In Erledigung des in der 25. Sitzung am 14.08.2019 angenommenen Ersuchens der Bezirksverordnetenversammlung – Drucksache Nr.: VIII-0911/2019 „Das Bezirksamt Pankow von Berlin wird ersucht, zum Schutz der Wildbienen in unserem Bezirk und darüber hinaus relevante Maßnahmen zu ergreifen. Diese sollten mindestens sein: - Auf den Internetseiten des Bezirks Flächen aufführen, auf denen Bürger besonders gut bienenfreundliche Wildblumen aussäen können.
- Mittelstreifen von Straßen mit Wildblumen und anderen geeigneten Pflanzen begrünen.
- Bestimmte (Rand-)Bereiche in Parks und auf sonstigen Grünflächen für Wildblumen ausweisen, die seltener gemäht werden. Die Bereiche sind so auszuwählen, dass möglichst keine Flächenkonkurrenz mit Erholung, Sport, etc. entsteht.
- Prüfen, ob und inwiefern Dächer bezirklicher Gebäude (wild-)bienenfreundlich bepflanzt werden können.
- Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften für dieses Thema sensibilisieren und fachlich unterstützen.
- Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der S-Bahn-Berlin GmbH anregen, dass die Dächer von Bus- und Straßenbahn- sowie S-Bahnhaltestellen
(wild-)bienenfreundlich bepflanzt werden. - Informationen zur (wild-)bienenfreundlichen Bepflanzung von Gärten und Balkonen auf den Internetseiten des Bezirks zur Verfügung stellen.“
wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet: Das Bezirksamt Pankow hat in den letzten Zwischenberichten auf die bereits umgesetzten, umfangreichen Maßnahmen im Bezirk selber zum Schutz der Wildbienen hingewiesen. Weitere Maßnahmen sind bei zukünftigen Planungen/Aufwertungsmaßnahmen im Rahmen der Abstimmungen zwischen dem Umwelt- und Naturschutzamt und dem Straßen- und Grünflächenamt vorgesehen. Zudem wurde bei der Deutschen Bahn (S-Bahn), der BVG und den Wohnungsbaugenossenschaften zu diesem Themenkomplex nachgefragt und für den Schutz der Wildbienen sensibilisiert. Die Deutsche Bahn beschäftigt sich bei Station und Service auch mit der Frage, wie man durch eine Begrünung von Bahnhofsdächern zu Biodiversität und Klimaschutz beitragen kann. Ein konkretes Vorgehen ist noch nicht festgelegt worden. Bahnsteigdächer der S-Bahnhalte sind in vielen Fällen ja teilweise historische Bestandsanlagen, die eine Bepflanzung aus eisenbahnbetriebstechnischen und aus statischen Gründen in der Regel nicht ohne weiteres zulassen. Für Neuanlagen ist eine Begrünung von Empfangsgebäuden (siehe grüne Bahnhöfe Horrem und Wittenberg-Lutherstadt) oder Bahnsteigdächern (Bhf Uelzen) grundsätzlich machbar. Vor diesem Hintergrund ist man dabei, passende Standards für das Thema zu erarbeiten. Gleichzeitig arbeitet man im Zusammenhang mit dem Thema Aufenthaltsqualität an Begrünungsansätzen. Es wurden an Zukunftsbahnhöfen etwa Brachflächen zu Bienenweiden entwickelt oder ein Insektenhotel aufgestellt (Cottbus, Renningen). Auf Vorplätzen (insb. an Smart City Bahnhöfen) arbeitet man mit Bepflanzung und Begrünung in Ergänzung zu Sitzelementen (z.B. Wolfsburg, Berlin Charlottenburg, Hamburg Harburg). Bei einem jüngsten Neubau (Smark in Renningen) sollen auf dem Dach eines Container-Pavillons auch Bienenstöcke aufgestellt werden. Die BVG hat sich mit diesem Anliegen, wie auch mit der Forderung nach mit Photovoltaikanlagen bestückten Wartehallen bereits intensiv beschäftigt. Nun, nach erfolgter Ausschreibung und Vergabe der Außenwerberechte in und an Wartehallen soll nunmehr ein neuer Wartehallentyp entworfen und beschafft werden. Ziel ist es, die vorhandene, z.T. veraltete und in die Jahre gekommene Wartehalleninfrastruktur qualitativ deutlich aufzuwerten. In diesem Zusammenhang wurde bereits das vorhandene Lastenheft hinsichtlich unserer Anforderungen angepasst, auch mit einer möglichen Begrünung der Dächer. Wie viele Wartehallen zunächst begrünt werden sollen/können, kann gegenwärtig nicht beziffert werden, da man sich dazu noch am Anfang einer Konzeptentwicklung befinden. Demzufolge kann auch keine Aussage darüber getroffen werden, ob es auch Standorte in Pankow geben wird. Die Begrünung der Dächer an den vorhandenen Wartehallen ist jedoch nicht realisierbar. Diese Wartehallen sind hinsichtlich ihrer statischen Tragfähigkeit sowie der konstruktiven Anforderung an die Dächer nicht für eine Begrünung ausgelegt. Die Wohnungsbaugenossenschaften wurden über den Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) angeschrieben und auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Die in Pankow tätigen Genossenschaften sind über die BBU angeschrieben und dazu informiert worden. Wir bitten daher die Drucksache als erledigt anzusehen. |