Auszug - Schwerpunkt Job-Center - Bürgerarbeit in Pankow - Nachfragen zur Statistik  

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Gesundheit, Arbeit und Soziales Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 24.05.2011 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 21:30 Anlass: reguläre Ausschusssitzung
Raum: Haus 6, Raum 227
Ort: Bezirksamt Pankow von Berlin, 10405 Berlin, Fröbelstraße 17
 
Wortprotokoll

BzStRin Zürn-Kasztantowicz berichtet von der Trägerversammlung am 20

BzStRin Zürn-Kasztantowicz berichtet von der Trägerversammlung am 20. Mai 2011.

Dort habe es eine Beschlussvorlage zur Regelung der Abwesenheitsvertretung des Geschäftsführers sowie zur Neuregelung der Organisationsstruktur der Führungsebene im JC gegeben.

Frau Alms sei weiterhin als Vertretung des GF bestätigt worden, so dass die kommunalen Belange berücksichtigt seien. Des Weiteren habe es Berichtsvorlagen gegeben, die Wichtigsten seien: Zielerreichung Berichtsmonat April 2011, Umsetzung Bildungs- und Teilhabepaket, Aktuelle Personalsituation und Personalentwicklung, Stand Widerspruchbearbeitung, Konstituierung des Beirats.

 

Der Geschäftsführer des JobCenters, Herr Hieb, ergänzt, bei der Trägerversammlung sei es auch um die Zielerreichung 2011 für den Monat April gegangen. Während der Verlauf bisher stets positiv gewesen sei, sei dies seit Anfang 2011 nicht mehr durchgängig der Fall. So seien zwar weniger passive Leistungen als geplant verausgabt worden, problematisch sei aber die weitere Entwicklung. Hauptgrund seien die Ziele bei der Integrationsquote. Insofern seien die Erwartungen der Trägerversammlung nicht erfüllt. Im Rahmen der Berliner Job-Offensive, über die die Presse umfassend berichtet habe, seien im Vermittlungsbereich des JobCenters ab 1. April 2011 nun 29 Beschäftigte neu eingestellt worden, die seither zusammen mit weiteren - insgesamt 56 qualifiziert würden, um die Kunden mit marktnahen Profilen zu betreuen. Das JobCenter sei damit neu aufgestellt und die Kundenzuordnung geändert worden. Während bisher die Kunden den Vermittlern nach Mengen zugeordnete gewesen, gebe es jetzt einen branchenorientierten Aufbau. Neben den Projektteams zur Betreuung der Kunden mit marktnahen Profilen gebe es Basisteams. Die Umstrukturierung sei nicht reibungslos verlaufen. Dies könne bei der Zielerreichung im Mai spürbar werden. Ab Juni würden aber positive Auswirkungen erwartet.

Die Trägerversammlung habe außerdem einen Beschluss zur Mittelumverteilung gefasst. Aufgrund geringerer Fallzahlen seien für den Beschäftigungszuschuss geplante Mittel für „1 Euro-Jobs“ und Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante umverteilt worden, so dass in diesem Jahr ca. 280 Eintritte bei MAE und ca. 85 Eintritte bei AGH-Entgelt zusätzlich möglich seien.

Anknüpfend an die letzte Ausschusssitzung mit dem Schwerpunkt JobCenter könne er nun die erbetene Eingliederungsbilanz für die Jahre 2007 bis 2009 vorlegen. Die Angaben zeigten, wie sich die Zahl der aus der Arbeitslosigkeit Herausgegangenen auf die Gruppen der Langzeitarbeitslosen, Schwerbehinderten, 50 Jahre und Älteren sowie die Berufsrückkehrer verteilten r Frauen noch einmal gesondert ausgewiesen.

In Bezug auf die Frage nach den „Aufstockern“ zeige die Tischvorlage zu den erwerbstätigen Arbeitslosengeld-II-Leistungsbeziehern als Zeitreihe für die Jahre 2009 und 2010, dass keine gravierenden Veränderungen über die einzelnen Monate feststellbar seien. Auf Wunsch könne dem Ausschuss diese Übersicht regelmäßig zur Verfügung gestellt werden. Das BMAS stelle auf seiner Internetseite inzwischen auch die Daten der einzelnen JobCenter zur Verfügung, die ab 2012 auch für Vergleiche und den jeweiligen Grad der Zielerreichung genutzt werden sollten.

 

Auf Nachfrage erläutert Herr Hieb zur Integrationsquote die Zielstellung. Das Soll für April 2011 sei 8,8 Prozent gewesen, der Zielwert im Dezember 2011 20,4 Prozent. Da das Ist im April 2011 bei 7,6 Prozent gelegen habe, betrage die Abweichung bei der Zielerreichung umgerechnet -13,8 Prozent. Ein wesentlicher Hintergrund sei die Kontaktdichte, d. h. wie oft die Vermittler mit den Kunden ins Gespräch kämen. Auf weitere Nachfragen erläutert er das Kontaktdichtekonzept. Die unterschiedlichen Profillagen legten fest, wie oft die Vermittlungsfachkraft mit den Menschen im Gespräch sein müsse. Die Zuordnung von Kunden zu den Profilllagen sei entsprechend immer wieder anzupassen.

 

BzStRin Zürn-Kasztantowicz erinnert zum Thema Bürgerarbeit daran, dass sich der Bezirk wie berichtet nach langem Ringen nicht am Projekt beteiligt habe. Aus Berlin seien acht Bezirke dabei. Die Bürgerarbeit sei ein Projekt des Bundes, das landesseitig mit dem Berliner ÖBS mit aufstockenden Mitteln genutzt werde, d.h. auf Senatsebene sei inzwischen die Umwandlung in ÖBS-Stellen erfolgt. Um nun noch in das Programm zu kommen, müsste der Bund und das Land einwilligen. Die Gespräche dazu liefen.

 

Herr Hieb erläutert noch einmal die Phasen des Modellprojekts, bei denen die Phasen 1 bis 3 von allen durchlaufen worden sein müssten, bevor ein kleiner Teil der Menschen, der nicht aktivierbar bleibe, in Phase 4 in die eigentliche Bürgerarbeit komme. Es sei also vorrangig ein Instrument zur Aktivierung. In Pankow habe es damals keinen Arbeitgeber für die Bürgerarbeit gegeben, aber im JobCenter wären Ressourcen gebunden worden. Deshalb habe es gute Gründe gegeben, sich nicht zu beteiligen.

 

Auf Nachfrage berichtet BzStRin Zürn-Kasztantowicz von verschiedenen Veranstaltungen zum Thema Fachkräftemangel, u. a. im Rahmen der Ausbildungsoffensive vor dem Hintergrund der Demografie. Das Bewusstsein bei den Arbeitgebern sei jedenfalls vorhanden, dass man sich etwas einfallen lassen müsse, um auf die jungen Menschen in einem erweiterten Spektrum zugreifen zu können.

 

Der Vorsitzende dankt Herrn Hieb, dass der dem Ausschuss in dieser Wahlperiode regelmäßig zur Verfügung gestanden habe. Er hoffe, dass dies auch gegenüber dem entsprechenden Ausschuss in der neuen Wahlperiode wieder der Fall sein werde.


 
 

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