Auszug - Entwurfsplanung Pappelallee / Stahlheimer Straße  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Verkehr und öffentliche Ordnung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Verkehr und öffentliche Ordnung Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 24.09.2013 Status: öffentlich
Zeit: 19:30 - 21:30 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Stadtrat Kirchner erläutert den bisherigen Hergang: Das Verfahren wurde nach Beauftragung durch BVV in die Wege geleitet

Stadtrat Kirchner erläutert den bisherigen Hergang: Das Verfahren wurde nach Beauftragung durch BVV in die Wege geleitet. Am 7.3. und 29.4. gab es Bürgerversammlungen, am 18.4. eine Berollung wegen des Themas Barrierefreiheit. Vor der Sommerpause wurde im Ausschuss besprochen, dass die Bäume genauer betrachtet werden müssen. Kürzlich gab es einen Ortstermin. Heute wird das Baumgutachten im Ausschuss vorgestellt.

 

Der Baumgutachter Gehler erläutert seine Arbeitsergebnisse. Insgesamt gibt es auf dem untersuchten Abschnitt 69 Bäume, davon sind 5 in sehr gutem Zustand. 5 Bäume sind bereits am Absterben, 24 sind in der Degenerationsphase, weitere in der Stagnationsphase. Der Vitalitätsverlust ist teilweise optisch zu erkennen. Eine Anzahl von Bäumen stören die Beläge von Fußwegen und Fahrbahn.

 

Es ist festzustellen, dass die Pflanzbedingungen sehr schlecht sind. Zu kleine Baumscheiben, z.T. stark verdichteter Boden, so dass Bäume nicht nach unten wurzeln können. 2/3 der Bäume haben Wurzelschäden.

 

Pappeln sind trotz des Straßennamens nicht als Straßenbaum geeignet, wegen ihrer Wuchseigenschaften gehören sie in Parkanlagen.

 

Jegliche Baumaßnahmen im Bereich der Bürgersteige greifen in den Wurzelraum ein - da sich die meisten Wurzeln im Horizont der Baumaßnahmen befinden.

 

Nur 10 Bäume haben eine Reststandzeit von 10 Jahren und mehr - dabei handelt es sich ausnahmslos um Jungbäume.

 

Herr Zech erläutert Planungsunterlagen:

Der Baumbestand wurde in drei Kategorien eingeteilt: Reststandzeit <10 Jahre (rot), 10-15 Jahre (gelb), > 15 Jahre (grün).

Der Lageplan zum Baumbestand zeigt, dass der Bestand außerdem sehr lückenhaft ist - der Abstand zwischen den Bäumen liegt zwischen 10 und 90 Metern, so dass der Begriff "Allee" eigentlich zu hoch gegriffen ist.

 

Problem ist auch die Barrierefreiheit wegen der Wurzeln und sowie die Herstellbarkeit der Verbesserung für den Radverkehr. Wenn nur die "grünen" Bäume bleiben, besteht die Chance auf eine nachhaltige Neugestaltung des Straßenraums. Wenn die gelben Bäume bleiben, ist dies nicht möglich - außerdem ist dies nicht nachhaltig, da die gelben Bäume in einigen Jahren dieselben Probleme machen wie jetzt die roten.

 

Der Stadtrat verweist darauf, dass es auf der heutigen Sitzung um das weitere Verfahren geht. Noch  im Oktober werden zwei öffentlichen Begehungen stattfinden zur Diskussion und Meinungsbildung - ebenfalls im Oktober sind zwei Infostände geplant. Dieses dient der Information und dem Gewinnen eines Gesamtüberblicks. Wir müssten jedoch "zu Potte kommen", wir haben die Möglichkeit, die notwendigen Maßnahmen zu finanzieren - was ja keine Selbstverständlichkeit ist.

Es wird eine Visualisierung/Modellierung des Zustands in 10 Jahren erarbeitet - auch für die Bepflanzung mit verschiedenen Baumarten, sortengleich oder gemischt.

 

Das Bezirksamt will die Varianten in einem Internet-Voting abstimmen lassen.

 

Nachfragen:

 

Wenn die gelben Bäume stehenbleiben, sind die barriere- und verkehrspolitischen Ziele trotzdem erreichbar?: Stellenweise ja, an vielen Stellen aber nicht. Der Schutzstreifen für die Radfahrer muss dann um die Bäume herumgeführt werden und die Beläge der Fußwege sind zum Teil schon jetzt beschädigt.

 

Welche Baumart empfiehlt der Gutachter?: "Angepasst und strapazierfähig", auch das WIE der Neupflanzung ist wichtig - eine bessere Bodenvorbereitung ist essentiell. Die Oberleitung der Straßenbahnen ist ein weiteres Problem: ständige Schnittmaßnahmen sind erforderlich, das kostet Geld und schädigt die Bäume. Deshalb werden pyramidenförmige Bäume empfohlen, an Sorten insbesondere Feldahorn, Spitzahorn, schwedische Mehlbeere. An Lebenserwartung der Bäume können durch gute Bodenvorbereitung 60-80 Jahre angestrebt werden (das geht bei der Mehlbeere nicht).

 

Stadtrat Kirchner verweist darauf, dass auch die Verkehrs- und Betriebssicherheit ein Thema ist.

 

Die künftige Zahl der Bäume soll in 2-3 Wochen genau ermittelt werden, insgesamt ist eine Anhebung der Zahl der Bäume von 61 auf 80 angestrebt. Es sollen Starkbäume gepflanzt werden.

 

Auf der heutigen Sitzung geht es um den Verfahrensweg. Über diesen wird ein Votum durchgeführt.

 

Das Verfahren sieht folgendes vor: 2 Begehungen in verschiedenen Abschnitten der Straße, 2 Infostände und ein Voting über Baumarten. Ziel des Verfahrens ist eine Rahmensetzung für die Entwurfsplanung als Entscheidungsgrundlage für Bezirksamt und Ausschuss.

 

Abstimmung: 13:0.1

 

 


 
 

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