Ukraine: vom Bezirksamt Pankow, vom Land Berlin und vom Bund
Energie sparen: Informationen des Senates, Informationen in Leichter Sprache und Energieportal in Deutscher Gebärdensprache
Drucksache - VI-1201
Siehe Anlage Bezirksamt Pankow von Berlin .2011
An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache-Nr.:
in Erledigung der Drucksache Nr.: VI-1201 Vorlage zur Kenntnisnahmefür die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG
Schlussbericht
Maßnahmen gegen den Schleichverkehr in der Winsstraße
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In Erledigung des in der 40. Tagung der BVV am 02.03.2011 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: VI-1201:
„Das Bezirksamt wird ersucht, zu prüfen, welche geeigneten Maßnahmen zur Vermeidung des aus der Überlastung der Prenzlauer Allee resultierenden Schleichverkehrs in der Winsstraße zur Verfügung stehen. Hierbei sind auch die Straßen zu betrachten, die als Zu- und Abfluss des Verkehrs dienen. Im Ergebnis der Prüfung sollen insbesondere der Realisierungs- und Wirkungshorizont sowie die Kosten der jeweiligen Maßnahme dargestellt werden. Der BVV ist zu ihrer 42. Tagung zu berichten.“
wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) berichtet:
Die Winsstraße ist, entsprechend dem Stadtentwicklungsplan Verkehr (StEP), Bestandteil des untergeordneten Straßennetzes und als solche in eine geschwindigkeitsreduzierte Tempo 30-Zone integriert. Die Fahrbahnbreite beträgt 12 Meter, wobei an einem Fahrbahnrand längsseitig und am gegenüberliegenden Fahrbahnrand in Senkrechtaufstellung geparkt wird. Die Breite der Fahrgasse für den fließenden Verkehr verringert sich hierdurch auf lediglich 5 Meter. Bis auf den Knotenpunkt an der Marienburger Straße gilt im gesamten Straßenverlauf die Vorfahrtsregelung „rechts vor links“ (§ 8 Abs. 1 StVO). Bereits durch die geringe Breite der Fahrgasse (bei Gegenverkehr mit größeren Fahrzeugen ist nur ein sehr langsames aneinander Vorbeifahren möglich) und durch die bestehende Vorfahrtsregelung wird eine nachhaltige Dämpfung des Verkehrsflusses in der Winsstraße erreicht. Mit großem finanziellen Aufwand werden zudem aktuell die Knotenpunkte Winsstraße/Christburger Straße und Winsstraße/Immanuelkirchstraße baulich umgestaltet, der Fahrbahnquerschnitt verringert und die Querungssituation für Fußgänger verbessert. Diese Maßnahmen unterstützen den Charakter der Winsstraße als Teil einer geschwindigkeitsreduzierten Tempo 30-Zone.
Eine Zufahrt von der Prenzlauer Allee besteht zur Winsstraße über insgesamt acht zuführende Straßenverbindungen, von denen sieben ebenso in die vorhandene Tempo 30-Zone integriert sind.
Die Winsstraße wird westlich von der Prenzlauer Allee und östlich von der Greifswalder Straße gesäumt, welche ebenfalls in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Beide vorgenannten Straßen sind leistungsfähige Verkehrsstraßen, auf denen der überörtliche Verkehr gebündelt wird. Sicherlich ist nicht auszuschließen, dass, insbesondere zu den Verkehrsspitzenzeiten, auch die Winsstraße ein höheres Verkehrsaufkommen aufweist als im übrigen Tagesverlauf und ein Verdrängungseffekt aus den Straßen des überörtlichen Netzes - zeitlich und richtungsmäßig begrenzt - zu verzeichnen ist.
Die Winsstraße ist jedoch in ihrem Straßenquerschnitt, der gesamten baulichen Anlage, der Vorfahrtsregelung und dem Verkehrsaukommen vergleichbar mit vielen anderen Straßen des untergeordneten Straßennetzes im gesamten Stadtgebiet. Der Verkehrsablauf in der Winsstraße ist im Allgemeinen sicher und geordnet. Die Unfallsituation ist ebenfalls unauffällig.
Durch den vorstehend genannten Umbau an weiteren zwei Knotenpunkten der Wins-straße sowie durch die bereits umgesetzten Maßnahmen des Bezirks wird die Verkehrsberuhigung unterstützt und die Aufenthaltsqualität verbessert. Weiterreichende bauliche oder straßenverkehrsbehördliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind aus den genannten Gründen aktuell weder möglich noch erforderlich.
Zur weiteren Vermeidung bzw. weiteren Behinderung eines attraktiven Schleichverkehrs, der im Übrigen in allen Nebenstraßennetzen entlang der stark belasteten Hauptstraßen im Bezirk anzutreffen ist, würde in der Winsstraße der Umbau des mit einer Lichtsignalanlage versehenen Knotens Marienburger Straße/Winsstraße zu einem verkehrsberuhigten Bereich beitragen. Die Kosten des Umbaus würden sich auf etwa 150.000 Euro belaufen. Dieser Umbau hätte nachhaltige Wirkung und würde die Attraktivität des Schleichverkehrs über die Heinrich-Roller Straße, Raabestraße, Immanuelkirchstraße und Marienburgerstraße stadtauswärts deutlich beschränken. Die Lichtsignalanlage hebt die Regelung „rechts vor links“ auf und trägt derzeit in der Grünphase eher zur Beschleunigung des Richtungsverkehrs bei. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass bei den damaligen Umbauplanungen für diesen Knoten im Jahr 2006 durch die massiven Proteste der Elternschaft aus der benachbarten Grundschule an der Marie auf den Rückbau der LSA verzichtet wurde.
Die denkbare Einrichtung von Einbahnstraßen wird vom Bezirksamt eindeutig abgelehnt, da Einbahnstraßen wegen des fehlenden Gegenverkehrs zur Verkehrsbeschleunigung und damit zur Verringerung der Verkehrssicherheit beitragen.
Darüber hinaus wäre das Instrument der Diagonalsperren im Nebenstraßennetz zu betrachten, um den Schleichverkehr wirksam aus dem Wohngebiet fernzuhalten. Hierzu sei allerdings angemerkt, dass dieses Instrument durchaus umstritten ist.
Schon aus Gleichbehandlungsgrundsätzen müssten dann nicht nur im Prenzlauer Berg (hier mindestens in der Kollwitzstraße, Bötzowstraße, Stargarder Straße, Dunkerstraße, Gleimstraße, Schievelbeiner Straße, Seelower Straße, Topsstraße, Diesterwegstraße, Erich–Weinert–Straße, Gudvanger Straße usw.), sondern im gesamten Bezirk flächendeckend entlang der Hauptverkehrsstraßen Diagonalsperren eingerichtet werden, um auch dort die im Ersuchen aufgeführten Vorteile für die Anwohnerinnen und Anwohner zu erreichen.
Das Bezirksamt regt an, vor der (ggf. regionalen oder gar flächendeckenden) Einführung dieses den Verkehr leitenden Instruments im Bezirk Pankow grundsätzlich eine kommunalpolitische Diskussion in der BVV darüber zu führen und steht dafür gerne bereit.
Haushaltsmäßige Auswirkungen
Keine
Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen
keine Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
keine
Kinder- und Familienverträglichkeit
entfällt
Christine Keil Jens-Holger Kirchner stellv. Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat für Öffentliche Ordnung
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksverordnetenversammlung | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |