Auszug - Buchvorstellung zum Thema Inklusion durch Frau Regina Canto (CDU-Fraktion)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 7
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 12.07.2016 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:27 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll

 

Bezv. Canto führt aus, in ihrem Buch erläutert sie das Schulprojekt "gebundene Ganztagsschule". Es ist ein Pilotprojekt mit dem Ziel: Chancengleichheit Bildung für alle Kinder.

Die Kinder lernen an vier Tagen in der Woche täglich 9 Zeitstunden, rhythmisiert nach einem bayrischen Vorbild. Das Gewicht liegt dabei vor allem auf dem Nachmittagsbereich.

 

Ihr Vorschlag ist, vormittags sind die Grundschulklassen für sich und gehen ihren eigenen Plan durch. Unter den 25 Kindern in einer Klasse sind 1 oder 2 Integrationskinder. Gleichzeitig gibt es mehrere Klassen mit Kindern, die geistig behindert sind. Also Klassen für geistige Entwicklung mit schwerstmehrfach Behinderten, die aber gesondert Unterricht haben, da diese Kinder eine besondere Betreuung benötigen.

Es ist Bezv. Canto aufgestoßen, dass geistig behinderte Kinder acht Stunden Sonderförderunterricht erhalten. Das heißt, man nimmt ihnen pro Woche pro Kind 26 Stunden Förderunterricht. Aus ihrer Sicht geht das gar nicht, da diese Kinder ganz spezielle Methodik, Didaktik, Räume und sanitäre Anlagen brauchen.

Aus diesem Grund befürwortet sie das Beispiel, auf einer Seite die Grundschule, auf der anderen die Sonderschulklassen, aber eine gemeinsame Schulleitung mit einem Rektor oder Konrektor, der eine sonderpädagogische Ausbildung hat.

Kritiker könnten an dieser Stelle nach der Inklusion fragen.

Diese spiegelt sich im gemeinsamen Mittagessen (beide Schultypen) und in der Gestaltung des gesamten Nachmittags wieder. Dieser soll voll die Inklusion beinhalten. In gleicher Stundenzahl wie der Unterricht am Vormittag lernen alle Kinder in acht verschiedenen Lernbereichen. Für diese Lernbereiche hat Bezv. Canto ganz bestimmte Lernkriterien erarbeitet. Als Grundlage dienten u. a. Erkenntnisse/Erfahrungen von Neurobiologen, Erziehungswissenschaftlern (z. B. Prof. John Hattie) und Gehirnforschern. Ganz wichtig ist, dass am Nachmittag auch Außenkontakte gepflegt werden, z. B. zur Oper, zu Malern u.s.w.

Die Betreuung am Nachmittag wird nicht von Lehrern übernommen, sondern von Fachleuten, wie Handwerkern (z. B. Schreiner, Weber), Schauspielern oder Sängern.

 

Folgende "Durchlässigkeiten" liegen Bezv. Canto besonders am Herzen:

 

?      projektorientierter Unterricht
 

?      Kinder, die aufgrund ihrer Lernschwäche in einer "Sonderschule" untergebracht sind, sollen schrittweise zurückgeführt werden an eine Regelschule. Sie dürfen nicht in einer Schule für geistig Behinderte verbleiben. Dies trifft auch für Autisten zu.
Chancengleichheit - Kinder mit einer Inselbegabung sollen speziell gefördert werden.
 

?      Die Therapeuten sollten nicht nur behinderte Kinder betreuen, sondern auch temporär z. B. Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder ADAS-Kinder. Beispielsweise könnten stotternde Kinder bereits in der Grundschule einen Logopäden haben.
Bezv. Canto geht davon aus, dass sich bei Umsetzung ihrer Idee die Zahl der Schulschwänzer drastisch verringern würde.

 

Abschließend teilt Bezv. Canto mit, dass ihr Buch derzeit dem Klett-Verlag vorliegt und demnächst erscheinen wird.

 

An der anschließenden Diskussion beteiligen sich BzStR Hanke, die Bezv. Müller und Canto sowie Bgd. Tesch.

 

Im Namen des Ausschusses dankt Bezv. Heck der Bezv. Canto für die interessante und informative Darstellung des Inhaltes ihres Buches.


 
 

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