Auszug - Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes für die Zitadelle Spandau - Bericht und Besprechung  

 
 
öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 16.01.2007 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 17:55 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll
Beschluss

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Kassette 2, Seite 1, lfd. Nr. 122 - Ende

Kassette 2, Seite 2, lfd. Nr. 001 -   154

 

BzStR Hanke führt u.a. aus, dass das Entwicklungskonzept für die Zitadelle Spandau im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses von Vertretern der CDU und der Grünen ausdrücklich gelobt wurde. Der Hauptausschuss fordert das Land Berlin, sich verstärkt einzubringen in die gute Arbeit , die bisher mit und um die Zitadelle herum vom Bezirk in eigenen Kraftanstrengungen auf den Weg gebracht wurden.

 

Das Konzept ist vom Bezirk Spandau gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, hier insbesondere mit dem obersten Denkmalpfleger, erarbeitet worden. Das Konzept ist im Hauptausschuss so zur Kenntnis genommen worden mit dem Anhang, der Bezirk solle prüfen, welche möglichen anderen Trägerformen für die Spandauer Zitadelle oder die Spandauer Festungswerke insgesamt in Betracht gezogen werden könnten. Daraufhin wurde jetzt eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, in der begonnen wird, eine genauer Kostenanalyse für die Zitadelle zu erstellen, um dann auch in einer späteren Diskussion über verschiedene Trägerformen diskutieren zu können. Es gibt verschiedene Modelle, die diskutiert werden sollten, um einen langfristigen Erhalt der Zitadelle im Bezirk gewährleisten zu können.

 

Die Senatsverwaltung ist entsprechend der Bitte des Hauptausschusses bisher dahingehend tätig geworden, dass Mittel für die Häuser 6 und 8 beantragt wurden über Lottomittel und EFRE-Mittel in einer Größenordnung von ca. 13 Mio. €. Man hofft nun sehr, dass dieser Antrag dann wohlwollend beschieden wird.

 

Frau Theissen führt u.a. aus, dass seit längerem bei der Kulturverwaltung ein Antrag der Stiftung Neue Kultur zur Sonderausstellung „Spurensuche – Deutschland und seine Denkmäler“ liegt. Dies ist eine Ausstellung, die die Zeit von 1871 (Reichsgründung) bis zum Jahr 2005 anhand der Denkmäler, die im öffentlichen Raum aufgestellt wurden, beleuchten soll. Sie erläutert die Antragstellung für die Ausstellung auf der Zitadelle mit der Restaurierung der Häuser 6 und 8 in Zusammenarbeit mit der Stiftung Neue Kultur. Man will ein Leitungsgremium bilden, um diese Ausstellung umszusetzen.

 

Die Herrichtung der Gebäude wird natürlich einige Zeit in Anspruch nehmen, ehe man überhaupt an die Ausstattung mit einer Ausstellung rechnen kann. Es ist daran gedacht, wenn EFRE im Sommer freigegeben werden sollte, mit der Ausstellungsplanung und Bauplanung zu beginnen. Diese Vorarbeiten werden ca. ein halbes Jahr in, so dass das Jahr 2008 im Licht der baulichen Maßnahmen stehen würde. Der konkrete Aufbau der Ausstellung könnte dann in der ersten Hälfte des Jahrs 2009 stattfinden, so dass man dann im Sommer oder Frühherbst 2009 mit einer Eröffnung rechnen kann.

 

Auf die Frage des Bezv. Hass, wie die Festungswerke Fort Hahneberg und Burgwallschanze mit der Zitadelle besser verbunden werden können, führt Frau Theissen u.a. aus, dass man in einem EFRE-Projekt eine Konzeption für den Tourismus für die Spandauer Festungswerke erarbeitet. Dabei wird es darum gehen, auch die Bereiche, die touristisch bisher nicht so erschlossen sind, zu fördern und zu entwickeln. Das Projekt nähert sich seinem Ende, so dass die ersten Ergebnisse werden bald vorgestellt. Es ist ein computergestütztes Informationssystem entwickelt worden, das den inzwischen vielen Besuchern der Zitadelle auch ermöglicht, einen Blick in das Fort Hahneberg zu werfen und sie angeregt werden, dort hinzufahren. Es werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie man dort hingelangt und was den Besucher dort erwartet. Ganz konkret hat man eine Art Arbeitsteilung vor. In der Zitadelle gibt es die musealen und kulturellen Bereiche, während es auf dem Fort Hahneberg vor allem darum geht, Lehrpfade Geschichte und Natur miteinander zu verbinden.

 

Auf die Fragen des Bezv. Haß, warum die Jugendgeschichtswerkstatt ihre Räumlichkeiten auf der Zitadelle verlassen soll, führt BzStR Hanke u.a. aus, dass die Jugendgeschichtswerkstatt ursprünglich ein Projekt der Abt. Jugend und Familie war. Auf Intension einiger Mitarbeiter, die viele Ideen für die Jugendgeschichtswerkstatt hatten, ist diese dann von der Abt. Bildung und Kultur übernommen worden und man hat sie in der Zitadelle unterbringen können. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung wurde die JGW mit neuem Leben erfüllt und neue Projekte durchgeführt. Nun hat das Bezirksamt bei der neuen Aufgabenverteilung beschlossen, dass die Jugendgeschichtswerkstatt wieder in die Abt. Jugend und Familie zurück geht. Bei der Fortschreibung des Konzeptes für die Zitadelle muss man auch überlegen, wie man die Zitadelle inhaltlich organisatorisch neu organisiert.

 

In dieses Haus, in dem jetzt die JGW untergebracht ist, wird künftig die heimatkundliche Vereinigung ihr festes Domizil haben, weil das Führungssystem ausgeweitet wird und der große Raum in dem die JGW jetzt ist, dann der sog. Erklärerraum sein wird. Die Verwaltung muss umstrukturiert werden, denn die Mitarbeiter der heimatkundlichen Vereinigung, die das ganze Führungssystem erarbeitet haben und durchführen werden, arbeiten derzeit unter sehr schlechten Bedingungen im Haus 3.

 

BzStR’in Meys ist darum gebeten worden, sich um neue Räumlichkeiten für die Jugendgeschichtswerkstatt zu bemühen, ohne dass eine Frist gesetzt wurde. Das Archiv in der Zitadelle kann selbstverständlich weiterhin von jedem besucht werden, auch von der JGW. Die Abt. Bildung und Kultur hat viel Kraft und Arbeit in die JGW investiert und ist auch weiterhin an dem Fortbestehen der guten Arbeit interessiert, jedoch kann dies auch in anderen Räumen passieren. Die Abt. Bildung und Kultur sowie die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden weiterhin sehr wohlwollend und hochmotiviert die Jugendgeschichtswerkstatt im Rahmen der Möglichkeiten unterstützen.

 

In einer anschließenden Diskussion, an der sich BzStR Hanke, die Bezv. Haß, Hißler, Zesch und Bgd. Schwarz beteiligen, werden u.a. folgende Punkte angesprochen:

 

-          Die Fraktion der GAL hält einen Umzug der Jugendgeschichtswerkstatt für nicht akzeptabel und finden solche Pläne nicht für nachvollziehbar. Die JGW gehört auf die Zitadelle und hat sich dort seit Jahren etabliert und befindet sich in stadtgeschichtlicher Nähe.

 

-          Die JGW ist eine Jugendeinrichtung und gehört eigentlich gar nicht zu Abt. Bildung, Kultur und Sport. Man sollte sich auch den Ursprung und die Aufgaben der JGW ins Gedächtnis rufen.

 

-          Das Nutzungskonzept, das im Bezirk immer gefordert wurde, beschreitet einen anderen Weg. Auf der Zitadelle ist leider nicht so viel Platz und sie ist auch nicht unterkellert.

 

-          Die Beantwortung der Fragen durch den BzStR werden von Bezv. Hißler als sehr oberflächlich angesehen.

 

-          Bezv. Zesch sieht es als selbstverständlich an, dass das Bezirksamt Anträge bei der Senatsverwaltung stellt und sich um Geld von Dritten bemüht.

 

-          Bezv. Haß stellt fest, dass das Bezirksamt in den letzten 2 Jahren eine sehr gute Arbeit geleistet hat und auch wesentliche Punkte, die die SPD-Fraktion theamtisiert hat, im Konzept aufgenommen hat. Der Umzug der JGW in andere Räumlichkeiten ist jedoch eine politische Meinung.

 

-          Die Burgwallschanze ist für die Öffentlichkeit zugänglich und dort finden auch öffentliche Veranstaltungen statt, alles durch eine Privatperson organisiert und finanziert.. Der Ausschuss sollte in einer Außensitzung, evtl. vor der Sommerpause, die Burgwallschanze besuchen.


 


 
 

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