Ukraine: vom Bezirksamt Pankow, vom Land Berlin und vom Bund
Energie sparen: Informationen des Senates, Informationen in Leichter Sprache und Energieportal in Deutscher Gebärdensprache
Drucksache - V-0058
Siehe Anlage Bezirksamt Pankow von Berlin .12.2005 An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache-Nr.: Drs.-
Nr. : V – 0058/02 Vorlage zur Kenntnisnahme für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG Schlussbericht
Gesundheits- und SozialplanungWir bitten zur Kenntnis zu nehmen: In Erledigung des in der 6.Sitzung am 05.06.2002 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: 0058/02 Das Bezirksamt wird ersucht, bis zum 09.10.2002
Entwicklungen der sozialen Infrastruktur des Bezirks darzustellen. Dafür sollen auf der Grundlage eines Armutsberichts,
eines Gesundheitsberichts, eines Altenplans sowie des Behindertenberichts
Konzeptionen für eine Sozialplanung, Gesundheitsplanung, Altenplanung und
Behindertenplanung entwickelt werden wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet: Mit der Vorlage des „Gesundheits- und Sozialbericht Pankow 2005“ (Anlage) legt das Bezirksamt Pankow nach den Erarbeitungen „Bericht zur gesundheitlichen und sozialen Lage“ - Juli 2002 „Armutsbericht 2002“ - Dezember 2002 „Seniorenbericht 2003“ - Mai 2003 „Entwicklung der sozialen Infrastruktur des Bezirks“ - Mai 2003 nunmehr den 5.Bericht zur gesundheitlichen und sozialen Situation der Bevölkerung im Bezirk Pankow in dieser Legislaturperiode vor. Zugleich befindet sich der Entwurf der Seniorenkonzeption (Drs.-Nr. V-0963/05) in der Diskussion mit dem BVV-Ausschuss für Gesundheit und Soziales und steht somit kurz vor Abschluss und Veröffentlichung. Im Rahmen der Erarbeitung des Gesetzes über den öffentlichen Gesundheitsdienst (Gesundheitsdienstgesetz GDG) wurde eine intensive Leitbilddebatte geführt, die sich in der Gesundheits- und Sozialplanung in Zukunft niederschlagen muss. Gesundheits- und Sozialplanung ist demnach einem Leitbild verpflichtet, das folgende Aspekte einschließt: Sie stellt sich den großstadttypischen gesundheitlichen und sozialen Problemlagen und reagiert flexibel auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge achtet sie dabei besonders auf die Stärkung von Eigenverantwortung sowie des bürgerschaftlichen Engagements und berücksichtigt geschlechtsspezifische, behindertenspezifische und ethnisch-kulturelle Aspekte. Die Aufgabenwahrnehmung erfolgt grundsätzlich subsidiär und sozialkompensatorisch, soweit dies nicht anders gesetzlich geregelt ist. Sozialamt und Gesundheitsamt sowie die Plan- und Leitstelle (Psychiatrie- und Suchtkoordination, Gesundheitsförderung, Gesunde Städte-Netzwerk) arbeiten eng und partnerschaftlich mit einer Vielzahl von Freien Trägern und Institutionen zusammen und nutzen insbesondere die verschiedenen bestehenden Netzwerke - u.a. Netzwerk im Alter, Suchtverbund Pankow, PSAG, Psychiatriebeirat, Gesunde Städte-Netzwerk Pankow. Damit wird die persönliche Kompetenz der Menschen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit sowie die Übernahme sozialer Verantwortung für sich selbst und andere gefördert und gestärkt. Zugleich wird der Auf- und Ausbau der sozialen und gesundheitsbezogenen Netzwerke und eine ressort-, träger- und institutionsübergreifende Zusammenarbeit vorangetrieben. Das Ziel - ein wohnortnaher, niedrigschwelliger und barrierefreier (im Sinne des 4. Behindertengleichstellungsgesetzes) Zugang zu den Angeboten - wird in der Neufassung des in der parlamentarischen Debatte befindlichen GDG unterstrichen. Der sozialindikativen Gesundheits- und Sozialplanung auf Basis kleinräumiger Datenerhebung (auf Grundlage der bezirklichen Planungsräume) wird dabei zunehmend größere Bedeutung eingeräumt. Hierbei steht das Land Berlin, und hier insbesondere das Statistische Landesamt, noch ganz am Anfang. Die Zuordnung sozialer und gesundheitlicher Indikatoren zu Planungsräumen wird es künftig ermöglichen, Maßnahmen und Angebote noch zielgruppengenauer zu planen und damit trotz begrenzter Ressourcen letztlich effizienter zu arbeiten. Der vorgelegte „Gesundheits- und Sozialbericht Pankow 2005“ stellt somit einen ersten Schritt in diese Richtung dar. Mit der Arbeit der Konstituierung der AG Regionalmodell (DS V-923) schafft der Bezirk Pankow die Vorraussetzungen, um diesen Prozess mit zu gestalten. Mit Abschluss der Debatte zur Seniorenkonzeption werden auch hier die konzeptionellen Überlegungen zu einem produktiven Abschluss geführt und damit der Startpunkt für eine neustrukturierte Altenhilfe-Arbeit gegeben sein. Mit den gesetzlichen Veränderungen im Sozialrecht ( Stichwort : SGB II / SGB XII) und der bevorstehenden Neufassung des Berliner Gesetzes über den Öffentlichen Gesundheitsdienst (GDG) sind eine Reihe von neuen Schwerpunkten für die Arbeit des Sozialamts und des Gesundheitsamts sowie der Plan- und Leitstelle verbunden, die in ihren konkreten Auswirkungen derzeit nur vage abschätzbar sind. Auch für diese Herausforderungen stellen die vorgelegten Planungskonzepte und Erhebungen eine wichtige Grundlage dar. Haushaltsmäßige Auswirkungenkeine Gleichstellungsrelevante Auswirkungenkeine Auswirkungen auf die nachhaltige EntwicklungDer Bericht soll eine Ausgangsbasis für die künftige Entwicklung gesundheits- und sozialpolitischen Handelns und der erforderlichen Prioritätensetzung auf Bezirksebene liefern. Kinder- und Familienverträglichkeitentfällt Burkhard Kleinert Lioba Zürn-Kasztantowicz Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin für Gesundheit und Soziales GESUNDHEITS-
UND
SOZIALBERICHT
PANKOW 2005
Impressum
Herausgeber:
Bezirksamt Pankow von Berlin
Abt. Gesundheit und Soziales
Plan- und Leitstelle Grunowstr. 8-11
13187 Berlin Redaktionsschluss: September
2005 Gliederung Vorwort 4 Gesundheits-
und Sozialberichterstattung im Dienste einer
gesunden und nachhaltigen Stadtentwicklung 5 1. Demografie 9 1.1 Einwohner / Bevölkerung 9 1.2 Geburten / Sterbefälle 16 1.3 Wanderungen 19 1.4 Ausländische Mitbürger/innen 22 2. Arbeit und Soziales 27 2.1 Beschäftigungssituation 27 2.2 Unternehmensbestand 29 2.3 Arbeitssuchende / Arbeitslose 33 2.4 Haushalte / Familien 35 2.5 Einkommensverhältnisse 38 2.6 Wohnsituation 41 2.7 Wohngeld 45 2.8 Sozialhilfe 46 3. Bildung /
Ausbildung 52 3.1 Bildungsstatus / Ausbildungsstatus 52 3.2 Schüler / Schularten 54 4. Gesundheit 56 4.1 Mortalität / Morbidität 56 4.2 Straßenverkehrsunfälle 59 4.3 Kinder- und Jugendgesundheit 62 A. Zahngesundheit 62 B. Impfstatus 65 4.4 Schwerbehinderte Menschen 67 4.5 Ambulant tätige Ärzte/innen und Zahnärzte/innen 72 4.6 Stationäre gesundheitliche Versorgung 74 Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren, das Bezirksamt Pankow von Berlin,
Abteilung Gesundheit und Soziales, legt nach dem „Bericht zur gesundheitlichen
und sozialen Lage“ aus dem Jahr 2002 hiermit den „Gesundheits- und Sozialbericht
Pankow 2005“ vor. Er stützt sich erstmals im Wesentlichen auf die bundesweit
eingeführten Kernindikatoren und ermöglicht somit in der Perspektive einen
Vergleich nicht nur zwischen den Bezirken Berlins sondern auch darüber hinaus.
Dabei handelt es sich um einen Prozess, der - obwohl erst am Anfang stehend -
in zunehmendem Maße die Erhebung kleinräumiger Daten und ihre sozialindikative
Aufbereitung / Auswertung ermöglichen wird. Dieser Basisbericht wendet sich zunächst
erst einmal an die BVV Pankow und die Abteilungen des Bezirksamts, für die
diese Daten eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen, Planungen
und die Konzeption von Maßnahmen bilden. Darüber hinaus wird er gewiss auch
Organisationen, Verbänden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern Einblicke
und Denkanstöße vermitteln können. Die gesundheitliche und soziale Situation im
Bezirk Pankow dürfte auf ein breites Interesse stoßen, das weit über Public
Health hinausreicht. Wenn es uns ernst ist mit dem
Leitgedanken des Gesunde Städte-Netzwerks, in dem unser Bezirk seit Jahren
aktives Mitglied ist, dann muss es unser Ziel sein, alle Kräfte zu bündeln in
dem Bemühen unser Lebensumfeld so zu gestalten und unsere Lebensweise so zu
verändern, dass wir von einer gesunden Stadt Pankow sprechen können. Trotz
aller bisherigen Erfolge bleibt auf diesem Wege noch einiges zu tun. Auch dafür
kann dieser Bericht eine Ausgangsbasis liefern. Wenn unser Bericht Denkanstöße
vermittelt und gemeinsame Aktivitäten auslöst, die über den Rahmen der
Bezirksverwaltung hinausgehen, dann hat er seine Aufgabe mehr als erfüllt. Mit freundlichen Grüßen Lioba Zürn – Kasztantowicz Bezirksstadträtin für Gesundheit und
Soziales Gesundheits-
und Sozialberichterstattung im Dienste einer gesunden
und nachhaltigen Stadtentwicklung Der Bezirk Pankow ist ebenso wie das Land Berlin und eine Reihe seiner Bezirke Mitglied im Gesunde Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Beitritt zum Gesunde Städte-Netzwerk verpflichten sich die betreffenden Kommunen unter anderem, den „Prozess zu einer gesunden Stadt“ mit verständlichen und zugänglichen Informationen und Daten mittels der Gesundheits- und Sozialberichterstattung zu begleiten. Diese Verpflichtung entspricht dem ganzheitlichen und kooperativen gesundheitspolitischen Ansatz des Projekts Gesunde Stadt. Das Ziel, nachhaltig gesunde Lebensverhältnisse zu schaffen, verlangt adäquate lokale Strategien der Gesundheitsförderung in den Arbeits- und Lebensbedingungen sowie die aktive Mitwirkung / Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Entsprechend ist die Thematik der Gesundheitsberichterstattung auszurichten. Sie hat dem engen Zusammenhang gesundheitlicher und sozialer Probleme Rechnung zu tragen. Das ist im Wesentlichen in der Gesundheitsberichterstattung bereits praktizierte Orientierung. So ist z.B. der Sozialstrukturatlas Berlins wichtige Grundlage für die Berichterstattung ebenso wie die Daten der Sozialhilfedatei des Bezirks und die Daten des Pankower Gesundheitsamts. Gesundheit als Leitziel, dem das Gesunde Städte-Netzwerk verpflichtet ist, steht für die Gestaltung gesundheitsförderlicher Bedingungen. Diese Aufgabe geht weit über Medizin und Gesundheitswesen hinaus. Sie ist nur zu bewältigen im Zusammenwirken insbesondere von Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftspolitik, denn gesundheitsfördernde Bedingungen betreffen die Kommune (den Bezirk) als Ganzes. Sie sind in allen Lebensbereichen zu stärken, besonders in Bezug auf Arbeiten, Wohnen und Umwelt. Gesundheit spielt als Ziel bzw. konkreter Maßnahmebereich bei der Umsetzung der Lokalen Agenda 21 eine wichtige Rolle. Insofern trägt die Gesundheits- und Sozialberichterstattung mit dazu bei, den Gesunde Städte-Prozess und die Lokale Agenda 21 noch besser zu verzahnen. Die Initiierung und Stärkung der Bürgerbeteiligung in den Kommunen nimmt dabei einen wichtigen Platz ein.
Die Gesundheits- und Sozialberichterstattung kann dafür wichtige Grundlage sein. Sie ist, gestützt auf Kernindikatoren in ihrem Berichtswesen, mehr als nur Entscheidungsgrundlage für Experten und Politik. Adressat sind gleichermaßen demokratische Institutionen, Verwaltung und Öffentlichkeit. Gesundheits- und Sozialberichterstattung ist ein entscheidender Baustein der informellen Basis der Partizipation. Um den Prozess der Gesunde Stadt-Initiative evaluieren und die beteiligten Städte in einem Monitoring miteinander vergleichen zu können, wurden seitens der WHO Indikatoren entwickelt. Auch in der Europäischen Union gründet sich die Gesundheits- und Sozialberichterstattung wesentlich auf Schlüsselindikatoren. Der vorliegende Bericht soll gesundheitsbezogene Problemlagen in den Politbereichen Gesundheit und Soziales für den Bezirk Pankow durch eine auf Kernindikatoren gestützte Berichterstattung identifizieren, um die Planung gesundheitsfördernder Maßnahmen zu ermöglichen. Das Ziel dieser Maßnahmen ist die Unterstützung einer gesunden und nachhaltigen Stadtentwicklung in Pankow. Dafür stützt sich unser Bericht auf folgende Indikatoren: Demografie (Einwohnerzahlen / Wanderungen / ausländische Mitbürger / Geburten / Sterbefälle) Arbeit und Soziales (Erwerbstätige / Arbeitssuchende / Unternehmensbestand / Haushaltgrößen / Einkommensverhältnisse / Wohngeld-empfänger / Sozialhilfeempfänger) Bildung (Schulbildung / Schülerzahlen / Bildungsabschlüsse) Gesundheit (Mortalität / Morbidität / Zahngesundheit von Kindern / Impfstatus von Kindern und Jugendlichen / Schwerbehinderte / ambulant tätige Ärzte und Zahnärzte / Krankenhäuser und Bettenzahlen) Nicht zu allen relevanten
und aussagestarken Indikatoren liegen bereits heute verwertbare und aktuelle
Daten für den Bezirk Pankow vor. Der Prozess der kleinräumigen
Datenaufbereitung wird gemeinsam mit dem Statistischen Landesamt Berlin weiter Der
Bezirk Pankow von Berlin
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| Der Bezirk Pankow ist mit einer Fläche von 10.307 ha nach Treptow-Köpenick der zweitgrößte Bezirk der Hauptstadt, nimmt jedoch mit einer Besiedlungsdichte von 3.372 Einwohner je km2 nur den achten Platz ein. Pankow zählt zu den wenigen Bezirken Berlins, in denen die Bevölkerung in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen ist. Entgegen dem Berliner Trend der sinkenden Bevölkerungszahlen wuchs die Einwohnerzahl Pankows von 308.042 im Jahre 1995 auf 344.159 im Juni 2005 und wird laut Prognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bis zum Jahr 2020 auf 357.300 steigen. Die Ursachen hierfür dürften in der verstärkten Bautätigkeit in den Ortsteilen sowie in der anerkannten Umwelt- und Lebensqualität der Wohngebiete liegen. Der Bezirk verfügt über 1.390 ha Erholungsflächen, 145 ha Wasserfläche und 1.303 ha Grünanlagen und Campingfläche. Hinzu kommen die Landschaftsschutzgebiete Zingerwiesen und Buch (879,5 ha) und die Naturschutzgebiete Fauler See, Karower Teiche, Idehorst, Mittelbruch, Bogenseekette und Lietzengrabenniederung sowie das Kalktuffgelände und die Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ (449,9 ha). In Pankow wohnten 2004 mehr als 10
Prozent der Berliner Bevölkerung, der Bezirk ist damit der einwohnerstärkste
Berlins. Der Anteil der ausländischen Mitbürger lag mit 6,4 Prozent an der Bezirksbevölkerung
signifikant unter dem Berliner Durchschnitt (13,4%); der Frauenanteil an der
Bezirksbevölkerung betrug 50,5 Prozent. Das mittlere monatliche Nettoeinkommen
der Pankower Bevölkerung lag bei 900,- Euro und damit zu 25,- Euro über dem
errechneten Durchschnittswert für ganz Berlin von 875,- Euro. Das mittlere
monatliche Haushaltnettoeinkommen betrug im Jahr 2004 1.400,- Euro (der
Berlin-Wert: 1.475 Euro). Die Sozialhilfequote betrug 2004 für den Bezirk 5,0
Prozent. Bezogen auf je 1.000 Einwohner verzeichnete Pankow jeweils 52
Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt. Die Arbeitslosigkeit lag zum
Jahresende 2004 mit 15,3 Prozent der zivilen Erwerbspersonen deutlich unter dem
Wert für ganz Berlin von 17,1 Prozent. 2004 gab es in Pankow 29.854 Schüler an
allgemein bildenden Schulen und 201 Kindertagesstätten mit insgesamt 15.355
Plätzen. 1. DEMOGRAFIE Die Bevölkerung des Bezirks Pankow ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angewachsen auch wenn sich in den letzten Jahren der Zuwachs etwas verringert hat. Damit verläuft die Entwicklung in Pankow im Unterschied zur Entwicklung in ganz Berlin (Prognosen jüngeren Datums sagen für Berlin eine Abnahme der Bevölkerung voraus, was nicht zuletzt dem Fortzug vieler Berliner in das grüne Umland geschuldet sein dürfte). Die anerkannte Lebensqualität unseres Bezirks zusammen mit dem anhaltenden Neubau von Einfamilien- und Reihenhäusern sind sicherlich Gründe für die weiterhin zu erwartende Zunahme der Bevölkerung. 1.1 Einwohner / BevölkerungEntwicklung der
melderechtlich registrierten Einwohner Pankow 1995 – 2005 *
Quelle:
Stat. Landesamt, MRE 1995-2004 *
Stichtag 30. Juni 2005 Die kontinuierliche Zunahme der Bezirksbevölkerung ist deutlich ablesbar. Auch die Zahl der ausländischen Mitbürger hat - wenn auch gering - zugenommen. Bei den deutschen Mitbürgern ist die Überzahl weiblicher Einwohner auch weiterhin zu erkennen, wo hingegen der Anteil der weiblichen ausländischen Mitbürger erkennbar unter dem Anteil der männlichen verblieb. Anteil der
Altersgruppen an der Bevölkerung
Pankower Bevölkerung Juni 2005
Die
Alterszusammensetzung der Pankower Bevölkerung für Juni 2005 verdeutlicht in
ihrer grafischen Darstellung (Lebensbaum) einen Einschnitt in der Altersgruppe
der 15- bis 20-Jährigen. Deutlich zeichnet sich das Anwachsen der Gruppe der
Älteren ab 65 Jahre ab. Berücksichtigt man die große Zahl der Bürger/innen in
der Altersgruppe 45 bis 60 Jahre, so ist mit einer Fortschreibung dieser
Tendenz zu rechnen. Die zahlenmäßig größte Bevölkerungsgruppe befand sich in
den Altersgruppen 25 bis 45 Jahre und somit im erwerbsfähigen Alter.
Entwicklung der melderechtlich registrierten Einwohner im
Bezirk Pankow 2001 – 2005 * - nach Altersgruppen –
Quelle:
Stat. Landesamt, MRE 2000-2005 *
Stichtag 30. Juni 2005 Prognose der Bevölkerungsentwicklung
im Bezirk Pankow 2001 - 2020
Gesamtbevölkerung
der Berliner Bezirke am 31.12. der Jahre 1998 – 2015
Quelle
: Prognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung *
prognostizierte Zunahme der Bezirksbevölkerung Bevölkerungsprognose für 2005 und für 2015 in den
Bezirken Berlins
Angesichts der real bereits im Juni 2005 zu verzeichnenden
Bevölkerungszahl von 344.159 kann festgestellt werden, dass die
prognostizierten Einwohnerzahlen für 2010:
343.237 bereits fünf Jahre vorab erreicht und überschritten wurde.
Entsprechende Zuwächse bis 2010 sind zu erwarten.
Aus der Prognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist abzuleiten, dass der Bezirk Pankow auch in der Zukunft der einwohnerstärkste Bezirk der Hauptstadt bleiben wird; die Entwicklung der Bevölkerungszahlen im Prognosezeitraum ist für mehrere der anderen Bezirke Berlins rückläufig. Das Problem einer relativen Überalterung der Bevölkerung stellt sich mehr oder minder für alle Berliner Bezirke. Die Planungsräume des Bezirks Die Fusion der früheren
Bezirke Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee zum Planungsräume im Bezirk Pankow
Quelle: Stat. Landesamt /
Jugendhilfeplanung Pankow, eigene Berechnungen Die Flächenausdehnung der Planungsräume in Relation zur Bevölkerung (Be-siedlungsdichte) aber auch die Größenunterschiede von 37.322,7 ha (Planungsraum I) bis zu 75,5 ha (Planungsraum XIII) sowie die Bevölkerungsanzahl von 30.865 Ein-wohnern (Planungsraum VIII) bis zu 13.657 Einwohnern (Planungsraum I) verdeut-lichen die beträchtlichen Unterschiede. Die Bevölkerung des Bezirks verteilt sich wie folgt auf die örtlichen Bereiche: 1. örtl. Bereich Pankow: Planungsräume I, II, III, V, VI und VIII 129.538 Einw. 2. örtl. Bereich Weißensee: Planungsräume IV, VII, IX und X 75.019 Einw. 3. örtl. Bereich Prenzl. Berg: Planungsräume XI bis XVI 139.602 Einw. Die
Alterszusammensetzung in den verschiedenen Planungsräumen vermittelt einen
ersten Überblick über die differenzierten Probleme für die gesundheitliche Betreuung,
die Kinder- und Jugendarbeit, die Alten- und Sozialhilfe aber auch für
Stadtplanung / Stadtentwicklung, Wirtschaft, Verkehr und Kultur. So ist zum
Beispiel für eine kieznahe Suchtprävention und Betreuung
von erheblicher Bedeutung, wie sich die „Problem-Altersgruppen“ von 12 bis 18
Jahre bzw. 17 bis 25 Jahre zahlenmäßig auf die Planungsräume verteilen. Alterszusammensetzung
der Bevölkerung in den Planungsräumen des Bezirks, Juni 2005 örtlicher Bereich Pankow
örtlicher
Bereich Weißensee
1.2 Geburten / SterbefälleGeburten und
Sterbefälle in den Bezirken Berlins im Vergleich 1997, 2002 und 2003
Die Zunahme der Lebendgeborenen und das Abnehmen der Gestorbenen, somit das positive Saldo, wird aus obenstehender Darstellung ersichtlich. Auch die Stellung des Bezirks im Berlin-Vergleich wird anschaulich. Nachstehend dazu noch eine konkretisierte Übersicht. Lebensgeborene und Gestorbene im Bezirksvergleich und Saldi
* durchschnittliche Bevölkerung Quelle: Stat. Landesamt Berlin
/ RBS-Projekt Lichtenberg (isda) Die positive Entwicklung beim Saldo Lebendgeborene/Gestorbene setzte sich im Bezirk Pankow für 2004 fort. Somit ist davon auszugehen, dass die Zunahme der Bezirksbevölkerung in den kommenden Jahren sich nicht ausschließlich auf den Zuzug neuer Einwohner gründen wird. Eheschließungen,
Lebendgeborene, Totgeborene und Gestorbene
im Bezirk Pankow,
1995 – 2003
Berlin
Quelle: Statist. Landesamt Berlin „Statist. Jahrbücher 1994-2004“
; eigne Berechnung Die Zunahme der Geburten ab 1995 hielt auch im Jahr 2003 an und lässt hoffen, dass der „Babyknick“ nunmehr überwunden ist. Auffallend ist der Rückgang der Eheschließungen, was die beobachtete Entwicklung einer Zunahme von Einpersonen-Haushalten untermauert. Pankow befindet sich hier im Berliner Trend und kann weder positiv noch negativ eine herausragende Rolle für sich beanspruchen.
Quelle: Statist.
Landesamt Berlin „Statist. Jahrbücher 1994-2004“ ; eigne Berechnung
Quelle: StaLa
„Statist. Jahrbücher 1994-2004“ ; eigene Berechnung Aus vorstehenden Grafiken wird ersichtlich, dass die Pankower Entwicklung bei den Lebendgeborenen von der Entwicklung für ganz Berlin abweicht. 1.3 Wanderungen Die Zu- und Fortzüge aus und in den Bezirk lassen erkennen, dass und wie sehr der Bezirk attraktiv als Wohnstandort ist. Das hängt ursächlich mit der Lebensqualität im Bezirk zusammen aber auch mit dem Angebot an attraktivem und preiswertem Wohnraum, mit Arbeitsbedingungen, Infrastruktur, Kulturangebot, Grün- und Erholungsflächen und Verkehrsanbindung. Die unmittelbare Nähe zum Brandenburger Umland (und damit verbunden günstige Ansiedlungsbedingungen) trägt mit dazu bei, dass häufig Zu- und Fortzüge über die Bezirks- und Landesgrenze hinweg nach Brandenburg erfolgten. Wanderungen über die Bezirks- und
Landesgrenzen, Pankow – 2002/2003
Qelle:
Statist. Landesamt Berlin, Stat. Berichte A III 1- j 02/03 * 1.-3. Quartal 2003 Das Übergewicht der Zuzüge in den Bezirk blieb auch 2003 weiterhin bestehen. Die Fortzüge aus dem Bezirk Pankow erfolgten zu einem Großteil in das Brandenburger Umland. Wanderungen
in den Berliner Bezirken - Zuzüge, Fortzüge und Saldi 1997, 2002 und 2003 (je 1.000 der durchschnittlichen Bevölkerung)
Quelle:
Statist. Landesamt Das Wanderungssaldo für 2003 zeigt den Bezirk Pankow nach Treptow-Köpenick (+6) gemeinsam mit Steglitz-Zehlendorf auf dem 2.Platz mit einem Saldo von +5. Das Schlusslicht bildet hier der Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit -12 . Wanderungssaldo
je 1.000 der durchschnittlichen Bevölkerung - 2002
Quelle:
Stat. Landesamt Berlin / RBS-Projekt Lichtenberg (isda) Mit einem Wanderungssaldo von 16,0 bezogen auf jeweils 1.000 Einwohner verzeichnete der Bezirk Pankow im Jahr 2002 den deutlich höchsten Zuwachs der Bevölkerung. Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf lag hier mit -22,3 am Ende der Skala. Bei den ausländischen Mitbürgern des Bezirks sah das Wanderungssaldo mit 4,4 je 1.000 Einwohner deutlich schlechter aus, befand sich jedoch im Berlin-Vergleich im guten Mittelfeld. Hier reichte die Spanne innerhalb der Berliner Bezirke von 10,7 in Neukölln bis zu -0,7 in Lichtenberg. 1.4 Ausländische Mitbürger/innenAm 30. Juni 2005 waren nach Mitteilung des Statistischen Landesamts Berlin 453.977 Bürger/innen anderer Staaten mit Hauptwohnung in Berlin gemeldet, 9.352 oder 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Anteil der Ausländer/innen an allen melderechtlich registrierten Einwohnern Berlins erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent auf nunmehr 13,6 Prozent. Der Bezirk
Pankow verzeichnete einen relativ geringen Anteil von Ausländer/innen an der
Bezirksbevölkerung. In Pankow wohnten mit Stichtag
30. Juni 2005 22.137 ausländische Mitbürger/innen, das waren 6,4 Prozent der
Bezirksbevölkerung. Zum Jahresende 2004 waren 1.483 ausländische Mitbürger/innen in Pankow arbeitslos und 1.020 bezogen Hilfe zum Lebensunterhalt. Die 1.727 Kinder und Jugendlichen aus ausländischen Familien stellten hinsichtlich ihrer Integration in die Vorschulbetreuung und die schulische Ausbildung keine extreme Herausforderung dar. Alterszusammensetzung
der ausländischen Einwohner Pankows 2000 – 2005*
Quelle:
Stat. Landesamt Berlin, MRE 2003 *Stichtag
30.06.2005 Der Anteil der ausländischen Mitbürger/innen an der Bevölkerung des Bezirks war im Vergleich der Berliner Bezirke gering und ist seit 1997 auch relativ gleichbleibend. Das Anwachsen dieser Bevölkerungsgruppe ist im Vergleich der Jahre 1997 bis 2005 moderat. Die überwiegende Zahl der ausländischen Mitbürger/innen befand sich in der Altersgruppe von 25 bis 65 Jahre und somit im erwerbsfähigen Alter. Anteil der Ausländer/innen an der Bevölkerung in Berlin und in Pankow 1992 - 2004
Die ausländischen Mitbürger/innen verteilten sich mit Stichtag 30. Juni 2005 wie nachfolgend dargestellt auf die Planungsräume des Bezirks. Die höchste Anzahl ausländischer Mitbürger/innen verzeichneten die Planungsräume XV, XVI und XI, während im Planungsraum IV mit 313 Ausländer/innen die geringste Anzahl festzustellen war. Anteil der Ausländer/innen
an der Bevölkerung in den Planungsräumen des Bezirks Juni 2005
Melderechtlich registrierte Ausländer/innen am 30.06.2005
in den Berliner Bezirken
Quelle: Stat.
Landesamt Berlin – Pressemitteilung 211/05 vom 31.10.2005 Pankow lag mit seinem Anteil an ausländischer Bevölkerung an zehnter Stelle in Berlin und mit 6,04 Prozent deutlich unter dem Berlin-Wert von 13,6 Prozent. Die Bezirke Mitte (28,2 %), Friedrichshain-Kreuzberg (23,1 %) und Neukölln (22,0 %) verzeichneten den höchsten Anteil ausländischer Mitbürger/innen an ihrer Bezirksbevölkerung, in Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick hatten nur 3,3 Prozent der Einwohner eine ausländische Staatsbürgerschaft. Zahlenmäßig lebten in den Bezirken Mitte und Neukölln die meisten ausländischen Mitbürger/innen, wo hingegen Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick die kleinste Gruppe Ausländer/innen in ihrer Bevölkerung zu verzeichnen hatten. Pankow nahm in diesem Vergleich den 9. Rang ein – auf 344.164 deutsche Einwohner/innen kamen 22.137 ausländische Mitbürger/innen. Den höchsten zahlenmäßigen Zuwachs an ausländischen Mitbürgern/innen gegenüber dem Vorjahr verzeichnete der Bezirk Mitte mit 2.537 (2,9 %) gefolgt von Pankow mit 1.714 (8,4 %) und Lichtenberg mit 1.007 (5,5 %). Herkunftsländer
der ausländischen Einwohner Pankows
Quelle:
Stat. Landesamt Berlin Wenn man die ausländischen Mitbürger/innen mit Herkunftsland „sonstige Gebiete“ (leider statistisch nicht weiter aufgeschlüsselt) unberücksichtigt lässt, so bildeten die Mitbürger/innen aus Polen und Italien die zahlenmäßig bedeutsamste Gruppe im Bezirk Pankow. Das drängt nicht die sprachlichen und vor allem auch kulturellen und wirtschaftlichen Probleme der ausländischen Mitbürger/innen aus anderen Staaten in den Hintergrund. Sie waren in Pankow jedoch vergleichsweise gering, blickt man auf die bestehenden Probleme in anderen Bezirken. Für ganz Berlin bildeten die türkischen Mitbürger/innen die deutlich größte Gruppe an ausländischer Bevölkerung. 2. ARBEIT
UND SOZIALES Die soziale Situation der Bezirksbevölkerung und hierbei in herausragender Weise die Beschäftigungssituation hat gravierende Auswirkung auf Lebensqualität, Zufriedenheit und somit nicht zuletzt auch auf die gesundheitliche Situation der Bevölkerung. 2.1 Beschäftigungssituation Bevölkerung in Berlin im Mai 2003 nach Bezirken und Beteiligung am Erwerbsleben
Quelle: Stat.
Landesamt, Mikrozensus / RBS-Projekt der Bezirke Lichtenberg und
Marzahn-Hellersdorf Pankower Bevölkerung / Beteiligung am Erwerbsleben 2003 –
2004
Quelle: Stat. Landesamt, Mikrozensus 03, 04 Das Verhältnis von Erwerbstätigen zu
Nichterwerbspersonen wies für Pankow eine Überzahl der Erwerbstätigen aus.
Dieses Verhältnis wird auch in den kommenden Jahren im Bezirk Pankow
voraussichtlich nicht „kippen“, wenn auch landesweit das Verhältnis von
Erwerbstätigen zu Nichterwerbspersonen sich weiter zu ungunsten der
Erwerbspersonen verschieben wird. Erwerbstätige
in Pankow nach Geschlecht und Altersgruppen 2002 / 2003
Quelle: Stat. Landesamt,
Mikrozensus, S. 23 Die zahlenmäßig größte Gruppierung der Pankower Erwerbstätigen bildeten die Bürger/innen im Alter von 25 bis 45 Jahre. Hierbei hielten sich die Geschlechter nahezu die Waage. Die kleinste Gruppe bildeten die Erwerbstätigen im Alter von 55 bis 65 Jahre bei einem deutlichen Übergewicht der Männer. Erwerbstätige
nach Stellung im Berufsleben – Bezirk Pankow, Mai 2003
(Anteil an den Erwerbstätigen)
Berlin
Im Vergleich zu den entsprechenden Berliner Durchschnittswerten nahmen im Bezirk Pankow die Selbstständigen und die Angestellten einen größeren prozentualen Stellenwert innerhalb der Erwerbstätigen ein, Beamte/innen und Arbeiter/innen waren prozentual schwächer vertreten. 2.2 Unternehmensbestand Auch wenn der Arbeitsmarkt in Berlin bezirksübergreifend ist
und nicht wenige Erwerbstätige einer Tätigkeit auch im Berliner Umland
nachgehen, so gibt der Unternehmensbestand des Bezirks doch Aufschluss über die
Wirtschaftskraft und lässt Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Situation im
Bezirk zu. Gewerbeanzeigen in Pankow
2000 bis 2003
1 Veränderung der wirtschaftlichen Tätigkeit
und/oder Verlegung des Betriebes innerhalb Berlins Quelle: Stat.
Landesamt, Stat. Jahrbücher
Die Konsolidierung bzw. leichte Zunahme bei
Gewerbeanmeldungen sowie das Absinken der Abmeldungen lässt auf eine
Verfestigung der positiven Situation für das Gewerbe schließen. Gewerbeanzeigen 2003 in
Berlin / nach Bezirken
1 Veränderung
der wirtschaftlichen Tätigkeit und/oder Verlegung des Betriebes innerhalb
Berlins Quelle: Stat.
Landesamt, Stat. Jahrbuch 2004 Im Jahresdurchschnitt 2004 wurden für den Bezirk Pankow 53
Betriebe des verarbeitenden Gewerbes mit 2.969 Beschäftigten registriert. Dabei
handelt es sich um Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr
Beschäftigten. Die Bezirksverwaltung Pankow verzeichnete zum Stichtag 30.
Juni 2004 4.744 Beschäftigte und war damit größter Arbeitgeber im Bezirk. Gewerbeanzeigen in Berlin seit
2003, nach Bezirken Vergleich 2002 und
1999
* Aktive
Betriebe im Unternehmensregister mit sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigte (svB) nach Bezirken Quelle: Stat.
Landesamt Berlin, Stat. Jahrbuch Für 2003 nahm Pankow mit 8.675 Gewerbeanzeigen im Berliner
Vergleich nach den Bezirken Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf den 3.Platz
ein. Dabei weist das Verhältnis von Anmeldungen zu Abmeldungen (51,0 % zu 34,3
%) auf eine positive Situation hin. Im Vergleich der Jahre 1999, 2002 und 2003
bestätigt und verfestigt sich diese Tendenz. Aktive Betriebe im Unternehmensregister mit
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (svB), nach Bezirken, Vergleich 2001
/ 2003
1)
Steuerbarer Umsatz nach Angaben der Finanzverwaltung Berlin, Berichtsjahr 2001
Für die 1.045 Organschaftmitglieder (1,1 % aller Unternehmen) wurden die
Binnenumsätze mit einem bundeseinheitlichen Verfahren geschätzt (36,7 % des
Gesamtumsatzes) Quelle: Stat.
Landesamt Berlin, Stat. Jahrbuch Die Zusammenstellung belegt, dass der Bezirk Pankow im
Rahmen des berlinweiten Vergleichs eine befriedigende Position einnimmt. Nach
den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Tempelhof-Schöneberg
rangierte Pankow auf dem vierten Platz innerhalb Berlins. Sozialversicherungspflichtige
Beschäftigte in Betrieben 2003 je
100 der erwerbstätigen Wohnbevölkerung (Index 2001 = 100)
Quelle: Stat. Landesamt Sonderheft Unternehmensregister Berlin
2001-2003 Die
Aufstellung verweist für Pankow auf die Erwerbsstruktur der Bezirksbevölkerung
und die schwierige Beschäftigungssituation im Bezirk. 2.3 Arbeitssuchende
/ Arbeitslose
Die Versorgung der erwerbsfähigen Bevölkerung mit Arbeit und Einkommen stellt in den letzten Jahren das Hauptproblem für Politik und Wirtschaft dar. Einkommen sichert einen sozialen Status und ermöglicht Teilhabe am öffentlichen Leben. Wohlbefinden und Gesundheit hängen in hohem Maße davon ab, ob und wie der Einzelne in die Erwerbstätigkeit einbezogen ist. Das Fehlen von Arbeit und Einkommen führt nicht selten zu gesundheitlichen Problemen und wirkt sich sowohl auf die Einzelpersonen wie auch auf die Familien bzw. Haushalte aus. Entwicklung der Arbeitslosenzahlen und
Zusammensetzung, Pankow 2001 – 2005 *
* ab Oktober 2003
erfolgte eine Neuberechnung infolge neuer gesetzlicher Regelungen 1 Stichtag
30. Juni 2005 Quelle Bundesagentur für Arbeit, AA Berlin Nord Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Bezirk Pankow
Oktober 2003 – Dezember 2004*
*ab Oktober 2003 erfolgte eine
Neuberechnung infolge neuer gesetzlicher Regelungen Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stat. Landesamt Arbeitslosenzahlen der
Berliner Bezirke, Dezember 2004
Die moderate Abnahme bei den Arbeitslosen des Bezirks 2004 im Vergleich zum Stand am Jahresende 2003 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass zum Jahresende 2004 29.253 arbeitssuchende Pankower/innen ohne Beschäftigung blieben. Mit Blick auf die Arbeitslosenquote Berlins (17,1 %) lag der Anteil der Arbeitslosen in Pankow mit 15,3 Prozent signifikant unter dem Berlin-Wert; das gilt auch für die ausländischen Mitbürger/innen des Bezirks. Im Rahmen eines Vergleichs der Arbeitslosenquoten der Berliner Bezirke nahm Pankow einen Platz im Mittelfeld ein. 2.4 Haushalte / Familien Haushalts- und Familiengrößen bilden einen wesentlichen Faktor für die Analyse der sozialen Situation. Auch das Vorhandensein von ein oder mehreren Kindern sowie der Umstand, ob in einer Mehrpersonenfamilie die Kinder aufgezogen werden oder im Alleinerziehenden-Haushalt, besitzt erhebliche Bedeutung. Bundesregierung und Senat von Berlin mussten in ihren einschlägigen Berichten konstatieren, dass das Vorhandensein von mehreren Kindern – zumal in Alleinerziehenden-Haushalten – zunehmend ein erhebliches Armutsrisiko darstellt. Privathaushalte*
im Bezirk Pankow im Mai 2003 und 2004 nach Haushaltsgröße
* Als
Haushalt (Privathaushalt) zählt jede zusammenwohnende und eine wirtschaftliche
Einheit bildende Personengemeinschaft sowie Personen, die
allein wohnen und wirtschaften. Zum Haushalt können verwandte und familienfremde Personen
gehören (z.B. Lebenspartner). Gemeinschafts- und Anstalts- unterkünfte gelten nicht als Haushalte,
können aber Privathaushalte beherbergen (z.B. Haushalt des Anstaltsleiters). Quelle:
Stat. Landesamt, Microzensus – j 03/04 Im Bezirk Pankow überwogen in den Jahren 2003 und 2004 die Einpersonenhaushalte, was dem landesweit zu beobachtenden Trend zu Single-Haushalten entspricht. Dabei hielten sich männliche und weibliche Single-Haushalte nahezu die Waage. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren fortsetzen. Bei den Mehrpersonenhaushalten überwogen die Haushalte mit zwei Personen sehr deutlich. Privathaushalte
im Bezirk Pankow im Mai 2003 / Anzahl der Kinder (in 1.000)
Quelle:
Stat. Landesamt, Microzensus – j 03 Die Zusammenstellung verdeutlicht, dass Haushalte ohne Kinder signifikant überwogen. Bei den Haushalten mit Kindern dominierten die Haushalte mit einem Kind deutlich gegenüber denen mit zwei und mehr Kindern. Familien*
und Anzahl der Kinder 2003 und 2004 (in 1000)
Pankow
Berlin
* In
Anlehnung an Empfehlungen der Vereinten Nationen zählen als Familien sowohl
Ehepaare mit und ohne Kinder als auch alleinerziehende
ledige, verheiratet getrenntlebende, verwitwete und geschiede- ne Väter und Mütter mit ihren im gleichen
Haushalt lebenden ledigen Kindern. Quelle:
Stat. Landesamt, Microzensus – j 03/04 Familien mit Kindern überwogen gegenüber den Familien ohne Kinder. Ehepaare bildeten unter den Familien des Bezirks eine vergleichsweise kleine Gruppe. Der Anteil der Familien/Ehepaare mit einem Kind überwog deutlich. Die Zahl der Allein-erziehenden ist angestiegen im Vergleich zu 2003. Im Berlin-Vergleich ist dazu abweichend festzustellen, dass in ganz Berlin die Familien mit Kindern dominierten und der Anteil der Familien/Ehepaare mit mehreren Kindern über dem derjenigen mit nur einem Kind lag. Der Anteil der Alleinerziehenden war deutlich geringer. Familien mit Kindern unter 18 Jahren im Bezirk Pankow
im Mai 2003 nach Familientyp und Anzahl der Kinder
*
einschließlich der Alleinerziehenden, die Partner in einer nichtehelichen
Lebensgemeinschaft sind Quelle:
Stat. Landesamt, Microzensus – j 03 2.5 Einkommensverhältnisse Die Einkommensverhältnisse bestimmen wesentlich die Lebenssituation der Bürgerinnen und Bürger. Wohnverhältnisse, Ernährung, Freizeitverhalten, soziale Kontakte, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und nicht zuletzt auch Gesundheit und Bildungsstand werden entscheidend auch von den finanziellen Rahmenbedingungen geprägt. Monatliches
Nettoeinkommen der Erwerbstätigen in Pankow – Mai 2003
Quelle:
Stat. Landesamt, Microzensus – j 03 Die Mehrzahl der monatlichen Nettoeinkommen der Pankower Erwerbstätigen lag im Mai 2003 in der Spanne von 900 Euro bis 2.000 Euro und mehr. Die zahlenmäßig größte Gruppierung bildeten hierbei die Empfänger/innen von 2.000 Euro und mehr pro Monat. Entwicklung des
monatlichen Nettoeinkommens der Pankower Bevölkerung 2001-2003
(in
1.000 Einwohner)
Quelle:
Stat. Landesamt, Microzensus – j 03 Für ganz Berlin berechnet betrug das monatliche Nettoeinkommen im Mai 2003 pro Kopf der Bevölkerung 875,- Euro. Der Spitzenwert von 1.050,- Euro lag im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, im Bezirk Neukölln lag er bei 725,- Euro. Für den Bezirk Pankow kann eine kontinuierliche Zunahme des mittleren Pro-Kopf-Einkommens in den Jahren 2001 bis 2003 festgestellt werden, das zudem über dem Berlin-Wert lag. In Pankow wie in Berlin überwog unter den Einkommensempfängern die Zahl derer, die das jeweilige mittlere monatliche Pro-Kopf-Einkommen bzw. mehr erhielten. Der Anteil derjenigen, die ohne eigenes Einkommen auskommen mussten, betrug in Pankow 13,47 Prozent der Bevölkerung, in ganz Berlin jedoch 16,78 Prozent. Mittleres Haushaltsnettoeinkommen1)
der Pankower Privathaushalte 1991 –2003
1) Der Wert wurde aus den gruppierten monatlichen
Haushaltsnettoeinkommen berechnet (Median) Quelle:
Stat. Landesamt, Mikrozensus S.
32 Mittleres
Haushaltsnettoeinkommen1) der Privathaushalte in Berlin
Entwicklung 1991 –2003
1) Der Wert wurde aus den gruppierten
monatlichen Haushaltsnettoeinkommen berechnet (Median) Quelle: Stat.
Landesamt Berlin Privathaushalte im Mai 2003
nach Bezirken und monatlichem Haushaltsnettoeinkommen
Quelle: Stat.
Landesamt, Stat. Jahrbuch 2004 Die vergleichsweise schlechte Positionierung im berlinweiten Vergleich der mittleren Haushalt-Nettoeinkommen trotz eines Pro-Kopf-Nettoeinkommens über dem Berliner Durchschnitt verweist auf die Familienstrukturen im Bezirk. Die Aufschlüsselung der Haushaltnettoeinkommen für 2003 auf die verschiedenen Einkommenshöhen belegt diese Einschätzung. Gut 50 Prozent der Pankower Haushalte verfügte 2003 über ein monatliches Nettoeinkommen von 1.000 Euro und mehr. 2.6 Wohnsituation Die Wohnsituation der Bevölkerung ist wichtiger
Anhaltspunkt für die Analyse der sozialen Situation und zugleich deutlicher
Ausdruck der Lebensqualität. Der Allgemeinplatz „Mit einer Wohnung kannst du
einen Menschen erschlagen wie mit einer Axt“ ist leider nicht unbegründet. Zum Jahresende 2004 gab es in Berlin nach Angaben des
Statistischen Landesamtes Berlin 1.878.538 Wohnungen; das waren 2.489 (0,1
Prozent) mehr als Ende 2003. Die Ergebnisse resultieren aus Wohnungszugängen
durch Neubau (3.544) und Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden (270) sowie aus
Abgängen als Folge von Nutzungsänderung, Zusammenlegung und Abbruch. Über die
Hälfte der 305.230 Wohngebäude (53,4 Prozent) sind Ein- und Zweifamilienhäuser;
knapp 1 Prozent aller Wohnungen befinden sich in Nichtwohngebäuden. In der Reihe der 12 Berliner Bezirke hatte Pankow mit
201.035 Einheiten die meisten Wohnungen, gefolgt von Mitte (190.290) und
Charlottenburg-Wilmersdorf (190.148). Am Ende der Skala rangierten die Bezirke
Spandau (117.115) und Treptow-Köpenick (126.429). Die meisten Wohnungen kamen
in Pankow (775) und Treptow-Köpenick (480) hinzu; während sich in
Marzahn-Hellersdorf der Wohnungsbestand um 282 Einheiten und in
Friedrichshain-Kreuzberg um 37 Wohnungen verringerte. Wohnungsbestand in Berlin 2003 und 2004
Wohnungen in Wohn- und
Nichtwohngebäuden 2003 in Berlin, nach Bezirken
1 ohne Wohnheime, 2 einschl.
Küchen Quelle: Stat.
Landesamt, Stat. Jahrbuch 2004 Wohnungsbestand in Berlin am 31.12.2003, nach Bezirken
1
ohne Wohnheime, 2
einschl. Küchen, 3
bezogen auf den Bevölkerungsstand am 31.12.2003 Quelle: Stat.
Landesamt, Stat. Jahrbuch 2004 Der Wohnungsbestand im Bezirk Pankow kann als gut bewertet
werden. Wenn auch Qualität, Wohnlage und Mietpreis naturgemäß sehr
unterschiedlich ausfallen, kann doch bei Angebot und Versorgung von einer
insgesamt befriedigenden Situation ausgegangen werden. Der Durchschnittswert
von 2,0 Räumen pro Einwohner entspricht dem Berlin-Wert und wurde nur in den
Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf überboten (2,1).
Die Wohnungsanzahl je 1.000 Einwohner, die Anzahl der Räume pro Wohnung sowie
die Wohnfläche befanden sich im Berliner Mittelwert. Wohnungsleerstand in Berlin im April 1998 und 2002
Quelle: Stat.
Landesamt, Mikrozensus, Zusatzbefragungen 1998 und 2002 / RBS-Projekt der
Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf Die vorstehende Übersicht aus dem Jahr 2002 verdeutlicht
die Wohnungssituation in Berlin und die Position des Bezirks Pankow.
Grundsätzlich dürfte sich an dieser Situation nichts Wesentliches verändert
haben. 2.7 Wohngeld Wohngeld
als staatliche Hilfemaßnahme für einkommensschwache Bürger/innen und Familien
verdeutlicht oberhalb der Schwelle zur Sozialhilfe eine soziale/ökonomische
Situation, die für die Analyse der Gesamtsituation von Relevanz ist.
Empfängerhaushalte
von Wohngeld in Pankow - 1997, 2002 , 2003 und 2004
Quelle:
Stat. Landesamt, Stat. Jahrbuch Der Anstieg der Empfängerzahlen von Wohngeld im Bezirk
Pankow im Zeitraum 1997 bis 2004 weist auf die Zunahme von sozialen
Problemlagen hin, die sowohl den Einkommensverhältnissen als auch den
gestiegenen Mietkosten anzulasten sind. Empfänger von Wohngeld 2004
nach Bezirken
Quelle. Stat.
Landesamt, Pressemitteilung 118/05 Im Vergleich der Berliner Bezirke nahm Pankow für 2004 einen Mittelplatz (6.Rang) beim prozentualen Anteil der Empfängerhaushalte von Wohngeld an der Bezirksbevölkerung ein. Der Spitzenwert lag mit 22,6 Prozent beim Bezirk Neukölln, der Schlusswert mit 7,2 Prozent bei Steglitz-Zehlendorf. Der Berlin-Wert lag hier bei 14,6 Prozent. Mit dem durchschnittlichen monatlichen Wohngeldanspruch von 118 Euro lag der Bezirk Pankow nach Steglitz-Zehlendorf an zweiter Stelle in Berlin (Berlin-Wert: 136 Euro), was wiederum Rückschlüsse auf die soziale (finanzielle) Situation der Empfängerhaushalte in Pankow zulässt. 2.8 Sozialhilfe Sozialhilfe – Hilfe zum Lebensunterhalt – ist der sichtbarste Ausdruck einer sozialen Problemlage. Insofern spiegeln die Zahlen der Empfänger/innen von Sozialhilfe am direktesten die Notsituation von Einwohnern eines Bezirks. Auch wenn diese Notsitua-tionen durchaus zeitlich begrenzt auftreten können, weisen sie doch bei der jährlichen Analyse auf eine Situation hin, die für Politik und Öffentlichkeit Anstoß zur Reaktion geben muss. Empfänger/innen
von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt in Pankow insgesamt und
außerhalb von
Einrichtungen (Stand
zum 31. Dezember des Jahres)
Quelle:
Stat. Berichte der Senatsverwaltung f. Gesundheit, Soziales u.
Verbraucherschutz / Sozialamt Pankow Die Zahl der Hilfeempfänger/innen im Bezirk Pankow erhöhte sich in den Jahren 2002 bis 2004 kontinuierlich, auch die Quote in Bezug zu jeweils 1.000 Einwohnern stieg entsprechend von 49 im Jahr 2002 auf 52 im Jahr 2004. Die Verteilung der Hilfeempfänger auf die Geschlechter war nahezu gleich. Ebenso blieb es der Anteil der ausländischen Mitbürger/innen und der Arbeitslosen an den Empfängern von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt. Die Verteilung auf die örtlichen Bereiche des Bezirks verdeutlicht nachstehende Übersicht. Sozialhilfequoten der Planungsräume, Juni 2004 – in
Prozent
Quelle: IFAD-Studie 2005 Mit Blick auf die Sozialhilfequote in den einzelnen Planungsräumen des Bezirks (Stichtag 30. Juni 2004) ergeben sich folgende Schwerpunkte: Über dem Bezirksdurchschnitt von 5,0 Prozent lagen 9 von 16 Planungsräumen. Im örtlichen Bereich Pankow lagen zwar nur 3 Planungsräume über dem Bezirkswert, dafür aber mit gravierenden Abweichungen (Buch, Französisch Buchholz) und mit einer deutlich stärkeren Hilfequote bei der nichtdeutschen Bevölkerung (PR III, I, V und VIII). Im örtlichen Bereich Prenzlauer Berg lagen alle Planungsräume mit Ausnahme des PR XV (Teutoburger Platz / Kollwitzplatz) über dem Bezirkswert. In den Planungsräumen XII und XIV lag die Hilfequote der ausländischen Mitbürger/innen deutlich über der der deutschen Bevölkerung. Im örtlichen Bereich Weißensee lag nur im Planungsraum IX die Sozialhilfequote geringfügig über dem Bezirkswert. Allerdings wichen die Hilfequoten der ausländischen Bevölkerung deutlich davon ab (PR IV, X und IX). Der Planungsraum VII verzeichnete die geringste Sozialhilfequote des Bezirks (1,0 %). Die Hilfeempfänger/innen verteilen sich aber auch in der altersmäßigen Zusammensetzung höchst unterschiedlich auf die örtlichen Bereiche und Planungsräume des Bezirks. Verteilung der Sozialhilfeempfänger/innen in Pankow 2004
nach Altersklassen in Prozent
Quelle: IFAD-Studie 2005 Die Darstellung veranschaulicht die recht unterschiedliche und in den Jahrgangsstufen stark variierende Verteilung der Hilfeempfänger/innen auf die örtlichen Bereiche. Kinder und Jugendliche in der Altersgruppe bis unter 18 Jahre waren mit 31,5 Prozent der Hilfeempfänger eine beunruhigend große Gruppierung. Mit 5,2 Prozent waren Senioren/innen an den Hilfeempfängern des Bezirks beteiligt. Empfänger/innen
von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt in Berlin am 31. Dezember 2003 nach
Bezirken
1 Fortgeschriebene
Bevölkerung am 31.12. Quelle. Stat.
Landesamt,: Stat. Jahrbuch 2004 Im Berlin-Vergleich nahm der Bezirk Pankow 2003 nach den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick bei Hilfeempfänger/innen je 1.000 Einwohner den 3. Rang ein, der Bezirk Neukölln stand am Ende dieser Rangfolge. Die Empfängerzahlen spiegeln nur sehr bedingt die reale soziale Situation der Betroffenen wider. Der Sozialstrukturatlas der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz für das Jahr 2003 stützt sich bei seiner Analyse auf Statistische Gebiete, die wir nachfolgend in ungefähr auf die Planungsräume des Bezirks umgerechnet haben. Die Zusammenstellung ermöglicht eine grobe Übersicht und verdeutlicht zugleich die sehr differenzierten Verhältnisse innerhalb des Bezirks. Sozialindex der Statistischen Gebiete und
Planungsräume
*
Rangfolge auf ganz Berlin bezogen Quelle: Senatsverwaltung für
Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz „Sozialstrukturatlas Berlin 2003“ Der Vergleich
mit der räumlichen Verteilung der Hilfeempfänger/innen im Bezirk belegt, dass
der Sozialindex eines Wohngebiets nicht zwingend eine Aussage zur sozialen
Situation der jeweiligen Bevölkerung zulässt. Im Falle des Planungsraums VII
(Blankenburg / Heinersdorf / Siedlung Märchenland) fallen guter Sozialindex und
geringe Anzahl von 3. BILDUNG / Ausbildung Bildung/Ausbildung sind wesentliche Voraussetzung für die Teilhabe am öffentlichen Leben, für die Stellung im Berufsleben und somit für das Einkommen und nicht zuletzt auch für den Zugang zu Kultur und Freizeitangeboten. Sie bestimmen nicht unwesentlich den Lebensstil und die Alltagsgewohnheiten der Bürger/innen. Damit sind Bildung/Ausbildung wichtige Indikatoren für die gesundheitliche und soziale Situation. 3.1 Bildungsstatus / AusbildungsstatusProzentualer Bevölkerungsanteil bei den Bildungs- bzw.
Ausbildungsabschlüssen, Pankow – Berlin 2003
1) Anlernausbildung, berufl. Praktikum,
Berufsvorbereitungsjahr, Abschluss einer Lehrausbildung, Vorbereitungsdienst
für den mittleren Dienst,
Gesundheitswesens 2) Meister-/Technikerausbildung oder gleichwertiger
Fachschulabschluss, Abschluss einer 2- oder 3-jährigen Schule des
Gesundheitswesens, Abschluss
einer Fachakademie oder Berufsakademie, Abschluss einer
Verwaltungsfachhochschule, Abschluss der Fachschule der ehemaligen DDR 3) Fachhochschulabschluss, auch Ingenieurschulabschluss
(ohne Verwaltungsfachhochschule)
Quelle: Stat. Landesamt Berlin
/ Stat. Jahrbuch 2004 Verglichen mit den Durchschnittswerten für ganz Berlin kann 2003 für Pankow eine solide Bildungs-/Ausbildungssituation festgestellt werden: Bei Fachschul-, Fachhochschul- und Hochschulabschlüssen liegen die Pankower Zahlen (in Prozent der Bevölkerung) über denen für ganz Berlin. Die 18 Prozent der Bevölkerung ohne beruflichen Ausbildungsabschluss liegen ebenfalls unter dem entsprechenden Berlin-Wert von 23,18 Prozent. Berufliche Ausbildungsabschlüsse im Bezirk Pankow Vergleich 2000 - 2003
Quelle. Stat.
Landesamt, Berlin / Stat. Jahrbuch 2004 Für das Jahr 2003 ist eine Zunahme bei den Fachhochschul- und Hochschulabschlüssen im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen, wohingegen die Fachschulabschlüsse sowie die Lehr-/Anlernausbildung leicht rückläufig waren. Schulabschlüsse der Bevölkerung im Bezirk
Pankow Vergleich 2000 - 2003
Quelle. Stat.
Landesamt, Stat. Jahrbuch 2004,
Microzensus Für die Bevölkerung des Bezirks Pankow ist für das Erhebungsjahr 2003 eine gute bis sehr gute schulische Ausbildung zu konstatieren. Der Großteil der Schulabsolvent/innen erzielte einen Abschluss in der Polytechnischen Oberschule (DDR) bzw. in der Realschule sowie im Gymnasium bzw. in der Gesamtschule. 3.2 Schüler / SchulartenSchulabgänger/Schulabschlüsse im Bezirk
Pankow, Schuljahr 2003/2004
* Zu den Abschlusszahlen der Sonderschulen kommen
noch 32 Schüler/innen mit dem Abschluss der Schule für Geistigbehinderte Quelle:
Senatsverwaltung für Jugend, Schule und Sport / Schulamt Pankow Der Gesamtzahl von 3.275 erfolgreichen Absolvent/innen im Schuljahr 2003/2004 standen lediglich 187 Schüler/innen ohne Abschluss entgegen. Die Hauptgruppe der Schulabsolvent/innen kam vom Gymnasium oder einer Gesamtschule; die Hauptschulabsolvent/innen bildeten neben den Sonderschüler/innen die deutlich kleinste Gruppe. Schüler/innen nach Schularten
in Pankow, Schuljahr 2003/2004
Quelle: Schulamt Pankow Neben den Grundschüler/innen, bei denen die Jungen dominierten, bildeten die Schüler/innen der Gymnasien im Schuljahr 2003/2004 die zahlenmäßig größte Gruppe, wobei hier die weiblichen Schüler in der Überzahl waren. Die Schüler/innen der Gesamtschulen bildeten die zweitstärkste Gruppierung; auch hier dominierten die Mädchen/jungen Frauen. In den Realschulen, den Sonderschulen und den Hauptschulen dominierten jeweils die Jungen – aufsteigend in der Reihenfolge der Schularten. Insgesamt lernten an den Pankower Schulen Jungen und Mädchen in nahezu paritätischer Zusammensetzung. Klassen und Schüler der
allgemeinbildenden Schulen in Berlin 2003, nach Bezirken
Quelle: Stat. Landesamt ,
Stat. Jahrbuch 2004 Der 1.Rang des Bezirks Pankow bei der Anzahl der Schulen im Verhältnis zum 5. Rang bei der Schüleranzahl zeugt von einer zumindest quantitativ guten Versorgung. Die relativ geringe Anzahl der Schüler/innen aus ausländischen Familien (10. Rang innerhalb Berlins) dürfte im Schulalltag keine gravierende Belastung dargestellt haben. 4. GESUNDHEIT Die gesundheitliche Situation der
Bezirksbevölkerung wird neben individuellen Faktoren (Prädisposition /
genetische Veranlagung) wesentlich auch von äußeren Einflüssen wie Umwelt- und
Lebensqualität, sozialer Situation und individuellem Verhalten beeinflusst und
bestimmt. Staatliche Vorsorge kann nur ein Teil der Einflussnahme auf diese
Faktoren sein; die individuelle Verantwortung des einzelnen Bürgers für seine
Gesundheit kann sie nicht ersetzen. 4.1 Mortalität
/ Morbidität Die vorzeitige Sterblichkeit ist ein Indikator für eine mögliche auffällige Mortalitätsentwicklung in der Bevölkerung. Jährlich sterben viele Einwohner/innen an Krankheiten und Unfällen in Verkehr und Haushalt / Urlaub. Aufklärung, Änderung des persönlichen Verhaltens und staatliche Maßnahmen können diese vermeidbaren Todesfälle wenn schon nicht vollständig verhindern so doch in ihrer Anzahl reduzieren. Das öffentliche Gesundheitswesen konzentriert seine Bemühungen auf Prävention / Verhaltensbeeinflussung sowie auf Vermeidung / Bekämpfung auffälliger Krankheiten und epidemischer Erkrankungen. Ausgewählte Todesursachen 1998 – 2003 im Bezirk Pankow
Quelle: StaLa AII 1
j/1998-2003 Eheschließungen, Geborene, Gestorbene in Berlin, eigene
Berechnungen Gestorbene und Todesursachen im Bezirk Pankow 2003 nach
ICD-Gruppen (SUMCID-Analyse)
Quelle: Stat. Landesamt Berlin Herz- und Kreislauferkrankungen waren wie schon in den vorangegangenen Jahren die häufigste Todesursache bei den vorzeitigen Sterbefällen. Daneben stellten die Erkrankungen an bösartigen Neubildungen (Karzinome) die zweithäufigste Todesursache dar. Beide bilden nach wie vor die größte Herausforderung für Prävention und Therapie. Die Suizidrate lag im Bezirk Pankow 2003 mit 13,1 Fällen je 100.000 Einwohner/innen signifikant unter dem Berliner Wert von 15,1. Berlinweit dominierten bei den Suiziden stark die Männer; hier bildete Pankow keine Ausnahme. Auch bei vorsätzlicher Selbstschädigung lag der Pankower Wert mit 11,8 je 100.000 Einwohner/innen deutlich unter dem Berlin-Wert von 15,0. Der Rückgang an Unfällen mit Todesopfern trotz gestiegenen Verkehrsaufkommens ist der verstärkten Präventionsarbeit und dem erhöhten Gefahrenbewusstsein zu danken. Lebendgeborene, Totgeborene und Gestorbene im 1.
Lebensjahr im Bezirk Pankow, 1992 – 2003
Quelle: Stat. Landesamt
„Statist. Jahrbücher 1993-2004“ ; eigene Berechnung Die Säuglingssterblichkeit verblieb auf vergleichsweise niedrigem Niveau, was ein Ausdruck der hohen Qualität der gesundheitlichen Versorgung, der Vorgeburts- bzw. geburtshilflichen Betreuung und nicht zuletzt auch der Lebensqualität im Bezirk Pankow ist. Erkrankungen an meldepflichtigen übertragbaren
Krankheiten 1998 – 2004
Quelle: Stat. Landesamt A IV 4j 98-2003 und eigene Berechnungen Nach wie vor bildeten Erkrankungen an
Enteritis infektiosa die Hauptgruppe bei den meldepflichtigen übertragbaren
Krankheiten. Der Bereich Hygiene und Umweltmedizin des Gesundheitsamts und das
Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt verstärkten ihre entsprechenden
Kontrollmaßnahmen und bemühten sich um umfassende Aufklärung bzw. Information
zur Vorbeugung. Insgesamt kann die Situation im Bezirk hinsichtlich
meldepflichtiger übertragbarer Krankheiten als unauffällig bewertet werden. 4.2 StraßenverkehrsunfälleStraßenverkehrsunfälle führen immer wieder zu Todesfällen und zu mehr oder minder schweren Verletzungen. Auch wenn die Einflussnahme des Bezirks auf das Unfallgeschehen nur bedingt möglich ist, konzentrieren sich die Maßnahmen der Bezirksverwaltung doch auf die Beseitigung offensichtlicher Schwachstellen in der Verkehrsinfrastruktur und auf Aufklärung und Prävention. Hierbei stehen besonders Kinder und Jugendliche im Zentrum der Bemühungen. Die Jugendverkehrsschulen des Bezirks und verschiedene Maßnahmen in Kindertagesstätten und Grundschulen waren mit einem vielfältigen Aktionsangebot bestrebt vorhandene Defizite zu beseitigen. Straßenverkehrsunfälle und verunglückte
Personen in Pankow, 2001 – 2003
Quelle: Stat. Landesamt, Stat.
Jahrbuch Auch wenn die Zahlen der
Verkehrsunfälle und der dabei verunglückten Personen im Zeitraum 2001 bis 2003
zurückgegangen sind, kann die verbliebene Zahl der Getöteten und der
Schwerverletzten nicht beruhigen. In 2003 gab es in Berlin 16.770 bei
Straßenverkehrsunfällen verunglückte Personen. Der Bezirk Pankow nimmt in der
Rangfolge der Berliner Bezirke hier nach Mitte (2.504) und
Charlottenburg-Wilmersdorf (2.066) leider den 3. Platz (1.763) ein. Verunglückte
Kinder bei Straßenverkehrsunfällen in Pankow, 2001 - 2003
Quelle: Stat. Landesamt, Stat.
Jahrbuch Die Zahl der im Straßenverkehr in Pankow verunglückten Kinder ging 2003 im Vergleich zum Vorjahr zwar zurück, ist aber im Vergleich zu 2001 angestiegen - hinzu kommt ein Todesfall im Jahr 2003. Eine Ursache dafür dürfte im gestiegenen Verkehrsaufkommen liegen. Der hohe Anteil von Fußgängern an den verunglückten Kindern belegt zudem die Notwendigkeit, unvermindert intensiv an der Verkehrserziehung der Vorschul- und Schulkinder zu arbeiten. Insgesamt verunglückten 2003 auf Berlins Straßen 1.523 Kinder, das waren 785 weniger als 1997. Verunglückte Pankower insgesamt , 2000 –
2003
Straßenverkehrsunfälle und verunglückte Personen, 2000 –
2003
Der Vergleich der Unfallstatistik für Berlin mit der Entwicklung in Pankow belegt, dass der Rückgang der Verkehrsunfälle in Berlin sich auch im Bezirk Pankow fortsetzt. Allerdings sind die Straßenverkehrsunfälle mit Kindern nicht in gleichem Maße von dieser Entwicklung betroffen. Das sollte Anlass sein, die einschlägigen Bemühungen fortzusetzen bzw. noch zu verstärken. Anteil
der Verkehrstoten an der Gesamtsterblichkeit in Berlin 2003 Verkehrstote je 1.000 Gestorbene
Quelle: Stat. Landesamt Der Anteil der Verkehrstoten an der
Gesamtsterblichkeit fällt mit 0,2 Prozent im Berliner Durchschnitt so niedrig
aus, dass - obwohl jeder Verkehrstote einer zuviel ist – keine bezirkskonkreten
Schlüsse etwa zur Beeinflussung der Gesamtsterblichkeit über Maßnahmen zur
Vermeidung von Verkehrstoten gezogen werden können. Der Anteil der
Verkehrstoten an den im Straßenverkehr insgesamt verunglückten Personen ist
relativ gering und macht im Berlin-Durchschnitt 0,46 Prozent aus. Auch wenn vorstehende
Zusammenstellung eine starke bezirkliche Spreizung beim Anteil der Verkehrstoten
(auf niedrigem Niveau!) aufweist, verbergen sich dahinter keine
bezirksspezifischen Schwerpunkte. Diese Werte wechseln im Bezirksvergleich von
Jahr zu Jahr stark. 4.3 Kinder- und Jugendgesundheit Die Gesundheit der Kinder und
Jugendlichen steht im Zentrum der Bemühungen des Pankower Gesundheitsamts. In
dieser Bevölkerungsgruppe werden die Grundlagen für ein gesundes Aufwachsen
gelegt und damit entscheidende Weichen für das weitere Leben gestellt. In
Zusammenarbeit mit Eltern, Verbänden, niedergelassenen Kinderärzten, Schulen,
Kindertagesstätten und Jugendfreizeiteinrichtungen bemüht sich der öffentliche
Gesundheitsdienst ein gesundes Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen zu
ermöglichen. Neben Aufklärung und Beratung gehören kostenlose Untersuchungen
und Gesundheitskontrollen zu den Maßnahmen. A. Zahngesundheit von Kinder Mit diesem Indikator kann vom Zahnstatus auch auf Indizien
für eine soziale Benachteiligung geschlossen werden (Fehl- und Mangelernährung,
mangelnde Für- und Vorsorge, unzureichendes Wissen über Zahnpflege etc.). Somit
kann spezifischer Handlungsbedarf etwa für die Bereiche Prävention und
Gesundheitsförderung aufgezeigt werden. Die Daten werden in den Berliner Bezirken von den
Zahnärztlichen Diensten (ZÄD) der Gesundheitsämter über Reihenuntersuchungen
erhoben und dienen der Definition von Prophylaxemaßnahmen entsprechend den
gesetzlichen Vorgaben. Zahnstatus untersuchter
Kleinkinder/Schüler im Bezirk Pankow Schuljahre 2000/01 bis
2004/05
Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz,,
Zahnärztlicher Dienst-Statistikberichte
Der Leistungsbericht des Zahnärztlichen Dienstes Pankow für
die Schuljahre 2000/2001 bis 2004/2005 belegt eine signifikante Verbesserung
der Zahngesundheit bei Kleinkindern und Schülern. Zu beobachten war allerdings,
dass diese erfreuliche Entwicklung nicht generell für alle Kinder zutreffend
ist. Es zeichnet sich ein Zusammenhang zwischen Sozialstatus der Familien und
der individuellen Aufmerksamkeit für die Zahngesundheit ab. Mitverursachend
sind die zum Teil nicht adäquaten Ernährungsgewohnheiten und mangelnde
Mundhygiene. Der Zahnärztliche Dienst Pankow ist deshalb dazu übergegangen,
seine präventiven und kontrollierenden Untersuchungen schwerpunktmäßig zu
verstärken. Gegenüberstellung – Sozialindex
/ Zahnstatus behandlungsbedürftig in Berlin, nach Bezirken, Berichtsjahr
2002/2003
1) bezogen auf die Gesamtzahl der
Kinder/Schüler 2) bezogen auf den prozentualen Berlin-Wert * Rangfolge Sozialindex:
Steglitz-Zehlendorf beste Sozialstruktur = Rang 1,
Friedrichshain-Kreuzberg schlechteste Sozialstruktur = Rang 12 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz,,
Zahnärztlicher Dienst-Statistikberichte Der Bezirksvergleich für das Schuljahr 2002/2003 in der
Relation Zahnstatus-Sozialindex belegt die gute Position Pankows (Platz 2 bzw.
4) und zugleich den beobachteten Zusammenhang zwischen Zahngesundheit der
Kinder und dem Sozialstatus der Familien. In der Zusammenfassung der Bezirkswerte bleiben allerdings
die gravierenden Unterschiede zwischen den verschiedenen Wohngebieten wie auch
zwischen den einzelnen Familien unberücksichtigt. Die Zahngesundheit der
Pankower Kinder und Schüler lag insgesamt betrachtet über den Werten für ganz
Berlin. B. Impfstatus
der Kinder und Jugendlichen
Schutzimpfungen schützen vor Infektionskrankheiten und zählen zu den kostengünstigsten und effektivsten Vorsorgemaßnahmen. Sie dienen nicht nur dem individuellen Schutz sondern verhindern auch die Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Deshalb ist der Durchimpfungsgrad ein wesentlicher Faktor für die Gesundheit der Bevölkerung. Mit dem Indikator soll der Impfstatus von Kindern zum Zeitpunkt der Schuleingangs- bzw. Schulentlassungsuntersuchung aufgezeigt werden. Mit dem Wegfall der gesetzlichen Impfpflicht liegt die Verantwortung für einen ausreichenden Impfschutz bei Eltern und Jugendlichen. Zu beobachten ist, dass das Impfangebot des öffentlichen Gesundheitsdienstes bzw. der niedergelassenen Ärzte mit zunehmendem Alter der Kinder von den Eltern seltener in Anspruch genommen wird. Die Bemühungen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes im Gesundheitsamt Pankow richten sich somit unter anderem darauf, das Impfverhalten von Eltern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Entwicklung des Impfstands 1999 –
2004 in Pankow Einschulung *
Schulentlassung *
Quelle: Kinder-
und Jugendgesundheitsdienst Pankow * Die %-Werte beziehen sich auf die kontrollierten
Impfausweise. Diese lagen bei der Einschulungsuntersuchung zu 92 Prozent vor,
bei der Schulentlassungsuntersuchung zu 81,4 Prozent. Es fällt auf, dass bei Schulkindern (Einschulung) die Impfrate mit Ausnahme von Diphtherie, Pertussis, HiB und Hepatitis B eine abnehmende Tendenz zeigt. Das könnte darauf zurück zu führen sein, dass die Standard-Kinderkrankheiten ihren Schrecken verloren haben und nunmehr eine gewisse Sorglosigkeit der Eltern / Erziehungsberechtigten zu beobachten ist. Bei den älteren Kindern / Jugendlichen (Schulentlassung) ist eine Zunahme der Impfrate festzustellen, soweit das anhand der Impfausweise zu konstatieren war. Gemessen an der Tatsache, dass für einen umfassenden Schutz vor impfpräventablen Krankheiten eine Durchimpfungsrate von über 90 Prozent erforderlich ist, müssen für Berlin aber auch für Pankow Impflücken konstatiert werden. Ebenso ist verstärkt darauf hinzuarbeiten, dass der Dokumentation der erfolgten Impfungen seitens der Familien / Jugendlichen größere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auch wenn der Anteil der Kinder mit dokumentierten Impfungen (Impfausweis) an allen Untersuchten im Bezirk Pankow für 2003 bei 91,2 Prozent lag (Spitzenwert: Treptow-Köpenick mit 95,8 % / Schlusswert: Friedrichshain-Kreuzberg mit 84,3 %), kann das Erreichte nicht zufrieden stellen. 4.4 Schwerbehinderte Menschen Mit diesem Indikator wird eine spezifische Bevölkerungsgruppe erfasst, deren Entwicklung und Struktur bestimmte Anforderungen an verschiedene kommunalpolitische Handlungsfelder (Gesundheits-, Sozial-, Arbeitsmarktpolitik, Verkehrs- und Wohnungspolitik) und die durch sie zu gestaltenden Bedingungen (Infrastruktur) stellt. Die Beratungsstelle für Behinderte (BfB) im Gesundheitsamt Pankow betreute in den Jahren 1995 bis 2004 zunehmend mehr Bürger/innen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung. Von der Beratungsstelle wurden im Jahr 2003 insgesamt 2.653 Personen betreut. Darunter befanden sich 2.228 Behinderte, 379 Krebskranke und 45 Personen mit sonstigen Indikationen. Von den betreuten 625 Rollstuhlfahrer/innen waren 596 behindert, 21 krebskrank und 8 mit anderen Erkrankungen. Nicht alle Schwerbehinderten des Bezirks waren auf die Unterstützung des Gesundheitsamts angewiesen. Die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Therapeuten wie auch mit den Sonderschulen für körperlich oder/und geistig behinderte Kinder und Jugendlichen sowie mit den Therapiewerkstätten für Behinderte beanspruchten die Beratungsstelle in hohem Maße. Schwerbehinderte in Pankow,
Alterszusammensetzung 1995 – 2004
Quelle:
Stat. Landesamt
Schwerbehinderte in Pankow, Grad der Behinderung 1995 -
2003
Quelle: Stat. Landesamt Im Bezirk Pankow wurden in Zusammenwirken mit den zuständigen Senatsverwaltungen spezielle Wohn- und Arbeitsplätze für Behinderte geschaffen. Mit Stichtag Ende August 2005 konnten 641 Werkstattplätze und 157 Fördergruppen registriert werden. Auf 615 Heimplätzen und 107 Plätzen in Wohngemeinschaften wurden behinderte Menschen betreut, hinzu kamen 214 Maßnahmen des betreuten Einzelwohnens. Schwerbehinderte in Berlin am 31.12.2003 nach Bezirken,
Geschlecht und Alter
Quelle: Stat. Landesamt Gegenüber 1997 hat die Zahl der Schwerbehinderten in Berlin absolut um 9.888 Personen zugenommen. Im Jahr 2003 war fast jeder 10. Berliner schwerbehindert. Die meisten Schwerbehinderten lebten in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf. Pankow nimmt hier den 7. Rang ein. Im Berlin-Durchschnitt waren 50,9 Prozent der Schwerbehinderten älter als 65 Jahre. Im Bezirk Pankow war diese Gruppe mit 52,3 Prozent prozentual stärker vertreten.
Die vorstehende grafische Darstellung veranschaulicht nicht nur die altersmäßige Zusammensetzung der Schwerbehinderten im Jahre 2003 sondern zugleich die Verschie-bung zwischen den Geschlechtern mit zunehmendem Alter. Ab dem 75.Lebensjahr nimmt der Anteil der Frauen signifikant zu. Schwerbehinderte in Berlin 2003 – nach Bezirken (je 1000 Einwohner )
Quelle: Stat. Landesamt Der Anteil der schwerbehinderten Menschen an der Bezirksbevölkerung war 2003 in Pankow relativ gering (11. Rang in Berlin). Hier ragten die Bezirke Reinickendorf, Neukölln und Spandau deutlich heraus. 4.5 Ambulant tätige Ärzte/innen und Zahnärzte/innen Niedergelassen
tätige Ärzte/innen und Zahnärzte/innen in Pankow 1998 – 2004
Quelle: Stat. Landesamt A IV 1 –J98-2004, eigene Berechnungen Für den Bezirk Pankow kann eine gute ambulante Versorgung
hinsichtlich der Zahl und Fachspezifik der niedergelassen tätigen Ärzte/innen
und Zahnärzte/innen sowie des im Bezirk tätigen Medizinalfachpersonals
festgestellt werden. Niedergelassen
tätige Ärzte/innen nach Fachrichtungen in Pankow 1999 – 2004 (Auswahl)
Quelle: Stat. Landesamt A IV 1 –J99-2000,
eigene Berechnungen, KV Stand 15.03.04 Selbständiges Medizinalfachpersonal nach Berufsgruppen im
Bezirk Pankow
Quelle: Stat. Landesamt
A IV 1 –J98-2003 Niedergelassen tätige Ärzte/innen und
Zahnärzte/innen in Berlin am 31.12.2002
nach Bezirken und Geschlecht
1) einschl. 78
Ärzte (29 männl., 49 weibl.), die keinem Bezirk zuzuordnen sind Quelle: Stat.
Landesamt Berlin Die vergleichende Übersicht belegt
den guten Versorgungsgrad bei niedergelassen tätigen Ärzten/innen und
Zahnärzten/innen für den Bezirk Pankow. 4.6 Stationäre gesundheitliche Versorgung Krankenhäuser und Bettenzahlen im Bezirk Pankow - 2004 Im gesundheitlichen Versorgungsnetz nehmen Kliniken und
Krankenhäuser unverändert eine zentrale Stellung ein. Im Jahr 2003 standen in
Berlin 69 Krankenhäuser mit 20.991 Betten für die Behandlung zur Verfügung. Die
Berliner Krankenhäuser konnten 2003 691.115 Behandlungsfälle vermelden, das
entspricht einer Bettenauslastung von 81,2 Prozent. Die Verweildauer in den
Krankenhäusern betrug durchschnittlich 9,0 Tage. Das ist eine beträchtliche
Absenkung, denn noch 1991 betrug die Verweildauer 21,3 Tage. Diese Verbesserung
spricht zum einen für die angewachsene Qualität der medizinischen Behandlung
aber auch in gewisser Weise für die Verbesserung des Gesundheitszustands der
Bevölkerung sowie für ein gestiegenes Kostenbewusstsein bei Krankenhäusern
undPatienten. Auch wenn die zur Verfügung stehende Bettenzahl in den Berliner
Krankenhäusern sich seit 1991 (39.895) drastisch reduzierte, sanken zugleich
die Tage der Inanspruchnahme von 12.540 im Jahr 1991 auf 6.221 im Jahr 2003 und
der Grad der Auslastung fiel von 86,1% (1991) auf 81,2% (2003). Im Bezirk Pankow ist eine Reihe moderner Kliniken
angesiedelt, deren Inanspruchnahme sich nicht auf die Bevölkerung des Bezirks
begrenzt. Die Kliniken und ihre Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von Prävention
wirken jedoch in den Bezirk hinein. So ist die Teilnahme der Kliniken an den
jährlichen Gesundheitstagen des Bezirks bereits Tradition und trägt mit dazu bei,
das Bewusstsein für gesunde Lebensführung in der Bevölkerung nachdrücklich zu
verbessern. Kliniken im Bezirk Pankow 1. Caritas-Klinik Pankow – „Maria
Heimsuchung“ 245 Betten 2. FLT - Fachkrankenhaus für
Lungenheilkunde und Thoraxchirurgie 170 Betten 3. HELIOS Klinikum Berlin
(einschließlich Franz-Volhard-Klinik und Robert-Rössle-Klinik) 1.071
Betten 4. Park-Klinik Weißensee 350 Betten 5. St. Joseph-Krankenhaus Berlin
Weißensee 283 Betten 6. Vivantes - Klinikum Prenzlauer Berg 276 Betten 7. Krankenhaus
des Maßregelvollzugs Berlin 70 Betten 8. MEDIAN Klinik
für Geriatrie und Rehabilitation 64 Betten 9. Rheumaklinik
Berlin-Buch 80 Betten |
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