Drucksache - VI-0576  

 
 
Betreff: Benennung von Schulen - 42. Grundschule, 03G42 Pankow, Gudvanger Str. 16, 10439 Berlin
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
   
Drucksache-Art:Vorlage zur Kenntnisnahme § 15 BezVGVorlage zur Kenntnisnahme § 15 BezVG
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin Vorberatung
12.11.2008 
19. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
VzK 15, 19. Tagung, 12.11.2008

Siehe Anlage

 

Siehe Anlage

Bezirksamt Pankow von Berlin

Bezirksamt Pankow von Berlin                                                                                                                                                 .11.2008

 

 

 

An die

Bezirksverordnetenversammlung

 

 

 

Vorlage zur Kenntnisnahme

für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 15 BezVG

 

 

 

Benennung von Schulen

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

Gemäß § 15 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) wird berichtet:

 

Das Bezirksamt Pankow von Berlin hat in seiner Sitzung am 04.11.2008 beschlossen:

 

Das Bezirksamt Pankow von Berlin erklärt sein Einverständnis, dass die 42. Schule (Grundschule), 03G42, Pankow, Gudvanger Str. 16 in 10439 Berlin

den Namen

 

„Wilhelm-von-Humboldt-Schule“ (Grundschule)

Berlin-Pankow

 

erhält.

 

Begründung:

 

1809 übertrug Freiherr von Stein im Zuge der von ihm auf den Weg gebrachten Preußischen Reformen Wilhelm von Humboldt die Leitung der „Sektion für Kultus und öffentlichen Unterricht“ im Ministerium des Inneren in Berlin. Für Humboldts Nominierung in dieser Umbruchsituation sprach seine nachdrücklich bekundete Wertschätzung von Bildung für ein menschenwürdiges Dasein.

 

Humboldt reformierte Lehrpläne, Lehrerausbildung und Prüfungswesen an Elementar- und Volksschulen, Gymnasien und im universitären Bereich. Als Krönung seines Reformwerks dürfte auch er selber die Gründung der Berliner Universität 1810 betrachtet haben.

 

Ziel der Humboldt’schen Bildung war die Ausbildung aller Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen. Er forderte eine strikte Trennung von allgemeiner Menschenbildung und fachlicher Berufsbildung. Sein Ziel war es, die Kinder zu anständigen und aufgeklärten Individuen zu erziehen.

Humboldt hat bereits vor 200 Jahren eine Schule gefordert, die es im Bezirk Pankow jetzt aufzubauen gilt.  Die Merkmale einer solchen Schule formulierte er folgendermaßen:

 

„Keine Trennung nach der Grundschule, eine Schule (das Gymnasium!) für alle, keine Abhängigkeit der Bildungsinhalte vom sozialen Stand, sondern eine hohe wissenschaftliche Bildung als „vollständige Menschenbildung“ für alle. In dieser Schule findet jede Begabung ihren Platz, es ist eine Schule des individuellen Lernens, die Schülern für ihre Entwicklung Zeit gibt.“ (Publik-Forum Direkt, Dossier, Die andere Schule-jetzt! S. III)

 

Diese Merkmale entsprechen auch den Essentials der aufzubauenden Gemeinschaftsschule. Somit ist es mehr als passend, dass eine Gemeinschaftsschule den Namen des Mannes tragen darf, der vor so langer Zeit aus seiner Sicht bereits die Schwächen des deutschen Bildungssystems erkannt hat. So entwickelte er während seiner Amtszeit ein neu gegliedertes Bildungssystem, das allen Schichten mehr Chancen des Bildungserwerbs sichern sollte: ein dreistufiges Schulsystem, bestehend aus Elementarschule, Gymnasium und Universität.

 

Die Pankower Gemeinschaftsschule möchte gern ihm zu Ehren seinen Namen tragen und seine Ideen in der heutigen Zeit verwirklichen.

 

Die Vornotierung des Namens durch die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung erfolgte mit Schreiben vom 06.08.2008. Der Name Wilhelm von Humboldt wurde im Land Berlin bisher noch nicht vergeben (vgl. Ziff. 3 des Rundschreibens).

Der Namensvorschlag wurde auf der ersten Elterntagung präsentiert. Auch dort fand er breite Zustimmung unter den anwesenden Eltern von ca. 90 Kindern.

 

Der für die Namensgebung nach § 76 Abs. 1 Ziffer 11 SchulG erforderliche Schulkonferenzbeschluss erfolgte am 7. Oktober 2008.

 

 

Haushaltsmäßige Auswirkungen

 

neues Schulschild                                                                                                                 52 €            Immobilienservice, sonstige Bewirtschaftung

diverse Stempel                    26 €    SB- Mittel der Schule, Sammeltitel 53401

 

 

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen

 

keine

 

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

 

keine

 

 

 

 

Kinder- und Familienverträglichkeit

 

Die Namensgebung soll zu einem hohen Identifikationsgrad sowohl der Schüler/innen als auch deren Eltern gegenüber der Schule führen.

 

 

 

 

 

 

 

Christine Keil                                                 Lioba Zürn-Kasztantowicz

Stellv. Bezirksbürgermeisterin                     Bezirksstadträtin für
                                                                        Gesundheit, Soziales, Schule und Sport

 

 
 

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