Drucksache - V-0614  

 
 
Betreff: HIV-Prävention an Schulen und in Jugendfreizeiteinrichtungen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
   
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
10.12.2003 
19. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin beantwortet   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Gr.Anfr.Bü, 19. Tagung 10.12.2003

1

 

  1. Auf welche Weise werden die Schülerinnen und Schüler an den Pankower Schulen und in Jugendfreizeiteinrichtungen über die Gefahren von Infektionskrankheiten wie HIV aufgeklärt?

  2. Welche Informationsmaterialien stehen hierbei zur Verfügung?

  3. Wie schätzt das Bezirksamt den derzeitigen Kenntnisstand der Jugendlichen über die Risiken von Infektionskrankheiten ein? Gibt es hier Handlungsbedarf?

  4. Lässt sich die bundesweit festgestellte Tendenz auch in Pankow ablesen, dass insbesondere durch Jugendliche die Gefahren, die durch Infektionskrankheiten wie HIV ausgehen, weniger ernst genommen und Präventionsmaßnahmen weniger angewandt werden?

  5. Wie bewertet das Bezirksamt das Vorhaben, die kostenlosen HIV-Tests im Gesundheitsamt abzuschaffen und hierfür eine Gebühr zu verlangen?

  6. Wie wird zukünftig bei EmpfängerInnen von Arbeitslosengeld II sowie Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG) bzw. Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) verfahren, die beim Gesundheitsamt nach einem HIV-Test nachfragen? Auf welche Weise werden die PatientInnenrechte hinsichtlich Anonymität und Datenschutz hinreichend gewährleistet?

 

Am 01

 

Am 01.12. fand der Weltaidstag statt. Dies sollte auch in Pankow Anlass sein, über die Gefahren, die von Infektionskrankheiten wie HIV ausgehen, zu diskutieren und kritisch zu prüfen, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichen.

 

Trotz der weltweit vergleichsweise geringen Anzahl von 40.000 bis 45.000 infizierten Menschen in Deutschland und einer jährlichen Neuinfektionsrate von 2.000 haben Infektionskrankheiten wie HIV für viele Menschen tödliche Folgen. So erfreulich die mittlerweile zur Verfügung stehenden Mittel zur Bekämpfung der AIDS-Krankheit sind, so führt diese Erkrankung zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und endet nach wie vor tödlich. Seit 2003 steigt die Neuinfektionsrate zudem wieder an.

 

Insbesondere bei Jugendlichen sollte eine Präventionsstrategie ansetzen. Untersuchungen zeigen, dass gerade bei 14 bis 17-jährigen Mädchen und Jungen teilweise eklatante Wissenslücken bestehen. Präventions- und Beratungsstrategien müssen diese Erkenntnis aufgreifen und die Mädchen stärken sowie die Jungs motivieren, vermehrt Verantwortung zu übernehmen. Es ist ein Erfolg, dass 80% der Jugendlichen mittlerweile Kondome benutzten. Der Anteil von 20% der Jugendlichen, die dieses einfache Präventionsmittel nicht anwenden, ist jedoch erschreckend hoch und weist auf einen Handlungsbedarf hin.

 

 
 

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