Auszug - Referentin Frau Katrin Koch, Naturschutzreferentin des Nabu LV BerlIn, zu folgenden Themen: • Langinfo zu: Eine Chance für „Pankows Helden“ – was kann das Bezirksamt tun, um den Heldbockkäfer im Schlosspark Niederschönhausen zu schützen? • Kurzinfo zu: Rechtsfreier Raum Arkenberge • Kurzinfo zu: Moorlinse in Buch bzw. Flächen um die Moorlinse in Buch   

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Eingaben und Beschwerden + Umwelt- und Naturschutz Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Do, 13.09.2012 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:20 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Langinfo zu: Eine Chance für „Pankows Helden“ – was kann das Bezirksamt tun, um den Heldbockkäfer im Schlosspark Niederschönhausen zu schützen

Langinfo zu: Eine Chance für „Pankows Helden“ – was kann das Bezirksamt tun, um den Heldbockkäfer im Schlosspark Niederschönhausen zu schützen?

Der Park ist seit 1996 Eigentum des Lands Berlin.

Der Innenbereich war bis 1990 geschlossen, ist seitdem geöffnet.

Einige Bäume haben mit der Wende ihren Schutzstatus verloren, angeregt wird, diesen wieder einzurichten.

 

Frau Koch berichtet von den Lebensbedingungen des Heldbockkäfers.

32 Arten des Käfers sind auf der Roten Liste.

Der Käfer ist seit 230 Jahren am Standort bekannt.

Laut FFH-Richtlinie wurde der Käfer in die Anhänge 2 und 4 aufgenommen, d.h., er ist eine streng geschützte Art.

Ein Problem sind die ständigen Schnittmaßnahmen.

 

Lösungsansätze:

Erstellung eines Parkpflegeplans unter Berücksichtigung der artenschutzrechtlichen Belange, Umsetzung der empfohlenen Schutzmaßnahmen, Wegerückbau, Einzäunung an Randbereichen, Sicherung von Einzelbäumen durch Absperrungen, Begleitende Öffentlichkeitsarbeit, Prüfen von Einsatz von Fördermitteln, Schnittmaßnahmen nur durch geschulte Firmen.

Weitere Vorschläge sind der Doktorarbeit von Katja Woltersdorf zu entnehmen.

 

Eine Lösung für Pankow könnte bundesweit Schule machen.

Daher wird ein Runder Tisch mit allen zu Beteiligenden vorgeschlagen.

 

Frau Dr. Martens wird dem Ausschuss einen  Reader zur Thematik zur Verfügung stellen.

 

 

Kurzinfo zu: Rechtsfreier Raum Arkenberge

Der Kleine Kiessee ist Teil eines Landschaftsschutzgebietes. Obwohl gesetzlich vorgeschrieben, existiert kein Pflege-Entwicklungs-Plan.

Wenn der Große Kiessee weiter als Badesee genutzt wird, besteht die Gefahr dass der Druck auch auf den kleinen Kiessee zunehmen wird.

 

Herr Dr. Bielefeld: Das Problem war in 2011 auch schon vorgetragen worden, ohne dass sich im Ergebnis etwas geändert hätte.

Herr Brenn: Problematisch ist vor allem, dass das Gebiet als Reitplatz benutzt wird.

BzStR Dr. Kühne: Es gibt nicht genügend Personal, um einen möglichen Pflege-Entwicklungs-Plan auch durchzusetzen.

 

Frau Weber: Die Situation hat sich seit 2011 noch verschärft, mit der Polizei gibt es eine Vereinbarung, wonach Verstöße an den  Kiesseen zu ahnden sind.

Da Kiesseen generell geschützt sind, sind Maßnahmen, auch polizeiliche, möglich, um eine Übernutzung zu unterbinden.

 

Herr Kempe: Wem gehören die Flächen?

Frau Dr. Martens: es handelt sich um kleine Flurstücke vieler verschiedener Eigentümer.

 

Frau Koch (NABU) erinnert daran, dass der kleine See zu einem Landschaftsschutzgebiet: gehört und fordert den Bau eines Zaunes.

 

Herr Walther fordert die harte Bestrafung von Motorradfahrern.

 

Herr Kempe: Die Besucherlenkung bedarf Ressourcen, die nicht vorhanden sind.

 

Frau Weber:  Das LSG Blankenfelde bedürfte eines Schutzplanes laut Schutzgebietsverordnung.

 

 

Kurzinfo zu: Moorlinse in Buch bzw. Flächen um die Moorlinse in Buch

Das Gewässer hat sich erst in den 90er Jahren gebildet. Die Moorlinse hat als Lebensraum gefährdeter Tierarten eine große Bedeutung.

 

Der Flächennutzungsplan sieht eine intensive Bebauung vor.

 

Die Ausweisung als Schutzgebiet geschah 2002: Gewässer und Graben sind geschützt, die Flächen drumherum sind aber nach wie vor für eine Wohnbebauung vorgesehen.

 

Im Planwerk Nordostraum ist das Baulandreserve.

 

Eigentümer der Fläche ist die SEG Buch (GSW).

 

Frau Koch bittet darum, dass der FNP geändert bzw. modifiziert wird, um die Umgebung der Moorlinse zu schützen.

 

Frau Dr. Martens: Das BA hat sich mit dem Thema Moorlinse befasst und dieses auch dokumentiert. Einen städtebaulichen Vertrag gibt es jedoch nicht.

 

Frau Weber: Das LSG Buch hat eine Größe von 856 ha. Auch hier muss ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt werden. LSG heißt, Vorrang hat Erholung, nicht Artenschutz. Für das Gebiet gibt es keinen B-Plan, nur einen Aufstellungsbeschluss.

Der Ball liegt nun beim Senat für ein Unterschutzstellungsverfahren. Der Bezirk könnte das auch machen, hat aber keinen Haushaltstitel für die dafür notwendigen Gutachten.

 


Abstimmungsergebnis:

 

 

 


 
 

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