umgang der Geschlechter miteinander bieten. Wenn sie im Team auf
    Augenhöhe kommunizieren. Und wenn sie dessen gewahr sind, dass die Interessen, Probleme, Lebensentwürfe und -lagen Jugendlicher ebenso unterschiedlich wie ihre kulturellen und
    ökonomischen Hintergründe, ihr Zugang zu Bildung und ihre sexuelle Orientierung sind.

 

r die Spandauer Jugendeinrichtungen und Projekte der Jugendarbeit werden regelmäßig Fachtage oder Veranstaltungen zur Thematik organisiert, zuletzt 2019 zum Thema „Queere Jugendarbeit“.

Die Auseinandersetzung mit diesem Thema kann im Rahmen des Berichtswesens der
Jugendfreizeiteinrichtungen dokumentiert werden.

Ebenso ist die Jugendförderung in entsprechenden Fachgremien und Arbeitsgemeinschaften, wie zum Beispiel der Spandauer „AG Mädchen und junge Frauen“ oder dem „Berliner Arbeitskreis
Jungendarbeit“ vertreten.

LSBTTIQ*. steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell und queer.

 

 

 

 

 

Berlin-Spandau, den 28.02.2021

Das Bezirksamt

 

 

 

 

 

Kleebank        Stephan Machulik

Bezirksbürgermeister      Bezirksstadtrat

 

 
 

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