Das Projekt
"Renaturierung der Panke" wurde bereits vor etwa einem Jahr im
Ausschuss vorgestellt. Wenige Tage vor der Ausschusssitzung, am 24.11.2009
wurde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Rathaus Pankow die aktuelle
Situation dargelegt.
Herr Ralf Wegner von
Landschaft planen + bauen GmbH, Frau Andrea Wolter von der Senatsverwaltung für
Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Abt. Integrativer Umweltschutz,
Referat Wasserwirtschaft sowie Herr Rehfeld-Klein von der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung stellen in jeweils eigenen Präsentationen unterschiedliche
Aspekte des Projekts vor.
(Die jeweiligen
Präsentationen sind Anlage des Protokolls. Aufgrund des erheblichen Umfangs an
Papier bzw. an digitalen Daten mögen diese bitte beim BVV-Büro angefordert
werden.)
Die Debatte behandelt
folgende Fragen:
- Herr Eichler fragt nach den Kontakten zum Land
Brandenburg.
- Herr Wegner berichtet, dass ein Kontakt mit
Brandenburg besteht, dass aber in Brandenburg andere Planer beauftragt
sind.
- Frau Maillefert äußert sich zum Problem der zu
rodenden Bäume und ob das in Bürgerversammlungen mit Kleingärtnern,
Anliegern, Bewohnern und Bürgerinitiativen kommuniziert wurde.
- Frau Andrea Wolter berichtet, dass genau zu
diesem Thema ein Kommunikationskonzept (siehe Anlage) entwickelt worden
ist. Wesentliche Bestandteile seien der Tag an der Panke,
Informationsveranstaltungen, Beteilungswerkstätten, das Panke-Spiel und
erläuternde Broschüren. Das Informationsmaterial wird auch dem Ausschuss
zur Verfügung gestellt.
- Herr Schmoll weist auf die gegenwärtige hohe
Fließgeschwindigkeit der Panke hin. Er befürchtet, dass die Herabsetzung
der Fließgeschwindigkeit in Verbindung mit Laubfall und Bewuchs zu
Überschwemmungen führen könnte.
- Herr Wegner erläutert, dass die Verschattung der
Bäume eine Abflusshindernde Verkrautung verhindern würde. Das Laub selbst
würde meistenteils verarbeitet als Lebensgrundlage der Tiere. Insgesamt
sei Laub kein Problem bei der Renaturierung. Auch solle die
Gewässerunterhaltung zurückgefahren werden und statt dessen Systeme
etabliert werden, die sich selbst regulieren. Außerdem gäbe es gegenwärtig
zu viele Nährstoffe in der Panke. Das Problem der Nährstoffbelastung aus
den Gräbern der Altrieselfelder soll gelöst werden. Dazu werde ein Konzept
erarbeitet.
- Herr Böttcher fragt, ob ein durchgehender Weg als
Erlebnispfad oder Wanderweg geplant sei und ob auch Wege für Fährräder
vorgesehen seien.
- Herr Wegner weist darauf hin, dass es
selbstverständlich die Notwendigkeit zur Auseinandersetzung mit
bestehenden Wegen gäbe, dass die Erstellung von Wegen aber nicht
Bestandteil der Planung sei mit Ausnahme von Wegen zur
Gewässerunterhaltung. Daraus könne sich aber eine Win-Win-Situation
ergeben.
- Herr Lange fragt, ob ein gefahrloses Betreten der
Panke möglich sei und ob eine Verbesserung der Wegeführung zu einer
besseren Erlebbarkeit der Panke führe. Gäbe es dazu schon
Entscheidungsgrundlagen, die dem Ausschuss vorgelegt werden könnten.
- Zu dieser Frage wird präzisierend ausgeführt,
dass die Planung konkreter werden wird. Grundsätzlich seien Unterhaltungs-
und Erschließungs-Wege anzuordnen. Die Bezirksämter und Grün Berlin
arbeiten an einem Konzept für einen durchgängigen Wanderweg. Das Problem
aber ist, dass die Wegeentwicklung aber keine originäre Zielvorgabe
gewesen sei.
- Herr Dr. Bielefeldt bezieht sich auf die geplante
Mäanderung in der Nähe der Autobahn und fragt nach den Risiken der
Unterspülung.
- Herr Wegner führt dazu aus, dass dies ein rein
technisches Problem sei. Es würde ein sog. "Schlafender
Böschungsschutz" angelegt werden, der dem Fließen eine genaue Grenze
setzt.
- Herr Dr. Bielefeldt fragt nach den Auswirkungen
für das Klima.
- Herr Wegner bezeichnet die Auswirkungen der
Maßnahme als neutral. Der gegenwärtige Flächenverbrauch von 9 Hektar jetzt
wird um 27 weitere Hektar
Flächenverbrauch gesteigert.
Nach dem Vortrag von Herrn Rehfeld-Klein
wird nochmals nach dem Planungsverfahren gefragt.
- Dazu führt Herr Rehfeld-Klein aus, dass teilweise
ein vereinfachtes Verfahren und teilweise ein Planfeststellungsverfahren
durchzuführen sei. Auch müsse die Förderkulisse des
Umweltentlastungsprogrammes (UEP) innerhalb der Fristen ein Anspruch
genommen werden. Auch sei vorab ein Pflege- und Unterhaltungsplan zu
erstellen.
Ergänzend zu den Ausführungen
zum Projekt Panke erläutert Herr Rehfeld-Klein kurz den Stand der Berlinweiten
Maßnahmeplanung und weist auf die Notwendigkeit hin, unter dem Mauerpark eine
Mischwasser-speicheranlage herzustellen.
Herr BzBm Köhne betont, dass das bereits im Bezirksamt
besprochen worden ist und dass es keine Akzeptanz des Bezirksamtes für eine zweijährige
Baustelle im Mauerpark geben würde.
Herr Rehfeld-Klein führt dazu
aus, dass hier ein Konflikt bestünde. Zwei Löcher für einen Schildvortrieb
zur Erstellung der unterirdischen
Mischwasserspeicheranlage müssen gegraben werden, das Programm müsse
durchgeführt werden, gegebenenfalls müssen
Alternativen zum Mauerpark
geprüft werden.
Der Vorsitzende Dr. Bielefeldt
beendet die Debatte mit dem Hinweis, dass dies in einem anderen Rahmen
ausführlicher zu besprechen sei.