Auszug - Verschreibung von Medikamenten (Seniorenantrag vom 26.02.2010) - überwiesen in der 38. BVV am 21.04.2010 auf Antrag der Fraktion PANTHER - vertagt in der 37. Sitzung am 02.06.2010  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Seniorenfragen
TOP: Ö 2
Gremium: Soziales, Gesundheit und Seniorenfragen Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mo, 25.10.2010 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 18:57 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
2216/XVIII Verschreibung von Medikamenten
(Seniorenantrag vom 26.02.2010)
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SeniorenBzStR Vogt
Verfasser:BzStR Matz 
Drucksache-Art:AntragVorlage - zur Kenntnisnahme -
   Beteiligt:BzStR Vogt
 
Wortprotokoll

In der Diskussion, an der sich BzStR Matz, die Bezv

 

Herr Bracht, Vertreter der Apothekerkammer Berlin und der Interessengemeinschaft der Spandauer Apotheker (ISPA), erklärt, dass ihm die Antragstellerin aus der Seele redet.

Die Zulassung von Arzneimitteln bezieht sich in erster Linie nicht auf ältere Menschen, sondern sie werden zunächst an gesunden Menschen ausprobiert. Im Laufe des weiteren Zulassungsverfahrens werden dann entsprechende Kriterien angesetzt, um Arzneimittel auch bei Älteren anzuwenden. Da man es im Gesundheitswesen bei den Patienten, speziell in diesem Fall, mit vielen unterschiedlichen Parametern zu tun hat, ist grundsätzlich ein erhöhter Aufwand nötig, um gesundheitszustandsgerecht zu dosieren. Man tastet sich aus der Erfahrung heraus vorsichtig an eine optimale Dosierung bei diesen speziellen Patienten heran und beobachtet wie er reagiert.

Von Seitens der Berliner Apothekerkammer wird die geriatrische Behandlungsform in der Ausbildung und Weiterbildung ständig behandelt, so dass in der Apotheke diese Themen zumindest angesprochen und die Patienten sensibilisiert werden können. In der Apotheke können aber, auch aus rechtlichen Gründen, keine Therapieänderungen vorgenommen werden, dafür ist der Arzt zuständig. Große Probleme bereitet in Deutschland auch die Einnahmetreue der Medikamente. Es gibt Untersuchungen und Studien die belegen, dass nur ca. 50 % der Patienten in Deutschland sich an die Dosierungsanleitung halten.

 

Aufgrund der gegenwärtigen Dokumentation von Arzneimitteln verzeichnet Deutschland im Jahr wegen unerwünschter Arzneimittel- und zum Teil auch Wechselwirkungen 30.000 Todesfälle.

 

Die sog. Medikationsliste, ein aufgelegtes Programm von der Bundesregierung im Rahmen der Arzneimitteltherapiesicherheit, wäre ein Vorschlag. Von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzte wird seit 2008 ein Formular vorgelegt, in dem alle Beteiligen im Gesundheitswesen handschriftlich die Medikation der Patienten einträgt.

Der Patient trägt dieses Formular bei sich und legt dieses jedem Arzt und jeder Apotheke vor. Wünschenswert wäre so ein System für Spandau. Als Modellcharakter könnte es berlin- oder auch bundesweit dienen.


 
 

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