Auszug - Gespräch mit Vertretern der Tüdesb Schule  

 
 
Öffentliche Sitzung des Integrationssausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Integrationsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 31.03.2014 Status: öffentlich
Zeit: 16:35 - 18:53 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Der Vorsitzende Bezv

 

Bezv. Müller (Fraktion der GAL) beantragt folgendes Wortprotokoll:

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Gespräch mit Vertretern der TÜDESB Schule und hierzu bitte ich Herrn Kumru und Herrn Toy, sind beide anwesend, an den Beamer, an den Laptop und ich hoffe, die Technik funktioniert.

 

Herr Kumru:

Heute ist, zusammen mit Herrn Toy unseren Abteilungsleiter für Kitas und Schulen, auch unsere Schulleiterin Frau Leberecht vom TÜDESB Gymnasium hier aus Spandau bei uns. Wir hatten uns das Part so vorgestellt, dass ich eine kurze Einführung mache bzw. den Verein vorstelle, was wir machen und im zweiten Teil für eine spezielle bzw. für den Ablauf im Gymnasium Frau Leberecht das Wort übergebe, wenn Fragen da sind, speziell zu der Schule, dann, dass es dort dann beantwortet wird. Wenn es allgemeine Fragen zur Abteilung Schulen und Kitas und Nachhilfezentren gibt, dann kann auch Herr Toy Ihnen zu Verfügung stehen bzw. kann ich auch einzelne Fragen beantworteten.

So, zunächst möchte ich mich bedanken, dass Sie uns diese Möglichkeit geben, hier unseren Verein, unsere Arbeit vorzustellen. Wir waren in einzelnen Ausschüssen, bei der Bildungsausschuss waren wir schon mal zugegen, sie waren auch bei uns auf dem Campus und meine Einladung galt und gilt immer noch auch für diese Ausschuss, dass Sie auch einmal bei uns auf dem Gelände tagen können, um sich einfach ein Bild vor Ort zu machen, wie das dort läuft und was dort so alles gemacht wird.

So, TÜDESB Bildungsinstitut Berlin-Brandenburg e. V. Zum Ablauf vielleicht, ich versuche so schnell wie möglich meine Powerpoint-Präsentation durchzubekommen und würde mich freuen, wenn die Fragen im Anschluss kommen können, damit einfach der Fluss nicht unterbrochen wird.

Früher hatten wir da noch stehen, Integration durch Bildung. Das ist natürlich sehr wichtig für uns, für den Verein, aber mittlerweile kommen ja auch Schüler, die, sage ich mal, nicht türkischer Herkunft sind. Deshalb spielt es immer noch eine Rolle, aber wir stellen das nicht mehr so explizit auf den Folien dar.

So, der Verein TÜDESB e. V., also kurz zum Inhalt meines Vortrags. Eine kurze Vorstellung des Vereins, unsere Einrichtungen, Kurzdarstellungen des jetzigen Entwicklungsstands des Vereins, Kurzinformation über die einzelnen Bereiche, Finanzierung und dann wie gesagt zu Ihren Fragen.

Der Vereinsstruktur, der Vorstand. Der Verein wurde 1994 in Kreuzberg gegründet, als eine Elterninitiative von Eltern und Studenten, und der jetzige aktuelle Vorstand ist meine Wenigkeit der Vorstandsvorsitzende, stellvertretender Vorsitzende ist Herr Sargin, Kassenwart ist Herr Hakan Balandi, Schriftführer ist Hakan Alkaya, Beisitzer sind Ali Aydemir, Kamil Kan und Mustafa Sahin. Wobei ich zu Kamil Kan sagen kann, er ist einer der Mitbegründer 1994, der immer noch das mit im Vorstand begleitet.

Zum Vereinsstruktur. Wir haben Abteilungen, um das nicht sehr in die Tiefe zu bringen. Es gibt zwei große Bereiche bei uns, Schulen und Kitas. Dafür ist der Abteilungsleiter Herr Toy, der heute mit uns da ist, und für die Nachhilfeeinrichtungen ist das Herr Hasan Yilmaz.

Wir haben vier Bildungszentren, es waren mal zeitig sechs, wir haben mittlerweile vier Stück. Friedrichshain-Kreuzberg ist eine, in Mitte ist eine, Tempelhof-Schöneberg ist eine und nicht Spandau sondern Neukölln sollte das sein, wir haben das in Spandau nach Neukölln transportiert. Wir haben fünf Kindertagesstätten in Mitte, drei Stück in Neukölln und eine hier in Spandau auf dem Campus. Wir haben ein Gymnasium, eine Fachoberschule, eine integrierte Sekundarschule in freier Trägerschaft hier in Spandau und eine Grundschule in freier Trägerschaft in Treptow-Köpenick und unser jüngstes Zuwachs, ist das Jugendakademie der Künste. Das ist auch in Spandau, das JAK, zu dem ich auch nachher gleich was sagen möchte. Kindergärten, unsere Kindergärten heißen Kinderparadies. Wir haben zurzeit 350 Kitaplätze insgesamt. Es sind bewährte Erziehungs- und Bildungskonzepte, die hier zum Tragen kommen. Ein musischer Schwerpunkt. Die Eltern werden stark einbezogen bei uns in die Kitaarbeit und es ist natürlich offen für alle Nationalitäten.

Die Bildungszentren. Wir haben insgesamt 550 Schüler und Schülerinnen, die wir hier betreuen auch speziell in MSA- und Abiturkursen, Seminare zu Bildungs- und Integrationsthemen, Elternseminare zur Kinder- und Jugendpsychologie, Mitorganisator des Pangea-Mathematikwettbewerb, das ist ein deutschlandweites Mathematikwettbewerb, bei dem wir als Mitorganisator hier in Spandau bzw. in Berlin auftreten. Gymnasium, Fachoberschule, Sekundarschule, Grundschule. Das Gymnasium wurde in 2004 gegründet hier in Spandau. Es war unsere erste Schule, die wir als Träger gegründet haben. Mittlerweile besuchen ca. 210 Schüler und Schülerinnen unser Gymnasium. Die Realschule wurde 2006 gegründet. Mittlerweile umgewandelt in eine integrierte Sekundarschule und hat insgesamt zurzeit 200 Schüler und Schülerinnen. Die Grundschule wurde in 2008 gegründet in Treptow-Köpenick und hat heute 195 Schülerinnen, hat die sechste Klasse erklommen, das heißt, die Gründung steht demnächst an und sie ist dann auch eine ausgebaute, ausgebildete Schule. Es sind insgesamt 70 Lehrer und Lehrerinnen tätig in diesen Einrichtungen. 16 Sozialpädagogen. Bei der Ganztagsschulenart ist Gymnasium und Sekundarschule, Fachoberschule sind offene Ganztagsschulen. Die Grundschule ist eine gebundene Ganztagsschule.

Die Jugendakademie der Künste ist dieses Jahr gegründet worden. Zur Eröffnung hatten wir auch ein Bildergalerie bzw. eine Ausstellung, die von unserem Bezirksbürgermeister Herr Kleebank eröffnet wurde. Kunstrichtungen, wie Malen, Zeichnen, Musik, Theater, Folklore, Puppenspiel, Foto- und Videobearbeitung usw., bis zu 20 verschiedene Richtungen stehen hier an. Man fängt ganz klein an und wächst. Wir haben circa 60 Kinder, die die Kurse hier besuchen. Spezialität dieser Kurse ist natürlich, dass sie offen ist für alle Schulen hier im Bezirk, in ganz Berlin und dass sie auch offen ist für Privatpersonen. Also sie müssen nicht irgendwie dem TÜDESB angehören, um hier irgendeiner dieser Kurse zu besuchen. Sprachkurse fehlen, die sind ab da auch mit drin.

Einige Zahlen. Wir haben 47 Mitglieder. Das sind Mitglieder, die wahlberechtigt sind. Es gibt darüber hinaus Ehrenmitglieder und Fördermitglieder. Wir haben circa 170 Vollzeitmitarbeiter im gesamten Verein, davon sind 120 sozial- bzw. pädagogische Kräfte, das heißt, Lehrer, Erzieherinnen, Sozialpädagogen. Circa 60 Honorarkräfte, die vornehmlich in den Nachhilfeeinrichtungen arbeiten. Das sind Studenten zum größten Teil. Circa 1300 Kinder, die wir in den gesamten Einrichtungen betreuen. Die Durchmischung in den einzelnen Bereichen, also, diesen Punkt habe ich jetzt heute speziell reingenommen, weil wir bei den normalen Vorstellungen das nicht haben, in Schulen und Nachhilfeschulen sind circa 5 Prozent nicht türkischer Herkunft und in den Kindertagesstätten ist die Durchmischung größer, da einfach dort die, wahrscheinlich, Schulgeld oder Kitageld nicht bezahlt werden muss, 30 Prozent nicht türkischer Herkunft. Wir hoffen aber auch, dass in Zukunft auch in den Schulen und Nachhilfeschulen eine höhere Durchmischung erreicht wird.

Unsere Mitgliedschaften ist VDP Verein deutscher Privatschulen; Dachs, das ist der Kindertagesstättenträger und Academy e. V., mit dem wir das eine oder andere Projekt zusammen veranstalten, wie z. B. den Deutsch-Türkischen Kulturolympiade.

Wie finanzieren wir uns? Wir finanzieren uns durch Mitgliedsbeiträge, durch Spenden, Schulgeld, natürlich für die Privatschulen, Zuschüsse nach dem Schulgesetz für Schulen in freier Trägerschaft, Einnahmen aus Trägerverträgen der Kindertagesstätten und projektbasiert, z. B. wie genannt, Mathematikwettbewerb bzw. diese Deutsch-Türkische Kulturolympiade, gibt es auch Sponsoring von einzelnen Firmen, wie z. B. Sparkasse Berlin, bei der letzten Veranstaltung.

So, kurz wahrscheinlich interessiert Sie auch der TÜDESB Campus hier in Spandau, der versucht wird durch uns aufzubauen. Ein paar kurze Informationen dazu. Sie sehen hier rot umrandet, je nach dem, ob man das da hinten sehen kann, weis ich nicht, das Campus, das wir Anfang 2013 erworben haben und kurz zu den einzelnen Gebäuden auf dem Campus. Sie sehen, es sind circa 25, wenn ich mich nicht irre, Gebäuden, kleine Garagen und große Gebäude auf dem Gelände. Das was rot ist, wurde schon von TÜDESB benutzt, bevor es erworben wurde. Nummer 35, was dort noch blau ist, ist jetzt unsere Kantine geworden. Nummer 22, das Hotel, wird gerade im Erdgeschoss, wo früher das Restaurant war, umgebaut zu einer Mensa. Unsere Mensa, war bisher in Nummer 33, da wo das Kita auch mit drin ist, da wird das Kita ausgebaut. Wir haben dort bisher für 40 Kinder Platz gehabt, das wird ausgebaut auf 100 Kinder, ungefähr, und die Mensa, die in 33 war wird verlagert in die 22. Da wo das Nummer 18 ist, dass ist diese Eckgebäude, da kommt auch der Trägerverein demnächst hin. Wir haben unseren Sitz jetzt noch in Tempelhof-Schöneberg, aber werden, ich denke Mai oder Juni ungefähr, hierher umziehen. Es sind noch Umbauarbeiten notwendig und die werden gerade ausgeführt. 20 und alles was Sie hier links davon sehen, 24, 30, das sind Fremdvermietungen, 29, 28, hier ist die Stefanus Werkstätten sind da drin und einzelne kleine Firmen z. B. Kälteelektronik und Automechaniker usw. Einzelne Gebäuden, wie z. B. 12 a, b und 37 sind vermietet an den Zoll. Diese Fläche ist vollständig abgeriegelt und wird vom Bundesamt für Immobilienaufgaben betreut. Was unser nächstes Projekt ist. Das ist einmal unsere Gebäude, jetzige Schulgebäude, die Nummer 34 zu sanieren bzw. zu instand zu setzen, aufzuwerten. Daneben Gebäude 33 unsere Kita bzw. frühere Mensa auszubauen, da haben die Bauarbeiten jetzt auch begonnen. Es hat jetzt circa 1 Jahr gedauert, bis das Kredit genehmigt wurde. Mittlerweile haben wir die Mittel und somit können wir mit dem Umbau beginnen oder haben wir begonnen. Nummer 14, das ist ein leerstehendes Gebäude, die seit circa 8 Jahren leer steht und die jetzt saniert werden wird und unsere Sekundarschule im nächsten Schuljahr aufnehmen soll. Gebäude 22, wie gesagt, hier war unten im Eingangsbereich ein Restaurant oder mehrere Restaurants, die wurden jetzt umgebaut. Ein kleiner Restaurantbereich bleibt für unsere Gäste, das heißt, wenn Sie in der Gegend sind und auch Gäste haben und ins Restaurant gehen können möchten, dürfen Sie gerne auch dort hinkommen, das ist öffentlich und für unsere Gäste natürlich auch und der größte Teil ist dann eine Mensa. Das ist Nummer 18, da wo unser Hauptgebäude bzw. Vereinssitz hinkommen soll.

So, gibt es zu diesem, was ich erzählt habe, eine Frage? Ja, bitte.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Frau Canto und dann Frau Müller.

 

Bezv. Canto (Fraktion der CDU):

Vielen herzlichen Dank für diese Ausführungen. Ich hab gleich mehrere Fragen. Gibt es bei Ihnen auch das Thema Lehrermangel? Also, so wie in Berlin, ist das auch übergeschwappt? Und wenn, wie stark ist der Lehrermangel oder in welchen Fächern? dann auch als zweite nachfolgende Frage. Sie haben gesagt, Sie haben 350 Kitaplätze. Wie viel sind davon besetzt? Alle? Also, alle besetzt und alle .

 

Herr Kumru:

Soll ich jetzt gleich antworteten, oder?

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Ist jetzt die Frage. Wollen wir sammeln? Oder wollen Sie gleich jeweils drauf antworten?

 

Herr Kumru:

Ich habe jetzt ein Problem, das mitzuschreiben. Ich würde dann direkt auf die Frage antworten, wenn's möglich ist. Vielleicht erspart es dann auch andere Fragen. Also, zur Frage eins, Lehrermangel betrifft uns natürlich genauso wie öffentliche Schulen und es betrifft uns etwas mehr, weil die öffentlichen Schulen zurzeit auch sehr starke Werbung machen und versuchen Lehrer abzuwerben bzw. zu finden. Wir müssen auf der gleichen, auf dem gleichen Markt arbeiten und versuchen durch unsere sozialen Möglichkeiten, die wir hier auf dem Campus haben, Lehrer ans Land zu ziehen. Aber Details kann Ihnen auch diesbezüglich Frau Leberecht geben. Also, sie ist diejenige, die direkt betroffen ist, von der Sache. Aber ich als Vorstand weis auch, dass wir immer inserieren, dass wir immer versuchen über Headhunter, Scouts usw. an Lehrer zu kommen. Das ist schwierig, vor allem hier in Berlin, vor allem in den Fächern Naturwissenschaften, Mathematik, Physik, aber auch so langsam in den anderen, also, geschultes Personal zu finden.

Zum zweiten, die 350 Plätze sind noch nicht ganz fertig gestellt. Wir haben 210 Plätze zurzeit. Durch den Ausbau von unseren Kita kommt noch 60 Plätze dazu und die dritte Kita in Neukölln, die wird gerade saniert, umgebaut. Da haben wir auch noch mal 70 Plätze, die zusätzlich. Aber wir haben eine Warteliste, jetzt bezogen auf Spandau z. B., würde diese Kita ausgebaut, also, sobald es fertig ist, sind es zu 90 Prozent besetzt, durch diese Warteliste.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank, noch eine Nachfrage? Okay. (Anmerkung BVV-Büro: Bezv. Canto spricht ohne Mikrofon). Jawohl, jetzt hat sich Frau Müller zuerst ., Ja okay, dann Frau Canto, bitte.

 

Bezv. Canto:

Wie steht's bei Ihnen um die Inklusion? Sie haben gesagt, Sie haben 16 Sozialpädagogen. Also, das spricht doch dafür, dass Sie auch Kinder mit Lernschwierigkeiten oder Beeinträchtigungen vielleicht auch aufnehmen oder Verhaltensdingen, die Sie vielleicht auch bewältigen wollen. Haben Sie Inklusion angedacht? Und Kinder mit irgendwelchen Behinderungen auch mit dabei? Und wozu dann auch diese 16 Sozialpädagogen, die ich relativ hoch finde. Ich find's ja gut, aber ich find die Anzahl sehr hoch.

 

Herr Kumru:

Also zu den Sozialpädagogen. Die meisten Sozialpädagogen sind an der Grundschule. Wir hatten bei Gründung dort das Konzept, dass in jeder Klasse neben einem Lehrer auch ein Sozialpädagoge drin ist und das soll zum ersten für Kinder, die das Lesen und Schreiben lernen, ein Beitrag sein. Und zum zweiten für Kinder, die aus der Kita kommen, müssen sie oder haben sie auch Kinder drunter, die sage ich mal, inklusiv sind und da müssen sie schauen, ob sie in einer bestimmten Zeit, erste, zweite, dritte Klasse, diese Kinder auch integrieren können. Ab der dritten Klasse haben wir uns dann das weitgehend anders konzipiert, dass nur noch ein Sozialpädagoge für beide Klassen zuständig sind, weil die Kinder auch schon auf, sage ich mal, Anordnungen reagieren und mitmachen. In der Schule hier im Gymnasium, Realschule und Fachoberschule sind jeweils ein Sozialpädagoge, der das Mentoringprogramm versucht aufzubauen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Ihre Fragen beantwortet?

 

Bezv. Canto:

Diese Kunstjugendakademie, ist die in den Morgenstunden mit oder in die Schule mit eingebaut oder ist die außerhalb des Schulunterrichtes angesiedelt?

 

Herr Kumru:

Also, es ist so, dass primär auch unsere Schüler natürlich das eine oder andere Projekt dort machen können. Dementsprechend die Leiterin des Jugendakademie ist eine Lehrerein, die an unserer Schule arbeitet, die das zum größten Teil ehrenamtlich macht. Deshalb auch verstärkt nachmittags, die Jugendakademie der Künste. Also, was zu den einzelnen Punkten ist vielleicht auch eher Frau Leberecht die Ansprechpartnerin, was vor Ort passiert, was Allgemeines kann ich auch noch was dazu sagen. Wenn das die Fragen waren, würde ich gerne Frau Leberecht .

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Nein, es gibt noch Wortmeldungen. Frau Müller, Herr Kessling, Herr Kosiol. Noch drei Wortmeldungen.

 

Bezv. Müller:

Ja, danke Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren. Danke Herr Kumru für die erste Darstellung hier. Ich hab tatsächlich und da ich natürlich Ihr Dilemma jetzt da sehe, dass Sie sich nichts mitschreiben können, versuche ich das mal ein wenig zu raffen, aber die Fragen würde ich im Anschluss in jedem Fall noch mal stellen, wenn Sie wieder sitzen, weil, das ist mir dann wichtig. Also, es ist jetzt schön, dass Sie sich hinsetzen konnten, sich Notizen machen können. Wunderbar. Ich versuch mal, ich versuch mal jetzt, die Einleitung hinzubekommen. Als erstes, was ja damals ein bisschen schräg war, also auch von uns etwas irritiert zur Kenntnis genommen wurde, war das die 84.000 qm und Ihre Pläne, wir mehr oder weniger aus der Presse erfahren mussten, das war für uns als zuständiger Ausschuss so, meiner Meinung nach, schon etwas sehr ungewöhnlich und auch wir mussten uns dann erst da einarbeiten. Nichtsdestotrotz waren wir ja vor Ort dort und haben uns von Ihnen schon mal alles sehr gründlich erklären lassen können. Was mich heute interessiert ist, wie die Situation der Ankäufe bzw. der Belege ist. Denn Sie sprachen ja hier z. B. auch das Haus Stefanus an von den Stefanus Werkstätten, die sollten ja eigentlich später in Ihrem Besitz übergehen. Also, konkret, wie sehen Sie die Situation heute mit? Gibt es Mietverträge und wie lange für die Häuser 20, 24, 26 und 27. Dazu passt dann auch meine nächste Frage. Als wir vor Ort waren, hab ich ja sehr fleißig und komplett Ihre angegebenen Finanzmittel mitgeschrieben, die Sie ja jeweils wirklich sehr gründlich dargestellt haben, wie Sie das finanzieren wollen und da ist jetzt meine Frage. Wurden die damals im Ausschuss vor Ort genannten Mittel für die Sanierung der Häuser, wurden die oder werden die eingehalten bzw. müssen die überschritten werden? Gibt es da bereits Informationen? Und das soll's denn zu dem Thema erst einmal alles sein. Die anderen Fragen, stelle ich dann im Anschluss.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank, Frau Müller. Herr Kumru bitte.

 

Herr Kumru:

Danke für die Fragen, Frau Müller. Die 84.000 qm, das ist natürlich ein sehr großer Batzen. Wie es dazu kommt, habe ich auch an diesem Treffen, wo Sie teilgenommen haben, versucht zu erklären, dass es auch für uns eine Gelegenheit war, die kurzfristig dann sich ergeben hat, wo wir natürlich dahinter waren, das zu erwerben. Zu dem Erwerb. Es hat natürlich eine sehr lange Zeit gedauert, bis die Kreditmittel genehmigt wurden. So eine große Fläche mit so alten Gebäuden, die man weder anrühren noch irgendwie anders umstellen kann, ist natürlich schwierig bei Banken finanzieren zu lassen. Das machen nur Sozialbanken, die auch, sage ich mal, ein Konzept unterstützen, den sie vorlegen müssen. Das heißt, sie können nicht sagen, ich hab hier 30 Gebäuden, die will ich jetzt erwerben und überleg mir später, was ich mal daraus mache, sondern sie müssen ein einheitliches Konzept vorlegen. Das was Ihnen vorliegt, was ich gerade sehe, ist eine Vorarbeitung für dieses Konzept. Es haben sich einige Sachen sehr, sehr verändert. Sie sprechen auch auf die einzelnen Beträge an. Die haben sich drastisch verändert, muss ich dazu sagen und deshalb, so eine Vorarbeit musste geleistet werden, um überhaupt das von der Bank zu bekommen. Zu den Vermietungen. Es sind immer noch Mieter auf dem Gelände. Seit der Übernahme ist nur, sind zwei Mieter rausgegangen. Der eine ist von sich rausgegangen. Das war ein Fahrzeug Kfz-Mechaniker, Nummer 30, und das Haus 35, da war ein Caterer drin und diesen haben wir gekündigt, weil wir einfach innerhalb des Campus eine Kantine für die Schüler gebraucht haben und das sich sehr gut geeignet hat vom Platz und von der Möglichkeiten her. Die anderen Vermietungen stehen immer noch. Die Garagen sind vermietet. Der Stefanus Werkstätten sind drauf, andere Kleinunternehmer sind noch auf dem Gelände drauf und da sind die Vermietungen oder wir streben das an, dass das fortgesetzt wird. Es gibt Vermietungen, Mietverträge, die schon vor uns abgeschlossen wurde, der eine Zeitmietverträge sind, bis 2016, 18, wo wir sowieso das nicht anrühren werden, und später vor allem mit den Stefanus Werkstätten, versuchen wir das so zu gestalten, weil auf dem Gelände, gibt es zwei große Träger, sage ich mal, die wachsen können. Das sind einmal wir als Träger und einmal die Stefanus Werkstätten und da versuchen wir auch in Kooperation, in Gesprächen ihnen die Möglichkeiten für diese Expansion zu geben. Wir haben sogar in internen Gesprächen auch das Bedürfnis vielleicht gemeinsame Projekte mit unseren Schülern und diesen Menschen, die in den Werkstätten tätig sind zu organisieren, aber, das muss sich setzen. Wir sind sehr viel mit Re-Organisationen auf dem Gelände beschäftigt zurzeit, dass wir sagen, das eine oder andere braucht noch etwas Zeit.

Zu der zweiten Frage Finanzierung, er hat's schon gesagt, das, was wir dort als, sage ich mal so, Kosten angegeben haben. Wir hatten alle Gebäuden einbezogen. Sie können sich das so vorstellen, der gesamte Betrag, den wir dort eingesetzt haben, sind nur für 3 Gebäuden jetzt aufgebraucht. Das Kita, das Mensa und Nummer 14.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank, jetzt kommt Herr Kessling dran.

 

Bezv. Kessling (Fraktion der SPD):

Danke, Herr Vorsitzender. Ich hätte gerne mal zwei direkte Nachfragen. Man müsste ja feststellen, kleiner Verein, große Wirkung. Sie haben ja sehr viel Fläche und sehr viel Grundvermögen. Sie haben in Ihrer Ausführung ja angegeben, Sie haben 47 Vereinsmitglieder. Da würde mich mal interessieren, wie hoch ist der Mitgliedbeitrag des Vereinsmitgliedes? Und wie hoch ist das Schulgeld, das Sie nehmen? Ist das im Einklang zu den öffentlichen Schulen? Und, das ist natürlich Ihnen freigestellt, könnten Sie mir noch was dazu sagen, wenn man so an die Finanzierung dieser ganzen Projekte denkt, dann müssten Sie ja auf relativ hohen Spenden angewiesen sein. So, was würde passieren, wenn, wir wissen ja alle, Spende heute schön und Spende morgen, hab ich's nicht mehr. Was passiert dann?

 

Herr Kumru:

So, zu den Mitgliedsbeiträgen. Also, das sind Mitglieder, die sozusagen wahlberechtigt sind und gewählt werden dürfen, also ordentliche Mitglieder. Unser Beitrag fängt bei 15 Euro an. Mitteldurchschnittlicher Beitrag ist bei 50 Euro pro Mitglied im Monat. Das Schulgeld ist gestaffelt, wie auch an anderen Schulen, das heißt, für sozialschwache Familien geht's bei 110 Euro im Monat los, plus Essensgeld natürlich und zusätzlich Bücher usw., aber das wird bei sozialschwachen Familien vom BUT (phon.) oder so mitfinanziert. Für die gesamte Programmpalette, was wir dort anbieten, mit AG's, mit Mittagessen, mit Schulgeld liegen Sie bei einem Höchstsatz von 350 Euro, wenn Sie das gesamte Palette nehmen. Wir haben zurzeit eine durchschnittliche Einnahme pro Schüler von 2700 Euro im Jahr, da können Sie dann runterrechnen, was durchschnittlich die Schüler bezahlen. Es gibt ein Stipendienprogramm, den man bei uns bekommen kann. Vor allem im Gymnasium, das heißt Schüler, die mit einem besonders guten Durchschnitt zu uns wechseln, zwischen 1,0 und 1,8 bekommen gestaffelt ein Stipendium zu ihrem, als Förderung zu ihrem Schulgeld.

Zu den Spenden, um das vielleicht abzuschließen, das Spendenaufkommen ist im Verein sehr gut. Ich sage mal, jetzt bezogen auf den Campus, haben wir Fundraising, haben wir gemacht in verschiedenen Bezirken in Berlin und haben ein Grundkapital zusammen bekommen können, mit dem wir auch die Finanzierung dann von der Bank bekommen haben. Wobei Spenden natürlich auch immer, sage ich mal, einer Schwankung unterliegen. Das ist nicht unsere Haupteinnahmequelle. Sie müssen sehen, die Einrichtungen erwirtschaften selber Geld, bekommen als Träger vom Stadt auch die Zuschüsse und das ist die Haupteinnahmequelle sozusagen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Herr Kosiol.

 

Bezv. Kosiol (Fraktion Piraten):

Ja, danke, es geht schnell. Ich würde gerne Rederecht für meine Fraktionskollegin beantragen.

 

Vorsitzender Bevz. Bröckl:

Gibt's hierzu Widerspruch? Sehe ich nicht. Dann hat Frau Schunke auch Rederecht. Frau Müller.

 

Bezv. Müller:

(Anmerkung BVV-Büro: Bezv. Müller spricht ohne Mikrofon) . Sie sagten in Ihrer kurzen Vorstellung, dass Sie circa 5 Prozent Schüler mit nicht türkischer Herkunft in der Schule haben und circa 50 nee 30 Prozent Kinder nicht türkischer Herkunft. Meine Frage ist erstens. Gibt es in Ihrer Schule noch Kinder mit einer anderen Herkunftsfamilie? Wenn ja, wie viel ist das? bzw. was ist das? Es gibt ja nicht deutscher Herkunft oder deutsche Herkunft, ob Sie da nähere Angaben machen können? Das ist das eine. Das andere, ich habe gelesen, dass auch TÜDESB Schule und die Kita nach einem Montessoriansatz arbeiten. Da würde mich interessieren, das Besondere an der Pädagogik der Montessori ist ja eigentlich auch oder mindestens ein Bestandteil, das eigentlich das Kind mehr entscheidet unter den Gesichtspunkten interessiert mich, da wird ja bei Montessori nicht nach Belohnung oder Strafe gearbeitet. Dann ist mir aufgefallen, beim durchgehen, dass ja sehr oft gearbeitet wird in Ihrem Haus mit dem Anhängen von, mit dem Aushängen von Schüler und Schülerinnen, die z. B. Schüler des Monats waren oder ganz besonders gute Leistungen hatten. Wenn das so ist wie es ist, dann frage ich jetzt, inwieweit das sich mit der Montessoripädagogik in Einklang bringen lässt? Die vorletzte Frage betrifft die Jugendakademie. Auch hier bin ich völlig überrascht, freue mich, dass wir das haben, aber auch das habe ich eigentlich im Vorfeld für den Bildungsausschuss schon oder für den auch Kulturausschuss schon vermisst, dass wir da informiert werden. Da würde mich, kann ich nicht mehr lesen, fällt mir nachher noch mal ein. Entschuldigung. Und ich komme zur letzten und dann bin ich durch. Muss ich jetzt auch noch finden. Sekunde. Das hatte ich schon gefragt, wie viele Schüler und Schülerinnen mit anderer Herkunft bzw. nicht deutschstämmigen Eltern es bei Ihnen noch gibt. Dann bin ich durch. Vielen Dank.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay,  vielen Dank, Frau Müller. Herr Kumru.

 

Herr Kumru:

Also, Statistiken zu diesem werden, teilen wir ja auch dem Senat immer, Schulsenat immer . (Anmerkung BVV-Büro: Nachfolgendes Wort wurde nicht verstanden). Jetzt speziell kann ich dazu nichts sagen. Also, wie das aufgeteilt ist. Nicht türkischer Herkunft ist eigentlich, wir haben polnische, arabische, deutsche und auch in den Kitas noch gestreuter. Deshalb, so einzelne Angaben dazu, kann ich leider nicht machen. Zu dem Montessoriansatz. Das wird in der Grundschule in Treptow-Köpenick nur als Ansatz. Also, es gibt Elemente im Montessoribereich, die wir dort einsetzen, wie z. B. den Wochenplan, den das Kind selber in der Woche verfolgen muss und die Aufgaben erledigen muss und wenn es frühzeitig fertig ist, natürlich eine Belohnung durch Freizeit bekommt und wenn er's nicht schafft, muss er's halt sich organisieren und auf Wochenende diesen Wochenplan zu erarbeiten. In den Hauptfächern Deutsch und Mathematik wird es so gemacht. Die Schüler lernen das auch von der ersten Klasse ab, sich so zu organisieren.

Das was Sie ansprechen, mit dem Schüler des Monats, wobei ich sagen muss, das ist auch etwas in den Hintergrund geraten, in den letzten ein, zwei Jahren. Das war ein Projekt, den wir in unserem Gymnasium bzw. Realschule hier gemacht haben, um einfach den Kindern eine Motivation zu geben, wenn Sie mal eine gute Leistung gebracht haben, in diesem Monat, dass sie mal in den Vordergrund gestellt werden und für andere auch eine Motivation zu haben sich darzustellen und sich eigentlich Mühe zu geben auch einmal Schüler des Monats zu werden. Wie gesagt, es wird leider in den letzten ein, zwei Jahren nicht mehr so gepflegt. Vielleicht ist es auch gut so, ich weis nicht. Da müssen die Lehrer bzw. Schulleiter vor Ort wissen, was besser ist und was nicht.

Zum Jugendakademie. Wir hatten die Eröffnung breit angekündigt. Wir hatten dort eine Bilderausstellung von einem sehr bekannten Künstler aus der Türkei. Herr Kleebank war auch vor Ort und es wurde an alle Stadträte bzw. hier aus der Umgebung wurden mit Einladungskarten bedacht. Ich weis nicht, ob Sie vielleicht nicht bekommen haben? Also, es war schon, die Eröffnung zumindest war schon angekündigt. Also, Sie müssen sich das auch so vorstellen. Wir sind Pragmatiker. Bei uns überlegt man nicht zwei Jahre, was mach ich, sondern wir schauen, es gibt eine Gebäude, was könnten wir dort machen. Ein oder zwei Lehrerinnen bereit gestellt, dort was zu machen. Wir haben leider etwas wenig Platz für die bildenden Künste. Ich weis nicht, wenn Sie bei uns auf der Schule waren, das Laborgebäude hat jetzt zwei Räume für die bildenden Künste, aber die ist dann, weil auch andere Laborarbeiten dort gemacht werden, viel zu wenig. Also, war die Frage, können wir die nicht auch ein Stück weit dort hin verlagern und daraus kommt dann die nächste Schritt, warum machen wir nicht so ein Jugendakademie, wo auch andere Schüler hinkommen können, wo auch andere Sachen berichtet werden können. Da wir Foto-, Videobearbeitung usw., usw. Also, manchmal braucht es bei uns wirklich keine sehr lange Vorlaufzeit, um zu einem Projekt zu kommen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Gut, vielen Dank. Jetzt hat sich Frau Schunke zu Wort gemeldet.

 

Bezv. Schunke (Fraktion Piraten):

Ja, vielen Dank, meine Damen und Herren, Herr Vorsitzender. Herr Kumru, mir war jetzt noch gar nicht ganz klar, mit der Finanzierung, auch was Frau Müller schon gefragt hatte und auch Herr Kessling. Ich kann mir das immer noch nicht ganz vorstellen, wenn, wie Herr Kessling auch gesagt hat, wenn ein Sponsor z. B. weg bricht. Das sind ja doch ganz erhebliche Summen, die man da zu stemmen hat, wie das da wirklich aussieht und, ja, und auch die Finanzierung von den Gebäuden und der Ausbau der Gebäude, ist ja auch eine erhebliche Summe, um die es sich da handeln muss. Also, das wird mich da auch noch mal interessieren, genauer. Danke.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank.

 

Herr Kumru:

So, also, wie gesagt noch mal, um klarzustellen, die Spenden stellen nicht unsere Hauptsäule der Einnahmen dar. Es ist eine Nebeneinnahme. Von Zeit zu Zeit, wie z. B. bei der Finanzierung dieses Erwerbs, trommelt man natürlich die Leute voll zusammen und versucht, reizt auch vieles aus. Ich kann z. B. jetzt sagen nach dem Kauf dieses Geländes, haben wir eine Zeitlang die Spenden ruhen lassen. Weil, die Leute haben eine Kapazität. Sie können ein Jahr ein bestimmten Betrag spenden für sich und wenn sie das auf einmal spenden, dann können sie auch bei diesem Menschen, dann in dem Jahr nichts mehr erwirtschaften, sozusagen oder als Spende bekommen. Die Spenden stellen nicht unsere Haupteinnahmen dar. Es ist nur neben den Großeinnahmen, die wir bei den Schulen, bei den Kitas haben. Bei den Kitas natürlich, weil nämlich die Trägereinnahmen. Bei den Schulen kommen noch mal die Schülereinnahmen dazu. Das sind unsere Haupteinnahmequellen, natürlich auch in den Bildungseinrichtungen. Die Bildung, die Kurse, Nachhilfekurse kosten ja auch was, das sind unsere Haupteinnahmequellen.

Was die Finanzierung angeht. Das ist eine vollständige Finanzierung zu 90 Prozent von einer sozialen Bank hier in Deutschland, dessen Namen ich hier natürlich nicht nennen möchte, aber die orientieren sich natürlich auch durch, auf die Haupteinnahmen. Die würden sich nicht aufgrund von irgendwelchen Spendeaufkommen sich solche große Summe aufbürden. Sie sind streng dahinter, wie viele feste Einnahmen, das heißt Schuleinnahmen, staatliche Einnahmen usw., es gibt. Die Spenden spielen dort nur eine geringe, sehr, sehr geringe Rolle.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Jetzt, Frau Müller. Du hast eine direkte Nachfrage. Können wir zulassen, Frau Müller oder? Ja. Frau Schunke

 

Bezv. Schunke:

Ja, danke schön. Wenn ich mir die Schulgelder dann so im Kopf durchrechne, ist das aber eigentlich ziemlich wenig. Sie müssen ja noch die Lehrer bezahlen, ich kann das nicht vorstellen, also, ich finde das bisschen wenig.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay. Herr Kumru.

 

Herr Kumru:

Genau. Also, wir müssen natürlich die Lehrer nach dem bezahlen, was angemessen ist. Das ist für uns, wenn man es offen sagen muss, nicht der Satz, den auch öffentliche Schulen bezahlen. Wir bezahlen etwas weniger an die Lehrer. Dazu muss man auch sagen, bei den Schulen wird ja 90 Prozent der Ausgaben für Personal, von 93 Prozent vom Senat, Schulamt, beglichen und Hauptausgaben sind ja auch hier Personal, wir haben keine Mieten. Personalausgaben die wir da haben und das generiert sich. Ich muss dazu sagen, wir sind zwar ein Verein, aber wir machen jedes Jahr eine Bilanz, was eigentlich von einem Verein nicht gefördert wird und wir arbeiten auch da sehr genau mit einem Steuerberater zusammen, weil einfach durch diese Untermauerung der Tragfähigkeit auch die Finanzierung zustande kommt, bei Banken. Ansonsten, wenn Sie wie eine Verein verfahren und alle drei Jahre eine Aufstellung nur machen, kein Bilanz, dann haben Sie Probleme bei den Banken und seien Sie sicher, die Banken und auch die Finanzämter usw., die schauen schon genau drauf, wie die Einnahmequellen sind.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Jetzt noch mal Frau Müller.

 

Bezv. Müller:

Ja, vielen Dank, da kam jetzt grad bei mir so von hinten, dass was Sie vorhin gesagt hatten, dass ja die finanziellen Mittel für die Sanierung doch etwas angestiegen sind und da hab ich auch, trotz der Angaben, die Sie jetzt da gemacht haben, schon ein kleines Fragezeichen auf der Stirn. Weil, das sind ja enorme Summen, die mittlerweile, also, ich hab's so damals ja schon nicht geglaubt. Aber wenn Sie jetzt hier sitzen und sagen, die sind noch mal etwas angestiegen, da bin ich dann also auch jetzt etwas sprachlos. Ja, bitte.

 

Herr Kumru:

Die sind nicht angestiegen, sondern wir haben sie reduziert auf vier Gebäuden. Der Gesamtrahmen ist geblieben. So, da hat sich nichts geändert.

 

Bezv. Müller:

Gut. Ich muss trotzdem noch mal auf, ja, es ist schon eine Kritik, ich muss noch mal auf eine Kritik zurückkommen von mir, dass ich große Probleme damit hatte, dass alles aus der Zeitung zu lesen und so ähnlich geht's mir eben auch jetzt mit dem kulturellen, mit der Jugendakademie. Denn, Ihnen ist ja auch klar, dass die Bezirke ihre, ihre Schulrahmenpläne, also ihre Zahlen regelmäßig machen müssen, um überhaupt in die Planung zu gehen und es ist auch klar, dass die Eröffnung einer so großen Schule auch Auswirkungen hat auf die bezirklichen Schulen. Denn da gibt's natürlich einige Eltern, die ich mir durchaus vorstellen kann, die dann einen Schulwechsel eventuell in Betracht ziehen und wenn die Schulen, der Bildungsausschuss bzw. die BVV von diesen Veränderungen im Bezirk, die doch sehr exorbitant sind, durch einen Zeitungsartikel erfahren, und ich kann mich entsinnen, der zuständige Stadtrat hat das auch etwas kritisch bemerkt, dann verursacht das einige Umstellung in den Schulen und einige neuere Planung, die im Vorfeld so hätten nicht sein müssen.

Daher also, trotz meiner Kritik, die Bitte, egal was Sie da planen, das hat, denke ich, einfach schon, Sie sind in Spandau auch Bezug und Auswirkung auf Spandau und da wäre es schön, wenn Sie, kann ich, glaube ich, so sagen, einfach den Ausschuss und den zuständigen Ausschuss, also Kultur und Bildung, da wirklich rechtzeitig informieren würden.

 

Herr Kumru:

Darf ich dazu was sagen?

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Ja, okay, vielen Dank.

 

Herr Kumru:

Ich nehme diese Kritik gerne auf. Ich muss dazu sagen. Also, der Erwerb hat sich etwas problematisch gestaltet, weil auch andere Mitglieder da waren und das nicht unbedingt Publik war. Nach dem Erwerb wurden sowohl der Stadtrat Herr Hanke als auch der Bildungsausschuss über unsere Pläne. Sie gehen immer von diesen Planungen aus, was Ihnen vorliegt und denken wahrscheinlich oder planen oder das es übermorgen so sein wird. Das wird nicht so sein. Wir haben vor einem Jahr, ja, vor einem Jahr haben wir den Erwerb durchgeführt. Ein Anfang 2013 und wir sind heute. Es hat sich noch nichts geändert, weil einfach sehr viel auch Baumaßnahmen dort zuständig sind und die einzelnen Planungen, was dort passiert, haben wir auch mit Herrn Hanke, bei einem Gespräch hier vor Ort erörtert. Er weis von unseren zukünftigen Planungen. Inwieweit sich das als Person, als Kind, als Schüler auswirken wird, weis er auch. Er hat uns auch die Planungen des Stadtrates erklärt und sobald hier irgendetwas in Bewegung kommt, wird man natürlich noch mal Gespräche führen. Jetzt, was jetzt entstanden ist, mit dem, mit der Sanierung Nummer 14 und Ausgliederung der Sekundarschule. Es ist ja nichts, was neu dazukommt, sondern, das Bestehende in dem Raum, in dem Haus, wird auch sehr eng, mittlerweile. Das Bestehende wird erstmal ausgelagert. Sie müssen auch sehen, aus den Kindern, die wir an der Schule haben, sind nur 80 bis 100 hier aus Spandau. Der Mehrzahl kommt aus den anderen Bezirken. Kreuzberg, Wedding, Neukölln ist noch mit dabei. Das sind die sozusagen auch Hauptbereiche, wo die Schüler herkommen. Einzelne Schüler, einzelne Eltern ziehen auch nach Spandau, aufgrund der Schule, weil ihre Kinder jetzt langfristig auf der Schule sind und wir sind auch gewillt hier mit dem Stadtrat, mit dem Bezirk zusammen zu arbeiten. Wir haben auch in einzelnen Gesprächen, die Offerte gestellt, das, wenn irgendwas, irgendwelche Planungen im Bezirk gibt, was wird dort realisieren können, wir dafür auch sehr offen sind.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Jetzt habe ich noch zwei Wortmeldungen und zwar einmal Herr Kessling und einmal Frau Harju. Ich würde ganz gern dann den Teil eins abschließen wollen. Herr Segina noch (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf von Herrn Segina) . Ja, weil, es gibt da noch ein Teil zwei und Teil drei, sozusagen. Okay, Herr Kessling, bitte.

 

Bezv. Kessling:

Ja, vielen Dank, Herr Vorsitzender. Ich würde noch mal gerne auf die Spenden zurückkommen. Können Sie die Frage beantworten, ob es ausländische Spenden gibt und wie verhält sich praktisch dann das Aufteilungsverhältnis zu inländischen und ausländischen . (Anmerkung BVV-Büro: Aufgrund des Bandwechsels ist evtl. ein letztes Wort nicht vorhanden).

 

Herr Kumru:

Das ist alles, was hier gespendet wird, wird auch von Berlinern hier in Berlin erwirtschaftet. Also, die Leute leben hier in Berlin und mit Spenden müssen Sie sich nicht unbedingt Zahlen in tausender Höhe vorstellen. Ein normaler Mensch kann auch spenden. 100 Euro, 20 Euro, 60 Euro. Die Menge macht's. Wenn Sie alles bei so einem Fundraising zusammen bringen, dann gibt's natürlich auch Unternehmer, die etwas mehr spenden als einzelne Personen, also, Sie und ich können auch hier spenden. Die Spendenaufkommen von TÜDESB sind ohne irgendwelche Ausnahmen nur aus Berlin und inländische Gelder.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay. Frau Harju.

 

Bezv. Harju (Fraktion der GAL):

Danke schön. Es ist gut, dass Sie sagten, es gibt noch Teil zwei und Teil drei. Das hatte ich schon wieder verpasst. Da kann ich die eine Frage zurückstellen. Da, ich möchte nur oder erstmal, die Stefanus Stiftung hat, haben einen unbefristeten Vertrag. Ist das richtig? Oder ist der auch auf 18 befristet?

 

Herr Kumru:

Der ist befristet bis, also, es ist ein Festvertrag bis 2018. Es war ein 10jähriges Vertrag, als wir das übernommen haben und einzelne Vorgespräche gab's, wie wir es weitermachen möchten.

 

Bezv. Harju:

Gut, das heißt ja dann, dass eine Zusammenarbeit, haben sie zwar in Aussicht gestellt, aber, dass muss sich erstmal setzen, sagten Sie und 18, wir haben jetzt schon 14. Ich denke, wenn sie bleiben könnten, wenn das Stefanus das wollen würde, würde ich das gerne auch begleiten, also, jetzt von der Ferne, aus der BVV her und das dort, weil die Inklusion innerhalb der Schule, Kita sind ja nicht, aber, wäre ja schon eine wichtige Sache und da sind ja auch erwachsene Menschen, das wäre vielleicht wirklich eine richtungsweisende Möglichkeit der Zusammenarbeit, gerade wenn man auf einem Gelände sitzt.

 

Herr Kumru:

Also, die ersten, die ersten Gespräche waren durchweg positiv. Die Stefanus Werkstätten möchten dort bleiben. Sie haben sich dort auch Investitionen geleistet, muss man sagen, um diese Werkstätten in nutzbare Immobilien umzugestalten für Menschen mit Behinderung. Wir werden sie in diesem Bereich auch unterstützen. Wir haben auch einzelne Angebote, dass wir einen großen Werkraum bzw. Gebäude so umbauen, dass es für sie besser ist in einem Trakt zu bleiben und nicht auf vier, fünf verschiedene Gebäuden verteilt zu werden. Dass wir dort gemeinsame Projekte machen können. Für mich ist wichtig, dass wir die Möglichkeit haben, dass unsere Schüler die Möglichkeit haben, auch mit Menschen mit Behinderung irgendwie in Kontakt zu kommen und zusammen zu arbeiten. Diese Werkstätten, die sie dort haben, die können auch von unseren Schülern, sei es in einem Praktikum, sei es in einem Projekt den man gemeinsam macht, sehr gut eingesetzt werden. Aber, wie gesagt, wir, das muss sich ja erstmal setzen. Das hat noch etwas ein bisschen Zeit, bis wir noch ein bisschen mehr kommen, aber so was ist geplant.

Das ist, das ist auch z. B. auch mit den anderen Kleinunternehmern dort geplant, dass man vielleicht Praktikaplätze eröffnet für die Kinder, die an der Sekundarschule sind. Die müssen ja bestimmte Praktikas absolvieren oder in der Fachoberschule, dass sie dort vor Ort diese Praktikas auch machen können.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Gut, jetzt hat sich noch das Bezirksamt zu Wort gemeldet. Herr Segina.

 

Herr Segina (Migrations- und Integrationsbeauftragter):

Dann eine Frage und zwar, wie ist denn die Herkunftsstruktur des Lehrpersonals? Also, aus, das wäre eine interessante Frage für mich, als erste Frage und die zweite wäre. Sie sprachen von einer besseren oder höheren Durchmischung der Schülerschaft. Mit welchen Maßnahmen und Strategien verfolgen Sie dieses Ziel?

 

Herr Kumru:

Also, zum Lehrpersonal. Ich kann mal so grob sagen, 70 Prozent des Lehrpersonals ist nicht türkischer Herkunft. Wir hatten mal vor einiger Zeit im Gymnasium mal geschaut, wie viele Sprachen im Lehrerzimmer gesprochen wurden, um die 20 Fremdsprachen? (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf) 36 Fremdsprachen in unserem Lehrerzimmer im Gymnasium, sozusagen. Aber so eine Statistik mit Zahlen, wird's nicht geben, 70 Prozent, vor allem, die, das Personal in den Kitas ist zum größten Teil nicht türkischer Herkunft, weil unsere Gründung bei den Kitas zwar bilingual war, aber mittlerweile wir davon etwas abgekommen sind, wir nur deutschsprachige Kitas führen.

Zur Durchmischung. Wir versuchen durch die Bezirksblätter, wir versuchen durch Flyer verteilen, wir versuchen durch die, durch einen guten Bericht in den Bezirkszeitungen voranzukommen, was uns natürlich im Bereich der Zeitungen nicht so glückt, weil man dort mit irgendwelchen, sage ich mal, Vorurteilen eher begegnet, aber ansonsten. Wir versuchen alles was möglich ist durch Webseite, Radio, dies und jenes, an die Gesellschaft zu kommen. Natürlich auch über die Eltern, weil, die sind zufrieden und zufriedene Eltern empfehlen sie weiter. Unser Problem, was ich hauptsächlich sehe, ist halt, die große, das große Aufkommen nicht deutscher Kinder an der Schule. Das ist die erste Barriere, auch wenn die Eltern, die erste Barriere überwinden oder die nullte Barriere, wenn das die erste ist, überwinden und zu uns kommen und dieses Klientel sehe, setzen sie schon die Bremse an. Da müssen wir vielleicht auch in der Gesellschaft so ein bisschen diese Offenheit propagieren.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay. Herr Yildirim.

 

Herr Yildirim (Sprecher des Migrations- und Integrationsbeirates):

Herr Kumru, Sie haben in Ihren Ausführungen gesagt, dass beim Hotel, Erdgeschoss, ein Restaurant geplant ist oder schon im Betrieb ist. Was ist mit den anderen Stockwerken? Was ist da geplant?

Zweite Frage zu der Finanzierung. Einen Teil der Finanzierung, haben Sie gesagt, sind staatliche Gelder. Die sind sehr wahrscheinlich Steuergelder. Können Sie sagen, wie hoch die sind im Jahr?

 

Herr Kumru:

So, zur ersten Frage. Die obere Geschosse des Hotels wurden ursprünglich in der Planung als Internatsräume geplant, weil wir einfach von den vielen Eltern, die da sind und die vielleicht kommen möchten, immer hören, dass die Kinder viel zu weiten Schulweg haben. Eine Stunde, eineinhalb Stunden nur in eine Richtung. Das heißt, drei Stunden Hin- und Rückfahrt und das ist einfach, um den Zuspruch, Zuspruchsbereich etwas zu vergrößern. Wobei die Planungen jetzt, sage ich mal, etwas langfristiger sind, dies bezüglich und weitere Planungen, außer dieser Aussage dort, zurzeit noch nicht getätigt sind. Es wird sich, wenn es so weit sein sollte, natürlich auch Gespräche mit dem Bezirk geben, mit anderen öffentlichen Stellen, wer denn Träger sein möchte, weil, es heißt nicht unbedingt, dass der TÜDESB selber diese Trägerschaft übernehmen muss. Es kann auch Träger von außen sein. Aber, wie sich das gestaltet, da braucht es noch etwas Zeit, also. Es ist noch nicht auf unserem Tisch.

Zum zweiten, die Finanzierung. Das sind Steuergelder, aber ich denke, die sind auch pro Kopf bezogen irgendwo in den Senatsseiten aufgeschlüsselt. Wir, Sie können damit rechnen, dass ungefähr pro Kind 350 Euro als Zuschuss bezahlt wird, bei den Schulen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Gut, jetzt noch Herr Hehn.

 

Bezv. Hehn (Fraktion der CDU):

Ja, Herr Kumru. Ich möcht's auch nicht versäumen, mich noch mal ganz herzlich bei Ihnen zu bedanken für den Vortrag. Ich fand ihn wirklich sehr stichhaltig, ich fand Sie haben es auch sehr überzeugend widergespiegelt. Wir hatten uns ja eigentlich vor Orttermin bei Ihnen gewünscht, der kam ja nun leider nicht zustande. Aber auf jeden Fall freuen wir uns jedenfalls als CDU Fraktion, dass Sie hier für Bildung und Integration in Spandau wirklich was leisten, weil das sind die Schlüsselressourcen, die auch in der Zukunft letztendlich wichtig sind, um die Menschen, um die Kinder, um die Jugendlichen, um die es ja geht letztendlich, fit zu machen und Ihr Vortrag hat meines Erachtens keine Fragen übrig gelassen. Sie haben sich sehr schlüssig erklärt. Ich find's nur ein bisschen schade, dass hier mehr die Finanzen im Vordergrund standen, als meinetwegen die Bildungspolitischen Inhalte (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf vom Vorsitzenden) . Ja, ich weis, der zweite Teil kommt gleich noch. Ich hab nur deswegen das Wort ergriffen, weil ich jetzt leider zum Anschlusstermin muss. Wir waren aber auch von unserer Fraktion schon bei TÜDESB vor Ort bei Frau Leberecht. Daher weis ich ja, kenn ich ja den Vortrag. Insofern greife ich dem einfach mal vor. Auch der, denke ich mal, ist sehr stichhaltig und das, was Sie da als Konzept vorstellen, die Durchmischung, die Inhalte, da sind klare Strukturen erkennbar. Also, ich find das sehr vorbildlich, im Gegensatz zu einigen staatlichen Schulen und insofern kann ich Sie nur ermuntern weiter zu machen. Denn ich finde, es ist auch immer wichtig, wie Sie es schon gesagt haben, den Pragmatismus voranzustellen und nicht die Ideologie. Also, deshalb von unserer Seite noch mal, vielen herzlichen Dank für Ihr Kommen und für Ihren Vortrag.

 

Herr Kumru:

Danke vielmals. Wir hatten auch eine Einladung ausgesprochen. Diese Einladung steht immer noch. Also, Sie dürfen gerne eine der nächsten Sitzungen bei uns vornehmen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, habe ich beim letzten Mal vorgestellt. Aber jetzt Herr Kleebank.

 

BzBm Kleebank:

Ich will nur kurz anmerken, dass viele wenn nicht gar sehr viele unserer staatlichen Schulen auch sehr vorbildlich sind.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Das war jetzt noch mal ein Plädoyer aller Schulen in Spandau. Dann (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenrufe) okay, Ja, dann würde ich ganz gern den Teil eins, wenn's jetzt nicht mehr ganz dringende Fragen gibt, abschließen wollen und bedanke mich bei Ihnen Herr Kumru und würde, ich weis nicht wer von Ihnen beiden möchte oder beide, ans Mikrofon, nach vorne bitten oder eben am Beamer. Als Schulleiterin. Okay . (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf), ja, genau, bitte schön.

 

Frau Leberecht:

Ich hab gelernt, ich muss aufs Knöppchen drücken. Also, mein Name ist Sabine Leberecht, ich bin Studienrätin für Biologie und Sport und bin seit 2004, also zu Beginn als die Schule gegründet wurde, bin ich dabei als Lehrerin. Bin seit 2008 in der Schulleitung tätig und habe davor eben den anderen Schulleitern von der Lehrerseite aus zugucken dürfen. Unsere Schule zeichnet sich insbesondere durch ein familiäres Klima aus, das heißt, wir haben Klassen, die maximal 22 Schüler haben. Wir haben in der Regel so um die 18 Schüler in der Klasse, sodass die Betreuung in den Klassen natürlich in 45 Minuten Einheiten viel intensiver sein kann. Wenn Sie sich vorstellen, dass in den meisten Fächern zweidrittel der Note durch die mündliche Mitarbeit gebildet werden, dann ist natürlich da auch bei so kleinen Klassenstärken eine häufige Beteiligung und ein weniger sich verstecken können der Fall, sodass man da eben dann auch steuernd eingreifen kann als Lehrer.

Wir beginnen in Klasse sieben mit einem Eingangstest, so dass eben Lücken, die eben in der Grundschule eventuell entstanden sind, da eben dann festgestellt werden können. Wir fragen gezielt den Stoff der fünften und sechsten Klasse ab und arbeiten dann diese Lücken auf, weil aus Lücken werden Tälern und irgendwann kommen wir aus den Tälern denn nicht mehr raus, als Schüler. Das wird in einen extra Förderkonzept erarbeitet. Das haben die Deutsch, Mathematik und Englisch Kollegen erarbeitet. Diese Eingangstests orientieren sich teilweise an den Lernausgangslagen, fragen aber wirklich nur Grundschulstoff ab. Und dieser Grundschulstoff, so er denn versäumt wurde, wird dann in speziellen Fördereinheiten außerhalb des Unterrichts aufgearbeitet, mit dem Lehrer, der eben auch das jeweilige Fach in der Klasse unterrichtet. Das heißt, dass da eben dann diese Lücken hoffentlich geschlossen werden. Das gleiche machen wir dann am Beginn der achten Klasse mit dem Stoff der siebten Klasse und schauen da noch mal, ob da eventuell bei dem einen oder anderen sich Lücken aufgetan haben. Ach so, die Schüler dürfen auch wieder raus, also, aus diesem Förderkonzept. Es werden Zwischentests geschrieben. Es wird auch analysiert, der Schüler hat Probleme, der eine kann nicht Bruchrechnen, der braucht keine Ahnung, Perfect Progressiv, irgendwas in Englisch, und wenn das eben das Ziel erreicht wurde, dann darf der auch wieder raus aus dem Englischförderunterricht. In der achten gibt es auch genau das gleiche Förderkonzept mit dem Stoff der siebten Klasse und dann haben wir hoffentlich keine Lücken mehr und der Schüler kann dann, mit Hilfe von Mentoren, also, es ist ein Schüler aus älteren Jahrgängen, bei uns in der Schule dann sich gezielt eben Nachhilfe holen für bestimmte Bereiche.

Wir haben einen Kollegen, der einen Überhang an Stunden hat. Der macht dreimal in der Woche Hausaufgabenbetreuung. Da sitzt er dann in der achten und neunten Stunde und wartet darauf, dass Schüler kommen. Es kommen vereinzelt Schüler, aber in der Regel sind unsere Schüler genauso wie andere Schüler, die wollen dann nach Hause. Wenn's geklingelt hat, so schnell wie möglich und gehen dann eben auch und die wenigsten bleiben leider zur Hausaufgabenhilfe da und machen's dann eben zu Hause.

In der neunten führen wir, wie alle Schulen ganz normal ein Betriebspraktikum durch und in der zehnten sind wir damit beschäftigt, die Schüler auf die Oberstufe vorzubereiten. Wir haben als staatlich anerkannte Ersatzschule natürlich nur einen gewissen kleinen Spielraum, etwas anderes zu machen als staatliche anerkannte Schulen und da ist eben zum einen dieses familiäre Klima, was sich durch kleine Klassen eben ergibt und dieses intensive Förderkonzept. Wir haben sogar in den Anfangszeiten als unsere Schülerschaft sich eben, ja eher noch im unteren Bereich bewegt hat, haben wir auch ganz gezielt Deutschförder in allen Fächern durchgeführt. Wir arbeiten auch weiterhin in der siebten Klasse noch mit Wortgeländern teilweise sogar, weil, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, das Formulieren von abstrakten Abläufen für Grundschüler einfach schwierig ist.

Das Ziel dieser Gründung war eigentlich oder der Hintergrund war, dass nur ein bestimmter Prozentsatz an Abiturienten eben ein Migrationshintergrund hatte und die Schulgründer sich damals gedacht haben, dass das eigentlich nicht sein kann, weil ihre Kinder sind per se nicht dümmer als andere Kinder und haben dann eben sich überlegt, dass sie dann lieber eine Schule gründen wollen, die eben auf intensive Förderung aufbaut. Wir versuchen dieses Konzept eben umzusetzen und haben auch zunehmend Schüler, die eben keiner Förderung bedürfen, mit denen nehmen wir dann an Wettbewerben teil, sei es eben Jugend forscht oder Känguruh-Pangea oder ähnliche Wettbewerbe, wo man mit Schülern eben dann teilnehmen kann.

Ja, in der Oberstufe zeichnen wir uns durch relativ kleine Kurse, Ausnahmen sind möglich, eben aus und versuchen auch da eben dieses Konzept der Förderung durchzusetzen. Wir sind ein Gymnasium, was den Leistungsgedanken schon groß schreibt. Wir hatten auch diesen Schüler des Monats. Das hat sich insofern ein bisschen überholt, weil der Monat so schnell um war und wir also, ja, also dann hing da immer noch der Mai und wir aber eigentlich schon im Juni und insofern haben wir jetzt eine halbjährliche Ehrung, die wir dann an den Zeugnisdurchschnitten oder eben an besonders sozialen Engagement festmachen, und es ist für die Schüler schon wirklich eine Auszeichnung. Die sind sehr stolz darauf und freuen sich darüber.

Ja, in der, jetzt habe ich meinen Faden verloren, in der Oberstufe sind wir stolz. Wir haben im, also, in unserem Haus ist ja die Realschule mit drin, so dass wir ein offenes, ein offenen Übergang, ein fließenden Übergang zwischen Sekundarschule und Gymnasium ermöglichen. Das ist nach Sek I-Verordnung auch möglich und ist bei uns im Haus eben besonders leicht, weil Schulleiter miteinander kommunizieren, weil die Lehrer sich im Lehrerzimmer treffen und wir die Schüler uns eigentlich auch persönlich auf dem Gang mal schnappen können und einfach dann ein kurzes Gespräch mit denen führen. Wenn dann die Noten und die Empfehlungen der Klassekonferenz vorliegt, dann kann dieser Schüler relativ einfach von der Sekundarschule eben aufsteigen zum Gymnasium, und wenn Sie sich vor Augen führen, dass die Bildungsgangempfehlung in der fünften und sechsten Klasse ausgesprochen wird und die Schüler da denn teilweise in der vierten Klasse aus dem Ausland kommen, schlechte Deutschkenntnisse haben und dann eben diese Bildungsgangempfehlung Richtung Hauptschule, so heißt's ja jetzt nicht mehr, dann eben bekommen und die dann trotzdem bei uns Abitur machen, dann liegt es einfach daran, dass die relativ verkannt wurden, an der Grundschule und auf die wir dann besonders stolz. Wir hatten im letzten Abiturjahrgang einen ehemaligen Hauptschüler, der einen Durchschnitt von 1,8 hat und auf die sind wir genauso stolz, wie auf unsere Schüler, die einen 1,2er Durchschnitt haben. Wir haben mit unserem Abiturdurchschnitt, sind wir unter dem Berliner Durchschnitt. Das liegt daran, dass wir wenige gute Schüler haben, so gut gilt das Mittelfeld eben ausfüllen und dann aber auch einige, die den Schnitt wieder nach unten reißen, die dann eben mit 3,4 ihr Abitur bei uns beschließen. Aber, wie gesagt, wir freuen uns über jeden, der es schafft und der es unter Umständen auch an anderen Schulen nicht geschafft hätte und die sind uns genauso wichtig, wie die sehr guten Schüler. Ja, jetzt stehe ich Ihnen für Fragen offen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Ich eröffne jetzt die Aussprache und bitte um Meldungen. Frau Harju.

 

Bezv. Harju:

Eine Frage jetzt zu dem Lehrer mit dem Überhangstunden Nachhilfe. Das hat aber jetzt nichts mit der sonstigen Nachhilfe zu tun, sondern das ist schulinterne oder gehört das zu dem außerschulischen Nachhilfesystem?

 

Frau Leberecht:

Das hängt nicht mit den Nachhilfeinstituten zusammen, sondern ist wirklich schulintern, so dass die Schüler keinen weiten Weg haben. (Anmerkung BVV-Büro: Frage von Bezv. Harju ohne Mikrofon.) . bitte, genau, nein, das ist im Schulgeld mit drin, diese Hausaufgabenbetreuung und kostet dann nichts. Wir haben aber auch ein Agreement mit den Nachhilfeinstituten für unsere Schüler, die ein MSA Kurs belegen wollen, so dass wir da auch Honorarkräfte haben, die zu uns samstags in Haus kommen und z. B. für die ISS Schüler Nachhilfe in MSA machen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Noch eine direkte Nachfrage? Weil Frau Müller hat. Nein, dann kommt zuerst Ihre Kollegin Frau Müller.

 

(Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf von Bezv. Müller ohne Mikrofon)

 

Bezv. Harju:

Ist egal jetzt, nein, weil Herr Segina hat ja vorhin schon gefragt, nach dem, nach der Herkunft der Lehrerinnen und Lehrer. Das war meine Frage, die auch an Sie stellen wollte, aber da erweiternd jetzt an Sozialarbeiter/innen bzw. auch dann den Erzieher/innen in der Kita bzw. in Nachhilfe. Vielleicht können Sie mir das beantworten.

 

Frau Leberecht:

Da kann ich nahtlos zu Teil drei überleiten, weil Nachhilfe und Kita macht Herr Toy. Also, bei uns im Kollegium, das mit den 36 Sprachen war sehr spannend. Das war im Rahmen eines Studientags, wo das Kollegium zusammen saßen und da ist unser ausgebildeter Turkologe, der türkisch unterrichtet mit sechs Turksprachen natürlich ganz weit vorne gewesen. Dann hatten wir aber auch noch einen Japaner dabei und eine Ungarin und dann hat jeder so seine rudimentären Urlaubskenntnisse zusammen geworfen und somit kamen wir denn auf 36 Sprachen.

Wir sind aber, würde ich sagen, ein mehrheitlich deutsches Kollegium. Was sind am Gymnasium, sind es sechs Kollegen, die eine türkische Herkunft haben, wo von zwei Türkischlehrer sind. Da muss ich mal sagen, die sollen schon türkisch sein, wäre schon schön und dann haben wir eben in Mangelfächern, in Mathematik haben wir noch zwei türkische Kollegen, die aber einen deutschen Abschluss haben und einen türkischen Kollegen für Chemie unterrichtet auch mit einem deutschen Abschluss. Die sprechen fließend Deutsch in Schrift und mmhh, und ansonsten unterscheiden sie sich eben auch nicht von den deutschen Kollegen. Ach so, die Sozialarbeiter, haben wir einen männlichen und eine weibliche Person. Sind beide türkischer Herkunft und das Mentorenprogramm wird von den Kollegen geleitet und dementsprechend machen's dann ältere Schüler, die auch türkischer Herkunft sind.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Frau Müller. Jetzt aber.

 

Bezv. Müller:

Ja, vielen Dank. Mit den Nachhilfezentren, da werd ich dann auch auf Teil drei auf Herrn Toy warten. Da habe ich auch eine Frage. Ich würde gerne noch mal auf die Zusammensetzung der drei Prozent Schüler und Schülerinnen nicht mit nicht türkischer Herkunft zurückkommen. Da würde mich interessieren, inwieweit Sie da, dass auch einfließen lassen, bei der Vermittlung, z. B. von interkulturellen Kompetenzen bzw. von Unterrichtsinhalten oder um, ich hab jetzt hier als Beispiel, so ein, kennen Sie sicherlich, den interkulturellen Kalender mitgebracht. Inwieweit fließt das ein. Denn bei drei Prozent Schüler und Schülerinnen mit nicht türkischer Herkunft, dass ist ja doch eine, also da würde ich gerne wissen, inwieweit Sie darauf eingehen, mit welchen Konzepten, wie da die Konzepte der Schüler aussehen.

 

Frau Leberecht:

Also, gar nicht. Ganz knallhart. Weil, also, es werden die normalen deutschen Feiertage, bekommen die Schüler über den allgemeinen Schulkalender mit. Die muslimischen Feiertage feiern wir eben zusätzlich noch, so dass wir dann die muslimischen Gebräuche lernen und die Schüler, die sowieso hier wohnen, ja auch dem Ganzen dann eben passiv als Teil der Gesellschaft eben teilnehmen. Ansonsten ist im Ethikunterricht im Teil, dass auch Weltreligion im Rahmenplan behandelt werden, so dass da die Schüler eben auch sich über Gebräuche aus dem Christentum eben austauschen und Ähnlichem. Wir haben natürlich dann, wenn Weihnachten oder Ostern oder Ähnliches ansteht, dann eben thematisch so etwas, aber im Prinzip kriegen wir Schüler ab Klasse sieben. Die sind also schon sechs Jahre zur Grundschule gegangen, haben schon sechsmal Weihnachten gefeiert. Die wissen eigentlich Bescheid, wann, was gefeiert wird.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Herr Kessling, bitte.

 

Bezv. Kessling:

Was ganz kurz zur politischen Bildung an der Schule. Gibt's da extra Kurse oder wird das ganz allgemein im Lehrplan behandelt?

 

Frau Leberecht:

Ja, wir unterrichten PB ganz normal nach Rahmenplan, so dass da eben politische Bildung eben in der Oberstufe vermittelt wird, als Schulfach.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Frau Müller.

 

Bezv. Müller:

Ja, eine ganz kurze, vielleicht unbeliebte Frage, aber, die ist bei mir ja mit unter das letzte was noch auf dem Zettel steht. Mich interessieren die sogenannten Lichthäuser. Gibt es Lichthäuser in Ihrer Schule? Und können Sie kurz dazu Stellung nehmen? Weil ich les das immer wieder.

 

Frau Leberecht:

Ich les das auch immer wieder. Also, Lichthäuser an unserer Schule. Ich wüsste nicht wo, weil wir jeden Raum mit Schülern vollgestopft haben. In Spandau, wenn es da Lichthäuser gibt, dann les ich auch in der Zeitung davon. Sicherlich gibt es Wohngemeinschaften, die dann eben zu Lichthäusern irgendwie stilisiert werden. Das hängt aber auch damit zusammen, dass die Schüler eben, wenn sie 1 ½ Stunden aus Neukölln fahren und alt genug sind, dann unter Umständen eher sich hier eine Wohnung nehmen als dass sie da eben 1 ½ Stunden durch Berlin fahren. Aber ansonsten, also, wir vermitteln keine Lichthäuser und ja, wissen auch nicht, wo die wohnen, also, jedenfalls nicht auf unserem Gelände oder im Haus.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay. Vielen Dank, wenn's jetzt keine weiteren Fragen mehr gibt, dann würde ich . Herr Kessling.

 

Bezv. Kessling:

Nur zur Information. Würden Sie mir den Begriff Lichthaus mal bitte erklären können?

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Den Begriff Lichthaus. Ja, Frau Müller.

 

(Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf der Bezv. Müller ohne Mikrofon)

 

Bezv. Müller:

Also, zum Thema Lichthäuser. Ich weis selber sehr wenig. Ich hab das nur andauernd und ständig gelesen. Das soll eine räumliche Abgrenzung sein, in dem Zusammenhang fallen sehr häufig auch die Begriffe WGs. Also, ich sehe gerade, ich sehe gerade, wir haben ja heute hier, also, ich beantrage zu diesem Thema einfach mal Rederecht. Weil, wir haben heute anwesend, die Frau, ich hab's aufgeschrieben, ich kann nicht, ich kann nicht alles im Kopf behalten mit meinem Kopf.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Die Frau Dantschke.

 

Bezv. Müller:

Ja, Frau Dantschke ist hier, genau. Ich beantrage Rederecht für Frau Dantschke. Denn ich glaube, zu diesem Thema kann sie uns gut informieren. Danke.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Spricht was gegen's Rederecht für Frau Dantschke? Sehe ich nicht. Dann bitte ich Sie nach vorne und gib Ihnen, wenn Sie wollen, gleich das .

 

Frau Dantschke:

Um es kurz zu machen. Also, der Ansprechpartner für diese Frage ist natürlich eher Herr Kumru, aber generell gibt es sogenannte WGs, wie sie schon gesagt wurden. Wohngemeinschaften, Studenten WGs. Es wird eine Doktorarbeit, glaube ich, eine Doktorarbeit ist es, im Oktober rauskommen. Es gibt eine Wissenschaftlerin, die diese Lichthäuser. Licht kommt von Ishik, Licht, Ishik .?. (Anmerkung BVV-Büro: Das zweite türkische Wort kann nicht wiedergegeben werden). Mit diesem Licht ist auch so eine Art göttliches Licht mit gemeint. Das hat so eine religiöse Konnotation mit. Da leben, die sind getrennt nach männlich und weiblich. Also, Frauen WGs, Jungs WGs. Angeblich soll's in Berlin, laut Frau Dorm, 16 WGs geben für Frauen in ganz Berlin. Aber die Schulleiterin ist jetzt, ehrlich gesagt, die völlig falsche Ansprechpartnerin für dieses Thema mit den Lichthäusern. Das nur kurz, also, die sind verstreut, das wissen nur, meist das Netzwerk, die wissen, wo die WGs sind. Aber die sind jetzt nicht in irgendeiner Form vereinsrechtlich strukturiert. Das sind halt private Wohngemeinschaften.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Gibt's weiteres zu dem Teil zwei? Herr Yildirim.

 

Herr Yildirim:

In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage an Herrn Kumru, ob diese WGs gemeint sind hier mit dem Hotelbetrieb da, was in den obersten Stockwerken da geplant ist?

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

So, Herr Kumru, Sie haben das Wort. Sie füllen auch die Lücken wieder, sehr schön.

 

Herr Kumru:

Also, es gibt ja Vorgaben, wie ein Internat zu führen ist in Deutschland. Es gibt da bestimmte Genehmigungen, die man einholen muss und bestimmte Voraussetzungen, die man erfüllen muss, und genauso diesen Weg gehen wir. Das Wort . (Anmerkung BVV-Büro: Die türkischen Worte können nicht wiedergegeben werden) oder Lichthaus, ist mir, muss ich sagen, in dem Zusammenhang fremd.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Gibt's weiteres zu Teil zwei? Das sehe ich nicht, dann kommen wir zu Teil drei und hiermit begrüße ich Herr Toy. Sie haben das Wort.

 

Herr Toy:

Mein Name ist Muzaffer Toy, ich hab Lehramt Chemie studiert und seit 1 ½ Jahr bin ich in TÜDESB angestellt. Ich bin Bereichsleiter für Kitas und Schulen. Ja, bevor die Fragen. Ich muss direkt auch kurz, was wir außerschulisch und Kita, so projektmäßig organisieren. Da möchte ich so ein paar Beispiele geben. Vielleicht kann ich dann über die Kita Orte, Zahlen hat ja Herr Kumru schon erwähnt. Wir haben in Spandau eine Kita und dann Wedding ist die erste Kita von uns gewesen mit 84 Kinder und dann Neukölln haben wir zurzeit aktuell zwei, aber kommt noch in Schinkelstraße noch mal die dritte. So, macht das dann insgesamt vier plus eins und dann fünf. Die Bildungszentren, wie gesagt, ja da, da ist dann unsere Hauptarbeit gewesen am Anfang. Mit Kreuzberg hat man ja mit Nachmittagsbereich Förderunterricht oder nachhilfeähnliche Kurse, hat man dort beim Deutsch, Englisch und Mathematik in kleinen Gruppen gegeben. Das läuft immer noch weiter. Mit den Projekten möchte ich auch was sagen, zum Beispiel, Schülerkongress war unsere so ein Projekt, die wir im Abgeordnetenhaus organisiert haben. Die Sinn und Zweck von diesem Organisation ist, dass wir die Schüler von fünfte bis zehnte Klasse, dass die demokratische Leben frühzeitig erkennen zu können und noch mal, zum Beispiel, Abgeordnetenhaus gibt's noch mal diese Sprechanlagen, alles drum und dran, dass die ihre Meinungen, Ideen auch in diesem Ebene noch mal äußern zu können. Und da hat uns auch ja noch mal der Herr Sven Schulz, ganz auch unserem Spandauer Bundestagsabgeordneter, ganz viel Unterstützung geholfen. Dem möchte ich mal ganz herzlich bedanken. Das war dann auch die, was da, da vorkommt, dass ist dann die Broschüre, die wir jetzt heraus, vervielfältigt haben. Jetzt noch mal dieses Jahr werden wir das noch mal starten, die zweite Schülerkongress. Diesmal wird dann die Thema Klima und zweitens Gewalt, ob in Schulen Gewalt, auch diese Themen z. B., dass die Kinder mal in diesem Alter noch mal ins Gedanken zu kommen können und dann ihre Meinungen noch mal äußern zu können. Das war dann ein Projekt von uns, die jetzt auch weiterläuft und dieses Jahr möchten wir auch ja zwanzigste Jubiläumfeier feiern und die Einladungen werden wir auch an Sie schicken, das wird dann, Sie können auch schon notieren, das wird dann 12. Juni 2014 im Roten Rathaus stattfinden, 18:30 Uhr Einlass, 19:00 Uhr werden wir anfangen.

TÜDESB ist ja schon seit 20 Jahren im Bildungsbereich in Berlin als Bildungsmultiplikator, die Aufgaben und Arbeit geleistet. Da werden Sie auch nachher noch mal. Da möchten wir in erste Linie unseren Mitarbeitern, die in diesem Jahr jahrelang, in langen Jahren, uns geholfen haben. Das hat sie ja, die Schulen, Kitas und auch die Bildungszentren, hat man ja nicht nur von dem türkischen Bereich gegründet und geleitet, sogar auch beim Schulleitungebene Frau Leberecht und solche vielen Namen sind da auch dabei. Dort möchten wir die, das bekannt machen und zweitens auch von den Behörden zu Politikern haben wir uns auch noch mal in dieser Ebene aufge.. (Anmerkung BVV-Büro: Das Wort ist nicht zu verstehen). Daher möchten wir dort dann so eine Jubiläumsfeier organisieren und das da sind Sie auch gern herzlich eingeladen. Die Datum ist ja schon fest. Wir werden dann vielleicht über die Ausschussvorsitzende mal die Einladung Ihnen dann schriftlich mitteilen lassen.

Und wir organisieren auch Deutsch-Türkische Kulturolympiade. Das ist auch jedes Jahr, findet das statt. Dieses Mal haben wir das im Maritim Hotel mit 2000 Leute gefeiert. Das ist auch eine wunderbare Projekt mit . (Anmerkung BVV-Büro: Das Wort ist nicht zu verstehen), denke ich mal, dort zum Beispiel, unsere Schule haben dann einen solchen Volkstanz von Bayern vorgeführt und zum Beispiel auch unsere Schüler haben deutsche Lieder und Gedichte vorgetragen. Umgekehrt auch deutsche Schüler und Jugendlichen haben dann türkische Lieder und Gedichte vorgetragen. Das war dann ein wirklicher spannender Abend gewesen. Das findet auch jedes Jahr statt. Das sind dann unsere Projekte, die wir auch zusätzlich leisten möchten und wie gesagt, dabei mit Jugendakademie der Künste möchten wir auch in Kursebene noch mal Ausstellungen auf Lokalebene von Künstler, auch von Spandau und von Berlin können auch in Jugendakademie der Künste ihre Ausstellungen öffnen hier.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank, Herr Toy und jetzt eröffne ich die Aussprache. Frau Müller.

 

Bezv. Müller:

Ja, vielen Dank. Ich hatte vor zwei Monaten im Vereinsregister nachgesehen und war dann überrascht, dass Sie da als Vorstandsmitglied drinne stehen. Da war ich etwas von den Socken, aber ich hab vorhin gelernt, Sie sind nicht Vorstandsmitglied, sondern Sie sind Bereichsleiter, Gebietsleiter für die Bereiche Kita und von daher vielleicht einfach die Botschaft, dass Sie da mal reinschauen, ob das vielleicht geändert werden muss, oder ob das korrigiert werden muss.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Amtsgericht Charlottenburg, muss man nachgucken.

 

Bezv. Müller:

Das nur, eigentlich nur, als Merkposten, ehe ich es vergessen und jetzt komme ich zu der Frage, die ich vorhin vergessen habe, aber da sitzt jetzt eh der Richtige. Wir haben, wir haben gehört Nachhilfezentren. Mich würde interessieren, wie viel Nachhilfezentren gibt es in Berlin bzw. gibt es in Spandau Nachhilfezentren? Gibt's die nicht, sind die eventuell geplant und wir erfahren heute ganz aktuell was Neues.

 

Herr Kumru:

Das, was Sie wahrscheinlich gemeint haben, mit Amtsgericht, das könnte sein, wir planen mit der Ausgründung des Schul- und Kitabereichs. Es gibt eine neue gGmbH und da wird er Geschäftsführer sein. Das könnte es sein. Ansonsten, kann ich mir nicht vorstellen, im Vorstand, also, das müsste ich wissen, wenn da eine Veränderung .

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Das wäre von Vorteil, ja.

 

Herr Toy:

Wir haben vier Bildungszentrum, insgesamt, Berlin. Wir sind ja lokal in Berlin schon als TÜDESB. Es war schon mal in Spandau ein Bildungszentrum gegeben, aber, jetzt ist das nach Neukölln ja umgezogen. Wir haben zurzeit vier, einmal in Neukölln, einmal in Tempelhof-Schöneberg und Wedding und Kreuzberg, ja. (Anmerkung BVV-Büro: Bezv. Müller spricht ohne Mikrofon) Spandau .

 

Herr Kumru:

Es gab eine hier in Spandau in der Mauerstraße. Ich glaube, es ist ein Stück weit hinter, oder im Schatten der Schule gewesen. Den Zulauf haben wir in Spandau nicht so gehabt. Deshalb haben wir das verlegt nach Neukölln, also, wir haben hier die eine zugemacht und haben in Neukölln eine eröffnet.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Gibt's weitere Nachfragen? Frau Harju.

 

Bezv. Harju:

Danke schön. Dann auch an Sie, dann, in Bezug auf die Aufteilung der LehrerInnen jetzt im Nachhilfe, sind meistens Studenten, sagten Sie ja vorhin, aber dann in den Grundschulen und in den Kitabereich, die Lehraufteilung der Nationalitäten.

 

Herr Toy:

Zum Beispiel, in Grundschule. Das ist dann noch mehr, da haben wir nur vier türkstämmige Pädagogen und Lehrkräften und restliche zum Beispiel, wir haben dort 30, die 26 sind ja deutschstämmig, aber die restliche vier ist ja türkischstämmig. Bei Kindertagesstätten, Kitas, da haben wir das ja auch noch mal so ungefähr 40 Prozent türkischstämmige Erzieherinnen haben wir und noch mal vom Balkan haben wir von, ja, so unterschiedlich auch, die Mehrheit ist auch ja 30, 40 Prozent deutschstämmige, 40 Prozent türkischstämmige und 20 Prozent so unterschiedliche, die vom Balkan und auch so unterschiedlichen Ländern, haben wir.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Frau Müller.

 

Bezv. Müller:

Ich hab eine, eine, auch eine Frage konkret zu den Nachhilfezentren, die sind ja nicht auf dem Gelände von TÜDESB, sondern, das sind, denke ich mal, angemietete Räumlichkeiten verteilt auf den Bezirken. In diesem Zusammenhang interessiert mich, oder anders ausgedrückt, es gibt die Einleitung, die Sie selber vorhin ansprachen, Sie möchten über die Presse werben dafür, dass noch mehr Schüler kommen mit nicht türkischer Herkunft. Aber sie treffen dort auf in der Öffentlichkeit auf Misstrauen bzw., was sagten Sie, Vorurteile, genau. Diese Vorurteile haben ja die Ursache darin, dass sehr häufig und im Zuge und in Verbindung mit Ihrer Schule auch über den Herrn Gülen gesprochen wird, über seine Lehren, seine Thesen und Sie hatten sie ja selber jetzt auch in der Vergangenheit, ich hab das gelesen und verfolgt, als jemand dann geoutet, kann man sagen, der Gülen angehört, den Thesen angehört und da gibt's, da besteht ja dann eben diese Diskrepanz. Denn die Thesen und verschiedene Ansichten dieses Herrn, sind ja doch zumindest kritisch zu betrachten. Das sage ich jetzt, das lasse ich so in dem Raum stehen.

Eine Seite davon ist eben, dass er die Evolutionstheorie ziemlich strikt ablehnt bzw., dass er auch, ja, die westlichen Bildungsrichtlinien oder Erfolge immer abhängig macht, oder als Zielsetzung sagt, oder mach mal einen Punkt dann. Sagen wir an der Stelle, meine Frage an, meine Frage ist, in diesen Nachhilfezentren, die ja nicht auf dem Gelände von dem TÜDESB Campus sich befinden, sondern in anderen Bezirken, inwieweit sind dort die gleichen Unterrichtspraktiken, Konzepte und Ziele bindend bzw. gibt es dort Situationen, dass in Nachhilfezentren eventuell bestimmte Bücher nicht gelesen werden dürfen oder bestimmte Themen nicht besprochen werden dürfen oder, dass man da kein Fernsehen gucken darf, also, all diese Punkte, die man ja immer wieder hört und liest. Das möchte ich jetzt von Ihrem, von Ihrem Lippen jetzt einfach mal hören.

 

Herr Kumru:

Also, zunächst zum outen. Also, Sie haben jetzt drei verschiedene Sachen in einem Satz gesagt. Deshalb, ich würde zum Beispiel, Frau Leberecht mal bitten, wie wir die Evolutionstheorie bei uns an der Schule, ob wir das unterrichten dürfen oder machen. Möchten Sie dazu was sagen? . (Anmerkung BVV-Büro: Frau Leberecht und Herr Kumru sprechen ohne Mikrofon) .

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Machen Sie mal ein Mikrofon bitte an. Mikrofon.

 

Herr Kumru:

Die Frage war ja, unsere grundsätzliche Haltung zur Evolutionstheorie, deshalb auch die Frage, die ich weitergebe an Frau Leberecht. Dann komm ich aber auf die, auf Ihre Frage zurück.

 

Frau Leberecht:

Ja, wenn ich dazu was sagen soll. Weil, also, natürlich werden wir streng nach Rahmenplan, insbesondere in der Oberstufe, im vierten Semester gibt es Evolutionstheorien, da ist ja der Grundgedanke, der eben auch im Zentralabitur dann abgefragt wird und wir wären eine schlechte Schule, wenn wir die Schüler nicht aufs Abitur vorbereiten würden und als Biologielehrerin, die selber auch an der Oberstufe unterrichtet, ist es klar, dass wir, also, natürlich nach Rahmenplan, das unterrichten, fängt in der zehnten Klasse auch schon an. Das ist aber auch gar nicht Inhalt der Nachhilfeinstitute, denn die Nachhilfeinstitute haben vielmehr eben wirklich für die allgemeinen Fächer diese Kurse, wo es eben um die inhaltliche Vermittlung von grammatikalischen Strukturen und Mathematik geht und auch da ist dann eben auch nicht mehr so viel Glaubensspielraum und insofern wird eigentlich zumindest an die Schulen immer Gülen rangetragen und wir haben aber bei uns im Schulalltag damit, also, nichts zu tun. Es spielt bei uns keine Rolle. Sie finden bei uns, also, auch in keinem Unterrichtsfach irgendwo einen Bezug dazu. Unser Ziel ist es, die Schüler anständig auszubilden und aufs Abitur vorzubereiten.

 

Herr Kumru:

Frau Leberecht hat mir jetzt ein paar Worte vorweg genommen. Danke dafür, erstmal. Also, es ist primär, in den Nachhilfezentren wird Deutsch, Mathematik und Englisch unterrichtet. Wir sehen auch, zum Beispiel, eine Häufigkeit, vor allem in Mathematik. Also, die Schüler, die zu uns kommen, die größtenteils ursprünglich nicht Deutsch sind, haben nicht die meisten Probleme in Deutsch und Englisch, sondern eher in Mathematik, was sich in ganz Berlin, sage ich mal, auch beobachten lässt. Wenn ich auch die Schulen und die anderen Einrichtungen sehe. Mathematik ist der Bereich, der am meisten gefragt wird. Soviel zu den Büchern, die dort unterrichtet werden dürfen oder gelesen werden dürfen oder nicht, so etwas gibt es nicht. In Deutsch wird man im Nachhilfeunterricht nicht unbedingt eine Literatur verfolgen, vielleicht in den Abiturklassen, weil die auch ja sich mit einer Literatur befassen müssen. Aber in den anderen Bereichen sind das Grammatik, in Englisch sowohl dann auch Vokabeln usw., die man einpauken muss.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay. Danke schön. Frau Schunke.

 

Bezv. Schunke:

Ja, danke schön. Meine Damen und Herren, Herr Vorsitzender. Mir ist aufgefallen, bei der Präsentation, dass, wie das dargestellt wird. Da fällt mir nie auf, dass da mal, ja, türkische Kinder zu sehen sind oder, weil, Sie haben ja hauptsächlich türkische Kinder auf der Schule. Da würde mich dann interessieren, warum das so, ja, so, neutral gehalten ist, oder bzw., wo, wenn die, sage ich jetzt mal, die Eltern an die Schule kommen und dann vielleicht sehen, dass sind dann doch zu viele ausländische Kinder für die dann, ja, das interessiert mich jetzt so ein bisschen, wie das kommt.

 

Herr Kumru:

So, zum einen, ist das eine professionelle Arbeit, die wir beauftragt haben und da hat man professionelle Bilder dazu genommen. Und zum zweiten, das ist kein Powerpoint-Projekt, den wir, sage ich mal, jeden Tag vorführen, sondern eher vor geschlossenen Gesellschaften oder in solchen Gesellschaften. Wir sind leider noch nicht so weit gekommen bisher, dass wir solche Präsentationen auch unseren deutschen Eltern machen könnten. Das ist unser . (Anmerkung BVV-Büro: Bezv. Schunke spricht ohne Mikrofon) . Das ist alles professionelle Arbeit, wir haben leider keine Bilder, die so professionell wären, die man dort einsetzen könnte.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielleicht zur Ergänzung noch.

 

Herr Kumru:

Wir schämen uns der Kinder nicht. Also, wenn Sie das meinen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielleicht zur Ergänzung noch, Frau Leberecht.

 

Frau Leberecht:

Ja. Also, diese Katalogkinder, die da immer auftauchen in diesen professionellen Sachen, die finden Sie bei uns auf der Homepage nicht. Also, wir haben unsere Homepage, die vom Gymnasium ist, durchweg mit Bildern unserer Schüler gestaltet und da haben Sie, also auch, wenn Sie in die Galerie gucken, da haben Sie genügend Schülerarbeiten, Schülerfotos und insofern, wer sich übers Internet informiert, findet schon unsere türkische Belegschaft. Also, und da ist es wirklich, diese Präsentationen, da, die sind immer für irgendwelche offiziellen Anlässe und da werden dann eben auch die Bildrechte gekauft. Weil, man da ja auch nicht Bilder einfach so wahllos zeigen kann. Aber auch unsere Flyer sind immer von unseren Kunstlehrern gestaltet und sind immer eigentlich mit unseren authentischen Kindern und nicht mit diesen Katalogkindern und was Sie da haben, ist ja . (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf) . ist ja, . nee, diese . dieses, . genau, dieses, war ja auch so ein professionell gestaltetes, was für die Bank, dann eben war. Aber ansonsten, wie gesagt, wir schämen uns nicht. Wir haben tolle Kinder.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Wir sind's ja auch nicht.

 

Frau Leberecht:

Allerdings, muss man natürlich auch sagen, wenn Sie als Elternteil vor der Wahl stünden, Ihr Kind bei uns anzumelden, dann muss man sich ganz ehrlich eingestehen, dass natürlich der Ruf von Neuköllner Schulen, die einen eher ähnlichen MDH Anteil haben wie wir, erstmal abschreckend wirkt. Weil, das ist das, was ja eigentlich zur Flucht veranlasst aus Neukölln, dass man eben gerade, ja, eben diese MDH Kindern, also, nicht deutscher Herkunft Sprache, die MDH Kindern nicht haben möchte. Und ich hab neulich in einem Interview mal gesagt, die Türken flüchten eigentlich vor den Türken, weil, also, eigentlich sind unsere Kinder ja nur ein Teil der Gesellschaft, der eben da ja auch wohnt und nicht mit diesen Kindern in eine Schule gehen möchte. Und das ist aber ganz schwer zu vermitteln, dass wir eben andere Kinder haben.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay. Vielen Dank. Als nächstes auf der Redeliste habe ich Herr Hotait.

 

Bezv. Hotait (Fraktion der SPD):

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, meine sehr geehrte Damen und Herren. Vielen Dank an TÜDESB für die Ausführung. Mich würde interessieren, Sie haben eben gesagt, dass Sie vor 20 Jahren oder vor 10 Jahren sich gegründet haben, weil, so viele türkischstämmige Kinder oder mit Migrationshintergrund auf den normalen deutschen Schulen Schwierigkeiten hatten das Abitur zu machen. Jetzt würde mich interessieren, wie viel Schüler hatten Sie denn, seit den letzten 10 oder 20 Jahren, ich hab jetzt, war's viermal, war's 2004 (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf durch Frau Leberecht ohne Mikrofon) . ja, die letzten 10 Jahre, wie viel Schüler hatten Sie denn insgesamt schon und wie viel davon haben denn das Abitur geschafft.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Konkrete Frage. Bitte schön.

 

Frau Leberecht:

Wir haben jetzt unseren vierten Abiturjahrgang, der jetzt in Abitur macht und wenn, Inshallah, das alle schaffen, dann werden wir dann 130 Abiturienten haben, in diesen Ferien. Also, wir sind auch wirklich keine Bedrohung, wenn man das so sieht, von den Schülerzahlen her. Wir nehmen nur 40 Schüler auf, maximal, pro Jahrgang und insofern lassen wir noch genug Schüler übrig für die anderen Schulen, Sie brauchen keine Angst zu haben.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank. Gibt's weitere Wortmeldungen. Frau Müller und dann Herr Yildirim.

 

Bezv. Müller:

Ja, vielen Dank. Zum Thema Neukölln, möchte ich noch ein klein wenig ergänzen, um die Diskussion mal von der Schule wegzubringen. Natürlich gibt es für Eltern auch noch andere Gründe in Neukölln diesen Bezirk zu verlassen oder ihre Kinder in anderen Schulen anzumelden. Es hat nicht 100 Prozent und nicht immer damit zu tun, dass, wie die Durchmischung der Schulen dort ist mit den Kindern. Das muss man an der Stelle jetzt noch mal deutlich sagen. Dem wollte ich etwas widersprechen. Aber ich hab noch eine provokante, nett gemeinte, aber provokante, sicherlich, Bemerkung zum Schluss. Um noch mal auf Gülen zurückzukommen. Wenn das so ist, wie es ist, dass die Pressestimmung so ist, wie sie ist, bzw. Vorurteile, wie Sie es sagten, vorhanden sind, dann denke ich, sollte auch die Schule darüber nachdenken, TÜDESB darüber nachdenken, ob sie nicht auch in einer großen Kampagne sich, sie sich nicht in einer großen Kampagne deutlich distanziert von den Lehren und von den Thesen und den Aufrufen von diesem Herrn Gülen, um vielleicht mal einen Standpunk zu veröffentlichen und darzustellen, der nichts mit der Verfolgung von Minderheiten zu tun hat oder nichts mit den extremen, in meinen Augen, extremen islamistischen Tendenzen, die der da zeigt, dass, dass da eine Distanzierung erfolgt. Ich kann mir durchaus vorstellen, wenn Ihre Schule deutliche, klare Worte findet und sich distanzieren würde, dass das sehr wohl bei vielen Eltern zur Kenntnis genommen wird. Das habe ich, das als vielleicht Schlusssatz, als provokanten Schlusssatz von mir. Das habe ich wirklich schon um einige Zeit bei Ihnen vermisst.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank, Frau Müller. Jetzt noch, wollen Sie direkt? oder Herr Yildirim.

 

Herr Kumru:

Ja, ich bitte darum. Die Schule hat jahrelang oder der Verein hat jahrelang sich von Gülen distanziert. Dann wurde der Schule, dem Verein unterstellt, dass sie irgendwas zu verstecken hat. Jetzt gibt's einzelne Personen, die sich zu Herrn Gülen, zu seinen Lehren, bekennen bzw. seine Bücher lesen und jetzt sind sie auf einmal wieder Gülen Schule. Ja, einen Mittelpunkt, einen Mittelpunkt habe ich leider in den letzten fünf Jahren nicht finden können. Und mittlerweile, die ganzen Leute, die zu uns kommen und die Interviews führen, wir reden ja stundenlang, es ist ja nicht das, was in den halben Seite oder in den dreiviertel Seite gedruckt wird, ist ja nicht das, was wir nur besprochen haben, sondern, es wird sehr viel gesprochen, stundenlang. Es wird auch alles erklärt, aber die Leute drucken einfach das, was sie möchten. Auch wenn ich mich jetzt von irgendwas distanzieren würde, bin ich mir nicht sicher, ob das in der Zeitung bzw. in den Medien so ankommen würde. Das was wir in den zehn Jahren hier geleistet haben, ich meine, das ist eine offene Arbeit. Das ist eine Schularbeit, eine Bildungsarbeit. Jemand, der sich verstecken würde, möchte, würde keine Schule gründen, sondern was anderes in einem Nebenraum bzw. in einem Hinterhof. Wir haben eine Schule, die offen ist, die jederzeit besucht werden kann. Mittlerweile muss man sich leider anmelden, weil Sie wissen, an anderen Schulen gab's Vorfälle, wo Kinder missbraucht wurden, hier in Berlin, das uns natürlich auch schmerzt und uns natürlich auch zwingt, dass eine oder andere Vorkehrungen diesbezüglich zu treffen.

Aber noch mal dahin zurückzukommen. Diese Abgrenzung zwischen Verein, dass die Schulen, die Kitas, die Nachhilfezentren beherbergt und einzelne Persönlichkeiten, die sich zu dem einen oder anderen Gedanken eines Persons dazugehörig oder sich outen, wie Sie das gesagt haben, das sind zwei verschiedene Sachen. Ich muss nicht mit allem Sachen, die Herr Gülen schreibt, er hat siebzig Bücher geschrieben, einverstanden sein. Ich hab vielleicht drei, vier davon gelesen, die sich speziell in Bezug auf Bildung begründen und die mir, sage ich mal, einen positiven Einfluss geben, aber Frau Leberecht muss das nicht, Herr Toy muss das nicht, ein dritter Schulleiter muss das auch nicht und in der Funktion oder im Ablauf der Schule bzw. des Vereins hat dieser Gedanke primär nichts zu tun. Es ist ein Antrieb für den Person selber, aber für die Institution, für das institutionelle Dasein hat das kein Bestehen. Wir waren bis zu einem gewissen Tag X türkische Schule, das haben wir bis dahin bestritten, dass wir eine türkische Schule sind, weil, wir haben gesagt, dass ist eine deutsche Schule, die nach deutschen Standards gegründet wurde, von dem deutschen Senat, Schulsenat, genehmigt wurde, die auf Deutsch unterrichtet bis auf den Türkischunterricht, der in Türkisch und der Englischunterricht auf Englisch abläuft, und vehement dagegen gesetzt haben, dass wir eine türkische Schule sind und jetzt sind wir eine Gülen Schule und das bestreiten wir auch in den ganzen Medien. Sie hören das nicht bzw. Sie lesen das nicht, weil einfach eine Mainstream gefahren wird, wo einfach Sachen, die man gesagt hat, in den Hintergrund kommen und nur, wenn sie ja gesagt haben, dieses ja ausgeschnitten und irgendwo verwendet wird. Das ist unser Problem, aber die Schule geht damit jetzt professioneller um, sage ich mal, in den letzten fünf bis sechs Jahren. Wie gesagt, den Verein gibt es seit zwanzig Jahren. Die Schulen gibt es seit zehn Jahren. Überzeugen Sie sich von der Arbeit und lassen Sie sich von außen nichts einreden.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Gut, vielen Dank. Herr Yildirim.

 

Herr Yildirim:

Also, seit der Potsdamerkonferenz müsste es eigentlich in der Öffentlichkeit klar sein, nach dem Herr Dr. Bekim Agai dort in der Konferenz vor 1000 Menschen gesagt hat, dass TÜDESB Schule zu dem Gülen Netzwerk zuzuordnen ist. Deswegen habe ich jetzt Ihre Äußerungen nicht verstanden. Aber, der Ministerpräsident der Türkei, Tayyip Erdogan, führt ja seit etwa drei Monaten Krieg gegen Gülen Bewegung bzw. gegen Herrn Gülen selbst und er hat in den letzten Wahlveranstaltungen seine Anhänger öffentlich aufgefordert, die Kinder von den Gülen Schulen abzumelden. Hat diese Aufforderung irgendwelche Auswirkungen bei Ihrem Schulbetrieb bis jetzt gehabt? Wie, oder welchen Einfluss hat diese Aufforderung von Herrn Erdogan zum Beispiel, bei der letzten Veranstaltung von, wie heißt das, dieser Kultur, Kulturolympiade war in der, auch Gülen Bewegung zuzuordnenden Zeitung zu lesen, dass sogar ein Botschafter Angst hätte, seinen Namen zu nennen und er hätte die Aufforderung aus Ankara bekommen, diese Veranstaltung nicht zu besuchen. Das heißt, diese Aufforderung ist unter uns, ist in Berlin angekommen. Ja, was sagen Sie dazu?

Und als letzte Frage an die Schulleiterin, wie viel Lehrer hatten Sie bis jetzt von der Gründung, Sie waren ja von der Gründung an dabei und wie viel Lehrer haben selbst gekündigt? Und wie viel Lehrer wurden von der Schule gekündigt? Ob Sie da eine Zahl sagen könnten.

 

Herr Kumru:

So, zu dem Netzwerk. Wenn Sie Bekim Agai gelesen haben, handelt es sich um einen informellen Netzwerk, der zwischen Personen besteht, aber nicht zwischen den Institutionen. Das heißt, ich kenne Leute, die hier in Berlin sich auch zum Gülen bekennen bzw. seine Schriften lesen. Die kennen wiederum Leute in Frankfurt oder in Stuttgart oder in Mannheim, wo ich ursprünglich herkomme. Das sind informelle Netzwerke, Freundschaften, die sie auch überall haben können. Das hat mit der Einrichtung selber nichts zu tun. Es ist weder organisatorisch noch strukturell mit irgendwelchen Netzwerken verbunden.

Zum zweiten Teil. Erdogan, also, das ist türkische Politik. Ich muss sagen, ich hab gestern natürlich die Wahlen in der Türkei mit verfolgt. Ich würde mir wünschen, dass die EU viel mehr an die Türkei ran geht und sie wieder zwingt, in demokratische Wege einzuschlagen. Des Weiteren, also, viel mehr über die türkische Politik möchte ich hier nicht sagen. Ich hab natürlich meine eigene private Ansicht, aber, das trägt zur Arbeit des Vereins nichts bei. Ob das unsere Schüler beeinflusst hat. Wir haben keine Abmeldungen bis jetzt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Menschen einen direkten Bezug zwischen seiner Aussage, geht nicht in diese Schule, mit unserem verbinden. Wir haben Schüler aus der alewitischen Gemeinschaft. Wir haben Schüler aus der kurdischen Gemeinschaft. Wir haben Schüler aus der türkischen Gemeinschaft. Die werden weder nach ihrer Religion noch nach ihrer politischen Zugehörigkeit bei uns geführt, und in den letzten Tagen oder Monaten hat sich niemand abgemeldet, oder, ist mir da nichts bekannt.

Zum deutsch-türkischen Kulturolympiade. Genau das, was Sie gesagt haben. Ich erinnere mich auch nicht, ob ich das gelesen habe, kann in der Zeitung gestanden haben, aber mir ist das nicht bewusst, also, dass ein, dass der türkische, wie nannten Sie, Botschafter, genau, dass der türkische Botschafter so was gesagt haben kann, also mir ist das nicht bekannt, aber wenn die Zeitung das recherchiert hat, dann ist es ihre Sache.

Zu den Lehrerinnen und Lehrer.

 

Frau Leberecht:

Ja, also am Gymnasium ist es natürlich, wir hatten ja ganz am Anfang die Frage, mit dem Lehrermangel, da ist es natürlich so, wenn die Kollegen bei uns anfangen, dann fangen sie an, weil sie eben gerade irgendwo anders keine andere Stelle gefunden haben und dann gibt es immer so eine magische Grenze von zwei Jahren. Also in der Regel, wenn sie zwei Jahre bei uns bleiben, bleiben sie auch und ansonsten, ist es schon eine Fluktuation eben dann in andere Bundesländer gewesen oder dass sie eben eine Stelle an öffentlichen Schulen angenommen haben. Gekündigt wurde, also wir können eben innerhalb der Probzeit, wir haben eine Probzeit von einem halben Jahr, können wir feststellen, dass Lehrer nicht zu uns passen oder weil sie eben auch keine Ausbildung haben, nur eine Unterrichtsgenehmigung haben und dann wird diese Unterrichtsgenehmigung nicht verlängert. Aber, also meines Wissens nach haben wir an, bei uns am Gymnasium niemand gekündigt. An der ISS haben wir jemanden gekündigt, aber ansonsten gehen die Leute dann freiwillig, weil sie leider irgendwo anders eine besser bezahlte Stelle finden und dann kündigen sie einfach.

Aber, was ich noch hier in dem Rahmen sagen möchte. Ich finde es schon erstaunlich, wie das immer auf die Schulen überschwappt. Also, wie unsere Schüler einerseits Islamexperten sein sollen, andererseits sollen sie sich in der türkischen Außenpolitik auskennen. Dann lacht man über sie, weil sie teilweise eine falsche Aussprache haben, aber für alles andere sollen sie irgendwo Experten sein und das finde ich schon wirklich kurios, wenn Buschkowski irgendwo eine Äußerung los lässt oder Sarrazin mal wieder ein neues Buch schreibt. Sie glauben gar nicht, was wir für Anfragen haben, wer zu uns in die Schule rennen möchte und am liebsten sollen wir für die Reporter immer den roten Teppich ausrollen und insofern Frau Müller, wir können's nur falsch machen. Öffnen wir die Schulen, heißt es, ja, ja, jetzt haben sie alles verdeckt und denn sind sowieso immer nur alles so geplante Äußerungen. Geben wir keine Interviews, sind wir verschlossen und verheimlichen sowieso etwas. Wir machen's immer falsch, Frau Müller.

 

Herr Kumru:

Noch eine kleine Anmerkung dazu. Es gibt natürlich Fächer, die man vor einiger Zeit, also bei der Gründung mit aufgenommen hat. Zum Beispiel, Deutsch als Fremdsprache oder als Zweitsprache, die mittlerweile, aber durch das Klientel, nicht mehr gebraucht wird. Ja, die Kinder sprechen so gut deutsch, dass sie diese zweite, also DaZ oder DaF nicht mehr brauchen oder eine andere Stunde, wenn wir am Anfang zum Beispiel, Deutsch sechs Stunden in der öffentlichen Stunde, acht Stunden gegeben haben, kürzt man das auch, weil einfach kein Bestehen mehr notwendig ist und dann fallen natürlich Lehrerplätze weg und dann müssen sie auch dem einen oder anderen kündigen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, die Frau Dantschke möchte, wenn ich das richtig verstanden habe, von ihrem vorhin erteilten Rederecht Gebrauch machen.

 

Frau Dantschke:

Nee, ich muss bloß mal ganz kurz, weil die Darstellung von Bekim Agais Doktorarbeit war hier ja ein bisschen merkwürdig. Herr Kumru, Sie wissen ja, es geht hier um zwei ganz verschiedene Sachen. Es geht um die Schule und es geht um den Trägerverein. Wir reden hier vom Trägerverein nicht von der Schule und die Bewegung nennt sich, neben Gülen Bewegung, auch, da es ein Eigenname ist, Hizmet. Hizmet heißt religiös basierte Dienstleistung und zu dieser Dienstleistung gehört zum Beispiel, Bildung. So und das Ganze ist nicht ein Netzwerk von privaten Freunden, Herr Kumru, Sie sind, Sie haben in Mannheim den Verein aufgebaut, Sie haben hier weiter gemacht, Sie sind in Frankfurt in der Gesellschaft mit Herrn Toy in der GeBiF. Das heißt, Herr Bekim Agai hat deutlich gemacht, jeder von diesen Netzwerk der Hizmet Bewegung, des Gülen Bildungsnetzwerk ist ein informelles Netzwerk, das heißt, jeder Trägerverein ist formal juristisch unabhängig, das heißt, TÜDESB ist ein eigenständiger Verein. Interessant ist, dass TÜDESB allerdings einen anderen Gülen Verein damals begünstigt hat, bei der Auflösung. Also, konnte man damals durch Vereinsbegünstigung das Netzwerk klären. Herr Agai sagt aber, das typische ist eher, dass man's über Personen erklären kann. Interessanterweise ist der ehemalige TÜDESB Chef von Berlin inzwischen in Leipzig. Baut dort das nächste Bildungszentrum auf. Das heißt, die personellen Netzwerke, das heißt, anhand bestimmt tragender Personen und die Vorstände sind immer Männer, sind immer türkischer Herkunft. Keiner von diesem Gülen Verein hat nur irgendwie andere Leute in dem Vorstand, ja, sind meistens vier oder sechs maximal und anhand dieser Personen können sie dann verfolgen, wie sich dieses informelle von formal juristisch eigenen juristischen Personen zusammensetzt und das nennt man das Bildungsnetzwerk oder das Gülen Netzwerk oder die Hizmet Bewegung. So, vielleicht mal dazu.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Vielen Dank. Gibt's weitere Wortmeldungen. Entschuldigung. Frau Schunke.

 

Bezv. Schunke:

Danke schön. Meine Damen und Herren. Herr Kumru, ich hätte da noch mal eine Frage. Weil, mir jetzt gerade einfällt. Eine Freundin hat mir gesagt, dass auf der Weihnachtsfeier von dem Personal, Bücher von Fethullah Gülen verteilt wurden. Wie kommt denn das?

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, vielen Dank.

 

Herr Kumru:

Also, zur Dantschke möchte ich noch was sagen. Aber erstmal zu Ihnen. Mir ist nicht bekannt, dass irgendwelche Gülen Bücher an diesem Veranstaltung verteilt wurden. Es wurde . (Anmerkung BVV-Büro: Zwischenruf durch Bezv. Schunke ohne Mikrofon) ., es, es, es wurde das, es wurde das Buch von Jochen Thies über die Schulen hier in Deutschland, dieses Buch wurde den Personen geschenkt, aber das ist kein Gülen Buch. Das ist von Herrn Jochen Thies. Und zu Hizmet. Es ist so wie es da dargestellt wurde. Der Verein TÜDESB ist ein formeller Träger von Bildungs . Bildung, und Bildung spielt für die Gülen Anhänger, ich sage mal das jetzt, man braucht eine sehr lange Zeit, um diese Anhängerschaft überhaupt zu klären, wie man das nennen soll, ein sehr hohes Gut. Der Verein selber vertreibt aber nicht oder verbreitet nicht Gülen's Lehren. Das sind Personen, die sich dazu bekennen. Genau so wie Sie, wenn Sie sich für einen religiösen, für einen intellektuellen Menschen interessieren und seine Sichtweisen vertreten, das machen Sie als Person. Dafür brauchen Sie keinen Verein. Aber, wenn Sie so in diese Bildungsarbeit, sage ich mal, interessiert sind, wie es dieser Herr Gülen propagiert, dann ist es ein Ergebnis, dass er eine Bildungseinrichtung aufbaut. Herr Gülen sagt, "wir müssen auch Armut bekämpfen", deshalb ist es für Menschen, die Herr Gülen mögen und seine Schriften lesen, eine Aufgabe, ein Unternehmen zu gründen, um vielleicht Leute einzustellen, um diese Armut zu bekämpfen. Herr Gülen sagt, "wir müssen die Bildungslosigkeit, die in der Gesellschaft herrscht, bekämpfen". Das können Sie nur mit Bildungseinrichtung, ja, das ist aber das Ergebnis von personeller Inspiration, sozusagen, die man dann in irgendeine Form kanalisieren muss. Sie können ja nicht sagen, ich mach meine Haus auf und lade die Leute zu mir nach Hause ein.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Wir werden kommen. So, jetzt hat noch Frau Müller ... (Zwischenruf von Herrn Kumru: Sie sind gerne eingeladen. Die Größe kann ich noch vereinbaren.)

 

Bezv. Müller:

Also ich, danke schön, ich mach mein Haus nicht auf. Ich lad nicht ein. So, nachdem Sie ja Gülen zitiert haben. Also, Herr Gülen hat auch gesagt, wenn ihr eine Schule gründet, dann hat das nur dann einen Zweck, wenn ihr diese Schule dafür einsetzt, für die Mission, für unser Werk, für den Islam, auszunutzen. Also, es gibt viele Gülen Zitate und ich bin sehr unzufrieden jetzt gerade und muss mir das alles durch den Kopf gehen lassen und ich wird das alles gerne noch mal lesen. Die GAL Fraktion beantragt ein Wortprotokoll dieses Tagesordnungspunktes. Danke.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, damit ist ein Wortprotokoll beantragt. Herr Kumru.

 

Herr Kumru:

Eine Sache, eine Sache noch. Sie müssen auch gucken, wie diese Aussprachen auf die Menschen wirken. Es ist etwas, was sie sagen und es ist etwas was die anderen daraus machen und nicht die 70 Bücher, die Herr Gülen geschrieben hat formt unsere Gesellschaft hier. Ja, Sie finden bestimmt auch gutes Ansätze in diesen Büchern.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Okay, es ist Wortprotokoll beantragt. Dann ist es so. Herr Kosiol.

 

Bezv. Kosiol:

Ja, nur um noch mal zu erinnern. Der Tagesordnungspunkt war jetzt richtig lange. Wird für den gesamten Tagesordnungspunkt das benötigt? Ich weis nicht, ob man's einschränken kann, weil, nur nicht das es vergessen wird, dass wird seit 1 ½ Stunden, oder so, das wird eine hübsche Arbeit.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Fast zwei. Okay. Herr Yildirim.

 

Herr Yildirim:

Der Grund, warum wir heute das Thema Gülen aus der Tagesordnung haben, ist wahrscheinlich die Veranstaltung mit Herrn Eisler im letzten Jahr und Sie haben wahrscheinlich davon ziemlich spät erfahren, Herr Kumru. Was sagen Sie zu seinen Äußerungen, was er damals 2013 im Mai gemacht hat?

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Es ist tatsächlich so, dass die Veranstaltung mit Herrn Eisler vom letzten Jahr, glaube, Mai oder wann der Anlass war, dass Sie sich an mich gewandt haben und wir haben das beim letzten Mal eingebracht und haben Sie dann dazu eingeladen.

 

Herr Kumru:

Genau. Also, ich hätte gerne gewünscht, dass, wenn über TÜDESB gesprochen wird und jemand kompetentes da sein soll, was ich von Herrn Eisler in dem Bezug nicht denke, also im Bezug auf TÜDESB. In Bezug auf Gülen Bewegung kann er kompetent sein, da habe ich meine, kann ich nichts zu sagen. Aber ich hätte es gern gesehen, wenn wir damals hier mit eingeladen wären. Es war eine öffentliche, aber ich hab nicht die Zeit jedes Mal zu gucken, wer debattiert, wo, was. Wir haben im Nachhinein durch Freunde, die auch diesen Kreis manchmal besuchen, das mitbekommen und dann habe ich auf den Bezirksseiten nachgeschaut und hab dann Herrn Bröckl angeschrieben, dass wir da auch gerne bereit stehen, offen stehen über Fragen, Antworten, ja, zur Verfügung zu stehen. Und deshalb auch der Dank, dass wir heute da sein dürfen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Der Dank geht an den Ausschuss. Der Ausschuss hat entschieden, nicht nur ich. Okay, gibt's weitere Wortmeldungen. Dann, das sehe ich nicht so, dann bedanke ich mich bei Ihnen dreien und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Sie können natürlich noch weiterhin der Sitzung beiwohnen. Sind nur noch zwei Tagesordnungspunkte drauf, aber ist Ihre Entscheidung. Schönen Abend noch.

 

Herr Kumru:

Also, ich für meine Person, danke dem Ausschuss und möchte mich gerne verabschieden, weil der nächste Termin ansteht, ja, und die Kollegen wahrscheinlich auch. Okay, danke Ihnen.

 

Vorsitzender Bezv. Bröckl:

Dann schönen Nachhauseweg und ich verlasse Tagesordnungspunkt drei.


Beschluss:

 


Abstimmungsergebnis:

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TÜDESB Schule - Herr Kumru (3054 KB)    

 
 

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