Auszug - Vortrag der Berliner Wasserbetriebe (Frau Hoffmann und Herr Tiefensee) -Erweiterung Klärwerk Ruhleben -Baumaßnahmen im Bereich der Wasserwerke in Bezug auf Spandau -Regenwasseragentur und Stadtwerke (dezentrale Stromversorgung)  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Naturschutz
TOP: Ö 4
Gremium: Umwelt und Naturschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 21.08.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:02 - 18:55 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll

Für die Berliner Wasserbetriebe wird der Vortrag von Frau Hoffmann, für die Berliner Stadtwerke von Herrn Natz und für die Regenwasseragentur Berlin von Frau Dr. Nickel gehalten.

 

Für die Vorträge wird eine Präsentation als Anlage dem Protokoll beigefügt.

 

Im Anschluss erklärt Herr Natz, dass zum Thema Photovoltaikanlagen von Vorteil ist Bezirkspakete zu schnüren und die Berliner Stadtwerke mit einigen Bezirken im Gespräch sind. Das Projekt ist auch schon in Bezirken wie Tempelhof-Schöneberg, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf umgesetzt worden. Die Vorteile sind z.B. die schnellere Genehmigung des Baus, die Ausschreibung der Anlage, der Bauablauf und die Kosten. Spandau steht seiner Aussage nach ebenfalls in Verhandlung mit den Stadtwerken, nähere Angaben werden von Herrn Natz nachgereicht.

 

40 Prozent des Solarausbaus entstehen durch die Stadtwerke.

 

Das Projekt „Mietersonne Kaulsdorf“ soll künftig rund 4.300 Wohnungen in über 100 Häusern im Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit Strom versorgen. Durch die Zusammen-arbeit mit den Berliner Stadtwerken können die berlinovo-Mieter im Ortsteil

Kaulsdorf künftig an 365 Tagen im Jahr saubere Elektrizität beziehen.

Die insgesamt rund 11.000 Solarmodule werden auf den Hausdächern

auf Schienen verlegt und beschwert.

 

Weiterhin sind in der Windparkanlage Albertshof bei Bernau neun neue Windräder geplant.

 

Herr Beckmann möchte wissen, wie es sich bzgl. der Kellerüberläufe (2017) nahe der Wohnsiedlungen der Wasserwerke durch den steigenden Grundwasserspiegel verändert hat?

 

Herr Natz erklärt, dass sieben Wasserwerke in Spandau stillgelegt wurden. Durch die Modernisierung der Haushalte gab es weniger Bedarf. 1989 wurden noch 360 Mio. m³ Grundwasser gefördert, 2018 waren es nur noch 223 Mio m³.

 

Von Seiten der Berliner Stadtwerke und Wasserbetriebe sind keine Fälle der letzten 2 Jahre bekannt und  keine Maßnahmen bzw. der Kellerüberläufe geplant. Die Niederschlagsmenge war in 2017 doppelt so hoch wie zuvor.

 

Bzgl. der Frage von Herrn Beckmann zu erneuerbarer Energie teilt Herr Natz mit, dass die Klärwerke zu Selbstversorgern gemacht werden. Das Klärwerk Schönerlinde z.B. macht sich weitgehend Strom und Wärme selbst. Der Klärschlamm aus der Klärschlammfaulung wird zu Biogas und somit zu Strom/Wärme gemacht. Damit wird der Anteil der eigenen Energieerzeugung auf 87 Prozent erhöht. Zusammen kommen diese Anlagen auf knapp 6,3 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr. Außerdem liefern seit 2012 drei Windräder jährlich insgesamt über 10 GWh, wovon ein Teil in das öffentliche Netz gespeist wird. Denn an windreichen Tagen erzeugt das Klärwerk bereits heute mehr Strom als es verbraucht. Und: Durch die Eigenerzeugung von Strom und Wärme aus Wind und Faulgas können jährlich bis zu 13.000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.

 

Herr Sonnenberg-Westeson möchte bzgl. des gesunkenen Wasserstands des Glienicker Sees wissen, ob es möglich wäre Trinkwasser aus der Spree in den See zu leiten?

 

Herr Natz teilt mit das es technisch möglich wäre, die Finanzierungsklärung für dieses Anliegen allerdings nicht in seinem Bereich liegt und er die Frage aus diesem Grund nicht beantworten kann.

 

Herr Zielinski fragt, ob die Restbestände der Medikamente im Grundwasser ein großes Problem darstellen?

 

Herr Natz Meinung nach ist das Problem so klein, dass es nicht nennbar ist. Es wird an mind. einem Klärwerk geprobt Spurenstoffe zu entfernen. Es gestaltet sich allerdings schwierig, da es der vielseitigen Spurenstoffe im Grundwasser mehreren Verfahren zur Entfernung bedarf. Spurenstoffe sind nicht nur Restbestände der Medikamente sondern z.B. auch Farbstoffe in Cola oder Pestizide.

Der Energiebedarf diesbezüglich wäre um ein vielfaches höher für dieses Verfahren und dadurch in keinem Verhältnis zum Ertrag.

Zudem müsste man die Pharmaindustrie, Ärzte etc. z.B. aufklären, dass z.B. Diclofenac dem Grundwasser schadet und Ibuprofen nicht. Die Durchführung und Durchsetzung dieser Angelegenheit würde sich schwierig gestalteten, da ein Arzt bzw. die Industrie eher die Krankheit zu bekämpfen, statt die minimale Verschmutzung des Grundwassers für wichtig empfindet.

 

Herr Marquardt erfragt den aktuellen Stand zum Gutspark Neukladow.

 

Herr Natz hat darüber leider keine Kenntnis und versucht einen Stand der Dinge in Erfahrung zu bringen und nachzureichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 
 

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