Auszug - Ist ein Fal Kevin in Pankow ausgeschlossen? Stellungnahme des JA zu den Untersuchungsergebnissen im Fall Kevin und seine Relevanz im Rahmen der kürzungsbedingten Umstrukturierungen für das JA Pankow  

 
 
öffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Kinder- und Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 13.11.2007 Status: öffentlich
Zeit: 17:15 - 19:00 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 7, BVV-Saal
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

Frau Pfennig: Nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse des Falles Kevin (Bremen) ergibt sich folgendes Bild: Entscheidend f

Frau Pfennig: Nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse des Falles Kevin (Bremen) ergibt sich folgendes Bild: Entscheidend für das Versagen des Bremer Jugendamtes war eine mangelhafte Kontrolle und Abstimmung von Maßnahmen. Den Mitarbeiterinnen wurde das Berufsbild eines Case-Managers aufgenötigt, dessen Instrumentarium - prüfen und evaluieren -  nicht beherrscht wurde.  Im Vordergrund stand dabei nicht das Kindswohl, sondern die Steuerung der Geldflüsse. Der Spardruck hat dazu geführt, dass Mängel in Kauf genommen wurden. Ein derartiges Versagen wäre in Pankow in dieser Form nicht möglich. Laut Arbeitsanweisung des Jugendamtes Pankow ist die Gewährleistung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vorrangig. Ziel ist, dass kostenwirksame Fälle schon im Vorfeld verhindert werden. Krisenmeldungen werden in Pankow unverzüglich an Vorgesetzte weitergeleitet; in Bremen war das nicht der Fall. In Bremen gab es, anders als in Pankow, keine Qualitätssicherungsmaßnahmen mit den Trägern und auch keine Kommunikation.

 

Frau Schwarzenburger, Abteilung Sozialpädagogische Hilfen: Beim Regional-Sozialpädaogischen Dienst (RSD) und in der Erziehungs- und Familienberatung (EFB) sind keine Kürzungen vorgesehen. Das Vormundschaftswesen ist in Pankow besser organisiert als in Bremen. Informationen über Krisenfälle werden im Vier-Augen-Prinzip bewertet. Das Jugendamt ist rund um die Uhr erreichbar. Hausbesuche erfolgen immer mit zwei sozialpädagogischen Fachkräften. Von Juni bis September 2007 gab es 36 Meldungen, darunter waren 11 Fälle. Die Mitarbeiterinnen werden qualifiziert, es gibt eine kollegiale Beratung (in Bremen waren die Case-Managerinnen auf sich allein gestellt).

 

Herr Cersowsky lobt, dass sich das Jugendamt am Bedarf im Einzelfall ausrichtet, nicht an einem Schema. Es sei wichtig, dass das Jugendamt in der Außendarstellung eine Institution ist, die angesprochen werden möchte.

 

Nachfragen:

Welche Rolle haben die regionalen Kinder- und Jugendschutzteams? Diese betreuen keine Fälle, sondern erstellen Arbeitshilfen und dienen der Fortbildung.

Welche Auswirkungen haben die Sparmaßnahmen und wie werden Verwaltungsaufwände minimiert? Seit 2002 wurden 200 Stellen im Jugendamt abgebaut. Weitere Stellenkürzungen würden die Leistungsfähigkeit des Jugendamtes erheblich einschränken.

In jeder Region gibt es drei Mitarbeiterinnen, die sich mit der Organisation der Arbeit befassen. Das Vorhaben, die Arbeitsabläufe durch eine Modernisierung der IT zu optimieren, ist an der Haushaltsentscheidung des AGH gescheitert.

Kevins Vater hatte sich dem Zugriff des JA entzogen; wie funktioniert in Pankow die Übergabe von Fällen? Nach der Ausführungsvorschrift Kinderschutz erlischt die Verantwortung erst, wenn eine andere Behörde die Übernahme des Falles schriftlich bestätigt hat.

Welchen Umfang haben Überlastungsanzeigen? In drei Fällen gab es Sammel-Überlastungsanzeigen, in fünf Fällen beim Bundeselterngeld, in neun Fällen in der Kita-Gutscheinstelle.

 


 
 

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