Drucksache - 0693/XX
Das Bezirksamt wird beauftragt, die Verteilung/Verbreitung sowie Nutzung der Broschüre „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“ unverzüglich zu stoppen, die Broschüre zurückzuziehen und in dem Sinne zu überarbeiten, dass sie Erzieherinnen und Erzieher dazu befähigt, in akuten Situationen richtig zu handeln.
Ferner wird das Bezirksamt aufgefordert dafür Sorge zu tragen, dass Erzieherinnen und Erzieher im Rahmen ihrer Ausbildung die nötigen Kompetenzen erhalten, um mit gesellschaftlicher Vielfalt in den Familien umgehen zu können. Obwohl das Bezirksamt dafür Sorge zu tragen hat, dass sexuelle Vielfalt und der Umgang damit Erzieherinnen und Erziehern bekannt ist, gehört sexuelle Vielfalt jedoch nicht zu den Bestandteilen frühkindlicher Bildung. Handlungsempfehlungen oder Handreichungen, die sexuelle Vielfalt betreffen, sind so zu kennzeichnen, dass klar erkennbar ist, dass diese nur für das pädagogische Personal zu nutzen sind.
FDP Fraktion Spandau • Tel..: 030-90279 – 2464 • Fax: 030-90279 – 2463 • Mail: info@fraktion-spandau.de
Begründung:
Grundsätzlich ist die sog. „Aufklärung“ immer noch Bestandteil der elterlichen Erziehung bzw. liegt im Ermessen der Erziehungsberechtigten, wann, wie und wo ich ein Kind dahingehend aufkläre. Fragen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt gehören nicht in die Spandauer (Berliner) Kindertagesstätten. Die dort betreuten Kleinstkinder sollen Kind sein dürfen, ohne in jüngsten Jahren mit Fragestellungen zur sexuellen Identität konfrontiert zu werden. Es ist folglich konsequent, dass das Bezirksamt die Verteilung bzw. Verbreitung sowie die Nutzung der Broschüre stoppen und sie zurückziehen muss. Die Erzieherinnen und Erzieher müssen jedoch in die Lage versetzt werden, jederzeit angemessen und richtig zu reagieren, daher muss „sexuelle Vielfalt“ Teil der Ausbildung sein. Zitate wie „Diskriminierendes Verhalten beginnt nicht erst bei verbaler oder körperlicher Gewalt. Auch das Nicht-Benennen von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt kann diskriminierend sein und als Ausschluss erlebt werden.“ sind unklar und führen zu einer Unsicherheit darüber, wie sich in Spielsituationen seitens der Erzieherinnen und Erzieher zu verhalten ist. Die Handreichung ist daher für den Kitaalltag in dieser Fassung ungeeignet. Wir müssen Kinder Kinder sein lassen und dürfen ihr Verhalten nicht an den Maßstäben für Erwachsene messen. Das Spielen von „Vater, Mutter, Kind“ wird sicher von keinem Kind diskriminierend gemeint sein.
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