Der zweite Hilfskonvoi aus dem Bezirk Pankow erreichte erfolgreich seine Partnerstadt Riwne in der Ukraine und brachte dringend benötigte Unterstützung für die lokale Infrastruktur sowie Bildungseinrichtungen. Nach dem erfolgreichen ersten Hilfskonvoi im vergangenen Juli setzten Daryna Illienko, die Koordinatorin für Städtepartnerschaft mit Riwne, Joost Van Well vom Schulamt und engagierte freiwillige Fahrer erneut ihre Bemühungen fort, um Hilfe in die ukrainische Stadt zu bringen.
Dieses Mal brachten sie einen Transporter, einen Minibagger, Stromgeneratoren und Werkzeug zur Unterstützung der Infrastruktur nach Riwne. Diese technischen Hilfsmittel wurden im Rahmen eines Programms der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit für die ukrainischen Partnerstädte an den Bezirk Pankow geliefert und nun von Beschäftigten des Bezirksamtes und Ehrenamtlichen an die Städtische Straßeninstandhaltungsabteilung für Autobahnen in Riwne übergeben. Das ist eine wirksame Hilfe für die Stadt für die Instandhaltung und Reparatur von Straßen. Besonderer Dank gilt den Beschäftigten des Straßen- und Grünflächenamts, die durch eine kurzfristige Registrierung des Transporters eine Überführung des Fahrzeugs in die Ukraine möglich gemacht haben.
Ein Lastkraftwagen aus Berlin kam mit
Die Durchführung dieses Hilfstransports wurde durch großzügige Unterstützung ermöglicht. Die Berliner Niederlassung der GAHRENS + BATTERMANN GmbH stellte kostenlos einen LKW zur Verfügung. Tobias Pralle, Mitarbeiter des Unternehmens, hat ehrenamtlich 20 Tonnen Hilfsgüter mit diesem LKW in die Ukraine gebracht. Auch dieses Mal hat die Firma modulbox mo systeme GmbH & Co. KG aus Weißensee für den Transport einen Großteil der Tankkosten übernommen.
Der Partnerschaftsverein Berlin Pankow – Riwne hat für diesen Hilfskonvoi mehr als vierzig Krankenbetten vermittelt, die die Seniorenstiftung Prenzlauer Berg gespendet hat. Das Schulamt des Bezirks Pankow hat 20 Smartboards zur Verfügung gestellt, so dass Riwner Schulen die Möglichkeit haben, die Klassenräume in den Luftschutzkellern mit Technik auszustatten. Die Mitnahme der Smartboards ermöglichte außerdem das Unternehmen CANCOM Public GmbH, das ehrenamtlich alle Smartboards dafür abgebaut hat. Mehrere Mitglieder des Partnerschaftsvereins Berlin Pankow – Riwne waren samstags aktiv, um diese Smartboards zu verpacken und zu verladen. Kleidung, Lebensmittel und Hygieneartikel spendeten Pankower Bürger:innen, die Grundschule am Falkenberg sowie einige lokale Unternehmen. Von der Tiertafel Bad Belzig kamen zwei Tonnen von Tierfutter für Riwner Tierheime. Auch dieses Mal ermöglichte der Verein Wir packen‘s an e. V. die Zwischenlagerung sowie Verpackung dieser
umfangreichen Sachspenden.Die Verzollung der umfangreichen Lieferung sowie des Fahrzeugs hat erneut David Lambrecht, Inhaber der Zollagentur Berlin, sehr schnell und kompetent durchgeführt, weil ein Fahrzeug und einige Hilfsgüter erst kurz vor dem Start des Konvois ankamen.
Erlebnisse in der Partnerstadt
Die Vertreter:innen unserer ukrainischen Partnerstadt freuten sich aufrichtig über diese Hilfslieferung. Die Ausstattung des kommunalen Fuhrparks mit weiteren Fahrzeugen ist für Riwne unter den Kriegsumständen ziemlich schwer. Der mitgebrachte Minibagger kam noch am gleichen Tag zur Schneeräumung auf den Riwner Straßen zum Einsatz. Der Transporter und Werkzeug werden auch weitere Bauarbeiten in der Stadt ermöglichen.
Erneut besuchte die Delegation aus Pankow das Riwner Gymnasium Nr. 7 sowie das Lyzeum „Harmonia“. Die Gruppe aus Pankow traf während eines Luftalarms ein– alle Schulkinder mussten in den Schutzbunker, wo es mit 1000 Personen sehr laut war und wo alle Schüler:innen und Lehrer:innen manchmal etliche Stunden verbringen müssen. Die Leitungen der Schulen freuten sich über Unterstützung aus Pankow.
Der erste Sekretär des Stadtrats empfing die Gruppe aus Pankow in der Stadtverwaltung und äußerte sich sehr positiv über die Entwicklung der Partnerschaft, die so jung ist und schon jetzt so viele Hilfe für Riwne leistet. Weitere Treffen und Projekte sind selbstverständlich erwünscht.
„Es ist sehr erfreulich, dass wir im Rahmen dieser Städtepartnerschaft die benötigte Hilfe liefern können”, sagt Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch. “Pankower Bürger und Unternehmen ermöglichten diesen Hilfskonvoi mit ihren Geld- und Sachspenden und die Ehrenamtlichen des Partnerschaftsvereins waren aktiv bei der Gestaltung des Hilfskonvois mit dabei. Das ist ein weiteres Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und dafür sind wir allen Unterstützern sehr dankbar“, so die Bürgermeisterin weiter.
Teilnahme und Spenden sind erforderlich
Der nächste Hilfskonvoi ist für Sommer 2024 geplant. Das Bezirksamt Pankow und die Unterstützer der Städtepartnerschaft werden ein weiteres Fahrzeug sowie Hilfsgüter nach Riwne bringen. Außerdem werden momentan Schulaustauschprojekte und Jugendbegegnungen vorbereitet. Alle Interessierten sind aufgerufen, sich auch an diesen Aktionen zu beteiligen. Hierfür kann direkt Frau Illienko, die Koordinatorin für die Städtepartnerschaft mit Riwne kontaktiert werden.
Spendenkonto
Das Bezirksamt Pankow hat ein Spendenkonto eingerichtet, um in Kooperation mit anderen Hilfestrukturen das Spendengeld zielgerichtet zum Erwerb und Transport dringend notwendiger Hilfsgüter einzusetzen.
Bezirkskasse Pankow
IBAN DE06 1005 0000 4163 6100 01
Verwendungszweck: 0833000220971 / Ukraine-Riwne.
Spendenbescheinigungen sind möglich. Die Überweisung einer Spende berechtigt nicht zu einer Gegenleistung.
Kontakt:
Daryna Illienko, Tel.: 030 90295 2624, daryna.illienko@ba-pankow.berlin.de
Weitere Infos: https://www.berlin.de/ba-pankow/riwne