Drucksache - 0255/XXI
Das Bezirksamt Spandau wird beauftragt, sich dafür einzusetzen, die Fahrgast- und Anwohner-feindlichen Planungen von Senat, VBB und i2030 für den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) ins Falkenhagener Feld so schnell wie möglich von S-Bahn auf Regionalverkehr zu ändern und damit zu verbessern.
Beqründung Bis Anfang der 1950er Jahre gab es auf dieser Strecke jahrzehntelang Personenzüge, vergleichbar mit heutigem Regionalverkehr (RV) vom damaligen Spandauer Hbf (heute Stresow) über Spandau West (heute Fern- und RV-Bhf) nach Johannesstift, Bötzow und Velten u.a.. Eine S-Bahn war nie geplant.
Der heutige RV ist in der Regel doppelt so schnell wie die S-Bahn, komfortabel und zuverlässiger als die S-Bahn, die fast täglich unter Polizei-Einsätzen, Signal- und Weichen-Störungen und damit vielen Verspätungen leidet. RV ist mit Abfallbehältern und WC ausgestattet und damit sauberer als die S-Bahn.
Da die S-Bahn am Spandauer Fernbahnhof nördlich der Hamburger Bahn endet, der RV aber südlich davon, wäre eine Gleisverbindung zur eingleisigen Bötzowbahn für die S-Bahn nur mit einer aufwändigen, teuren und risikoreichen Kreuzung der vielbefahrenen Hamburger Bahn in Hoch- oder Tunnel-Lage zu erreichen. Die Bauzeit wäre mit tlw. Sperrung dieser deutschlandweit wichtigsten Strecke zwischen den beiden größten deutschen Städten unzumutbar (6 - 10 Jahre nach Berliner Erfahrungen) lang!
Die Verbindung der Gleise 6 und 7 im Spandauer Fernbhf mit dem Gleis der Bötzowbahn etwa in Höhe der Nauener Straße würde jedoch nur zwei Weichen (!) erfordern und nur 2 - 3 Jahre dauern!
Die Kosten der S-Bahn-Erzwingung lägen bei 200 bis 500 Mio. Euro, die RV-Lösung würde mit ca. 2 Mio Euro zu Buche schlagen, so dass weitere Landbahnsteige in Johannesstift und Hakenfelde/Streitstraße ggü. Mertensstraße ebenfalls kostengünstig machbar wären.
Bei RV-Verkehr könnte die Ex-Stadtbücherei erhalten, verkauft oder vermietet werden.
Nach der jetzigen Unterfahrung der Hamburger Bahn durchquert die Bötzowbahn eine Siedlung von mehr als 100(!) Eigenheimen an der Seegefelder und Dyrotzer Str. relativ langsam mit zwei recht engen Kurven ohne viel Lärm. Die S-Bahn würde deutlich schneller sein und sicher erheblich mit ihren 64 Rädern am Vollzug lautes Quietschen wie z.B. zwischen Friedrichstraße und Berlin Hbf verursachen, womit die Wohn-Qualität dort unzumutbar absinken würde! Klagen wären zu erwarten... Der RV hätte nur etwa halb so viele Räder und würde nicht alle 10, sondern nur alle 15 Minuten stören!
Der Antragsteller (Jürgen Czarnetzki für „Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange 73 für Berlin und Brandnenburg“) hält einen S-Endbhf. an der Falkenseer Chaussee für unsinnig, denn dafür würde noch ein weiteres Gleis dort für Schadzüge und Güterzug-Überholungen gebraucht. Dabei gibt es dies schon wenige 100 m weiter am Bf Johannesstift!
Die S-Bahn-Stromschiene stellt eine permanente (Lebens-)Gefahr im Falkenhagener Feld für spielende Kinder und Hunde u.a. dar, denn die Strecke kann leicht betreten werden! RV kann bald mit Wasserstoff betrieben werden - s.a. Versuche der NEB in Küstrin-Kietz, also gibt es auch keine Abgase.
Die S-Bahn ist nur eine begrenzte Alternative zum Auto, der RV aber schon heute! Fahrzeiten Spandau - Zoo in nur 10 Minuten! Bei Kreuzungen der S-Bahn mit der 4-5-gleisigen Hamburger Bahn würden betriebliche Schwierigkeiten durch starke Steigungen und Gefälle entstehen, besonders im Winter und bei Feuchtigkeit! RV hätte die nicht! |
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