Drucksache - V-0855  

 
 
Betreff: Aufklärungsarbeit zu Risiken einer HIV-Infektion verstärken
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBezirksamt
   
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /SB
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
08.12.2004 
28. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
23.03.2005 
31. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
01.03.2006 
39. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD; 08.12.2005
1. ZB VzK §13 BezVG; 23.03.05
VzK 13, SB, 39. Tagung, 01.03.2006

Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei den zuständigen Abteilungen, bezirklichen Einrichtungen und Freien Trägern der Jugendhil

 

Siehe Anlage

Es ist wieder ein Anstieg von Neuinfektionen unter Jugendlichen zu

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                   .02. 2006

 

 

An die

Bezirksverordnetenversammlung                                                           Drucksache-Nr.:

                                                                                                            in Erledigung der

                                                                                                Drucksache Nr.: V – 0855/04

 

 

 

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG

 

 

 

Schlussbericht

 

Aufklärungsarbeit zu Risiken einer HIV-Infektion

 

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In Erledigung des in der 28. Sitzung am 08.12.2004 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: V – 0855/04 :

 

Das Bezirksamt wird ersucht:

 

„Sich bei den zuständigen Abteilungen, bezirklichen Einrichtungen und Freien Trägern der Jugendhilfe verstärkt für Aufklärungs- und Präventionsarbeit bezüglich der Verbreitung von Geschlechtskrankheiten und HIV-Infektionen im Kinder- und Jugendbereich einzusetzen. Hierzu soll ein Konzept mit den zuständigen Abteilungen, bezirklichen Einrichtungen und Freien Trägern erarbeitet werden.“

 

wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:

 

Die Beratungsstellen des Gesundheitsamts wie auch die bezirklichen Einrichtungen und Freien Träger der Jugendarbeit arbeiten auf der Grundlage des im Zwischenbericht vom 15. März 2005 beschriebenen Konzepts. Das beunruhigende Ansteigen der HIV-Neuinfektionen in Deutschland und Berlin findet keinen signifikanten Niederschlag in den Neuerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen im Bezirk Pankow.

 

Hier noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten:

 

1. Ausgangslage

In Berlin sind Prävention und Gesundheitsförderung unmittelbar von den Sparmaßnahmen des Senats betroffen. Einschnitte bei der Zuwendungsförderung für freie Träger sind zu verzeichnen. Im Rahmen der Reform des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist geplant die Sozialmedizinischen Dienste und die AIDS-Beratungsstellen der bezirklichen Gesundheitsämter in einem Regionalisierungsmodell an wenigen Standorten zusammen zu fassen. Das führt zu angespannteren Betreuungs- und Beratungssituationen sowie zu komplizierterer Erreichbarkeit durch die Klientel und lässt befürchten, dass die personellen Ressourcen dieser Beratungsstellen eingeschränkt werden.

 

 

 

2. Ziele und Aufgaben der AIDS-Prävention

Eine Ausweitung der Krankheit ist – wie auch bei den anderen sexuell übertragbaren Krankheiten – nur durch ausreichende Präventionsarbeit zu verhindern. Präventionsmaßnahmen sind darauf gerichtet, das Wissen über Infektionswege und Mittel/Verhalten zur Infektionsverhütung allgemein zu verbreitern und somit Neuinfektionen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang kommt der umfassenden und rechtzeitigen Aufklärung von Kindern und Jugendlichen eine besondere Bedeutung zu.

 

3. Aufklärungsarbeit im Bezirk Pankow

Im Bezirk Pankow widmen sich zahlreiche bezirkliche Organisationseinheiten direkt und indirekt der Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten:

 

* Gesundheitsamt

            - Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten (STD) und AIDS

            - Sozialmedizinischer Dienst (SMD)

            - Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD)

* Plan- und Leitstelle Gesundheit

            - Bereich Gesundheitsförderung

* Abteilung Jugend, Schule und Sport

            - Fachbereich Allgemeine Förderung von jungen Menschen und Familien

            - Schulamt

 

Die AIDS-Prävention ist und bleibt ein wichtiges Thema in der Jugendarbeit und in der Arbeit des Bereichs Gesundheitsförderung der Plan- und Leitstelle. Auf aktuelle Gefahren wird regelmäßig aufmerksam gemacht. Gezielte Aufklärungsgespräche finden in der täglichen Arbeit in Jugendfreizeitstätten und Schulen statt oder im Rahmen sexualpädagogischer bzw. suchtpräventiver Veranstaltungen. Ziel ist es dabei, die Kompetenz der Heranwachsenden zu erhöhen, um somit verantwortungsbewusste Entscheidungen zu ermöglichen und risikoarme Verhaltensweisen zu fördern. Dabei erweisen sich Berichte in den Medien über angebliche oder tatsächliche Fortschritte in der HIV-Therapie letztlich oftmals als kontraproduktiv, da sie die tatsächliche Risikosituation und die Therapieaussichten verzerrt und verharmlost empfinden lassen können.

 

Bei der Feststellung von Hilfebedarf in kritischen Lebenslagen arbeiten die oben genannten Beratungsstellen und Einrichtungen eng mit dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJPD) des Gesundheitsamts und den Sozialpädagogischen Diensten des Jugendamts zusammen. Darüber hinaus kooperieren die betreffenden Ämter des Bezirksamts eng und erfolgreich mit regionalen und überregionalen Freien Trägern und Fachdiensten.

 

Multiplikatoren-Anleitungen, die Arbeitsgruppe „Schnittstelle/Besondere Zielgruppen“, die Beratungsmessen des Jugendamts zu besonderen Schwerpunkten, Projekttage an den Schulen und die jährlichen Gesundheitstage im Bezirk sind weitere Beispiele für die Vernetzung im Rahmen der sexualpädagogischen Arbeit in Pankow, um Kinder und Jugendliche über Gefahren aufzuklären, gesundheitsbewusste Verhaltensweisen zu fördern und Neuinfektionen so gering wie möglich zu halten. Nicht zuletzt wird mit diesen vielfältigen und zahlreichen Maßnahmen und Aktionen das Bewusstsein für die Gefährdungen durch Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten wachgehalten und die Bereitschaft und Fähigkeit zu präventivem Verhalten gestärkt.

Angesichts der anhaltenden Gefährdungslage und der Zahl der HIV-Neuinfektionen bleibt das Thema unverändert ein Schwerpunkt der bezirklichen Aufklärungsarbeit.

 

 

Wir bitten, mit diesem Schlussbericht die Angelegenheit der Drucksache V – 0855/04 als erledigt zu betrachten.

 

 

Haushaltsmäßige Auswirkungen

 

keine

 

 

Gleichstellungsrelevante Auswirkungen

 

keine

 

 

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

 

keine

 

 

Kinder- und Familienverträglichkeit

 

Die beschriebenen Maßnahmen auf dem Gebiet der HIV/AIDS-Prävention beinhalten zahlreiche Aktivitäten zur gesundheitlichen Prävention der heranwachsenden Generation. Sie sind damit ein wichtiger Beitrag für einen kinder- und jugendfreundlichen Bezirk.

 

 

 

 

 

 

 

 

Burkhard Kleinert                                                                     Lioba Zürn-Kasztantowicz

Bezirksbürgermeister                                                                Bezirksstadträtin für

Gesundheit und Soziales

 

 
 

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