Auszug - Die Zukunft der Schulsozialarbeit und der Schülerclubs im Rahmen der Schulstrukturreform
Der
Vorsitzende verteilt ein Schreiben der Gesamtelternvertretung der
Heinrich-Hertz-Oberschule, das ihn gestern erreicht hat, an die Mitglieder der
Ausschüsse. Der
Vorsitzende führt u. a. aus, dass sich nach als Ergebnis der letzten Sitzung des
Jugendhilfeausschusses, die im Schülerclub der Heinrich-Hertz-Oberschule
stattfand, eine Arbeitsgruppe gebildet hat, die ein Standpunktpapier erarbeiten
wollte. Herr Karstens vom Casa e.V. hat die Koordination übernommen und es
wurde ein Papier entwickelt, das sich einmal mit den Standards- und
Arbeitsschwerpunkten der schulbezogenen Jugendarbeit an den integrierten
Sekundarschulen befasst und zum anderen die schulbezogene Sozialarbeit an den
Schulen noch einmal beleuchtet. Diese erarbeiteten Papieren werden an die
Mitglieder der beiden Ausschüsse als Tischvorlage verteilt. Diese Unterlagen
sollten in der nächsten Sitzung besprochen und Grundlage eines eventuellen
Beschlusses werden, der an die zuständigen Stellen geleitet wird. BzStR’in
Meys informiert die Mitglieder der Ausschüsse über die Ergebnisse der
vergangenen Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses am 21.04.2010, an der sie
als beratendes Mitglied teilgenommen hat. Der Landesjugendhilfeausschuss hat
dem gesamten Entwurf des Projektberichtes zur Gesamtstruktur Schule und
Jugendhilfe zustimmend zur Kenntnis genommen hat. Die
inhaltliche Seite war nicht so lange Gegenstand der Diskussion, sondern mehr
die finanzielle Seite. Insgesamt soll allen Bezirken zusammen 1,57 Mio. Euro
zur Verfügung gestellt werden. Diese Summe wird auf die 12 Bezirke verteilt auf
der Grundlage der Schülerzahlen. Allerdings sollen nur 60 % in die Bezirke
gehen, weil durch den Bezirk mind. 40 % der geplanten Ausgaben erbracht werden
sollen, wobei mind. 20 % durch den Bereich Schule zu erbringen sind. Sie sowie
die beiden anderen Stadträtekolleginnen haben deutlich gemach, dass die Bezirke
zumindest für den Bereich Jugend diesen Anteil von 20 % nicht erbringen können.
Der Haushalt für 2010 und 2011 ist abgeschlossen und diese Summe wäre lediglich
aus dem ohnehin viel zu geringen Zuwendungsbereich zu finanzieren. Für Spandau
würden auf der Grundlage dieses Verteilungsschlüssels (Schülerzahlen abzüglich
40 %) für 2011 66.000 € zur Verfügung stehen und für dieses Jahr noch ca. 6000
€. Die Abt. Jugend und Familie hat keine Möglichkeit, dieses Geld zur Verfügung
zu stellen. Das Geld ist bis Ende des Schuljahres 2010 in den Haushalt
eingestellt, dann soll es die neue Summe geben und davon nur 60 %. Der Bereich
Schule hat es hierbei noch relativ positiv getroffen, weil bei den 20 % für
Schule auch Personalkosten, Gebäude und Sachmittel erbracht werden können. Der LJHA
hat weiterhin gesagt, dass die Mittel grundsätzlich für Angebote und Projekte
in den Klassen 5-10 eingesetzt werden sollen. Diese Bereiche besitzen
Priorität, aber es kann auch an den 7. und 8. Klassen der Sekundarschulen
eingerichtet werden. Von den
1,57 Mio. € behält sich die Senatsverwaltung noch einmal 25 % vor, weil sie ein
Drittel der Mittel für Beteiligung ausgeben will (landesweit), ein Drittel der
Mittel für Ehrenamtlichkeit (Landesjugendring und Jugendverbände) und ein
Drittel der Mittel für kulturelle Bildung, Landesverein und kulturelle
Jugendhilfe. Auf die
Fragen der Bezv. Höhne führt BzStR’in Meys u.a. aus, dass es ihr nicht zusteht,
die Mittel des Landesjugendhilfeausschusses zu kritisieren, dennoch sieht der
LJHA an diesem Punkt die bezirkliche Realität nicht. Man hätte auch die
Möglichkeit gehabt, nicht nur 75 % der Mittel in die Bezirke zu geben, sondern
100 % in die Bezirke zu geben. Sie und ihre Kolleginnen aus den anderen
Bezirken haben das angemerkt, der LJHA hat dennoch einen einstimmigen Beschluss
gefasst (siehe Anlage). Bezv.
Bewig stellt fest, dass die Arbeitsgruppe ein gutes Konzept entwickelt hat. Die
nächste Sitzung sollte genutzt werden, um dieses Konzept zu besprechen, in der
Offensive zu bleiben und an den
Landesjugendhilfeausschuss heranzutreten. Man muss ihnen dokumentieren, was man
in Spandau für ein Konzept ausgearbeitet hat, aber dass man die große Sorge
hat, dass man durch den Eigenanteil das ganze Projekt nicht finanzieren kann.
Auch ein LJHA kann sich noch einmal bewegen und wenn Einwände aus den Bezirken
kommen vielleicht auch noch einmal einen Teilbereich revidieren. Man sollte dringend
darauf hinweisen, dass den Bezirken in doppelter Weise Geld entzogen wurde. Bezv.
Bewig würde gern zur nächsten Sitzung vom BA aufbereitet haben, was diese
Rahmenbedingungen jetzt bedeuten, wie viel Mittel der Bezirk aufbringen müsste
und was für ein Kraftakt das wäre. Bezv. Höhne hat seiner Meinung nach zurecht
angemerkt, dass der Bezirk durchaus seinen Eigenanteil an vielen anderen
Stellen bringt und es stellt sich die Frage, ob es im Rahmen der Konstellation
möglich ist, den Eigenanteil anzugeben und damit mehr Mittel zu erhalten bzw.
seinen Beitrag, was den Bereich Jugend angeht, zu leisten. Dies sollte zur
nächsten Sitzung geklärt werden, um dann ganz genau zu wissen, was hier im
Bezirk noch benötigt wird und was unternommen werden muss. BzStR’in Meys
führt u. a. aus, dass der LJHA in diesem Punkt derzeit nicht der richtige
Adressat ist. Der LJHA hat nicht nur etwas zur Finanzierung der Schülerclubs
gesagt, sondern in Gänze eine Beschlussempfehlung verabschiedet zum Entwurf des
Projektberichts zur Gesamtstruktur Schule und Jugendhilfe. Das
Lenkungsgremium, das auch auf Landesebene eingesetzt ist zu diesem Thema, hat
am Freitag, 23.04.10 getagt und wollte über den Entwurf beraten, hier ist
jedoch auch Finanzen beteiligt, so dass es sein kann, dass es hier noch einmal
Änderungen gegeben hat. Dies entzieht sich derzeit ihrer Kenntnis. Am kommenden
Freitag wird es eine Klausurtagung der Jugendstadträte geben. Bis dahin wird es
neue Informationen geben und hofft, dass dieser Entwurf des Projektberichtes zur
Gesamtstruktur Schule und Jugendhilfe bis dahin auch kein Entwurf mehr ist und
es hier im Ausschuss auch vorgestellt wird. Das Konzept der Arbeitsgruppe
sollte vielleicht auch ein stückweit mit dem gesamtberliner Papier abgeglichen
werden, nicht dass in Spandau wegen eines Beschlusses des JHA und des
Bildungsausschusses möglicherweise gegen berlinweite Vorgaben/Zielvorstellungen
gearbeitet wird. Herr
Wisniewski führt u. a. aus, dass er dem Lenkungsausschuss dieses Projektes
angehört und er aus der Sitzung am Freitag berichten kann, dass sich die
Lenkungsgruppe auf Antrag der Staatssekretärin etwas über den Beschluss des
LJHA hinweggesetzt wird. Es werden 100 % der zur Verfügung stehenden Mittel auf
die Bezirke verteilt. Man hat auch auf Anraten der dem Lenkungsgremien
angehörenden Bezirksstadträte aus ganz Berlin (2 Bereich Jugend und 2 Bereich
Bildung) beschlossen, dass es eine Übergangsfrist für dieses Projekt geben
wird, weil alle Stadträte natürlich angemerkt haben, dass der Haushalt längst
beschlossen ist. Über den Entwurf selbst ist noch nicht abgestimmt worden.
Hierfür gibt es 14 Tage Zeit, in der die letzten am Freitag besprochenen
Änderungen von der Senatsverwaltung eingearbeitet werden. In einer
längeren Diskussion, an der sich BzStR’in Meys, BzStR Hanke, Frau Maroldt, die
Bezv. Beckmann, Fresdorf, Höhne, Haß, Bewig, Schneider, Herr Wisniewski und
Herr Karstens beteiligen, werden einige Fragen beantwortet und u. a. folgende
Punkte angesprochen: -
Der
Bezirk sollte bzw. muss den geforderten Eigenanteil an Mitteln irgendwie
aufbringen. -
Man
ist etwas fassungslos, wie mit einem Projekt, wie hier die Einrichtung der
Schülerclubs, umgegangen wird, das einmal von der Senatsverwaltung angeregt
wurde und für das die Mittel bereit gestellt wurden, wenn es nach so vielen
Jahren so gut funktioniert und zur Schaffung von Sekundarschulen wichtiger ist
denn je. -
In der
Schulaufsicht werden die Schülerclubs als wichtige Einrichtung gesehen. -
Am
11.05.2010 wird der Ausschuss für Bildung und Kultur dieses Thema in seine
Tagesordnung aufnehmen, einen Beschluss fassen und diesen dem JHA für seine
Sitzung am 18.05.2010 zukommen lassen. -
Sozialpädagogisches
Personal an den vier Sekundarschulen in Spandau wird von der Entscheidung der
Form des Ganztagsbetriebes an den Schulen abhängig gemacht (gebundener,
teilgebundener oder offener Ganztagsbetrieb). Die neuesten Informationen
beinhalten, dass jede Sekundarschule mit einem Sockel von einer halben Stelle
rechnen kann. Es wird eine neue Berechnung nach Schülerzahlen machen, so dass
jede Sekundarschule, die mit Klasse 7 beginnt, wenigstens einen bestimmten
Sockel hat, da die Stellenanteile sonst viel zu gering wären, um sinnvoll
arbeiten zu können. Diese Daten liegen noch nicht vor und werden bei den
Schulen abgefragt. -
Am
20.04.2010 gab es eine große Veranstaltung der Senatsschulverwaltung gemeinsam
mit Jugend, bei der sich insgesamt 13 Freie Träger der Jugendhilfe vorgestellt
haben, so dass die zukünftigen Sekundarschulen dort die Möglichkeit hatten,
sich Informationen zu beschaffen bevor sie in die Kooperation gehen. -
Im
Jugendamt wird derzeit daran gearbeitet, dass sich, wenn die Sekundarschulen
tatsächlich ans Netz gegangen sind, auch vieles im Bereich der Jugendhilfe in
der Arbeit der Jugendfreizeiteinrichtungen ändern muss, angefangen bei den
Öffnungszeiten, Unterstützung bei den Hausaufgaben und vieles mehr. -
Hr.
Karstens bedankt sich beim JHA, dass dieser sich die Einrichtung vor Ort
angesehen hat und denkt, dass den Ausschüssen bewusst ist, was die Kolleginnen
vor Ort mittlerweile leisten. Es wäre sehr bedauerlich, wenn ein Bezirk die
relativ kleinen Mittel nicht aufbringen kann und die Arbeit in der Fortführung
gefährdet. -
Das
bezirkliche Konzept für diese Jugendsozialarbeit in Schule/Zusammenarbeit mit
Schule soll perspektivisch ausfallen und nicht unbedingt nur auf den Stand
heute abzielen. -
Es ist
misslich für eine ergebnisorientierte Diskussion, wenn dem Bezirksamt und dem
Bezirksschulbeirat verschiedene Konzeptentwürfe vorliegen. -
Die
Arbeitsgruppe hat schon viel erarbeitet, es ist aber schwer und man weiß nicht,
wie man sich als Bezirk bzw. BVV für Dinge einsetzen kann, von denen die
Zeitabläufe für ein Vorliegen bzw. Einreichen von Konzepten nicht bekannt sind
bzw. wann man wo zusätzliche Mittel im Land Berlin beantragen sollte, weil der
Bezirkshaushalt diese nicht hergibt. -
Die
Schulen haben viele Sorgen, aber auch damit hätte sich der JHA längst
auseinandersetzen müssen, wie z.B. die Problematik einer Zusammenführung von
Schulen an verschiedenen Standorten. Die Schulstrukturreform ist grundsätzlich
positiv mit ihren Zielstellungen, man sollte sich jedoch am Anfang über eine
Richtung verständigen. Die Schulen haben andere Kompetenzen und können selbst
entscheiden, in welcher Form sie entsprechende Mittel einsetzen wollen, was
eine ernst zu nehmende Stärkung von Schulen vor Ort bedeutet. Aufgabe des JHA
ist es, dann man sich über die Standards im Bezirk verständigt, so wie es in
der Vergangenheit mit den Förderrichtlinien auch gemacht wurde. Der
Vorsitzende stellt fest, dass sich der Ausschuss für Bildung und Kultur in
seiner Sitzung am 11. Mai sowie der JHA in seiner Sitzung am 18. Mai weiter mit
diesem Thema beschäftigen werden. Er dankt dem Ausschuss für Bildung und Kultur
für die Teilnahme an der Sitzung des JHA und für die Mitarbeit und
verabschiedet den Ausschuss für Bildung und Kultur um 17.17 Uhr. Die Sitzung
wird für 5 Minuten unterbrochen. |
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