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Drucksache - VI-0446
Siehe Anlage Bezirksamt
Pankow von Berlin . 04.2008 An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache-Nr.: Vorlage zur Kenntnisnahmefür die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 15 BezVG Betr.: Benennung einer privaten Erschließungsstraße - Planstraße C -
im Ortsteil Französisch Buchholz in Martha-Fontane-Straße
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: Gemäß § 15 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) wird berichtet: Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 15.04.2008
folgenden Beschluss gefasst: Im Ortsteil Französisch
Buchholz wird die neu entstehende private Erschließungsstraße Begründung: Die Benennung erfolgt auf Antrag der
BEGO Immobilien Management GmbH. Die private Erschließungsstraße wird zwischen
den beiden öffentlichen Straßen Rupertweg und Zeuschelstraße verlaufen und
erschließt die an diese Straße angrenzenden neuen Grundstücke. Die BEGO Immobilien Management GmbH
hat die Namenswahl dem Bezirk Pankow überlassen. Da die für Straßenbenennungen geltenden
Ausführungsvorschriften vorsehen, bei Benennungen nach Personen, Frauennamen
verstärkt zu berücksichtigen, wurde die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirks
Pankow bei der Namenswahl um Mithilfe gebeten. Der Frauenbeirat Pankow – AG Spurensuche
– hat u. a. den Vorschlag unterbreitet, die Planstraße C in
Martha-Fontane-Straße zu benennen. Folgendes wurde vom Frauenbeirat zu Martha Fontane
zusammengetragen: „Martha Fontane (* 21. März 1860 in Berlin; †
10. Januar 1917 in Waren (Müritz)) war Theodor Fontanes einzige Tochter und das
Urbild mehrerer seiner Romanfiguren. Martha, Mete genannt, war nach
George und Theodor Fontane das dritte überlebende Kind der Eheleute Theodor und
Emilie Fontane und gilt als Lieblingskind des Schriftstellers, der sich immer
eine Tochter gewünscht hatte. Zehnjährig wurde sie für ein Jahr nach England
gebracht, wo sie bei der befreundeten Familie Merington lebte und die
Landessprache lernte. Aus dieser Zeit sind die ersten Teile eines ausgiebigen
Briefwechsels mit den Eltern, insbesondere mit dem Vater, erhalten. Nach der
Rückkehr aus England absolvierte Martha bis 1876 die höhere Mädchenschule in
Berlin und zog dann als so genannte Haustochter zu der Familie Stockhausen. Dieses Haustochterdasein war die
Voraussetzung für die Zulassung zum staatlichen Lehrerinnenseminar. Ausgebildet
zur Lehrerin für Volks-, mittlere und höhere Schulen, arbeitete Martha Fontane
in den Jahren 1880/81 als Erzieherin und Hauslehrerin der Kinder der Familie
von Mandel im neumärkischen Klein Dammer. In dieser Zeit fand ein lebhafter
Briefwechsel mit den Eltern statt, der großenteils erhalten blieb. Martha ging
mit Elan insbesondere an die Ausbildung ihrer Schützlinge Ella und Sofie von
Mandel heran, litt aber trotz aller Bemühungen ihrer Dienstherren unter dem
Dasein als Gouvernante in dem ländlichen Haushalt. Bald machten sich diffuse Leiden bei
ihr bemerkbar, die sie schließlich dazu bestimmten, als
„Luxusgegenstand“, wie sie selbst sich dem Vater gegenüber
bezeichnete, ins Elternhaus zurückzukehren. Allerdings lebte sie in den
nächsten Jahren nicht ständig mit ihren Eltern zusammen, sondern verbrachte
viel Zeit mit Kuraufenthalten und - namentlich, nachdem sich ihre Vermögenslage
durch Erbschaften gebessert hatte, auf Reisen. Zentrum ihres Daseins blieb aber
dennoch die elterliche Wohnung, bis sie nach dem Tod ihres Vaters 1899 den
zweifachen Witwer Karl Emil Otto Fritsch heiratete und nach Waren in
Mecklenburg zog. Dort starb sie 1917 durch einen Sturz aus dem Fenster,
möglicherweise ein Freitod aufgrund von Depressionen. Martha Fontane ist nicht nur als
einfallsreiche und schreibfreudige Briefpartnerin ihres Vaters bekannt –
270 Briefe aus dieser Korrespondenz sind bekannt und veröffentlicht -, sondern
auch als Vorbild für seine Tochterfiguren wie etwa die Korinna in Frau Jenny
Treibel oder Melusine in Der Stechlin – Frauen, die, bis zu einem
gewissen Grade emanzipiert, die Kunst der gefälligen Konversation mit einer
scharfen Beobachtung ihrer Umwelt und einem beweglichen Geist verbinden, es
dabei aber nicht an Charme fehlen lassen. Martha Fontane fungierte auch als
Herausgeberin von „Von Toulouse bis Beeskow“, den
Lebenserinnerungen ihres Urgroßvaters Jean Pierre Barthélemy Rouanet. Als
Mitverwalterin des literarischen Nachlasses ihres Vaters trat sie nicht häufig
in Erscheinung, blockierte oder beeinträchtigte aber des Öfteren
Veröffentlichungen, um die sich ihr Bruder Friedrich bemühte.“ Diese Angaben wurden vom Amt für
Kultur und Bildung, Fachbereich Museum / Bezirkliche Geschichtsarbeit
bestätigt. Der Ausschuss für Kultur und Bildung
hat mit Schreiben vom 20.02.2008 empfohlen, dem Namensvorschlag zu folgen. Eine Abfrage bei den übrigen
Tiefbauämtern von Berlin hat ergeben, dass keine gleichen Benennungsabsichten
bestehen sowie gleiche oder gleichlautende Straßenbezeichnungen nicht vorhanden
sind. Die Straßenverkehrsbehörde hat keine
Bedenken gegen eine Benennung der Planstraße C in Martha-Fontane-Straße. Die Lage der Straße ist auf dem beiliegenden Lageplan
erkennbar. Das Benennungsverfahren wird entsprechend § 5 Berliner Straßengesetz
durchgeführt. Haushaltsmäßige Auswirkungen
keine Gleichstellungs-
und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen Mit dieser Benennung wird
Unterrepräsentanz von Frauennamen bei der Benennung von Straßen verringert. Auswirkungen auf die nachhaltige
Entwicklung
keine Kinder- und Familienverträglichkeit entfällt Anlage - Lageplan Matthias Köhne Jens-Holger
Kirchner Bezirksbürgermeister Abt.
Öffentliche Ordnung Bezirksstadtrat
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