Ukraine: vom Bezirksamt Pankow, vom Land Berlin und vom Bund
Energie sparen: Informationen des Senates, Informationen in Leichter Sprache und Energieportal in Deutscher Gebärdensprache
Auszug - Viaduktsanierung Schönhauser Allee - Baumfällungen
Herr
Kutscher, zuständig bei der BVG für Bauwerke der U-Bahn und Straßenbahn,
erläutert: Pankow ist gegenwärtig der Hauptschwerpunkt der Baumaßnahmen. Es
werde versucht, die Maßnahmen zu bündeln. Das Ziel sei, im Sommer 2010 den
Großteil zu erledigen, vor allem in den Sommerferien und danach. Erforderlich
sei die Sperrung der U-Bahn und Straßenbahn, allerdings sollen die
Straßenbahnäste nach Niederschönhausen, Rosenthal und Schönholz aufrecht
erhalten werden. Baubeginn für die U-Bahn sei das Pfingstwochenende, im
U-Bahn-Bereich begännen bauvorbereitende Maßnahmen für eine provisorische
Gleisverbindung bis zum Senefelder Platz. Dort sei der Umsteigeverkehr
barrierefrei, weil der Aufzug im U-Bahnhof Senefelder Platz in Kürze
fertiggestellt wird. Von dort wird ein durchgehender Ersatzverkehr durch
Ersatzbusse bis Pankow – Kirche eingerichtet. Technische
Details könne er gerne auf Nachfrage erklären, die Baumaßnahmen müssen
durchgeführt werden. Im Bereich der Promenade soll wieder der
Promenadencharakter entstehen, auch das historische Straßenpflaster wird wieder
hergestellt. Auch die Bepflanzung der Baumallee wird vorgenommen werden mit dem
Ziel, den Alleecharakter wieder herzustellen. Im Südabschnitt sind noch einige
Baumbestände vorhanden. Die
Einhausung der U-Bahntrasse sei notwendig wegen der Sandstrahlarbeiten. Dort
gäbe es einige ältere Bäume und im Gespräch sei, wie das zu lösen ist. Bei
kompletter Fällgenehmigung gab es das Angebot, im Faktor 1:3 (alt – neu)
nachzupflanzen, dieses Angebot wurde aber abgelehnt. Herr
Kaiser, ebenfalls von der BVG, präsentiert Fotos zur Einhausung. Er betont,
dass auch Menschen geschützt werden müssen. Die Äste der Bäume seien
zurückbiegbar, aber nur zum Teil. Die Umhausung ist aber notwendig zur
Schallschutzreduzierung um etwa 30dB, vor allem das Entnieten verursacht einen
Lärm von etwa 120 dB. Die Schallschutzumhausung ist mit den Senatsbehörden
abgestimmt und genehmigt. Die Entnietung musss per Hand gemacht werden, weil
die Teermastix aus Gründen der Schadstoffemission nicht weggebrannt werden
darf. Aus werkstoffbedingten Gründen müssen diese Arbeiten im Sommer
durchgeführt und noch vor dem Wintereinbruch beendet werden. Als
Fazit dieser Überlegungen wurde ein prophylaktischer Baufallantrag von maximal
60 Bäumen gestellt. Beauftragt wurde ein Gutachter zu der Baumaßnahme. Herr Dr.
Barsig untersuchte die Bäume. 15 Bäume müssen gefällt werden. Zu den offenen
Fragen gibt es die Vereinbarung, daß ein Komitee mit Herrn Dr. Barsig, der BVG,
Herrn Köllm (AUN) sowie weiteren Beteiligten die Einzelfälle klärt. Herr
Schmoll fragt nach: Im November 2008 wurden im Ausschuss Überlegungen zur
Sanierung der U2 vorgestellt im Bereich Senefelder Straße/ Sredzkistraße. Was
ist daraus geworden? Herr
Kutscher erläutert: Diese Planungen bezogen sich auf den Tunnel. Die dort
bestehenden Bäume wachsen in die Abdichtung hinein. In der Folge dringt Wasser
ein, der Stahl beginnt zu rosten. Allerdings sind die Planungen zur Sanierung
dieser Tunnel zurückgestellt, da der Handlungsbedarf hier nicht so akut sei.
Bei den jetzt vorgestellten Plänen geht es dagegen um die Hochtrassen im
Bereich zwischen Konopke bis zur Vinetastraße, dazu um die
Hochspannungsleitungen der parallel verlaufenden Straßenbahn. Herr
Dr. Lengsfeld stellt fest, dass der Schutz jedes einzelnen Baumes Aufgabe des
Ausschusses sei, dass aber auch eine ganzheitliche Betrachtung erforderlich
sei. Mit Blick auf den Personenverkehr sei es wichtig, daß die Baumaßnahme
zeitgerecht durchgeführt wird. Herr
Funken korrigiert: Die BI Gleimviertel, der BUND und die Grüne Liga –
aber nicht der NABU seinen in der genannten Arbeitsgruppe vertreten. Es handelt
sich um eine klassische Güterabwägung, aber sein Augenmerk sei der Erhalt der Bäume.
Die Standortbedingungen für Bäume haben sich insgesamt deutlich verschlechtert,
Nachpflanzungen müssen deshalb ganz besonders sorgfältig erfolgen. Das betrifft
die Auswahl der Bäume, aber auch die
Vorbereitung der Baumpflanzung. Gefordert wird eine Neuanpflanzung im
Verhältnis von 1:5. Wichtig ist, dass sich alle dafür stark machen, dass die
BVG die Pflege übernimmt – und zwar für eine längere Zeit als gesetzlich
vorgesehen. Erst nach 15 Jahren ist erkennbar, ob ein Baum den Standort
aushalten kann, so lange soll die BVG die Verantwortung dafür übernehmen. Herr
BzBm Köhne erklärt, der Antrag auf Baumfällungen war aus Sicht des Bezirksamtes
eine Provokation. Die Bäume haben mit den Baumaßnahmen nichts zu tun. Es sei
eine neue Qualität, dass im Konsens festgestellt wird, welche Bäume
einvernehmlich gefällt werden. Herr
Dr. Barsig: 35 können erhalten werden durch Rückschnitt oder Rückbindung. 15
Bäume müssen gefällt werden, 5 Bäume sind Grenzfälle. Baumpfleger sollen bei
Einhausung dabei sein, das war bei den Arbeiten am Landwehrkanal ein probates
Verfahren. Die dort gemachten Erfahrungen der Zusammenarbeit könnten gut auf
die Situation in Pankow übertragen werden. Herr
Kutscher erläutert, dass die Forderung nach einer 15jährigen Gewährleistung
durch die BVG illusorisch ist. Die BVG ist kein Baumschutzunternehmen. Es gibt
ein Baubudget und die Bereitschaft, daß die Auswahl der Bäume und Qualität der
Bäume sowie die Anpflanzung hochwertig gestaltet werden soll und auch
Gesprächsbereitschaft bezüglich des Neupflanzungsfaktors. Aber das müsse im
Rahmen des Bauvorhabens im Zeitraum von ein bis zwei Jahren finanziert werden.
Eine Gewährleistung habe in der Regel eine Dauer von 5 Jahren und es sei
vorstellbar, daß ein Betrag an das Bezirksamt in Verbindung mit einer Regelung zur Pflege der Bäume gezahlt werden
könnte. Aber es wird kein Geld für den Pflege der Bäume aus Fahrgasterträgen
nach der Baumaßnahme geben. Weiterhin gäbe es am 05.05.2010 um 20:00 Uhr im
Collosseum eine Informationsveranstaltung dazu. Herr
Funken fragt nach dem Zeitpunkt der Fällungen. Herr
Kutscher berichtet, noch lägen keine Genehmigung vor. Herr
Köllm (AUN) erläutert: Bei den unstrittigen Bäumen ist klar, daß es eine
Genehmigung geben wird, bei allen anderen gilt das, was in der AG besprochen
wird. Das wird vom AUN dann auch so beschieden. Deshalb gibt es gegenwärtig
eine vorläufige Baumfällgenehmigung, welches die strittigen Bäume als Option
ausweist. Entsprechend der Ergebnisse der Arbeitsgruppe zu den strittigen
Bäumen wird dann zeitnah beschieden. |
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