30 Jahre Friedliche Revolution - Projekt der Künstlerin Karla Sachse startet

Pressemitteilung vom 03.09.2019

Lange bevor DIE Mauer geöffnet wurde, hatten Menschen in unserem Bezirk und andernorts im Landgegen die so festgefügt erscheinenden Verhältnisse protestiert, diese ignoriert oder unterlaufen, durchlöchert,aufgebrochen – Bürgerrechtler/innen, Umweltaktivist/innen, kritische Wissenschaftler/innen,Kirchenleute, Schriftsteller/innen, Schauspieler/innen, Bildkünstler/innen, Musiker/innen, Punks, auch einzelne Angestellte von Institutionen, Gewerbetreibende, Lehrer/innen. Viele von ihnen lebten bzw.leben – noch immer oder wieder – in Prenzlauer Berg, Weißensee oder Pankow. In INTERVIEWS erinnern sich zahlreiche dieser Menschen an den Herbst 1989, als sich Ereignisse und Aktivitäten überschlugen, markiert vom 9. September (Gründung des Neuen Forums), 9. Oktober (Ende der Polizeiaktionen gegen friedliche Demonstranten), 9. November (Öffnung der Mauer), 9. Dezember(erste Tagung des Runden Tisches). Das führte zu dem, was die einen Friedliche Revolution nennen, andere Wende oder Zusammenbruch. Das dichte Gewebe aus verschiedenen Stimmen wird den Kern einer permanenten WEBSEITE bilden, die diese Geschichte(n) des Bezirks Pankows neu und auch anders erzählt: www.aufbruch-herbst89.de. Temporäre BODENZEICHEN vor den Hauseingängen von Wohn- und Arbeitsorten sowie Treffpunkten werden ab September die sichtbaren Bezüge dazu herstellen. QR-Codes oder die Webadresse verlinken diese Orte direkt mit Interviews und/oder Text-Bild-Montagen. Diese Zeichen streben zuallererst eine Würdigung der Akteure an. Sie sollten aber auch die Erinnerung von uns allen anregen. Die heutigen und insbesondere die neuen Bewohner/innen des Bezirks mögen diese Zeichen informieren und ermuntern, ihre Nachbarschaft besser kennenzulernen.Darüber hinaus werden im genannten Zeitraum an besonderen Orten aller drei Alt-Bezirke VERANSTALTUNGEN stattfinden, um verschiedene Themen und Aspekte auf ihre Wirkungen und heutige Bedeutung hin zu befragen (siehe unten). Alle Orte und Termine sowie genauere Informationen werdenauch auf einem eigens entworfenen Stadtplan zu finden sein – der ab Anfang September an vielen Orten im Bezirk ausliegen wird – und ab 8. September unter www.aufbruch-herbst89.de. Ein Projekt anlässlich von »30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall« im Auftrag des Bezirksamtes Pankowin Kooperation mit der Kulturprojekte Berlin GmbH. Das Projekt wird aus Mitteln des Bezirkskulturfonds gefördert.

VERANSTALTUNGEN

IM SEPTEMBER

Eine offene Kirche.Ort der Ermutigung, des Widerspruchs und der Hoffnung – bis 1989 und heute
Alte Pfarrkirche Pankow, Breite Str. 37, 13187 Berlin-Pankow
Sonntag 8.9. ab 12 Uhr

Der synthetische Wirklichkeitskindergarten. Underground-Musik in der ausklingenden DDR erinnert & reflektiertvon Henryk Gericke & Rex Joswig
Immanuelkirche, Prenzlauer Allee, Ecke Immanuelkirchstraße,10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Mittwoch 18.9. – 19 Uhr

Am gedeckten Tisch. Ein Treffen mit Aktivistinnen des weiblichen Aufbruchs im Herbst ’89 –in der Ausstellung von Karla Woisnitza Pankow. Home Sweet Home
Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek, Bizetstraße 41, 13088 Berlin-Weißensee
Freitag 27.9. – 19 bis 21:30 Uhr

IM OKTOBER

Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann? Ein Film von Menschen und einer Arbeit, die inzwischen aus dem Stadtbild Berlins verschwunden sind …Das Gespräch dazu leitet Dr. Claus LöserBrotfabrik,
Caligariplatz 1, 13086 Berlin-Weißensee
Sonntag 27.10. – 18 Uhr

Friedliche Revolution 1989 und die Umbrüche in der Schule. Ist das für Schülerinnen und Schülerheute von Bedeutung?
Gymnasium Carl von Ossietzky, Görschstraße 42/44, 13187 Berlin-Pankow
Dienstag 29.10. – 18 Uhr

Die Ostdeutschen: Kunde von einem verlorenen Land. Lesung von Wolfgang Engler. Das Gespräch dazu moderiert Wolfgang Kil
BAT Studiotheater der HfS Ernst Busch, Belforter Str. 15, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Donnerstag 31.10. – 19 Uhr

IM NOVEMBER

Wie kann ich stehen in einer Welt, die kippt? Fragen an eine Generation, die vor 30 Jahren jung war
Theater o.N.,Kollwitzstraße 53, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Freitag 8. bis Sonntag 10.11. – 19 Uhr

Kunst studieren in brüchiger Zeit.Begegnung zwischen Studierenden 1989 und 2019 in einem Workshop
Kunsthochschule Berlin Weißensee, Bühringstraße 20, 13086 Berlin-Weißensee
Donnerstag 14.11. – 17 Uhr

Einer ist geblieben. Einer ist gegangen. Gespräch mit Andreas Rostund Matthias Leupold – in der Ausstellung Mauer von Manfred Paul
Galerie Pankow, Breite Straße 8, 13187 Berlin-Pankow
Donnerstag 21.11. – 19 Uhr