Das Bezirksamt wird ersucht, auch zukünftig an der Entwicklung des Gewerbegebiets Buchholz-Nord mitzuwirken und dabei folgende Ziele zu verfolgen:

-          Schaffung eines nachhaltigen, energieeffizienten und möglichst klimaneutralen Gewerbestandorts entsprechend den Prinzipien von cradle-to-cradle, wobei die geringstmögliche Versiegelung des Geländes und die Nutzung CO2-armer Baustoffe und erneuerbarer Energien anzustreben sind.

-          Verfolgen eines Entwicklungskonzepts mit starker Naturraumorientierung, das der Tatsache Rechnung trägt, dass die Fläche im Norden und Osten an ein Landschaftsschutzgebiet grenzt und Naturschutzgebiete in unmittelbarer Nähe liegen. Erforderliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind auf dem Gelände des Gewerbestandorts selbst umzusetzen.

-          Entwicklung eines integrierten Mobilitäts- und Erschließungskonzepts, das den im Gebiet Arbeitenden den Arbeitsweg mit der S-Bahn und die Belieferung der Unternehmen über die Schiene ermöglicht und die Voraussetzungen dafür schafft, dass Elektromobilität für die interne und externe Erschließung den Regelfall darstellt.

-          Gewerbe vorrangig zu berücksichtigen, die in der Innenstadtbereich keinen Platz mehr finden oder verdrängt werden oder für die Belange der Stadt wichtig sind.

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

gez. BV Dr. Cordelia Koch, BV Dr. Oliver Jütting, BV Christiane Heydenreich, BV Almuth Tharan

Begründung:

Das Gewerbegebiet Buchholz Nord ist das größte noch zu entwickelnde Gewerbegebiet in Berlin. Es bietet hervorragende Möglichkeiten, Gewerbebetriebe und Unternehmen anzusiedeln, die für Berlin wichtig sind, und die in der Stadt gehalten werden können, wenn sie in der Innenstadt keine Flächen mehr finden bzw. vor der Verdrängung stehen.

Deshalb hat das Bezirksamt Pankow 2020 das „Entwicklungskonzept Buchholz-Nord“ erarbeiten lassen, das Entwicklungsprämissen und ein Leitbild für das Gewerbegebiet Buchholz-Nord entwickelt hat. Für diese Prämissen und das Leitbild soll sich das Bezirksamt im Rahmen der weiteren Entwicklung des Gebiets einsetzen.

Die Entwicklung des Mobilitätskonzepts soll in enger Abstimmung mit dem Projekt i2030 (Projekt der Länder Berlin und Brandenburg zusammen mit der Deutschen Bahn und dem VBB) zu den einzelnen Planungs- und Genehmigungsschritten insbesondere bei der Errichtung zusätzlicher S-Bahnstationen im Bezirk Pankow (Karower Kreuz und Bucher Straße) erfolgen.

In seiner Tagung am 13.4.2021 hat der Ausschuss für Soziales, Senior*innen, Arbeit und Wirtschaft die enge und umfassende Einbindung der bezirklichen Gremien und eine voll umfassende Umsetzung der für das Areal bereits verabschiedeten Drucksachen als Bedingung für die Übertragung der Entwicklung des Gewerbegebiets an die Senatsverwaltung für Wirtschaft formuliert. Vor allem bei der Ansiedelung, bzw. Umsiedelung von lärmendem Gewerbe und der verkehrlichen Erschließung sollte die Expertise des Bezirks mit eingebunden werden. Darüber hinaus muss es sich dafür einsetzen, dass die Entwicklung des Gewerbegebiets im Einklang mit den Interessen und Erfordernissen des Bezirks erfolgt. Dazu gehört auch, dass die Entwicklung des Gebiets nachhaltig und unter Berücksichtigung des für Pankow erklärten Klimanotstands erfolgt. Damit kann die Entwicklung des Gewerbegebiets Buchholz Nord beispielgebend für andere Gewerbeentwicklungen in Berlin und darüber hinaus sein.