Auszug - Rahmenkonzept Kooperation Jugendhilfe/Schule  

 
 
Gemeinsame öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses und des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 1
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 28.08.2012 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 18:25 Anlass: ordentlichen
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll

BzStR Hanke berichtet den Mitgliedern der Ausschüsse, dass die strategische Steuerungsrunde gestern ins Leben gerufen wurde und die Vorlage mit dem Konzept in Kraft getreten ist

 

BzStR Hanke berichtet den Mitgliedern der Ausschüsse, dass die strategische Steuerungsrunde gestern unter seiner Leitung ins Leben gerufen wurde. An der 1. Sitzung nahm er neben der Leiterin der Außenstelle, Frau Maroldt, ihrer Stellvertreterin, Frau Kneringer, der Leiter des Fachbereichs Schule, Herr Lorenz, sowie der Direktor des Jugendamtes, Herr Tölke, teil.

 

Heute wurde die Unterzeichnung der Vereinbarung vorgenommen. Das beschlossene Konzept in seiner kompletten Fassung wird den Mitgliedern der Ausschüsse umgehend zugesandt.

 

Frau Galicki arbeitet seit dem 01.06.2012 in der Koordinierungsstelle Schule/Jugendhilfe und erläutert die Gründe für das Entstehen des Spandauer Rahmenkonzeptes. In der Schulreform von 2010/2011 gibt es strukturelle Veränderungen und die damalige Senatsverwaltung hat paritätisch das Projekt „ Gesamtstruktur Schule/Jugendhilfe“ ins Leben gerufen. In diesem Projekt wurde der Bedarf ermittelt, wie am besten Kooperation Schule/Jugendhilfe gelingen kann und eine Handlungsempfehlung geschrieben. Diese hat zum Ziel hat, eine Verantwortungsgemeinschaft zu bilden, ein gemeinsames Verständnis für eine ganzheitliche Bildung, eine gemeinsame Bildungsplanung sowie eine effektive Zusammenarbeit von Schule/Jugendhilfe. Ergebnis dieses Projektes war das bezirkliche Rahmenkonzept, das jetzt in den Bezirken umgesetzt wird. Das Konzept beinhaltet letztendlich eine Bestandsaufnahme von den bereits bestehenden Angeboten und eine Implementierung der Steuerungsrunden.

 

Es gibt die strategische und die operative Steuerungsrunde. In der strategischen Steuerungsrunde hat BzStR Hanke die Leitung übernommen. Die operative Runde ist eine Art Durchführungsebene. Man versucht damit, die Lücken im Bezirk zu schließen, welchen Bedarf es noch an Kooperationen gibt und Ressourcen zu bündeln.

 

Frau Galicki arbeitet für eine Stiftung und ist weder für die Schule noch für das Jugendamt tätig. Sie arbeitet sozusagen in Kooperation als Prozessbegleitung und sie hat auch kein Geld zu verteilen. Sie ist für die Kommunikationswege zuständig, die Strukturen zu etablieren, damit sie in Zukunft vielleicht eigenständig verlaufen. Der Anfang in der strategischen Runde war zufriedenstellend und es fand eine gute Zusammenarbeit der Beteiligten statt. Der Prozess ist damit gestartet und demnächst wird hoffentlich die operative Steuerungsrunde einberufen.

 

Herr Sareika ergänzt die Ausführungen und stellt fest: Als Neuerung steht dahinter, dass sich die verschiedenen Bereiche miteinander wirklich verständigen. Bisher gibt es in vielen Bereichen punktuelle oder personenabhängige Zusammenarbeit. Das Ganze soll jetzt systematisch für den Bezirk bewegt werden, um zu sehen, was Spandau für ein Bildungsverständnis hat und was man gemeinsam voranbringen kann. Dafür soll auf Verwaltungsebene der Rahmen gesetzt werden.

 

In der operativen Runde kommen bereits benannte Kollegen aus dem Bereich von Schule und aus dem Bereich des Jugendamtes zusammen, aber auch aus dem Bereich der Jugendhilfe auf Seiten der Freien Träger sollen daran teilhaben. In dieser Runde gibt es Platz für drei Vertreter, die dort mitarbeiten sollen. Diese Runde ist ansonsten soweit besetzt mit allem, was der Verantwortung im Bezirksamt unterliegt. Es wurde die Frage aufgeworfen, wie man die Beteiligung der Trägerschaft findet. In der Diskussion ergab sich das Meinungsbild, dass es geeignet wäre, den beiden Ausschüssen das Projekt gemeinsam vorzustellen und Verständigung herzustellen, wie dort die Beteiligung sichergestellt wird.

 

Hierzu gibt es den Vorschlag, ein Verfahren zu eröffnen, dass sich die Interessenten/Bewerber zur Teilnahme an der operativen Runde an das Jugendamt wenden und sich förmlich bewerben. Allerdings ist es aber auch untereinander ganz gut zu diskutieren, wie man sich in diesem Gremium vertreten fühlen will. Das Gremium soll relativ klein gehalten werden, damit es arbeitsfähig bleibt.

 

BzStR Hanke macht einen Aufruf für die Mitgliedschaft in der operativen Steuerungsrunde des Spandauer Rahmenkonzeptes. Wenn den Mitgliedern des Ausschusses Träger bekannt sind, die Interesse daran haben, sollen diese sich bitte bewerben. Es wird dann geschaut, wer den Aufgaben, die durch die strategische Steuerungsrunde gestellt werden, in der eigentlichen Arbeit gerecht werden könnte. Durch dieses Rahmenkonzept soll etwas erfolgreich auf den Weg gebracht werden. Bei diesen drei Trägern sollten unterschiedliche Segmente abgedeckt werden, weil man dann möglichst viel Fachwissen und Anregungen aus verschiedensten Bereichen in der operativen Arbeitsgruppe wiederfinden könnte.

 

In einer Diskussion, an der sich BzStR Hanke, die Bezv. Höhne, Müller, Mross, Haß, Schneider, Bgd. Lorch, Frau Goldschmidt-Ahlgrimm, Frau Bindel und Herr Koßack beteiligen, werden Fragen nach Einzelheiten beantwortet und u. a. folgende Ausführungen gemacht:

 

- Bezv. Höhne stellt fest: Es ist erfreulich, dass es Ganzheitlich ist und bis zum KJPD wirklich alle vertreten sind, um die unterschiedlichen Sichtweisen zusammenzubringen auch wenn es natürlich offene Fragestellungen, z. B. was mit den Schuleinrichtungen passiert, gibt. Es mangelt mit der Verzahnung und der Frage, wie es zukünftig weitergeht

 

- In der operativen Steuerungsrunde gibt es nur namentlich zu benennende Menschen, die Kraft Amtes dabei sind. Die Schulleiter oder Schulleiterinnen, die sich beteiligen sollen, sind noch nicht bekannt. Die 3 auszuwählenden freien Träger sind jeweils für die Legislaturperiode. Es steht der operativen Steuerungsgruppe jedoch jederzeit frei, sich zusätzliches Wissen mit an Bord zu holen. Die Arbeitsaufträge grundsätzlich werden durch die strategische Runde in Auftrag gegeben.

 

- Frau Goldschmidt-Ahlgrimm gibt zu bedenken, wenn die Freien Träger, die interessiert wären, sich an der Steuerungsrunde zu beteiligen, nur halbjährlich eingeladen werden, hat man das Gefühl, ein Rädchen am Rande als Alibifunktion zu sein. Wenn man wirklich etwas bewegen will, ist ein halbjährliches Treffen eigentlich nicht mehr als ein Gedankenaustausch. Zusammen arbeiten kann man unter dieser Voraussetzung nicht..

BzStR Hanke erklärt hierzu, dass voraussichtlich halbjährlich lediglich die strategische Steuerungsrunde tagen soll, die operative Steuerungsrunde bearbeitet dann die Aufträge. Sie soll mindestens 4 Mal im Jahr tagen und der strategischen Runde (Aufsichtsrat) die bearbeiteten Aufträge vorstellen.

 

- Die Arbeitsgruppe wird klein gehalten, damit sie arbeitsfähig ist. Es handelt sich dabei auch um eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe und keine politische. Es sind keine politischen Vertreter in den Arbeitsgruppen bis auf den Stadtrat in der operativen Gruppe kraft Amtes. Das Gremium soll möglichst neutral arbeiten können und kein Votum aus dem JHA sein. Es soll ein freies Gremium sein, das Ideen entwickelt und alle sollen sich daran beteiligen.

 

- Bezv. Höhne denkt in Strukturen und in Gremien. Sie kann an diesem Modell keinen Fehler entdecken und findet es spannend, wie die Umsetzung funktionieren wird. Trotzdem bittet sie darum, wenn sich etwas konkretisiert und das eine od. andere an einer Stelle in der Praxis nicht kompatibel ist, darüber auch später noch zu diskutieren. Auch solche Gremien könnte man ändern.

 

- Eine Koppelung von Arbeit der Freien Träger an Wahlperioden hält Bezv. Müller für falsch. Sie hält es auch nicht für richtig, dass die beteiligen Träger Schule nur mit einer Stimme sprechen dürfen. Ebenso sieht sie es nicht nur als Arbeit des Bezirks. Zwei wesentliche Ausschüsse in dem Bezirk sind bei wesentlichen Punkten nicht in der Mitberatung. Das findet sie bedenklich.

 

- Frau Pape sieht diese Einrichtung sehr positiv und notwendig und ist gespannt auf das Papier. Sie findet es gut, dass nicht nur das Jugendamt, das Schulamt, die Schulaufsicht, die Schulen und die Freien Träger, sondern auch das Gesundheitsamt mit ins Boot genommen ist. Das ist ein ganz notwendiger Schritt. Dennoch gibt sie zu bedenken, ob es sinnvoll ist, wenn das Jugendamt solche eine starke Betonung erfährt und die Schulpädagogen nur durch die Außenstelle und durch eine Stimme mit allen Schulleitern vertreten sind. Eine paritätische Besetzung wäre aus ihren eigenen Erfahrungen sinnvoll.

 

- Herr Koßack bedankt sich bei allen Beteiligten, die an dem Konzept mitgearbeitet haben, Er hat beim Vergleich von 2011 zu 2012 den Eindruck, dass sich im Bereich Schule und im Bereich Jugendamt eine ganze Menge bewegt hat. Er sieht das Papier als einen großen Wurf, der die Verzahnung dieser beiden Bereiche, die vorher nach seinen Empfindungen relativ aneinander vorbeigearbeitet haben, meistert. Die Verzahnung ist jetzt besser und man ist auf einem guten Weg.

 

- Bgd. Lorch betont noch einmal, dass seine Intension bei ehrenamtlichem Engagement ganz klar dahin geht, auch etwas zu bewegen. Er sieht hier nicht wie Freie Träger etwas einbringen können, was konsequenter Weise auch Frucht trägt.

 

Die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses dankt für die rege Diskussion und stellt fest, dass dieses Thema in Zukunft regelmäßig auf die Tagesordnung gesetzt wird, ggf. auch regelmäßig in gemeinsamer Sitzung mit dem Ausschuss für Bildung und Kultur.

 

Frau Bindel informiert die Mitglieder der Ausschüsse über eine Veranstaltung zum Thema Inklusion, die heute Abend um 19.00 Uhr in der Schule Jungfernheide stattfindet. Es handelt sich um zeitlich begrenzte Initiative, von der bundesweit noch nicht so viele wissen. Dabei geht es um sehr viel Geld und darum, Arbeitsplätze für Jugendliche und Azubis mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Sie berichtet, wie sie von dem Projekt erfahren hat und die Initiative von BzStR Hanke und dem Bezirksschulbeirat zu der Thematik.

 

Die Vorsitzende unterbricht die Sitzung für 7 Minuten, um den Ausschuss für Bildung und Kultur zu verabschieden.


 
 

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