Auszug - Bericht aus der Trägerversammlung mit Berichterstattung des Geschäftsführers Herrn Leitke vom Jobcenter Spandau  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales
TOP: Ö 2
Gremium: Soziales Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 07.03.2012 Status: öffentlich
Zeit: 16:35 - 19:20 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll

Herr Leitke als Geschäftsführer des Jobcenter berichtet, dass im Jahr 2011 fast 104 Mio

 

Herr Leitke als Geschäftsführer des Jobcenters berichtet, dass im Jahr 2011 fast 104 Mio. Euro für passive Leistungen, im Wesentlichen für Arbeitslosengeld II, ausgegeben wurden. Das sind 100.000 Euro weniger als 2010.

Für die Kosten der Unterkunft, Stand: Dezember, wurden über 109 Mio. Euro ausgegeben, in etwa 600.000 Euro mehr als 2010.

 

Bedingt durch die günstigen Mieten ist Spandau ein Zuzugsbezirk. Es wird beobachtet, wie viele Kunden in einem Jobcenter zu einem bestimmten Zeitpunkt Leistung beziehen, um dann ein Jahr später zu schauen, wo dann Leistung bezogen wird. Im Ergebnis sind von diesen Leistungsbeziehern, die auch ein Jahr vorher Leistung bezogen haben, ungefähr zwischen 700 und 800 dann in Spandau nicht mehr gemeldet.

 

Die Bedarfsgemeinschaften liegen in etwa bei 24.000.

 

Die Berliner Joboffensive, die im Jahr 2011 begann, hatte sich vorgenommen 350 zusätzliche Arbeitsvermittler für Berlin einzustellen. In Spandau waren es 27.

Die Arbeitsvermittler haben am Ende, allerdings nur bei den marktnäheren Kunden, einen Betreuungsschlüssel von 1:100.

Die Einordnung der Kunden geschieht in sechs Profillagen. Drei Profillagen sind marktfern und drei Profillagen sind marktnah.

 

Für Berlin war das Ziel, nicht nur einen Schlüssel von 1:100 zu realisieren, sondern auch in einem kompletten Kalenderjahr 10.000 zusätzliche Integrationen zu erreichen.

 

Die Arbeitsvermittler wurden zum 01.04.2011 eingestellt und haben nach 2-monatiger Einarbeitung eigenverantwortlich Kunden betreut.

 

In Spandau war das Ziel für 2011 durch die Arbeitsvermittler 447 zusätzliche Integrationen zu erreichen. Insgesamt wurden sogar 537 erzielt.

Für 2012 bedeutet das, dass in Spandau 764 zusätzliche Integrationen erzielt werden müssen.

 

Das Jobcenter hat im Leistungsbereich ungefähr 250.000-300.000 Bescheide im Jahr erstellt. Die Poststücke, die im Leistungsbereich eingehen, lagen im Jahr 2011 bei mehr als 250.000. Zurzeit gibt es über 100.000 Akten mit 25 Mio. Blatt Papier. Weiterhin werden 84.584 unterminierte Vorsprachen in der Eingangszone verzeichnet. Die Termine im Vermittlungsbereich belaufen sich auf 165.720 und über das Servicecenter werden knapp 91.000 Telefonate geführt.

 

Das Jobcenter Spandau hatte im letzten Jahr 7.534 Widersprüche und 1.514 Klagen und Anträge auf einstweiligen Rechtsschutz.

Die Erfolgquote bei den Klagen liegt bei knapp 58 % im letzten Jahr. Ziel waren 60 %.

Ungefähr 30 % aller Klagen sind aus dem Bereich Kosten der Unterkunft.

 

Bei den Arbeitsmarktpolitischenmaßnahmen wurden knapp 1700 Eintritte in berufliche Qualifizierung erzielt. Es gab 532 Eingliederungszuschüsse. Knapp 3000 Eintritte gab es in sog. Aktivierungsmaßnahmen, die Qualifizierungs- und Aktivierungsinhalte haben, und über 4400 Eintritte in Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes AGH-Entgelt und Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante.

 

Im Jahr 2011 gab es 38,5 Mio. Euro im Eingliederungstitel für diese Maßnahmen.

Für das Jahr 2012 sind es nur noch 33 Mio. Euro. Durch die Berliner Joboffensive muss vermutlich auch einiges Geld aus dem Eingliederungstitel in die Verwaltungskosten umgeschichtet werden. Am Ende werden 31,8 Mio. Euro zur Verfügung stehen.

 

Mit dem Geld sollen noch mehr Eintritte, knapp 2000, in berufliche Qualifizierung erzielt werden. Gut 600 Eintritte an Eingliederungszuschüsse, Förderung beim Arbeitgeber, sollen vorgenommen und erzielt werden. 3000 Eintritte in Aktivierungsnahmen. Bei den Eintritten im zweiten Arbeitsmarkt sollen es 3600 werden. Die Mehraufwandsentschädigungen in der Größenordnung von 3300 Eintritten. Für die Entgeltvariante, die es nur bis zum 31.03.2012 gibt, sind 310 Eintritte in Arbeitsgelegenheiten geplant.

 

Im Jobcenter sind ca. 486 Menschen beschäftigt. Davon sind 95 befristet.

Im Leistungsbereich existiert zurzeit ein personalwirtschaftlicher Betreuungsschlüssel von 1:147. Das heißt, eine Assistenz- oder Fachkraft im Leistungsbereich plus Einbeziehung der Eingangszone hat 147 Bedarfsgemeinschaften zu betreuen. Bundesweit gibt es einen Betreuungsschlüssel von 1:118.

 

Das Jobcenter arbeitet eng mit dem Jugendberatungshaus zusammen. Es werden verschiedene Präsenzzeiten angeboten und an einem gemeinsamen Projekt zum Thema Sanktionen für Jugendliche gearbeitet.

Weiterhin besteht mit der Jobassistenz eine enge Kooperation.

Im Beirat des Jobcenters ist der Treffpunkt Regenbogen vertreten.

Enge Verbindungen und Kontakte bestehen auch mit der Beratungsstelle Beratung und Leben in der Hasenmark.

 

Die Nachfragen der Bezv. Paolini, Harju, Kessling, Reinefahl, Müller, Hotait und Boese, der Bgd. Grosse, Wolke und Tietz werden von Herrn Leitke beantwortet.

 

BzStR Vogt teilt mit, dass am 01.03.2012 die Zielvereinbarung zum Controlling der Kosten der Unterkunft in Kraft tritt.

 

Ferner wird mitgeteilt, dass der stellv. Geschäftsführer des Jobcenters, der von dem kommunalen Träger gestellt wird, ist auf eigenem Wunsch zurückgetreten ist. Die Stelle wurde am 02.03.2012 neu ausgeschrieben.


 
 

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