Auszug - Moorlinse Buch  

Herr Lehmann vom Büro Natur+Text GmbH, Institut für angewandte Gewässerökologie, Seddin stellt die faunistisch-floristische Bestandserhebung im Gebiet der Moorlinse Buch, Bezirk Pankow von Berlin (Stand 2016) vor (Anlage 1).

Bei der Moorlinse handelt es sich um einen nacheiszeitlich durch Abtauen entstandenen Kleinsee in einer Niederungslandschaft. Mit Schließung des Wasserwerks Buch im Jahr 1998 erfolgte ein langsamer Anstieg des Wasserspiegels und es bildete sich eine offene Wasserfläche. Der Wasserspiegel der Moorlinse korrespondiert mit der Grundwasserstandganglinie in diesem Gebiet. Auf Grund seines geringen Alters ist noch kein stabiler Zustand erreicht. Es handelt sich um einen jungen, stickstofflimitierten Wasserkörper. Zu seiner Stabilisierung wurde eine Sohlschwelle in den Abfluss eingebaut. Im Bereich der Moorlinse befinden sich verschiedene geschützte Biotope wie temporäre Kleingewässer, die bis Mai / Juni eines Jahres austrocknen, Frischwiesen, Erlen-Bruchwälder und Eichenmischwälder.

Der Fischbestand stellt sich als artenarm, aber zahlreich dar. Raubfische wurden nicht nachgewiesen. Bei Reptilien wurden Vorkommen der Zauneidechse an den Rändern des LSG festgestellt. Amphibien sind praktisch nicht vorhanden bzw. die Zahlen sind immer weiter zurückgegangen. Dies ist vermutlich auf den hohen Fischbestand zurückzuführen.

Es liegt ein artenreicher Brutvogelbestand vor.

Das Gebiet besitzt ein hohes Aufwertungspotenzial und ist als Flächenpool für Ersatzmaßnahmen im Rahmen der Eingriffsregelung geeignet. Nach Ansicht des Institutes sollte auf Grund des hohen naturschutzfachlichen Wertes der Moorlinse darüber nachgedacht werden, über eine Erweiterung des LSG Buch nachzudenken.

Im Anschluss wird der geforderte Rückbau der Planstraße D diskutiert. Es handelt sich dabei um eine Verbindung zur Bogenseekette. Frau Dr. Moorfeld bekräftigt die Forderung des NGA nach einem Rückbau, da sich diese Straße im LSG befindet und dort nicht hingehört. ein Erholungswert ist durch sie nicht gegeben, die Landschaft ist vom Feldweg aus eher erlebbar. Hinsichtlich der Einschränkung des wilden Parkens an der Moorlinse weist Herr Dr. Kühne darauf hin, dass es auf Grund des Personalmangels im Ordnungsamt nicht möglich ist, OWI-Verfahren einzuleiten und nachzuhalten. Das SGA wird erneut Schilder aufstellen und im zweiten Schritt bauliche Maßnahmen (Baumstämme, Poller) zur Verhinderung des Parkens ergreifen.

Frau Dr. Moorfeld verweist darauf, dass im NGA für die Betreuung aller bezirklichen LSG lediglich ein Mitarbeiter zur Verfügung steht.