Vorgehen der SWOT-Analyse

Die qualitativen (Community Mapping und Teilnehmende Beobachtungen) und quantitativen Erhebungsmethoden (Erreichbarkeitsanalyse des Umweltverbunds, Umweltgerechtigkeitsanalyse und SrV-Zusatzerhebung zur subjektiven Wahrnehmung von Mobilität) wurden Ende 2019 abgeschlossen. Sie wurden mit weiteren Sekundärdaten wie Planungsvorhaben, Unfalldaten und Verkehrsentwicklungen zusammengeführt. Um die verschiedenen Daten in einer gemeinsamen Analyse bewerten zu können, wurde die Methode der SWOT-Analyse (Strengths – Stärken, Weaknesses – Schwächen, Opportunities – Chancen, Threats – Risiken) angewendet. Dabei wird auf zwei Ebenen gearbeitet:

1. Aus Sicht der bezirklichen Verkehrspolitik wird ein übergeordnetes, ganzheitliches Leitbild entwickelt (Schritt 1), nach dem sich die Mobilität im Bezirk entwickeln soll. Um das Leitbild der nachhaltigen urbanen Mobilität bewertbar zu machen, werden Zielkriterien abgeleitet, die dem Leitbild folgend einen Zielzustand darstellen, der angestrebt wird (Schritt 2). Die Zielkriterien der Mobilitätsberichterstattung in Pankow sind:
  1. Soziale Gerechtigkeit
  2. Umweltverträglichkeit
  3. urbane Vielfalt
  4. Gesundheitsförderung
  5. Erreichbarkeit

2. Die Informationen aus den Untersuchungen und weiteren Quellen werden gebündelt, um bewertende Kernaussagen des Status Quo in Form von Indikatoren in verschiedenen Themenbereichen zu erhalten (Schritt 3). Durch die Bildung von Schlüsselfaktoren wird überprüft, ob alle (sozialen, ökologischen, politischen, technischen, ökonomischen) Rahmenbedingungen der Mobilität abgedeckt wurden (Schritt 4).

Grafik Schritte

Nach diesen Zielkriterien werden nun die Indikatoren in fünf SWOT-Matrizen zu den einzelnen Zielkriterien bewertet. Die SWOT-Bewertung findet in Pankow in den drei Teilbereichen des Bezirks – Innenstadt, Innenstadtrand und suburbane Gebiete – statt, um der Diversität des Bezirks gerecht zu werden und die Ergebnisse im lokalen Kontext bewerten zu können (Schritt 5).
Als Ergebnis werden vom Projektteam Strategien abgeleitet, die zum Erreichen der Zielkriterien auf Grundlage des Status Quo führen sollen (Schritt 6). Die Strategien sind handlungsleitende Rahmenbedingungen für die kreative Erarbeitung von umsetzbaren Maßnahmen gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Kommunalunternehmen aus Pankow (Schritt 7).

Grafik Karte

World Café zur Erarbeitung von Maßnahmenkonzepten

Eine zentrale Arbeit des Mobilitätsberichts ist die Erarbeitung von Maßnahmenkonzepten, die in Pankow umgesetzt werden sollen, um dem Leitbild einer nachhaltigen urbanen Mobilität gerecht zu werden. Dafür müssen an die Bedingungen des Stadtraums und der Verkehrssituation angepasste Maßnahmen aus den zuvor erarbeiteten Strategien abgeleitet werden. Diese Arbeit wird mit den Expertinnen und Experten vor Ort zusammen durchgeführt, um das breite Wissen zu nutzen und lokalkontextspezifische Lösungen zu finden.
Zunächst war geplant, World Cafés zu den drei Stadtteilgebieten durchzuführen. Als Gäste werden Vertreterinnen und Vertreter aus der Lokalpolitik, aller Ämter der Bezirksverwaltung mit Schwerpunkt auf Stadtentwicklungs- sowie Straßen- und Grünflächenamt, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie für Städtebau und Wohnen als auch die städtischen Unternehmen der BVG und infraVelo eingeladen, um mit ihnen über die in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung von Pankow erarbeiteten Analyseergebnisse zu diskutieren. Durch die Corona-Pandemie und den daraus folgenden Kontakteinschränkungen wurde umgeplant und ein digitales World Café entwickelt. Somit wird eine Online-Videokonferenz im Format eines World Cafés durchgeführt, um Maßnahmen gemeinsam ausarbeiten zu können. Abschließend wird es im Juni zu einer zusammenfassenden, abschließenden Veranstaltung kommen, an dem alle Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger zusammenkommen. In der Veranstaltung werden über die Priorisierung von Maßnahmen, mögliche Evaluationskriterien der Umsetzung sowie Chancen und Risiken, die durch die Zusammenarbeit von Verwaltung und Politik auf Bezirks- und Landesebene entstehen, diskutiert. Auf dieser Grundlage kann im Sommer der Abschlussbericht zum Mobilitätsbericht ausgearbeitet werden.