Schulbau in Spandau - Allgemeines und Akteure

Bau der Typensporthalle Lily-Braun-Gymnasium
  • Was ist die Aufgabe der Berliner Schulbauoffensive (BSO)?

    Die Berliner Schulbauoffensive ist eines der zentralen Infrastrukturprojekte des Landes Berlin, bei dem bis 2026 insgesamt 5,5 Milliarden Euro in den Neubau von Schulgebäuden, die Sanierung und die bauliche Unterhaltung bestehender Schulen fließen. Ziel ist es, für die wachsende Stadt auch künftig ausreichend Schulplätze bereitzustellen und den Sanierungsstau an Schulen abzubauen.

  • Was wird gebaut?
    • Neubau von Schulen
    • Neubau von Modularen Ergänzungsbauten
    • Neubau von Sporthallen bzw. Typensporthallen
    • Sanierung, Umbau, Erweiterung von Bestandsschulen
    • Sanierung von Bestandssporthallen
  • Wer macht was?

    Federführend in der BSO ist die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF). Daneben gibt es vier wichtige Akteure, deren Aufgaben klar definiert sind:

    Die Bezirke sind in ihrer Verantwortung als Schulträger für den baulichen Unterhalt der allgemeinbildenden Schulen zuständig sowie auch für Sanierungsmaßnahmen mit Gesamtkosten von bis zu 10 Millionen Euro (Kostenschätzung aus dem Gebäudescan). Bei Sanierungsmaßnahmen über 5,5 Millionen Euro hatten die Bezirke die Wahlmöglichkeit ein Amtshilfeersuchen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW) zu stellen.

    Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie auch die HOWOGE sind zuständig für Großsanierungen über 10 Millionen Euro und den Neubau von Schulen. Die SenSW übernimmt den Neubau von Grundschulen und die HOWOGE den Neubau von Oberschulen.

    Die BIM (Berliner Immobilienmanagement GmbH) übernimmt die Sanierung zentralverwalteter Schulen (z.B. Berufsschulen und Oberstufenzentren –OSZ-).

    Grundlage für diese Abstufung der erforderlichen Maßnahmen und die Festlegung der Zuständigkeiten bildet der sogenannte „Gebäudescan“, eine grobe Bestandsanalyse des Sanierungsbedarfs (ohne strukturelle Modernisierungen und Standardanpassungen sowie Sanierungen der Frei- und Außenanlagen) aus dem Jahr 2016.

  • Wie sind die Rollen im Bezirk Spandau verteilt?

    Das Schul- und Sportamt Spandau ist in seiner Verantwortung als Schulträger grundsätzlich für die Bereitstellung von ausreichend Schulplätzen zuständig. Daher übernimmt das Schul- und Sportamt die Grundlagenermittlung (d.h. den Abgleich von Bestand und Bedarf), die Bedarfsanmeldung gegenüber der Finanzbehörde und auch die Erstellung von Bedarfsprogrammen (bei Baumaßnahmen mit Gesamtkosten von über 3 Millionen Euro) für die bezirklichen Schulbau- und Schulsanierungsmaßnahmen unter Mitwirkung der Baudienststelle.

    Darüber hinaus begleitet das Schul- und Sportamt laufende Maßnahmen aus schulfachlicher Sicht, übernimmt Aufgaben des Projektmanagements und fungiert während des gesamten Prozesses als Schnittstelle zwischen Senat, beteiligten Fachämtern und Schulen.

    Die Funktion der Baudienststelle übernehmen auf bezirklicher Ebene die Serviceeinheit Facility Management für den Hochbau und der Fachbereich Grünflächen des Straßen- und Grünflächenamtes für Baumaßnahmen in den Frei- und Außenanlagen. Die jeweilige Baudienststelle ist u.a. für die Ermittlung von Planungs- und Kostenrahmen zuständig. Nach erfolgreichem Abschluss der Planungsphase beauftragt die jeweilige Baudienststelle die Umsetzung der bezirklichen Baumaßnahmen und überwacht diese aus baufachlicher Sicht.

  • Wie sehen die wichtigsten Planungsphasen aus?

    Bei Maßnahmen in einem Kostenrahmen von über 3 Millionen Euro ist die Erstellung eines Bedarfsprogramms erforderlich. Darin werden wesentliche Grundlagen festgelegt, z.B. Umfang der Maßnahme, Raumprogramm, Funktionsprogramm, Kostenermittlung.

    Für die Prüfung des Bedarfsprogrammes ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bei Baumaßnahmen mit Gesamtkosten von über 5 Mio. € zuständig. Baumaßnahmen unter 5 Mio. € werden vom Bezirk geprüft.

    Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfphase erstellt die zuständige Baudienststelle die Planungsunterlagen für die Baumaßnahme.

  • Warum vergehen vom Planungsbeginn bis zum Baustart oft mehrere Jahre?

    Im Zuge der Berliner Schulbauoffensive hat der Berliner Senat 2017 eine Verkürzung der Planungsprozesse auf etwa 3 bis 4 Jahre beschlossen. Von außen betrachtet ist auch das ein langer Zeitraum, doch die Planung erfordert zahlreiche Prüfschritte und eine umfangreiche Beteiligung verschiedener Fachämter.
    Neben schulischen und baufachlichen Standards müssen beispielsweise auch städtebauliche Aspekte berücksichtigt werden, Belange des Naturschutzes, nicht selten auch des Denkmalschutzes. Und auch die Beteiligung von Teilöffentlichkeiten (Partizipation) muss in einem angemessenen Zeitraum umgesetzt werden.

  • Wer wird an den Planungen beteiligt?

    Wer wann wie und in welchem Umfang an den Planungsprozessen von Schulbau-Maßnahmen beteiligt wird, regelt der Leitfaden Partizipation der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

    Zu den wesentlichen Personenkreisen, die am Planungsprozess partizipieren, gehören neben der jeweiligen Schulgemeinschaft auch die schulischen Gremien sowie außerschulische Nutzergruppen.
    Insbesondere bei Großsanierungen und Neubauten finden sehr umfangreiche Partizipationsverfahren statt, deren Ergebnisse in die Bedarfsprogramme mit einfließen.

  • Neubau vs. Sanierung - Wer entscheidet?

    Im Rahmen der geplanten Großsanierungsmaßnahmen bestehender Schulgebäude (>10 Millionen Euro Kosten), die entweder durch die HOWOGE oder aber durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen geplant und durchgeführt werden, tritt häufig die Frage auf, ob alternativ auch ein Neubau in Frage kommt. Hierzu hat die Taskforce Schulbau 2019 den Beschluss gefasst, dass die Neubauvariante geprüft wird, wenn die Gesamtsanierungskosten 70 % der geschätzten Neubaukosten erreicht bzw. übersteigt. In diesen Fällen kann der Bezirk eine Wirtschaftlichkeitsprüfung beauftragen, die beide Alternativen gegeneinander abwägt.

    Dabei spielen neben wirtschaftlichen und baufachlichen Aspekten auch weitere Faktoren eine Rolle, beispielsweise die Frage nach möglichen Ausweichstandorten zur kompletten oder teilweisen Auslagerung der Schulgemeinschaft.

    Fällt die abschließende Entscheidung zugunsten einer Sanierung anstelle eines Neubaus aus, kann diese bei einem ausgewiesenen Flächendefizit auch in Kombination mit einer bedarfsgerechten Erweiterung umgesetzt werden.

  • Wodurch verzögern sich Baumaßnahmen?

    Verzögerungen treten häufig dann auf, wenn eine Maßnahme teurer wird als zunächst prognostiziert und die im Investitionsprogramm angemeldeten Gelder nicht ausreichen. Dann ist zunächst die Frage der Nachfinanzierung zu klären, ehe weiter geplant werden kann.

    Gelegentlich ändern sich im Zuge des Planungsprozesses auch allgemeine Vorgaben, z.B. Musterraumprogramme für Schulbauten, sodass entsprechende Anpassungen vorgenommen werden müssen.

    Doch selbst nach Abschluss aller Planungsschritte können verschiedene Faktoren zu Verzögerungen führen. Etwa wenn im Zuge der Ausschreibungen keine geeigneten Firmen gefunden werden oder unvorhergesehene Schwierigkeiten am Grundstück/am Bau auftreten.

  • Welche Maßnahmen sind in Spandau bereits fertiggestellt?
    • Erweiterungsbau Wolfgang-Borchert-Schule
    • Neubau Heinrich-Böll-Oberschule
    • Neubau Havel-Grundschule
    • Modularer Ergänzungsbau Peter-Härtling-Grundschule
    • Modularer Ergänzungsbau Grundschule an der Pulvermühle
    • Modularer Ergänzungsbau in Holzbauweise Birken-Grundschule
    • Modularer Ergänzungsbau “Geistige Entwicklung” Schule am Stadtrand
    • Typensporthalle Lily-Braun-Gymnasium
    • Typensporthalle Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium
    • Typensporthalle Bernd-Ryke-Grundschule
Neubau Sporthalle Christoph-Földerich-Grundschule

Übersichten und Datenblätter zu Spandauer Schulbauvorhaben

Der Stand der berlinweiten Bau- und Sanierungsmaßnahmen wird durch die beteiligten Senatsverwaltungen in dem Bericht zum Maßnahmen- und Finanzcontrolling (Schulbaufahrplan) zusammengefasst. Die Daten des Berichts werden halbjährlich überarbeitet.

Die Notwendigkeit zur regelmäßigen Überarbeitung ergibt sich allein daraus, dass sich Maßnahmen im Laufe von Planungsprozessen verändern können.

  • Bericht Maßnahmen und Finanzcontrolling zum Schulbauprogramm - Bezirksübersicht Spandau 2023

    PDF-Dokument (342.2 kB)

  • Bericht Maßnahmen und Finanzcontrolling zum Schulbauprogramm - Schulbaufahrplan Spandau 2023

    PDF-Dokument (962.8 kB)

Berlinweite Informationen zur BSO

  • Schulbau in Berlin

    Die offizielle BSO-Webseite des Landes Berlin bietet umfangreiche Information zur Strategie, zu den Maßnahmen und zum aktuellen Stand der Umsetzung.
    Weitere Informationen

  • Schulbaukarte Berlin

    Überblick über mehr als 200 Bauprojekte an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Berlin.
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  • Taskforce Schulbau des Landes Berlin

    Auf Landesebene werden die Maßnahmen der Schulbauoffensive durch die Taskforce Schulbau koordiniert. Neben den Beteiligten aus den Bezirken treffen sich hier die zuständigen Senatsverwaltungen, sowie landeseigene Immobilienunternehmen.
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