Drucksache - 0647/XXI  

 
 
Betreff: Queeres Jugendzentrum für Spandau – sicherer Hafen für queere Jugendliche
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Bündnis '90 / Die GrünenBezirksamt
Verfasser:BezStR Gellert 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beantwortung
25.01.2023 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Spandau von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
1. Version vom 01.02.2023

1.  Welchen Bedarf sieht das Bezirksamt in Spandau für ein Jugendzentrum, das Jugendlichen einen geschützten Raum bietet, sich über ihre Identität/en auszutauschen und Erfahrungen mit anderen Gleichgesinnten, die sich als queer oder LGBTQIA+ identifizieren, zu teilen oder einfach Interesse an der Vielfalt der Menschen haben?

2.  Welche Schritte hat das Bezirksamt bisher unternommen, um diesen Bedarf zu decken?

3.  Welchen Beitrag könnte ein queeres Jugendzentrum in Spandau aus Sicht des Bezirksamts leisten?

4.  Welche weiteren alternativen über ein queeres Jugendzentrum hinaus wurden/ werden oder können perspektivisch in Spandau unternommen werden, um die Lebensqualität für queere Jugendliche im Bezirk zu steigern?

 

  Kossok-Spieß / Sonnenberg-Westeson

  Fraktionsvorsitzende

 

 

Schriftliche Beantwortung der Großen Anfrage der Fraktion „ndnis 90 / Die Grünen vom 12.01.2023

Drucksache 0647/XXI „Queeres Jugendzentrum für Spandau sicherer Hafen für queere Jugendliche

 

1.  Welchen Bedarf sieht das Bezirksamt in Spandau für ein Jugendzentrum, das Jugendlichen einen geschützten Raum bietet, sich über ihre Identitäten auszutauschen und Erfahrungen mit anderen Gleichgesinnten, die sich als Queer oder LGBTQIA+ identifizieren, zu teilen oder einfach Interesse an der Vielfalt der Menschen haben?

Antwort:

Das Bezirksamt sieht den Bedarf für ein entsprechendes Jugendzentrum im Bezirk, da queere junge Menschen Bürger*innen des Bezirks, Besuchende der Spandauer Jugendfreizeiteinrichtungen sind und mit ihren Wünschen und Anliegen an Mitarbeitende der Jugendförderung Spandau herantreten. Ein solches Jugendzentrum soll queeren jungen Menschen sowohl einen Schutzraum bieten als auch die bestehende Regelangebotsstruktur für diese jungen Menschen erschließen. Beides wünschen sich die der Jugendförderung bekannten queeren Besuchenden.

 

2.  Welche Schritte hat das Bezirksamt bisher unternommen, um diesen Bedarf zu decken?

Antwort:

Das Bezirksamt hat im Rahmen der vom Land für das Jahr 2023 zur Verfügung gestellten gesamtstädtischen Mittel für Jugendarbeit ein Projekt aufgelegt, das unter Beteiligung queerer junger Menschen eine Bedarfsanalyse zu von queeren jungen Menschen gewünschten Orten und Angeboten vornimmt und ab etwa Mitte des Jahres entsprechende Angebote in Spandauer Jugendfreizeiteinrichtungen einrichtet und erprobt. Darüber hinaus hat das Bezirksamt Spandau den freien Träger Trialog gGmbH bei der Bewerbung um das zweite landesfinanzierte Jugendzentrum unterstützt und für diesen Zweck die neu ans Netz gehende JFE Triftstraße als Standort angeboten. 

r den Fall, dass die Bewerbung nicht erfolgreich sein wird, plant das Bezirksamt weitere bezirkliche Mittel für standortgebundene, queere Jugendarbeit einzusetzen.

 

3.  Welchen Beitrag könnte ein queeres Jugendzentrum in Spandau aus Sicht des Bezirksamts leisten?

Antwort:

Ein queeres Jugendzentrum kann sowohl den Wünschen und Anliegen queerer junger Menschen gerecht werden als auch dazu beitragen, Demokratieverständnis und Toleranz gegenüber Menschen jedweder geschlechtlichen Identität und sexueller Orientierung zu befördern, diese also alltäglich werden lassen.

 

4.  Welche weiteren alternativen über ein queeres Jugendzentrum hinaus wurden/werden oder können perspektivisch in Spandau unternommen werden, um die Lebensqualität für queere Jugendliche im Bezirk zu steigern?

Antwort:

Fußend auf den Ergebnissen der unter 2. dargestellten Bedarfsanalyse und einer Bewertung der ersten, in diesem Jahr eingerichteten Angebote für queere jungen Menschen sollen diese Angebote immer unter Beteiligung queerer junger Menschen bedürfnisorientiert und bedarfsgerecht ausgebaut und weiterentwickelt werden und damit fester Bestandteil der Regelangebotsstruktur der Jugend- und Jugendsozialarbeit in Spandau werden.

 

 

Berlin, 31.01.2023

 

 

Oliver Gellert

Bezirksstadtrat

 
 

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