Drucksache - VI-0190  

Siehe Anlage

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                                                  30.08.2011

An die

Bezirksverordnetenversammlung                                                                      Drucksache-Nr.:
 

                                                                                                                              in Erledigung der

                                                                                                                              Drucksache Nr.:

VI-0190/07

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

Schlussbericht

Fortschreibung Sportentwicklungsplan

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

In Erledigung des in der 08. ordentlichen Tagung am 11.07.2007 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: VI-0190:

„Das Bezirksamt wird beauftragt, den Sportentwicklungsplan fortzuschreiben. Hierzu soll die Arbeit der verwaltungsübergreifenden >>AG Sportentwicklung<< wieder aufgenommen werden.

Einen Schwerpunkt bei der Fortschreibung des Sportentwicklungsplans soll das Thema >>Kooperation Sportverein-Schule und Sportverein-Kita<< darstellen.“

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

1.              Der Berichtszeitraum umfasst Ergebnisse der  Sitzungen vom 17. März und 17. Mai 2011.

2.              Die Festlegung zum Umgang mit Alkohol auf und in den Sportstätten des Bezirks wurde nach erfolgter Zustimmung des Bezirkssportbundes (BSB) verabschiedet und wird den Vereinen im Rahmen der Jahreshauptversammlung  zur Kenntnis gegeben. Zukünftig sind bei allen Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen der Verzehr und das Mitbringen alkoholischer Getränke untersagt, bzw. nur in den dafür vorgesehenen Schankbereichen erlaubt.

3.              Der Jugendausschuss des Bezirkssportbundes startet eine Abfrage bei seinen Mitgliedsvereinen über die vereinsinternen Konsequenzen zur unterschriebenen Kinderschutzerklärung des LSB Berlin und einiger namhafter Vereine und Sportverbände. Aufgrund der in jüngster Vergangenheit öffentlich gewordenen Missbrauchsfälle hat der LSB Berlin seine Mitgliedsverbände und die Vereine aufgefordert, seine bereits Ende April 2010 formulierte Erklärung zu unterzeichnen, in der er sich für den Kinderschutz und das Recht auf Unversehrtheit von jungen Menschen einsetzt. Er bietet dazu regelmäßig Informations- und Fortbildungsprogramme an und appelliert an seine Mitgliedsverbände und die Vereine sich entsprechend der aufgestellten Leitlinien zu verhalten. Diese beinhalten u.a. die Verpflichtung der Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses für Übungsleiter.

Ein mögliches bezirkliches Konzept zum Kinderschutz soll gemeinsam mit der Kinderschutzbeauftragten Pankows und der Sportjugend erörtert werden.

4.              Im Rahmen der von der AG selbstgestellten Zielsetzung zur Umsetzung der Herausforderungen aus der Pilotstudie zur Sportentwicklungsplanung wird am
1. September 2011 ein Workshop zur Thematik „Gender im Sport“ stattfinden. Eingeladen sind 25 Vereine, die sich durch  Angebote für Mädchen und Frauen bzw. durch die Vorstandsarbeit/Übungsleitertätigkeit von weiblichen Vereinsmitgliedern besonders hervorheben. Mit Hilfe der teilnehmenden Vereine sollen Empfehlungen und Anregungen für die Pankower Vereine erarbeitet werden, um das Angebotsspektrum für den Mädchen- und Frauensport, insbesondere für Mädchen und junge Frauen im Alter von 13-18 Jahren, nachhaltig zu erhöhen. Außerdem sollen von Mädchen und Frauen bestehende Zugangshemmschwellen zu Sportstätten geprüft und nach etwaigen Lösungsmöglichkeiten  gesucht werden.

5.              An der am 18. Mai von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technik und Frauen durchgeführten Fachtagung „Gold für Gerechtigkeit“ nahmen die Bezirksstadträtin Frau Zürn-Kasztantowicz und der Fachbereichsleiter Sport, Herr Becker, teil. Inhaltlich ging es um die Erarbeitung von Strategien für geschlechtergerechte Partizipation und Förderung im Berliner Sport.

6.               Es wird noch einmal festgestellt, dass die Aktion „Active Kids“ keine Plattform für das Sportinformationssystem des Bezirks sein kann und diesbezüglich bereits in der AG der Internetauftritt des BSB als Plattform ausgewählt wurde.

7.              Zur aktuellen Situation (Stand Mai 2011) der Schwimmhalle in der Thomas-Mann-Straße wurde ein Termin mit den betroffenen Nutzern verabredet.

Mittlerweile wurde die Schwimmhalle geschlossen. Protestaktionen zur Schließung sind ein offener Brief und ein Pressetermin am 22.August, sowie eine öffentliche Podiumsdiskussion mit den Verantwortlichen der Berliner Bäderbetriebe und Vertretern der Senatsverwaltung und Politik, zu der Bezirksstadträtin Frau Zürn-Kasztantowicz eingeladen hat.

8.              Fazit und Ausblick:

Die AG hat in den vergangenen vier Jahren dazu beigetragen, dass die  in der Pilotstudie formulierten Herausforderungen (hier von der AG gesetzte Schwerpunkte) für die nachhaltige und mittelfristige Sportentwicklung an die jeweiligen Verantwortungsbereiche herangetragen wurden und in die praktische Arbeit einfliessen bzw. administrativ umgesetzt werden konnten. Zusätzlich hat sich die AG stetig mit dem aktuellen Geschehen im Bezirkssport auseinander gesetzt und  ein Meinungsbild hergestellt. Dadurch konnten alle an der Durchführung beteiligten Gruppen aus  Praxis und Verwaltung für Ihr Handeln auf ein bereits diskutiertes und in der Regel gemeinsames Votum der AG-Mitglieder zurückgreifen.

.

Das Amt für Schule und Sport wird überprüfen, ob zur Nivellierung des bisherigen Sportentwicklungsplans unter Berücksichtigung  bereits erfolgter konkreter Maßnahmen und der weiteren mittel- und langfristigen Planungsvorschläge der Pilotstudie geeignete Ressourcen zur Verfügung gestellt werden können. Eine Novellierung ist  allein auf Grund der prägnanten Veränderungen im Schulsystem und dem dadurch gewonnenen erheblichen Einfluss auf die vorhandenen Sportstätten dringend erforderlich. Zusätzlich sind die substantiellen  Veränderungen (Sanierungsbedarfe, bauliche Defizite etc.) bei den vorhandenen Sportstätten  fortzuschreiben und Neuplanungen zu aktualisieren.

Die inhaltliche Tätigkeit der AG ging über den von der BVV gefassten Beschluss hinaus. Aus den gewonnenen ressourtübergreifenden  positiven Erfahrungen heraus wäre die Einrichtung einer derartigen AG auch für die kommende Legislaturperiode empfehlenswert.

Es wird gebeten, die Drucksache als erledigt zu betrachten.

Haushaltsmäßige Auswirkungen

keine

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

Die von der AG erreichten Ergebnisse dienen der Förderung der geschlechtergerechten Partizipation im Berliner Sport, insbesondere auch für Mädchen und junge Frauen

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

keine

Kinder- und Familienverträglichkeit

Die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse erhöht die Attraktivität des Bezirkes für Kinder und Familien im Hinblick auf Aktivitäten in Sport und Freizeit . 

Matthias Köhne                                                                                    Lioba Zürn-Kasztantowicz

Bezirksbürgermeister                                                                      Bezirksstadträtin für

                                                                                                                Gesundheit, Soziales, Schule

                                                                                                                und Sport