Auszug - Gespräch mit dem Pro Sports Berlin  

 
 
Presseöffentliche Sitzung des Ausschusses für Sport
TOP: Ö 2.1
Gremium: Sport Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 02.06.2014 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 17:40 Anlass: ord. (presseöffentlichen)
 
Wortprotokoll

 

Herr Graetz erläutert kurz die Entstehung des Vereins. Gegründet wurde der Verein 1924 unter dem Namen Post SV Berlin als erster Postsportverein Deutschlands. Nachdem die Deutsche Post die Unterstützung des Vereins eingestellt hatte, wurde 2005 der Name in Pro Sport Berlin 24 geändert, die 24 erinnert dabei noch an das Gründungsdatum 1924.

 

Der Verein hat insgesamt 6300 Mitglieder, davon ca. 40% Jugendliche. Unterteilt ist er in 25 Fachabteilungen, die relativ eigenständig wirtschaften und von denen einzelne sogar eigene Vorstände haben. Der Gesamtverein wird von einem Präsidium geleitet. Der Verein selbst bietet 28 verschiedene Sportarten an. Daneben gibt es viele Kooperationen mit Sport-Fitness-Studios.

 

Am Standort am Kladower Damm wird Rudern, Segeln und Tennis angeboten. Die gesamte Sportanlage am Kladower Damm mit ca. 20.000 qm Grundfläche ist im Vereinseigentum und hat ein Jahresbudget von ca. 180.000 ?.

Sport treiben hier:

- 53 Ruderer mit einem Altersdurchschnitt von 66 Jahren. Sie haben ein eigenes Ruderhaus.

- 76 Segler bei zu Wasser und am Land bestehenden 80 Liegeplätzen. Hier wird der Sport eher als Hobby betrieben.

- 211 Tennisspieler, davon 59 unter 18 Jahren.

 

Tennis wird auf 5 Außenplätzen und in einer Halle mit 2 Plätzen gespielt. Mit 7 Erwachsenen- und 4 Jugendteams, die im Verband spielen, ist dieser Bereich stärker leistungsorientiert. Betreut werden diese von einem Vollzeit- und zwei Teilzeittrainern. Der Mitgliedsbeitrag für Tennisspieler/-innen beträgt 42 ? pro Monat.

Herr Graetz erläutert die Probleme mit der Altersstruktur der Tennisabteilung. Der Tennisboom in den 80er Jahren bescherte den Vereinen auch viele Sponsorengelder, mit denen dann viele ausländische Spieler eingekauft wurden und der eigene Nachwuchs vernachlässigt wurde. Mit dem Ende des Booms fehlte dann eine Spielergeneration.

Bei der Jugendarbeit heute sieht er andere Probleme:

- Viele Jugendliche bleiben nur bis zum Abitur im Verein und orientieren sich danach anders oder ziehen z.B. wegen Studiums einfach weg.

- Manche Eltern melden ihre Kinder in vielen Vereinen zu verschiedenen "Hobbys" an und bringen ihre Kinder jeweils für eine Stunde zum Trainingstermin.

 

Positiv sieht Herr Graetz, dass eine neue Jugendwartin mit viel Engagement ihre Arbeit aufgenommen hat und z.B. durch gemeinsame Freizeiten oder auch Pro Sport T-Shirts die Identifikation mit dem Verein stärkt. Er erwähnt auch die Kooperation mit Schulen, z.B. der Hans-Carossa-Oberschule.

 

Als Wunsch an die Politik fordert Herr Graetz eine Erhöhung der Übungsleiterzuschüsse. Diese betragen zurzeit 1,20 ? pro Stunde, im Landessportbund wären immerhin 2,10 ? pro Stunde beschlossen worden.

 

Aus dem Ausschuss kommt die Frage, ob Mitglieder auch mehrere Sportarten gleichzeitig betreiben. Laut Herrn Graetz funktioniere die Mischung von Segeln und Tennis gut, während Rudern eher alleine betrieben werde.

 

Auf die Frage des Bezv. Reinefahl, ob Pro Sport Berlin durch die Unterhaltung der eigenen Anlagen im Vergleich zu anderen Vereinen eine doppelte Belastung habe, antwortet Herr Graetz, dass es dafür vom Land auch Zuschüsse und verbilligte Kredite für die eigenen Sportanlagen gebe.

 

Auf Nachfrage von Herrn Schensick zu zusätzlichen Garderoben erklärt Herr Graetz, dass dies für 2015 geplant sei.

 

Erwähnt wird noch, dass Ruderer bei Pro Sports Berlin 24 zusätzlich noch in Köpenick beheimatet sind und weitere Segler in Tiefwerder, hier zusammen mit Beachvolleyball.

 

Anschließend führt Herr Graetz die Ausschussmitglieder über das Gelände. Besichtigt werden kurz die Slipanlage und vorbei an einem kleinen Boulefeld und einem Spielplatz können 4 Tennisplätze in Augenschein genommen werden. Diese sind mit einer Beregnungsanlage versehen, der fünfte separat gelegene Platz muss noch von Hand für den Spielbetrieb gewässert werden.

 

Bei der Halle, die ca. 1990 gebaut wurde, müssen auch Mitglieder wegen der hohen Unterhaltskosten einen Stundenpreis von 20 ? zahlen, wenn sie auf einem der beiden Plätze spielen wollen. Herr Graetz weist darauf hin, dass der Verein hier einen Schwingboden eingebaut hat, der zwar teurer, dafür aber gelenkschonend ist. Auch die Kosten für den Belag sind mit ca. 45.000 ? sehr hoch.


 
 

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