Auszug - Lieber schlau als blau - Projektvorstellung
Herr
Strauch stellt seinen Arbeitsbereich vor und informiert die Mitglieder des
Jugendhilfeausschusses ausführlich über das Projekt „Lieber schlau als blau“,
ein Alkoholpräventionsprogramm für Jugendliche, das Spandau in seinen
Jugendeinrichtungen anbieten und durchführen möchte (siehe Anlage). Er führt
u. a. aus, dass er auch zuständig ist für die Jugendschutzkontrollen, die
gemeinsam mit der Polizei und dem Ordnungsamt gemacht werden. In diesem
Zusammenhang ist man bereits auf sehr viele Jugendliche getroffen, die ganz
offensichtlich ein erhebliches Alkoholproblem haben. Im Rahmen der
EU-Miniprojekte für die Wilhelmstadt wurde ein Projekt gegründet „Fit ohne
Sprit“ und innerhalb dieses Projektes hat man festgestellt, dass es für die
Jugendlichen, mit denen das Jugendamt in den Einrichtungen zu hat, keine
Angebote gibt. Es gibt sog. „Komm-Angebote“, die die Jugendlichen aufsuchen
können, was sie jedoch leider nicht tun, aber „aufsuchende Angebote“ gibt es
für diese Jugendlichen nicht. Im Rahmen
dieses Projektes wurden bisher 2 Fortbildungen besucht 3 sollen hoffentlich
noch folgen. Während dieser Fortbildung hat man sich u. a. dieses Brandenburger
Projekt „Lieber schlau als blau“ angesehen. Es geht bei diesem Projekt auf
keinen Fall um den gemeinsamen Konsum von Alkohol. Hintergrund des Projekts ist
es, dass die Jugendlichen lernen sollen, wie man mit dieser allgemein
zugänglichen Droge Alkohol so umgeht, dass man einen möglichst risikoarmen
Umgang damit hat. In unserer Gesellschaft gibt es keine Regeln und Normen zum
Verhalten und im Umgang mit Alkohol. Dies ist z. B. in Italien anders und
erläutert die dort fest gefügten gesellschaftlichen Regeln. In Statistiken kann
man ersehen, dass es z. B. in Italien erheblich weniger erwachsene
alkoholabhängige Menschen gibt als in Deutschland. Hier liegen die Zahlen
zehnfach so hoch. Das Projekt bemüht sich, an der Lebenswirklichkeit der Kinder
anzusetzen und die Lebenswirklichkeit sieht so aus, dass z. B. 86 % der
deutschen Erwachsenen regelmäßig Alkohol trinkt und nur 14 % der Erwachsenen
abstinent lebt. Alkohol
wird in unserer Gesellschaft in der Darstellung als jung, schön, dynamisch,
gesund und frech gesehen, also nur positiv bewertet. Wenn man sich die
Vorbilder der Jugendlichen anschaut, und das sind alle Erwachsenen, die hier
leben, dann muss man feststellen, dass die Erwachsenen sehr oft genauso
unkontrolliert und unmäßig Alkohol konsumieren wie die Jugendlichen, denen dies
vorgeworfen wird. Um das
Projekt durchzuführen, wird mit den Eltern des jeweiligen Jugendlichen, der
daran teilnimmt, eine schriftliche Vereinbarung über das 3-Tages-Programm
getroffen, es wird also zuerst Kontakt mit den Eltern aufgenommen, entweder
durch einen Elternabend oder durch Einzelgespräche. Der Ablauf des
3-Tages-Programmes wird erläutert. In einer
Diskussion, an der sich die Bezv. Fresdorf, Schneider, Julius, Höhne, Bgd.
Kroggel, Frau Bindel und Herr Strauch beteiligen, werden Fragen nach
Einzelheiten beantwortet. Dieses Projekt gibt die Möglichkeit, die Jugendlichen
zu erreichen. Es hat die Schwäche, dass es noch nicht evaluiert ist und man
bittet um das Gespräch im JHA, wenn das Projekt durchgeführt wurde. Es kann ein
Baustein für bestimmte Jugendliche sein. Die
Fraktionen äußern alle ihr Interesse an dem Projekt für Spandau und die
Mitglieder des Jugendhilfeausschusses befürworten gegen 2 Stimmen die
Durchführung dieses Projekts in den bezirklichen Jugendfreizeiteinrichtungen. |
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